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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1934
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- Deutsch
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Xr 160, 12. Juli 1934. Redaktioneller Teil. in den ersten Heimatlagen genau ab, ob und was sie draußen in deutscher Sprache gelesen haben, namentlich, wenn sie draußen mehr oder weniger allein in eine fremde Umgebung gestellt waren. Im Nu sind sie wieder zu Hause, viel schneller und besser, als wir selber uns eingewöhnen und verstehen, wenn wir im Inlands von unserem Dorf nur in die nächste Stadt gehen oder umgekehrt. — Warum wird es ihnen so leicht, sofort von Deutschland selbst zu sprechen, viel leichter als von dem fremden Lande, das sie doch so gut wie ihre eigene Tasche kennen gelernt haben? — Oder auch anders herum: Wie gerne sind die Heimgelehrten überhaupt sehr still und warum lassen sie auf einmal in auffälliger Weise alles, was nach Buch aussieht, links liegen, um sich sofort dann wieder darauf zu stürzen und schnell noch den Koffer damit auszufüllen, wenn sie wieder an die Ausreise denken müssen! Sollten wir daraus im Jnlande nichts zu folgern und nichts zu lernen haben? Sind wir etwa, obwohl auf dem Heimatbodcn lebend und unter uns, weniger in die Welt gestellt als sie draußen? Oft nicht weniger einsam als sie? Dann nicht weniger des Ver bundenseins mit der Heimat bedürftig, auch im Geistigen, auch noch ein Paar Handbreit über der Heimaterde? Haben wir jetzt auch wieder alle tausend Kräfte und Mittel des Zusammenstehens und Verpflichtetseins, können wir auch nur auf ein einziges dazu dienliches Mittel und eine einzige dienliche Kraft verzichten? Ge wiß nicht. — Und gewiß gehört das Buch zu diesen Kräften und Mitteln; die Auslanddeutschen sagen es uns. Hat es der einzelne von uns hier weniger nötig als sie, gefestigt und empfänglich zu gleich, gerüstet und ebenso aufgeschlossen zu sein, gerade mit dem Buch und für das Buch, nachdem das Buch und das Bücherlesen einmal einen Teil der Welt und Zeit erobert haben und dafür dienstbar geworden sind? — Das Buch ist eine gute und nützliche Sache an sich. Es hat aber keine höhere Ausgabe und Wirksamkeit als zu verbinden, was das Schicksal zu Blut, zu Beruf und Be rufung zusammenfügt. Ist es in deutscher Sprache geschrieben, so ist dieses Ziel klar, ohne daß sich die Aufgabe und Wirkung darin zu erschöpfen braucht. Wir wollen uns nicht durch die viel zu vielen Bücher beirren lassen. Das haben die Bücherschreiber unter sich auszumachen. Wir kämen mit der Hälfte der sogenannten Bücherproduktion glän zend aus. Die Bücher, die wir lesen wollen und lesen müssen, sind vor uns wieei »einziges Buch, in dem das ganze Leben und Denken steht und das ganze Volk sollte darin lesen. Wären die Bü cher nicht dazu da, ein Volk würde Steine nehmen, um aufzu schreiben und abzulesen, was in ihm ist und wirkt und was es Gott und der Welt zu geben und zu danken hat. Das Buch auf der Pariser Messe. Die Pariser Buchmesse — im Rahmen der jährlich im Mai statt- findenden internationalen k'oirs äs Paris — weicht in vieler Hin sicht von dem aus Leipzig gewohnten Bild ab. Im Gegensatz zur Leipziger Mustermesse, bei der die Buchmesse in mehrstöckigen Meß palästen des Stadtinnern gesondert untergebracht ist, befindet sich auf der Pariser Messe der französische Buchhandel in einer Flachbau halle inmitten des dortigen Ausstellungsgeländes, das — im Süd westen auf den alten Befestigungsanlagen vor der Porte de Ver sailles gelegen — sämtliche Produktionszweige in einer geschlossenen einheitlichen Messeschau vereinigt. In der Halle 40 — es sind auf dem Pariser Ausstellungsgelände stets mehrere kleinere Hallenbauten jeweils längsseitig aneinander gesetzt und zweckmäßig verbunden, wodurch gewissermaßen die fehlen den Großhallen ersetzt werden — wird auch dieses Jahr der Haupt teil der Ausstellungsfläche von der Messeschau des französischen Buch handels eingenommen. Diese Buchmesse wird flankiert von den in den Nachbarhallen ausgestellten Büromaschinen mit Zubehör, von ver schiedenen geschlossen auftretenden Ländergruppen sowie von der um fangreicheren Ausstellergruppe Musikinstrumente. Die Gesamtbeteiligung des französischen — oder besser Pariser Verlagsbuchhandels ist auffallend gering; sie reicht nicht aus, die im Verhältnis zu den Ausmaßen der Leipziger Großhallen bescheidene Hallenfläche zu füllen, weshalb die Pariser Buchmesse den Hallen raum noch mit