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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1934
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nr. 154 <R. 83). Leipzig. Donnerstag den S. Juli 1934. 181. Jahrgang. RLMwueller TA Mitteilung der Geschäftsstelle. Bett,: Copyright-Gebühren. Das Berliner Amerika-Institut, das den amerikanischen Co pyright-Schuh bermittelt, teilt uns mit: Nach mehreren hier eingegangencn Zuschriften ist manchen deutschen Verlegern die Genehmigung zum Erwerb von Dollar- Noten oder Dollar-Schecks verweigert worden mit der Begrün dung, daß nach den neuesten Bestimmungen Devisenzahlungen an inländische Firmen unzulässig seien. Nach dem Rat der Devisenstelle im Landesfinanzamt Berlin ist es deshalb angebracht, bei Anträgen auf Devisenüberlassung stets daraus hinzuweisen, daß nicht das Berliner Amerika-In stitut, sondern das amerikanische Copyright-Amt der endgültige Empfänger der Dollar-Gebühren ist, daß das Amerika-Institut lediglich eine deutsche Inkasso-Stelle für das amerikanische Amt ist und nur die Genehmigung zur Weitcrlcitung von Devisen laut Richtlinien III,11 besitzt. Grundsätzlich ist es jetzt zweckmäßiger, dem Amerika-Institut nicht Dollar-Noten, sondern Dollar-Bankschecks ein zureichen. L c i p z i g, den 3. Juli 1834. Itr. H e ß. Die Reichsschrifttumsstelle. Ltimmc eines Buchhändlers. Wir erhielten von einem Sortimenter aus der Provinz die nachstehenden Ausführungen, die wir der Reichs- schristtnmsstelle zur Kenntnisnahme zugeleitet hatten und die wir heute gern zum Abdruck bringen. Eine kurze Bemerkung der Reichsschristtumssteile zu den nach stehend angeschnittenen Kragen findet der Leser am Ende dieses Artikels. Als wir Buchhändler aus der Provinz am It. Juni die Berliner Kundgebung des Börsenvcreins am Rundfunk miterlebtcn, horchten wir alle auf, da dort Saiten angeschlagen wurden, nach deren Klang wir lins längst gesehnt hatten. Die jeden von uns fördernde Gemeinschaftsarbeit ist das ein zige Fundament, auf dem wir mit Erfolg die Aufbauarbeit des Buchhandels beginnen können; mit aufrichtiger Freude haben wir in diesem Zusammenhang die Errichtung einer Reichsschrift- tumsstelle begrüßt. Es scheint hier nunnichr mit Energie von Herrn vr, Wis- mann, dem Führer dieser Stelle, derjenige Weg beschickten zu werden, den andere Berufszweige im Dritten Reich schon längst mit sichtbarem Gewinn benutzen können: eine Reichsstelle über nimmt in unserem Interesse »die Pflege des deutschen Schrifttums in Zusammenarbeit mit allen zuständigen Organisationen«, wobei die Zugehörigkeit dieser Stelle zum Propagandaministerium uns die Gewähr bietet, daß ihre gesamten Maßnahmen sich ini Rahmen der Politik unseres Führers bewegen. Ich kann verstehen, daß viele unserer Kollegen dieser neuen Stelle des Propagandaministeriums zunächst »mit Vorbehalt« gcgenübertreten. Denn was haben wir Buchhändler in den ver gangenen Jahren nicht alles versucht, um unser Gewerbe anzu kurbeln, dessen Not ja nicht nur uns persönlich traf, sondern auch erhebliche Kulturwcrte unseres Volkes ihrer Bestimmung vor enthielt. Nun ist es soweit, daß sich das Reich durch die Rcichsschrist- tumsstelle in klarer Erkenntnis seiner kulturpolitischen Sendung des deutschen Buches annimmt und dem Buchhandel mit fördern den Maßnahmen zur Seite tritt. Die erste Aktion »Die sechs Bücher des Monats« ist von einer großen, gesunden Idee getragen und ist in weiten Kreisen des