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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1934
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- Deutsch
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144, 23. Juni 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. sinnvolle Ordnung! Völlig nichtssagend sind die Angaben bei Lien hart», daß Greiner L Pfeiffer nicht mehr existiert, und Lienhards Werk inzwischen in den Verlag der Agentur des Rauhen Hauses, Hamburg, übergegangen ist — weiß Lindner wohl noch nicht. Bei Molos Schiller-Roman steht der Verlag Langen-Miiller, der Molo längst abgegeben hat; von Rudolf Paulsen werden drei Werke genannt, obwohl gerade hier Gelegenheit gewesen wäre, dem Buch handel einmal titclmäßig mitzuteilen, was Paulsen schon alles ge schaffen hat. Von der Reuordnung des Aufbaues des Pontenschen Wolga-Nomanwerkes »Volk auf dem Wege« weiß Lindner offenbar nichts. — Bei Schaffner steht an der Spitze: »Eine dentsche Wanderschaft«, dann kommen wieder drei andere Titel, und dann erst hinterher die zu jenem gehörigen I o h a n n e s b ä n d e, die mit der »deutschen Wanderschaft« zusammen eine Trilogie bilden. - Ganz ungenügend sind die Angaben bei Heinrich Sohnre y, Georg Stammler usw. — Bei Hermann Stehr kommen zuerst die »Nachkommen«, dann einige andere Titel, dann erst »Nathanael Mächler«, der zu den »Nachkommen« gehört usw. usw. Was bleibt da noch? Wer soll zu einem solchen Literaturführer noch Vertrauen haben? Zur Anordnung wäre noch zu sagen: Die politischen Schriftsteller hätten unbedingt in einer besonderen Gruppe zu sammengefaßt werden müssen, da dies nicht geschah, entstand ein schlimmes Durcheinander — Hindenburg und Hitler z. B. wäre es dringend nötig gewesen, 16. und 20. Jahrhundert wenigstens oberflächlich zu scheiden, etwa dadurch, daß man die Lebenden ebenfalls besonders zusammengefaßt hätte. Was tut Paul Al- verdes neben Willibald Alexis; und was tut Hegel, der Philosoph, zwischen den Schriftstellern Heer und H e g e l e r, um nur ein paar Beispiele zu nennen?! Ein Gesamturteil bilde nach diesen Ausführungen jeder sich selbst. Lindners »Gegenwart« ist kein Literaturführer, sondern ein Irrlicht, das den Weg und Führung Suchenden in einen Namen- Urwald verführt, ans dessen Gestrüpp für den Unkundigen kein Aus weg mehr möglich ist. Kleine Mitteilungen Das Urheberrecht am Werk des Führers »Mein Kampf«. — Das Pariser Handelsgericht hat am 18. Juni das Urteil im Prozeß des Eher-Verlages gegen den französischen Verleger der nichtautori- sierten Übersetzung des Buches »Mein Kampf« gefällt. Das Gericht gab den Anträgen des Verlages Franz Eher Nachf. G. m. b. H. statt. Es sprach das Verbot des Druckes und des Verkaufes, die Vernichtung der beschlagnahmten Bücher und die Verpflichtung zum einfachen Schadenersatz aus und bestimmte, daß bei Zuwiderhandlung gegen das Urteil für jedes weiterverkanfte Buch 100 Francs Strafe zu zahlen sind. Mit der Entscheidung über die Schadenersatzpflicht anerkannte das französische Gericht im Sinne der französischen Rechtsprechung das Prinzip des erlittenen moralischen Schadens. Arbeitsgemeinschaft Leipziger Leihbüchereien. — Die Arbeits gemeinschaft Leipziger Leihbüchereien hielt am 16. Juni in der »Braunen Ecke« ihren zweiten Schulungsabend für ihre Mitglieder ab, den Kreisobmann Ohme leitete, vr. Zuberbier vom Kreis schulungsamt behandelte als erster Redner die nationalsozialistische Nechtsauffassung, die im Gegensatz zur liberalistischen Form den einzelnen Menschen nur in Verbindung mit dem Volksganzen gelten läßt und das Volkswohl über die Interessen des Individuums stellt. — Der Kreisobmann teilte unter anderem mit, daß die Prüfungen der Leihbüchereien abgeschlossen seien und die Resultate der Neichs- schristtumskammer mitgeteilt würden. Danach folgte der erste lite rarische Kurzbericht, verbunden mit Proben aus Werken der er wähnten Schriftsteller und Dickster, meisterhaft vom Kollegen Hänsel vorgetragen. Ferner sprach vr. Richter, Fachberater der kulturpoliti schen Abteilung der NSDAP über technische Fragen des Buch einbandes. Er verstand es, eine an sich trockene Materie durch humor vollen Vortrag schmackhaft zu machen. Buchhändler Kerk dankte zum Schluß im Namen der Leihbibliothekare den Rednern wie dem Kreisobmann für ihre selbstlose Tätigkeit. Erst spät ging die gut besuchte Versammlung befriedigt auseinander. Keine Behinderung für Reifende mit NS-Parteiliteratur. — Im Verordnungsblatt der Neichsleitung der NSDAP vom 31. Januar 1934 hat der Neichsleiter für die Presse Max Amann bekannt gegeben: »Von seiten der deutschen Reise- und Versandbuchhand lungen ist mir wiederholt geklagt