einem Teil der Musikinstrumentenindustrie (die ihrerseits die beiden anschließenden Nachbarhallen bereits einnimmt) teilen muß. An diese Hallengemeinschaft der Ausstellergruppen Buch und Musik wird der Besucher mitunter unliebsam durch die geräusch volle Vorführung verschiedener Musikinstrumente erinnert. Auch die Wochenschrift »l'ouls l'Lckition« spricht (in ihrer Ausgabe Nr. 227) 022 von der störenden »oacopkonls prockuits par les pianos «ssaz'ös et les accorckeous«!; es mag aber auch sein, daß hierdurch aus den unmittelbar verbundenen Nachbarhallen zusätzliche Besucher für die Büchermeßstände angelockt werden. Der amtliche Messekatalog nennt nur 45 ausstellende Verleger! Unter ihnen ist das technische und gewerbliche Fachbuch wiederholt vertreten (vgl. die Messestände der Verleger Bailliäre, Barangcr, Beranger, Dunod, Eyrolles usw.). Außerhalb der gemeinsamen Buchmesse, die in gewissem Gegen satz zu der bescheidenen Beteiligung die große gewichtige Beschriftung Oroupement cku Eercl« cks la vidrairis trägt, haben einige Spezial verleger, z. B. Moreau (Möbelvorlagenwerke in der umfangreichen Möbelmesseschau), Nathan (Kinderbücher und Spielzeug in der Spiel warenhalle) gesondert ausgestellt. Larousse wirbt vor der Halle in freigelegenen Buchattrappenbauten (Parallele: Bott, Handwörter buch; Meyers Lexikon usw. in ähnlichen Neklamebauten zur Leip ziger Messe) für den Absatz seiner Nachschlagewerke. Vom Dekorationsstandpunkt gesehen entspricht die Buchauslage auf Tischen und kleinen Regalen ganz der durchschnittlich dürftigen Schaufenstergestaltung der Pariser Buchhandlungen. Nur wenige Buch-Messestände fallen aus dem Nahmen. Die IVlaison äu livrs kran^als propagiert ihre Werbeschrift: »dlouveautes«. Kurze präg nante Sätze auf dem Umschlag dieses monatlich erscheinenden Organs umreißen seinen Aufgabenkreis: »Diese kritische Revue ist zur Propa ganda zugunsten des französischen Buches bestimmt«, weiter: »sie dient dem guten Ruf unserer Kultur« und schließen mit der Devise: »Kauft Bücher! Habt einen Buchhändler! Der Buchhändler ist ein Freund«. Auffallend wirkungsvoll ist im Rahmen der Buchschau auf der Pariser Messe allein der Großstand der Messageries Hachette, dessen lebendiger und logischer Aufbau auch den vielen Laienbesuchern der Pariser Messe die Größe dieses Niesenunternehmens vor Augen führt; außer in seiner charakteristischen Beschriftung »De l'Impri- meris au vecteur« werden die gewaltigen Ausmaße der Hachette- Betriebe allein in folgender Tatsache zusammengefaßt, ^>ie als blick fangendes Plakat die Mittelachse des Hachette-Messestandes bildet: »Täglich 380 Tonnen Sendungen an 81 000 Vertriebsstellen!« Spe zifische Einzelheiten, z. B. Zeitungspakete, Versandkisten, Bücher körbe (wie sie in den rationalisierten Vertriebsabteilungen der Messageries Hachette am Quai de Javel für die Zusammenstellung der Sammelsendungen sZroupaxe) verwandt werden) beleben diesen interessanten Messestand, der zugleich für das bibliographische Organ von Hachette, »kidlio«, wirbt. Die große Plattform der internationalen Pariser Messe mit ihren amtlicherseits angegebenen zwei Millionen Besuchern (bei stets 14—lOtägiger Dauer im Mai) ist, knlturpropagandistisch gesehen, so gut wie unausgenützt. Dies überrascht um so mehr, als im Gegensatz zum ausgesprochenen Mustermesse-Charakter von Leipzig die Pariser Messe schon im Hinblick auf die für die Weltstadt Paris anders ge lagerten Umstände doch mehr als Publikumsmesse anzusprechen ist und daher zur Kultnrpropaganda durch das französische Buch wohl geeignet zu sein scheint. Von den auf der Pariser Messe 1934 vertretenen dreizehn' Länderausstellungsgruppen hat allein Italien in richtiger Er kenntnis es verstanden, außer seinen materiellen seine geistigen Er zeugnisse in einer geschmackvollen Bucbansstellnng zu zeigen und somit für die Verbreitung des italienischen Buches wirkungsvoll zu werben, zweifellos das Verdienst des aktivistischen Islituto per I'vs- portariono in Nom. Dipl.-Kfm. vr. Johann Schlemminger. Bibliothek des Dörsenvereins. Aus den Zugängen Januar—Juni 1684. vidlioxrakta general egpgZola s klspsno-smerieana. 1931/1932. IVlarlricl-varcslona 1933. 4" kömsr, Xai'I: Vas intsrnatiovals TsitunAsvvesen. Kerl. 1934. Irl. 8° ---- Lamml. 6öseli>en. 1079. I'ks duilckinx ok a doolr. Vck. by k'rbckHrlelr v. v 1 t e k e o e k. 2ck. eck., rvv. 3n<1 enl. V. 1929. 8" im l'sxt/7—11. 13. 14.) 1926—1930^ 1932^1933.'
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