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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1907
- Sprache
- Deutsch
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6360 Börsenblatt f. d, Dischn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechfaul. 143, 22. Juni 1907. und andre einem hohen Zoll unterliegende Waren dabei spielen, infolge der Nichtuntersuchung von 50 v. H, sich eine zu große Warenmenge durch unrichtige oder nicht hinreichend genaue Inhalts erklärung in den Begleitpapieren ganz oder teilweise der richtigen Zollzahlung entziehe. Deutsche Interessenten werden daher gut tun, sich zur Vermeidung empfindlicher Zollstrafen der größten Sorgfalt und Genauigkeit bei Abfassung der Inhaltserklärungen in den Begleitpapieren zu befleißigen. Dabei wird daran erinnert, daß nach französischem Zollrecht die Zollerklärung genau nach dem Wortlaut der platzgreifenden Nunimern des französischen Zolltarifs abzugeben ist und die Unkenntnis dieser Vorschrift oder sonstiger guter Glaube als Entschuldigung für entdeckte Un richtigkeiten oder Ungenauigkeiten von der französischen Zoll verwaltung nicht zugelassen wird. Uber die im einzelnen Fall anwendbare französische Zolltarifnummer können die Beteiligten sich bei der französischen Generalzolldirektion (virsotion Csusrals äse Oouaoss, Lalais <lu Uoavrs, Paris) entweder direkt in deutscher Sprache oder unter Inanspruchnahme der Vermittlung des kaiser lichen Konsulats, 123 Uns äs Ullis, Paris, erkundigen. Dabei muß in der Anfrage die Ware ganz genau nach Art und Stoff bezeichnet werden; bei besonderen zusammengesetzten Waren ist es zweckmäßig, möglichst ein Muster beizufügen. (Red.) Sommer-Nriaub der Gehilfe». — Der Vorsteher der Kor poration der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, Herr Franz Deuticke, richtet in der Österreichisch-ungarischen Buch händler - Correspondenz folgende Bitte an die Korporations mitglieder: »Im Sinne meiner Ausführungen in der letzten Korporations versammlung richte ich hiermit an die Mitglieder unserer Korpo ration die Bitte, soweit es möglich ist, ihren Angestellten Sommer urlaube zu gewähren. -Es ist nicht nur ein Gebot der Humanität, sondern auch ein Gebot richtig verstandenen Selbstinteresses eines jeden Prinzipals, seinen Mitarbeitern eine wenn auch kurze, aber völlige Ruhepause zu gewähren. »Wien, am 10. Juni 1907. -Die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler (gez.) Franz Deuticke, Vorsteher.« Universität nnd Technische Hochschule in München. — An der königlichen Ludwigs-Maximilians-Univcrsität in München wurden für das Sommersemester 1907 6009 Studierende immatrikuliert, darunter 100 Frauen. Außerdem wird die Uni versität noch von 269 nichtimmatrikulierten Hörern und 59 nicht- immatrikuliertcn Hörerinnen besucht. Die Gesamtfrequenz beträgt sonach 6337 Studierende. Die königlich Technische Hochschule in München ist von 2726 Studierenden im laufenden Sommcrsemester besucht. Auf die einzelnen Fächer verteilen sich die Studierenden wie folgt: Allgemeine Abteilung 444, Bauingenieur-Abteilung 613, Architekten- Abteilung 456, Maschineningenieur-Abteilung 783, Chemische Ab teilung 287, landwirtschaftliche Abteilung 143 Studierende. Unter der oben angegebenen Gesamtfrequenzziffer sind inbegriffen 192 Hörer und 315 Hospitanten. (nach Beilage z. Allg. Ztg.) Personalnachrichten. Gestorbenr am 13. Juni Herr Gustav Brenner in Tübingen, seit 1. September 1905 Mitinhaber der Firma W. Kloeres, Buchhandlung und Antiquariat (Kloeres L Brenner) in Tübingen. (Red.) James Kelly, New York -s. — Am 16. Mai starb in East: Orange N.J. der bekannte Bibliograph James Kelly, dessen aus: gezeichneten persönlichen Tugenden als Gentleman die amerikanische Presse größtes Lob spendet. Kelly (1829 geboren) war ursprüng lich Staatsangestellter in Irland, heiratete 1852 und ging kurz darauf noch Amerika, wo er 1857 in der Firma Wylie L Halstead Anstellung fand. Diese Antiquariatsfirma gab in jener Zeit »Uoorbaob's ^ääeväa to tbs Libliotbsoa, ^.msrieana» heraus, an deren Zusammenstellung Kelly sich beteiligte. So kam er dazu, 1863 an die Bearbeitung der Fortsetzung dieser »Libliotbsoa ^msrioava- zu gehen. Diese entstand in der Zeit des Beginns des