worden, daß einzelne Parteigenossen in ihrer Eigenschaft als Kreisleiter und Ortsgruppcnführer für die ihnen unterstellten Dienstkreise Anordnungen herausgegebeu haben, denen zufolge Reisende mit NS-Parteiliteratur innerhalb ihres Bezirkes keine Tätigkeit mehr ausüben dürfen. Ich mache darauf aufmerksam, daß eine reichsgesetzliche Vorschrift, wonach Reisenden ihre Tätigkeit verboten werden darf, nicht besteht. Ich ersuche deshalb, Vertretern, die für anerkannte Partciliteratur ar beiten und sich als Angehörige unserer Bewegung ausweisen können, in ihrer beruflichen Tätigkeit keinerlei Schwierigkeiten in den Weg legen zu wollen«. Nationalsozialistische Schulung der deutschen Turn- und Sport gemeinde. — Im Reichsbund für Leibesübungen, in dem die deutschen Turn- und Sportverbände zusammengefaßt sind, ist kürzlich das Amt des Dietwartes geschaffen worden. Der Dietwart des Neichsbundes für Leibesübungen hat die Aufgabe, die nationalsozia listische Schulung der deutschen Turn- und Sportgemcinde, vor allem auf den Gebieten der Nassenpflege und der Volkstumskunde zu leiten und im engen Zusammenarbeiten mit den parteiamtlich aner kannten kulturellen Zentralstellen sich für die Pflege der deutschen Kulturwerte einzusetzen. Es wird sich empfehlen, mit den Amtsleitern des Dietwart- amtes Verbindung aufzunehmen. Hier scheint sich ein Weg zu bieten, über dieses Amt das Schrifttum über Nassenpflege und Volkstums kunde an die Turn- und Sportkreise heranzubringen. »Nationalsozialistische Kulturgemcinde.« — Zu der Notiz im Börsenblatt Nr. 138 über die Gründung der Nationalsozialistischen Kulturgemeinde ist noch nachzutragen, daß der Beauftragte des Führers A. Nosenberg bei dem ihm unterstehenden Reichsiiberwachungs- amt folgende Ämter bzw. Abteilungen errichtet hat: 1. Amt: Schulung. Beauftragter: Der vom Stabsleiter der PO eingesetzte Neichsschulungsleiter der PO. 2. Amt: Kunstpflege. Beauftragter: Der Leiter der NS- Kulturgemeinde vr. Walter Stang. 3. Abteilung: S ch r i f t t u m s p f l e g e. Beauftragter Pg. Hans Hagemeye r, geschäftsführender Leiter der Neichsstelle zur Förde rung des deutschen Schrifttums. 4. Abteilung: Vor- und Frühgeschichte. Beauftragter: Pg. vr. Hans Neinert h. Stabs! eiter ist Pg. Gotthard Urban. Buchfunk in Leipzig. Der Reichssender Leipzig veranstaltet am 12. Juli eine Lesung aus dem Buch des Reichsministers vr. Goebbels »Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei«. Für die Leip ziger Buchhandlungen wird es sich empfehlen, diese Sendung durch entsprechende Werbemaßnahmen auszunutzen. Fachgruppe Buchhandel in der Deutschen Angestelltenschaft, Orts gruppe Leipzig. — Wenn von einem Vortrage gesagt werden kann, er sei kurz und doch eindringlich gewesen, so von dem, den der Berufskamerad Alfred Naumann am 13. Juni im Hause Dittrich- ring 17 hielt. »Kein Deutscher o h n e Z e i t s ch r i f t« lautete das Thema, und in die Worte »Keiner, der deutsch lesen kann, ohne eine deutsche Zeitschrift« klang es aus. Die anschließende Aussprache ließ ein lebhaftes Interesse nicht allein an der Werbung für Zeit schriften, die den größten Teil des Vortrags eingenommen hatte, sondern auch an allen anderen das Zeitschriftenwesen betreffenden Fragen, vornehmlich der Neugestaltung dieses Gebietes, erkennen. Der Zusammenkunft soll im Winterhalbjahr eine weitere über einen Sonderzweig des Zeitschriftenhandels folgen. Fachgruppe Buchhandel in der Deutschen Angestelltenschaft, Orts gruppe Leipzig. - Arbeitsgemeinschaft Sortiment. — Am Mittwoch, dem 27. Juni, dem letzten Abend vor der Sommerpause, hält Buch händler Schledt im DHV.-Heim, Dittrichring 17, ein kurzes Referat über »D a s p r a k t i f ch e Katalogisiere n«. Anschließend Aus sprache, zu der außer den Sortimentern alle übrigen Buchhandels angestellten, auch besonders der »VWA.« eingeladen sind. Beginn 20 Uhr — Ende 22 Uhr. Lebhafte Beteiligung wird erwartet. 50 Jahre »Agricola«, Verein jüngerer Buch-, Kunst- und Musi kalienhändler in Innsbruck. — Am 6. Mai trafen sich in Fügen rund 40 Vereinsmitglieder zur Feier des 50jährigen Bestehens des Vereins »Agricola«. Der Vereinsvorstand Otto Eggert konnte ein leitend drei Mitgründcr und Ehrenmitglieder begrüßen, die als Buch händlerveteranen in beneidenswerter Frische an der Feier teilnahme». In der Festrede schilderte Prokurist Rudolf Nieck Gründung, Ent wicklung und Bedeutung des »Agricola« und hob die Persönlichkeiten hervor, die in der Vereinsgeschichte besonders hervorgetreten waren. Nach Entgegennahme zahlreicher Glückwünsche ging man zum gemüt lichen Teil des Festes über, der mit einem gemeinsamen Mittag essen schloß. 571
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