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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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ben hat oder die zur Ergänzung dienen können? Der deutsche Rundfunk veranstaltet in diesen Monaten lausend Sendungen, in deren Mittelpunkt Richard Wagner, Friedrich Schiller und H. St. Chamberlain stehen. Hier hat auch das Buch ein großes Ein satzgebiet. Und der Rundfunk bietet noch mehr Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit. Jeder deutsche Sender veranstaltet regelmäßig Bücherstunden, in denen einzelne Werke besprochen werden. Daß eine solche Erwähnung vor der breiten Öffentlichkeit der Rund funkhörer auf den Buchabsatz einwirkt, braucht kaum noch erwähnt zu werden. Auch die Lyrik findet an einigen Sendern eine regel mäßige Pflege, indem in einer kurzen Sendung einige Gedichte zu Gehör gebracht werden. Und schließlich sind die Stunden zu nennen, in denen der Dichter selbst spricht oder aus seinem Werk vorgetragen wird. Denn die Sendung kann immer nur einen knappen Ausschnitt geben, der in vielen Hörern das Bedürfnis nach einer eingehenden Lektüre wecken wird. Selbstverständlich muß der Buchhändler die Tätigkeit des Rundfunks durch die eigene Werbung unterstützen, und er sollte stets in seinem Schaufenster eine Abteilung haben, die dem jeweiligen Rundsunkprogramm an- gepaßt ist. So zeigen sich vielfache Beziehungen zwischen Rundsunk und Buch. Es ist zwecklos, aus Angst um die eigene Stellung einem so wichtigen Mittel zur Verbreitung kultureller Werte wie dem Rundfunk den Kampf anzusagen. Denn es ist nicht die Schuld des Rundfunks, wenn wirtschaftliche Notwendigkeiten oft den Kauf eines Buches verhindern. Im Gegenteil tut gerade der Rundfunk alles, um dem Buch den verlorenen Boden zurllckzugewinnen und seinen Einflußkreis zu vergrößern, vr. Goebbels hat das einmal mit folgenden Worten zum Ausdruck gebracht: »Es wäre unklug, eine Rundfunkkunst und -kultur aufbauen zu wollen ohne Zu sammenhang mit schon vorhandenen kulturellen Einrichtungen, diese zum Absterben zu bringen, sie in ihren inneren Wurzeln ab zuschneiden, aus denen der Rundfunk seine Nahrung zieht«. Es ist aber auch notwendig, daß der Buchhändler zum Rundfunk Vertrauen gewinnt. Denn beide haben ihre Berechtigung und ihre Aufgabe, die nur in den Mitteln verschieden ist: Beide dienen sie der deutschen Kultur. Gerd Eckert. Zur Kritik des Waschzettels. Von Kurt O. Fr. M e tz n e r. In dem Aufsatz »Der Waschzettel« (Börsenblatt vom 6. Juli) macht der Verfasser den Vorschlag einer Neugestaltung des Wasch zettels. Es wird angeregt, das; die Autoren selbst einen Waschzettel verfassen, denn die von den Verlagen herausgegebenen seien zwangs läufig unsachlich, voll pathetischen Lobes, niemals aber so verfaßt, daß sie sich organisch in das individuelle Bild einer Zeitung oder Zeitschrift einfiigen ließen. Wir begrüßen aufrichtig jeden Versuch einer Neuordnung des Besprechungswesens. Dazu gehört auch die Frage des Waschzettels. Aber der obige Vorschlag ist leider zu schön — um wahr zu sein! Dem Verfasser scheint nicht bekannt zu sein, daß ein beträchtlicher Teil der Waschzettelmannskripte von den Herren — Autoren stammt. Es sind nicht immer die besten, und es gehört schon die ganze Arbeit eines versierten Verlagspropagandisten oder Lektors dazu, um aus dem unbrauchbaren Material einen brauchbaren Waschzettel zu machen. Der Vorschlag des Verfassers geht weiter dahin, daß die Autoren ihren Waschzettel mit vollem Namen zeichnen sollten. Nun, mit Verlaub, das ist ja dann kein Waschzettel mehr. Dem Verfasser schweben ja auch Zeitungsaufsütze vor, wie er das ganz deutlich zum Ausdruck bringt. Nun könnte ein Originalartikcl, sollte er plan mäßige Werbung unterstützen, dann nur durch eine Korrespondenz verbreitet werden. Abgesehen davon, daß die meisten Versuche dieser Art an dem begreiflichen Widerstand der Korrespondenzen scheitern müßten, würde der unterzubringende kleine Nest am Widerstand der Schriftleiter in einem so hohen Prozentsatz scheitern, daß der Schaden zwangsläufig größer sein müßte als der Nutzen. Sicherlich ist am Waschzettel vieles reformbedürftig. Aber zunächst muß einmal festgestellt werden, daß er an sich unentbehrlich ist. Ich habe im Anschluß an einen Aufsatz im »Schriftsteller« und in Vor bereitung eines Referates, das ich auf Veranlassung des Ncichs- verbandes deutscher Schriftsteller über das Thema Buchbesprechungen (s. »Der Schriftsteller«, Märzheft 1934 und Börsenblatt vom 26. No vember 1933) hielt, eine Rundfrage bei deutschen Verlagen aller Schattierungen gehalten. Dabei wurde auch zu ermitteln