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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1934
- Strukturtyp
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- 1934-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1934
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- Deutsch
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X- 1SL, s. Juli 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Kongreh der Urheber- und Urheberrechts gesellschaften in Warschau. In Warschau tagte vom 11.—17. Juni der IX. Kongreß der heute sechsundzwanzig Länder mit fünfzig Gesellschaften um fassenden »Oonköcköration Internationale cies Zociötög ä'^nteui-8 et 6ompositeur8«. Aweiunddreißig Berichte wurden vorgetragen und erörtert, die einen Querschnitt durch nahezu alle Probleme des Urheberrechts darstellen. Bemerkenswert war das wachsende Ver ständnis der verschiedenen Nationen für die nationalsozialistische kulturelle Gesetzgebung im neuen Deutschland. Dies drückte sich nicht nur in der Wahl des Präsidenten der sehr wichtigen zweiten Föde ration (Aufführungsrechte) aus, zu dem Leo Ritter, der Direktor der staatlich anerkannten Aufführungsrechtsgesellschaft Stagma, Berlin, bestimmt wurde, sondern auch in der Wärme, mit der der Bericht des Mitgliedes der deutschen Delegation, vr. Julius K o p s ch, über »Das System des Urheberschutzes auf berufsstündischer Grund lage« ausgenommen wurde. In ähnlichem Geleise bewegte sich der Bericht des Italieners Ugo GHeraldi, der gleichfalls die auf diesen Kongressen in früheren Jahren üblichen rein materiellen Gesichtspunkte aus dem Vordergrund drängte. Auch der Gesamt bericht des Generalsekretärs der Confödöration M. Nenö Jean ne befaßte sich eingehend mit dem neuen Geist, der aus den erwachenden Nationen in die Welt geht und bezeichnet als das wichtigste Er eignis auf dem Gebiete der Gesetzgebung in der letzten Zeit das neue deutsche Neichsgesetz vom 4. Juli 1933, das erst die Schaffung der Stagma ermöglichte. Die Ehrung ihres Leiters gelte damit auch der von ihm geführten Anstalt. Ein Novum für die Confödö- ration stellte ferner die Tatsache dar, daß auf diesem Kongreß zum erstenmal das Führerprinzip zum Ausdruck kam, indem Ugo Gheraldi einstimmig ermächtigt wurde, sich selbst einen Ausschuß zur Durch führung der in seinem Bericht enthaltenen Vorschläge zu bilden. Für diesen Ausschuß bestimmte er einen Franzosen, einen Öster reicher, einen Polen und für Deutschland vr. Kopsch. Der Kongreß stand wie der vorjährige unter Leitung des französischen Dramatikers Charles Mörö. Die Neuwahlen für das Präsidium der Confödö- ration und der drei Föderationen ergaben: Präsident der Konföde ration: Der spanische Dramatiker Eduards M a r q u i n a, General sekretär verblieb: Rene Jean ne, Erste Födöration: (Dramatische Rechte) Präsident: Romain Coolus (Frankreich), zweite Födö ration: (Aufführungsrechte) Präsident: Leo Ritter (Deutschland), dritte Födöration: (Mechanische Vervielfältigungsrechte) Präsident: Alfreds Colombo (Italien). Herr von Moltke, der deutsche Gesandte in Warschau, be zeigte durch seine Anwesenheit bei vielen Veranstaltungen des Kon gresses sein lebhaftes Interesse an den Arbeiten der Confödöration und der deutschen Delegation. Aus Finnland. Die Bücherproduktion in Finnland betrug 1933 1529 (1992: 1496) Schriften: in finnischer Sprache wuchs sie von 971 auf 1698, in schwedischer ging sie von 399 auf 320 zurück. Davon waren Übersetzungen in finnischer Sprache 151 (1932: 86), in schwedischer 63 (73). Die Bücherpreise fielen, wie »k'insk 6ok- Kanck6l8tjcknin8« berechnet hat, durchschnittlich von 38.66 auf 31.77 vmk. — Der Finnische Verlegerverein wählte in der Haupt versammlung, da Prof. A. Nenqvist wegen Alters zurücktrat, zum Vorsteher des Verwaltungsrats Dir. I. Jäntti (von Werner Söder ström O.-N, Borga und Helsingfors): man beschloß, da sich die Zahl der Kreditauskünfte sehr vermehrt hat, ein gemeinsames Jnkafso- und Jnteressenbüro einzurichten. Zu den erfolgreichsten Neuigkeiten im letzten Weihnachtsgeschäft gehörten aus dem Verlag Werner Söderström die finnischen Über setzungen von: H. Fallada »dlilcä nyt eteen, viunedorg?« und H. H. Ewers »Horst Wessel«. In deutscher Sprache erschienen für den Schulunterricht: Joh. Ohquist's Sammlung »Deutsche Prosa und Dichtung nebst Übungsstücken«, 7. Ausl., bearb. von A. Honka (284 S., 36 kmk. Verlag Otava): Ed. Mörike »Mozart auf der Reise nach Prag« (95 S. und 126 S. Vokabular. 