Krieges und war sehr schwierig durchzuführen, da ihm das Material der südlichen Teile des Landes fehlte, denn die Verbin dungen mit diesen waren zum größten Teil abgeschnitten. So konnten die in der Zeit des Krieges im Süden publizierten 42 Werke nicht im Hauptoerzeichnis ausgenommen werden, sondern wurden im Anhang angesügt. In diesen zwei Bänden der Bibliographie der amerikanischen Bücher-Erzeugung der Jahre 1861—1871 »L.wsrios.0 Oatalogas« zeigte sich Kelly den amerika nischen und internationalen Fachleuten als tüchtiger Bibliograph. In beiden Bänden hatte er ungefähr 32000 Buchtitel zusammen gestellt. Ein Verzeichnis wichtiger Gesellschaften war diesen Bänden angehängt. Daß dieses Weck in den beschränkten Mußc- tunden und ohne finanzielle Hilfe entstand, muß ihm um so höher ungerechnet werden. Die Fortsetzer dieser Bibliographie hatten bedeutend leichtere Arbeit. Band I, an dem Kelly drei Jahre arbeitete, erschien 1866, Band II 1871. Diese Bände waren ihrem bibliographischen Wert nach dem der vorher gegangenen amerikanischen Kataloge bei weitem überlegen. Seine Absicht, eine Bibliographie herauszugeben, die die ameri kanische Bücher-Erzeugung seit Einführung der Druckkunst bis zum Bürgerkrieg behandeln sollte, konnte er aus Mangel an rnanzieller Unterstützung leider nicht durchführen. Kelly hatte später (von 1874 bis 1877) eine Stelle bei R. Osgood L Co. in Boston inne und etablierte sich darauf als Buchhändler in New Jork. Aus dieser Zeit seiner Selbständigkeit ist er besonders als Importeur seltener Bücher bekannt geworden. Er widmete seinem Geschäft große Aufmerksamkeit; Pünktlichkeit und Rechtschaffenheit waren seine obersten Grundsätze. Man sagt, daß kein Buchhändler Amerikas im dortigen Buchhandel besser bekannt war als ec, daß keiner über in- und ausländische Bücher besser Bescheid wußte als er, keiner besser über die Literatur unserer Tage orientiert war, als Kelly. P. Schmidt. (.Sprechsaal.) Zur Frage des Berlegerrabatts. (Vgl. Nr. 139 d. Bl.) Die Ausführungen des Herrn Vanselow - München erinnern an die vergnüglichen Zahlenexperimente, wie sie die Professor Bücher-Schrist enthielt und heraufbeschwor. Ich habe mich darüber gefreut, zu was für ergötzlichen Resultaten ein geschickter Ansatz führt, und ich bedaure nur, daß das Beispiel nicht noch weiter getrieben worden ist, um zu zeigen, daß bei einem 20 ^ - Buch, bei dem der Verleger dem Sortimenter bei Gratislieferung noch 5 schenkt, dieser noch immer schlechter fährt, als bei dem 100 Buch zu 20 Prozent Rabatt. Vom kaufmännischen Standpunkte kann das Beispiel nur so gestellt werden: Buch 100 ^ ord. mit 20 jß Rabatt hat folgende Unkosten: 50 H Porto, 3 H Bücherzettel, 20 -Z Postanweisung — 73^. Brutto nutzen 19 27 H. 50 Bücher wie L L. 2 ord. mit 40 Prozent Rabatt kosten Fracht rc. beim Durchschnittsgewicht von L 400 A — 20 in Eilfracht inkl. Kommissionsgebühr L 15 ^ pro LZ 3 meinet wegen 50 Bücherzettcl ä 3 H — 1 ^ 50 -H, Inkassoprovision 60 H -- 5 10 H. Brurtonutzen 34 ^ 90 Bei 30 Prozent stellt sich der Nutzen auf 24 ^ 80 Offen und ehrlich und ohne Sentimentalität: Ich verkaufe lieber 50 Bücher L 2 .-L ord. mit 40 Prozent, als ein Buch zu 100 ^ mit 20 Prozent, denn ich habe bei diesen 50 kleinen Geschäften sehr oft viel eher bares Geld und manchmal weniger Umstände und Ärger als bei solch' einem großen Geschäft. Beim Handverkauf gar, bei dem günstigere Bezugsbedingungen mit Frachtgut rc. mitsprechen: welches Risiko bei 100 .^-Werken gegenüber dem bei 2 ^E-WerkenI Eine kleine Ungeschicklichkeit eines Kunden oder Angestellten, und ein Werk von 80 ^ ist gefährdet, verdorben, unverkäuflich! Zudem ist, wie Freund Wellmann-Breslau sagt, ein Kunde, der einmal ein 100 ^!-Buch kauft, für lange Zeit als Abnehmer verloren; er kasteit sich im Bücherkauf so lange, daß er in dieser Zeit für 150 bis 200 ^ billigere Werke erworben hätte. — Leben können wir Sortimenter nur von der billigen Literatur; aber zum Trost der 100 ^r-Bücher- Verlegenden sei es gesagt: bei anständigem Rabatt, nicht unter 25 Prozent, möglichst mit 40 Prozent, wollen wir den Vertrieb auch dieser Werke nicht zurückweisen. Waldenburg i/Schles., den 19. Juni 1907. G. W. Knorrn
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