versucht, ob der Waschzettel als solcher beibehalten werden solle oder nicht: Ausnahmslos wurde die Antwort erteilt, daß das Waschzettelsystem unter den jetzigen Bedingungen beibehalten werden müsse. Es wird also für absehbare Zeit Waschzettel geben, gute und schlechte. Es ist auch zu hoffen, daß mit der zu erwartenden Rege lung der Gesamtfrage des Besprechungswesens gewisse Verein barungen über die Art von Waschzetteln getroffen werden. Auf dem Wege hierzu mag die Anregung des Verfassers nur zu begrüßen sein. Wenn aber die Auffassung des Verfassers dahin geht, daß nur die Autoren einen sachlichen, nicht pathetischen Lobes vollen Waschzettel verfassen können, dann muß dem, wie schon eingangs angedeutet, widersprochen werden. Dazu gehören eben Spezialerfah rungen, die der »Autor« im allgemeinen nicht haben kann. Die Ein stellung, daß der »Propagandachef, bestenfalls der Lektor des Ver lages« zwangsläufig unsachliche Waschzettel machen, ist doch unhalt bar. Es scheint wieder einmal Mode zu werden, die Gesamtarbeit der Verlage und ihrer Organe so arg zu verkennen, wie das nur möglich ist. Ich darf in diesem Zusammenhang daran erinnern, daß Adolf Spemann den verlegerischen Berufsstand schon einmal herauspauken mußte, weil A. v. Grolman ein Zerrbild dieses Standes entworfen hatte, wie man es sich bunter kaum vorstellen kann (s. Börsenblatt vom 3. u. 5. April 1934). In weiten Kreisen der Bevölkerung weiß man von der Tätigkeit des Verlegers rein gar nichts, trotzdem — oder gerade deshalb glaubt man sich ein Werturteil bilden zu müssen. Schuld daran sind aber schließlich die Verleger selbst, einmal, weil sie sich zu einem nicht unerheblichen Teil von der Volksgemeinschaft geradezu abgeschlossen haben, ein andermal, weil ein gewisser Teil von Verlagsbuchhändlern rein merkantile, manchmal geradezu »industrielle« Gesichtspunkte in den Vordergrund ihrer Interessen stellen zu müssen glaubte. Solche Unsitten treffen den ganzen Beruf und bringen ihn in Verruf. Mit einem schlechten Leumund aber — sei er berechtigt oder nicht, zunächst einmal genügt sein Vor handensein — wird man schwerlich ganze Arbeit leisten können. Soll das Übel bei der Wurzel gefaßt werden, so muh die Arbeit hier einsetzen und sich von hier aus organisch entwickeln. Kleine Mitteilungen Zum Führer der Fachgruppe Deutscher Buchdrucker-Verein und Bund der chemigraphischen Anstalten, Kupfer- und Tiesdruckereien Deutschlands ist Herr Albert Frisch i. Fa. Albert Frisch-Berlin berufen worden. Albert Frisch, der im 63. Lebensjahr steht, ist seit mehr -als dreißig Jahren im graphischen Gewerbe tätig. Seit dem Jahre 1917 ist er Vorsitzender des Bundes der chemigraphischen An stalten. Im Jahre 1928 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Buchdrucker-Vereins gewählt. Am 17. November 1933 bestimmte ihn der Aktions-Ausschuß des Deutschen Buchdrucker- Vereins zum Vorsitzenden. Mit der nunmehr erfolgten offiziellen Berufung Albert Frischs durch den Führer der Hauptgruppe 5 der Gesamtorganisation der deutschen Wirtschaft ist die Führerfrage im Deutschen Buchdrucker-Verein entschieden. Znm Führer der Fachgruppe V e r b a n ö D e n t s ch e r O f f s e t- und S t e i n ü r u ck e r e i b e s i tz e r ist Herr Rudolf Scholz i. Fa. I. Scholz-Mainz berufen morden. Rhein-Mainische Jungbuchhändler-Freizeit. — Zu der vom 29. Juli bis zum 4. August in Neubringhausen an der Edertalsperre (Waldeck) stattfindenden Freizeit schreibt uns Herr Köster: In Er gänzung unseres Freizeit-Programms, welches im Börsenblatt vom 26. Juni bekanntgegeben wurde, können wir zu unserer Freude noch Mitteilen, daß der Leiter der Neichssachschaft der Angestellten in Buch handel und Verlag, Herr Karl Thulke, Berlin, während der Freizeit unter uns sein wird. Ferner hat der Bezirksfachgruppen-Geschäfts- führer, Herr H. Hch. Otto, Frankfurt a. M., eiu Referat über das Thema »Der Geist des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit« freundlicherweise zugesagt. Auch Herr Karl Rau ch, Berlin, Heraus geber der Zeitschriften »Das Deutsche Wort« und »Der Bücherwurm« wird an unserer Woche teilnehmen. Und endlich wird uns der Bären- rciter-Verlag zu Kassel einen musik- und sangeskundigen Leiter für die Feierstunden der Woche vermitteln. Durch die Mitwirkung all dieser Gäste wird unsere Freizeit sehr an innerem Wert und äußerer Bedeutung gewinnen. Für die buchhändlcrisch-praktischen Arbeitsgemeinschaften wurde inzwischen folgender Plan festgelegt: 1. Was muß der Buchhändler von der Stadt, in der er lebt und arbeitet, von ihren Bewohnern und ihrer Umgebung wissen?
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