20 vmk. Werner Söderström). Mit Kommerzienrat Albert Goldbeck-Löwe starb im Februar, 70 Jahre alt, ein deutscher Großkaufmann (Bruder des jung verstorbenen s. Z. Inhabers des Verlags Eduard Avenarius, Leipzig), der jahrzehntelang den Mittelpunkt der deutschen Kolonie in Helsingfors bildete. Er war 1. Vorsitzender des Deutschen Ver eins, Mitgründer und Präsident des Deutschen Schulvereins. Seinem Andenken widmet das Gemeindeblatt »Deutsch-evangelisch in Finn land« (20. Jahrg., März-Nr. 1934) zwei längere Aufsätze. Bei der Trauerfeier in der deutschen Kirche hielt u. a. der deutsche Gesandte eine Ansprache. — Die Finnisch-deutsche Gesellschaft, welche die gegenseitigen Kulturbeziehungen fördern will, wählte zum neuen Vorsteher an Stelle des Mitgründers Professor Ruin, der jetzt zurückzutreten wünschte, Professor B. Wuolle. Die große ^Kackemi8lra Lokdancieln^ Helsingfors, der auch die (1932: 17,1) Mill. kmlc. Umsatz 438 000 vmk. Verlust (i. V. 114 060 kmk. Gewinn); ihre Stammfirma A.-B. Stockmann, das größte finnische Warenhaus, weist nur 0,4 Mill. Reingewinn aus, der vorgetragen wird, doch stieg im laufenden Jahre der Absatz in allen Abteilungen, Lolikuncleln zeigte in ihrem oberen Stockwerk eine Ausstellung von Wörterbüchern (517 Nrn.) und gab darüber einen Katalog heraus. Durch Zeitungs anzeigen regte sie zur Bildung kleiner »Biicherringe« an, die Ge legenheit geben, neue Romane usw. zu billigem Preis zu lesen. Hat der Ring z. B. zehn Mitglieder, so bezahlt jedes nur ein Zehntel des Ladenpreises der Bücher, die nach beendetem Zirkulieren durchs Los verteilt werden. Zur Hundertjahrfeier der ersten Herausgabe des finni schen Nationalepos »Kalewala«, das E. Lönurot nach Aufzeich nungen finnischer Volkspoesie sammelte, soll eine Freimarke großen Formats erscheinen, wozu die Finnische Literaturgesellschaft dem Verkehrsminister Entwürfe einreichte. Finnlands Einfuhr von Büchern und Zeitschriften 1933 stieg von (1932) 567 600 aus 595 060 kx. seine Ausfuhr davon von 50 006 auf 60 000 I(ß. Ihr Einfuhrwert wuchs von 14,74 auf 14,97 Mill. Fmk. Tag des Daches in Frankreich und Belgien. Im Mai fand in P a r i s die diesjährige Woche des Buches statt, deren Auftakt die feierliche Einweihung der Ausstellung des Oerols cke la lüdrairie durch den Präsidenten der Fran zösischen Republik, Albert Lebrun, bildete. Diese Ausstel lung, die wohl das bemerkenswerteste Ereignis in dieser Buch woche war, stand unter dem Titel »Das Buch von seinen Ursprüngen bis in die Gegenwart« und hatte den Zweck, die typographische Gestalt des Buches zu veranschaulichen, wie sie sich im Laufe der Jahr hunderte verändert und entwickelt hat und gleichzeitig den ewig wandelbaren Geschmack des Lesers aufzuzeigen. Die Glanzstücke dieser reichhaltigen Schau waren die 32zeilige Bibel, die 42zeilige sog. Mazarin-Bibel und das erste mit Angabe des Erscheinungsjahres herausgegebene Buch, der am 14. August 1457 bei Fust und Schösser in Mainz erschienene Psalter. An Hand reichen und wertvollen Materials veranschaulichte sie dann schließlich die Geschichte der fran zösischen Buchdruckerkunst bis in die Gegenwart hinein. — An die Seite dieser offiziellen Kundgebung reihten sich die privaten Unter nehmungen der einzelnen Buchhändler, von denen sich einzelne mit gelungenen und beachtenswerten Sonderausstellungen hervortaten. »Douts l'Läition« weist darauf hin, daß die Organisation und Durch führung des Programms — wenn nicht gar das Programm selbst — immer noch zu wünschen übrig ließen und die festgestellten Mängel bei künftigen Veranstaltungen unbedingt vermieden werden müßten, wenn man auf eine Verbreiterung des Interesses für Buch und Lite ratur nicht verzichten wolle. Die diesjährigen Veranstaltungen hätten tung gelegen — was an sich nicht zu tadeln sei —, doch hätte das Interesse und die Mitarbeit der am Wohl und Wehe solcher Unter nehmungen doch wahrlich eng genug beteiligten Schriftsteller viel reger sein müssen: handelt es sich doch hier keineswegs um »Tage der Buchhändler«, sondern um Werbeveranstaltungen für das Buch und alle, die an seiner Herstellung und seinem Vertrieb beteiligt sind. Gleichzeitig wurden in Paris mit einer Vortragsreihe zwei Tage des katholischen Buches, und in Brüssel die Woche des belgischen Buches eröffnet, die besonders der ewigen Diskussion über das Vor handensein einer eigenen belgischenLiteraturneueAktualität verlieh. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhänge eine Umfrage der Brüsseler Wochenschrift »Plan«, die sich bemüht, in dieser Frage zu neuen Er gebnissen zu gelangen. Die Hauptveranstaltung in der Woche des belgischen Buches war eine wenig einheitliche und ohne rechtes Pro gramm zusammcngestellte Buchausstellung im ?alai8 cke8 keaux- Xrt8 in Brüssel. Heinz Szalamacha. „Der deutsche Duchhandlungsgehilfe". Auf der ersten Seite des Juniheftes vom »Deutschen Buchhanü- lungsgehilfen« vermittelt uns die Anordnung des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer vom 1. Mai 1934 noch einmal nähere Auf schlüsse über die Gründung der Reichsschule des deutschen Buch handels zu Leipzig. — Die Aufsatzreihe »Geistige Führer des neuen 593
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