Buchhandels, des Schrifttums und des Volkes mit Befriedigung ausgenommen worden. Die erste Reihe der »Sechs Bücher des Monats« zeigt deutlich, daß die Reichsschristtumssteile ernstlich bemüht ist, solche Bücher zu emp fehlen, die literarisch wertvoll sind und dem Geist unserer Zeit in würdiger Weise entsprechen. Mit geringen, eindrucksvollen Mit teln, dem von der Reichsschristtumssteile stammenden Werbebau, sollen wir Buchhändler in den Fenstern unserer Geschäfte für »Die sechs Bücher des Monats« werben, während der Wettbewerb wohl geeignet ist, den Leser anzulockcn und zur Äußerung über das von ihm Gelesene zu veranlassen. Bis soweit erscheint alles sehr schön, tuen» - der Gemcin- schaftsgedanke in unserem Stande schon Tatsache wäre. Was aber ist der Fall? Ein Berliner Kollege sagte nur: »Was soll der Werbcbau schon Helsen — ans den achtet doch niemand, er ist doch nur eine Dekoration und kosten tut er ohnehin noch ...« Mir war diese Auffassung unverständlich und doch fürchte ich, daß sie bei manchen Kollegen noch im Untcrbewußtsein vorhanden ist. Denn wie ist sonst zu erklären, daß man bei vielen Sortimentern den Werbebau gar nicht sieht? Wo haben sic ihn stecken? Fast ebenso bedauerlich ist die Art seiner Verwendung in den Schau fenstern. Wenn man sich einmal in einer Mittelstadt umsieht, so ist der doch immerhin recht auffallende Werbebau oft sehr unge schickt zur Schau gestellt. Vielleicht mangelt es hier etwas am Dekorationstalent. Überrascht niuß man aber sein, wenn man sich die großen Buchläden Berlins betrachtet und feststellt, welch kümmerliches Dasein die roten Rahmen im Schaufenster fristen. Hier in der Großstadt, wo mit allem reklametcchnischen Raffi nement gearbeitet wird, möchte man beinahe von »Böswilligkeit« sprechen. Hinten in der Ecke der Auslagen oder ganz an die Seite gedrückt, auch an der Eingangstür befestigt, findet man den Werbebau — wie ein verborgenes Veilchen. Hier fehlt der Gcmcinschaftsgedanke! Jeder soll in der glei chen Art werben, schlagartig und einheitlich muß auch diese Pro paganda wirken. Die Käufer müssen den Eindruck bekommen, daß wir Sortimenter in einer Front stehen und einheitlich der Auf fassung sind: mit dem Angebot der »Sechs Bücher des Monats« etwas ganz Besonderes aufzutischen. Nur der überall betont her- ausgestellte Werbcbau hat Erfolg. Der Käufer muß immer wieder darauf stoßen, und das ist nur möglich bei allgemeiner guter Her ausstellung des Wcrbebaues in Verbindung mit den daran ver- zeichneten zwölf Büchern. Die G e m e in s ch a s t s w e r b u n g muh Platz greifen, der Verkäufer jeder Buchhandlung muß immer wieder an »Die sechs Bücher des Monats« empfehlend erinnern, sei es in Rathenow, Stuttgart oder Kolberg. Im ganzen Reich, überall sind diese Bücher zu propagieren, und den Erfolg werden alle spüren. Wir sehen, daß die Reichsschrifttumsstelle zu arbeiten gedenkt und eigene Ideen mitbringt, deren Erfolg viele von uns nur zu sehr abwarten. Wir sind verpflichtet, die Reichsschrifttumsstellc nicht sich abmühen zu lassen, sondern sie durch unsere Mitarbeit zu unterstützen. Wir müssen alle am gleichen Strange ziehen. Erst dann wollen wir kritisieren, wenn wir reinen Gewissens sind, mit unseren besten Kräften mitgcholfen zu haben, die gedachte Be lebung des Buchhandels zu verwirklichen. Die Reichsschristtunis- stelle gibt uns eine Chance. Greifen wir zu und erzwingen wir
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