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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340719
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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Die Ausstellung des kolonialen Schrifttums in der Deutschen Bücherei. Da im Jahre 1884 die ersten deutschen Kolonien erworben wurden, kann das deutsche Volk in diesem Jahre des fünfzigjährigen Bestehens seiner Kolonialgebiete gedenken, die gerade vor dem Welt kriege nach gründlicher wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Er schließung eine wesentliche Rolle in der Weltwirtschaft und in der Rohstoffversorgung des Deutschen Reiches zu spielen begannen. An zahlreichen Stellen und bei vielen Gelegenheiten gedenkt man in diesem Jahre der Gebiete, deren volle Ausnutzung uns vorläufig noch verschlossen ist, und der Männer, die in unermüdlicher Pionier arbeit unsere Kolonien erschlossen und sie im Weltkrieg gegen feind liche Übermacht heldenhaft zu verteidigen versucht haben. Die Deutsche Bücherei hat anläßlich dieses Gedenkjahres eine Ausstellung des kolonialen Schrifttums (vgl. Börsen blatt Nr. 160 vom 12. Juli S. 624) veranstaltet, die unter Leitung des Unterzeichneten und unter reger Mitarbeit von vr. Alfred Menzel eine Auswahl der wichtigsten kolonialen Bücher, Broschüren und Zeitschriften vor allem der letzten zwanzig Jahre in sachlicher An ordnung zusammenstellt. Die aus den Beständen der Deutschen Bücherei stammenden Druck schriften werden in erfreulicher Weise durch Leihgaben (Original routenbücher, Kartenskizzen, Bilder, Flugblätter usw.) aus dem Museum für Länderkunde, dem Kolonialgeographischen Seminar der Universität Leipzig und der Sammlung vr. Jacob in Leipzig er gänzt. Die ersten Vitrinen veranschaulichen die allmähliche Entwick lung des kolonialen Kartenbildes an Beispielen von Forschungs reisen in Kamerun und Deutsch-Ostafrika. Originalroutenaufnahmen und Tagebücher von Fr. Stuhlmann und Hans Meyer aus Ostafrika und die Aufnahmen Kameruner Seen von Kurt Hassert in Zeich nung und Reindruck zeigen dem Laien die mühsame Entwicklung des Kartenbildes unserer Kolonien an trefflichen Beispielen, wie auch das gleiche Kartenblatt der amtlichen Kamerun-Karte aus den Jahren 1901, 1911 und 1914 die gewaltigen Fortschritte der Ent schleierung des Kartenbildes verdeutlicht. Auch Probeblätter der amtlichen Kartenwerke aus allen Kolonien sind ausgehängt worden. Der »Große« und der »Kleine Kolonialatlas« sowie die be stehenden Kolonial-Bibliographien leiten über zu den wichtigsten Zu sammenfassungen der Kenntnis über unsere Kolonien: dem drei bändigen »Kolonial-Lexikon« von Gouverneur Heinrich Schnee (Leip zig: Quelle L Meyer 1920) und dem unter Leitung von Hans Meyer entstandenen zweibändigen »Deutschen Kolonialreich« (Leipzig: Bibliogr. Institut 1914), das unsere länderkundliche Kenntnis bis zum Weltkriege vortrefflich zusammenfaßte. Das Bild von vr. Carl Peters lschmückt die Vitrine, die den Biographien unserer Kolonial pioniere gewidmet ist, unter denen man Werke über Peters, Wiss- mann, Hans Meyer u. a. bemerkt. Vier weitere Kästen enthalten eine reiche Auswahl von teils reich bebilderten Werken über alle Kolonien, teils solche über einzelne Gebiete, die in Geschichte und Landeskunde öargestellt werden. Gerade unser Gedenkjahr hat darunter neue und handliche Einführungen erscheinen lassen, wie z. B. die »Deutsche Kolonialkunde« von Ernst Gerhard Jacob (Dres den: Ehlermann 1934) und »Deutsche kolonisieren«, herausgegeben von Kurt Kietz (Breslau: Hirt 1934). Wehmütiges Erinnern rufen sodann die Werke hervor, die den Weltkrieg in den Kolonien be handeln. Bücher von Lettow-Vorbeck und über dessen heldenmütige Verteidigung von Deutsch-Ostafrika sind dabei an erster Stelle zu nennen. Die weiteren Vitrinen zeigen in sachlicher Anordnung die Missionstätigkeit beider Konfessionen in unseren Kolonien, die Völ kerkunde, die eine große Zahl wichtiger Monographien gezeitigt hat, besonders vom Hambur.gischen Kolonialinstitut usw., dann das wich tige Gebiet der Kolonialhygiene — es sei nur an die wirksame Be kämpfung der Schlafkrankheit seitens der deutschen Wissenschaft er innert — ferner die Rechtspflege, in der große Werke über das Einge borenenrecht die deutsche Gründlichkeit auch in diesen Fragen zeigen, und nicht zuletzt die Tropenwirtschaft, bei der das Leben und die Sorgen der Farmer und das Verkehrswesen in unseren Kolonien behandelt werden. Es folgen einige Vitrinen und Bücher, die die Darstellung der Kolonien in der schönen Literatur und in Jugenö- erzählungen zum Gegenstand haben. Daran schließt sich eine Samm lung von Kolonialdissertationen der deutschen Hochschulen, die dar tun, daß bis in die letzten Jahre hinein unsere Kolonien mannig fachen Stoff für wissenschaftliche Untersuchungen geboten haben. Eine eigene Vitrine mit älteren und noch laufenden Kolonial-Zeitschriften zeigt eine Fülle von Fachorganen, die sich mit der Landeskunde, Wirtschaft usw. in unseren Kolonialgebieten befassen: auch deutsche Zeitschriften, die heute in unseren Kolonien erscheinen, befinden sich darunter. Eine besondere Behandlung erfährt sodann die koloniale Jugendbewegung und die Pflege des kolonialen Gedankens in den Schulen. Viel Kleinliteratur an Berichten, Programmen usw. der Kolonialjugend ist hier ausgelegt von den bisherigen drei kolonialen Jugendbünden, die sich im vorigen Jahre zu den Kolonialscharen der Hitlerjugend vereinigt haben. Die Ausstellung schließt mit drei Vitrinen, die die Literatur über die Geschichte der deutschen Kolonial politik, den Kampf gegen die koloniale Schuldlüge (besonders das Buch von Heinrich Schnee mit den Übersetzungen ins Englische, Fran zösische, Italienische und Spanische) und die Kolonialpropaganda, die sich z. B. auf die Deutsche Kolonialgesellschaft und andere Organi sationen stützt, enthalten. So soll die Ausstellung, die noch durch zahlreiche Bilder aus unseren Kolonien und durch die deutsche Kolonialfahne (Peters- Flagge) geschmückt ist, ein kleiner, aber sehr beachtlicher Beitrag zu den im deutschen Volke immer mehr erstarkenden Bestreben sein, das Gedenken an unsere Kolonien wachzuhalten. Das Kolonialproblem ist heute ein Kampf um die Willensbildung des Volkes. Das ganze deutsche Volk muß davon überzeugt sein, daß es Kolonien als Rohstofflieferanten und Siedlungsraum ebenso notwendig hat wie andere Staaten. vr. HansPraesent. Kleine Mitteilungen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzclhändlcr mcldcpslichtig. — Im Anschluß an die Notiz im Börsenblatt Nr. 138 vom 16. Juni 1934 machen wir darauf aufmerksam, daß der Präsident der Neichspresse- kammer unterm 9. Juli 1934 in Ergänzung seiner Veröffentlichung über die Anmeldepflicht zur Fachschast des deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzelhandels folgendes bekanntgegeben hat: »Bis zum 31. Juli 1934 haben sich alle Personen und Firmen, die den Einzelhandel mit Zeitungen und Zeitschriften betreiben, bei der Fachschaft des deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzelhandels, Frankfurt a. M., B ü r g e r st r a ß e 11, als Mitglied anzumelden. Diese Anmelde pflicht umfaßt nicht nur die Inhaber von Kiosken und sonstigen und Zeitschristcn-Einzelhändler, sofern diese nicht in einem festen Anstellungsverhältnis stehen. Ich weise darauf hin, daß die Mitgliedschaft hei der Fachschaft des deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzelhandels Voraus setzung für die weitere Berufsbetätigung ist.« Vorliegende Anfragen geben Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß sich die erwähnte Veröffentlichung über die Anmeldepflicht so wie die vorstehend abgedruckte Ergänzung lediglich auf die Inhaber von Kiosken und festen Zeitungsständen aus der Straße, in Haus fluren usw. und neuerdings auch auf die Straßenhändler, die keinen festen Stand haben, bezieht. Zeitschriftenhändler und Sortimenter, die ihren Zeitschriften- und Zeitungsverkauf in regelrechten Läden betreiben, sind beim Neichsverband Deutscher Zeitschriften-Buch- händler in Köln meldepflichtig und brauchen sich deshalb nicht bei der Fachschaft des deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzelhan dels in Frankfurt a. M. anzumelden. Buchmesse im Europahaus 1933. — Die Geschäftsführung des Arbeitsausschusses der Buchwoche 1934 weist ausdrücklich darauf hin, daß der Ausschuß mit der Abrechnung der Buchmesse in Berlin 1933 nichts zu tun hat. Alle diesbezüglichen Anfragen sind ausschließlich an die »Deutsche Buchhändlergilöe« zu richten. Arbeitsausschuß zur Vorbereitung der »Woche des deutschen Buches«. Die Peter Urban-Stiftung. — Die von dem Verlagsbuchhändler Herrn I)r. Eduard Urban zum Gedächtnis seines verunglückten Sohnes beim Börsenverein errichtete Stiftung, aus der jährlich be dürftige Buchhandlungslehrlinge unterstützt werden, konnte in den letzten Jahren manchen Segen stiften. Aus den dem Vorstand der Peter Urban-Stiftung zugehenden Berichten geben wir nachstehend den eines Lehrlings aus Remscheid wieder. Remscheid, am 10. Mai 1934. Ich möchte Ihnen einen kleinen Bericht geben von meiner buch händlerischen Tätigkeit und Ausbildung zum Zeichen meines Dankes für Ihre Unterstützung, durch deren Hilfe es mir möglich war, Ta gungen zu besuchen und mir auch bie beruflichen Hilfsmittel zu be schaffen. Ich besuchte bisher regelmäßig die Tagungen in Köln, die sämtlich im Zeichen einer Arbeitsgemeinschaft unter Leitung von Herrn Professor Antz standen. Es ist geradezu wundervoll, mit welcher Leichtigkeit einem auch das weniger bekannte Schrifttum in diesem Kreise zugängig gemacht
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