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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1934
- Strukturtyp
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- 1934-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1934
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- Deutsch
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Xr 136, 14. Jurri 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d.Dtschn.Buchhandel. dende Kunst und Film Vorsicht. In Anwesenheit des Führers fand am 15. November 1833 die feierliche Eröffnung mit einer weg weisenden Ansprache vr. Goebbels statt. Die Neuordnung des Pressewesens durch das Schriftleitergesetz vom 4. Oktober >933 sichert sowohl Unabhängigkeit als auch Verantwortlichkeit der Schriftleiter. Berufliche Fähigkeiten und Charakter sollen allein gültige Ausweise für die Betätigung als Schriftleiter sein. Alle Maßnahmen sind nicht angelegt, das kulturelle Leben mit einer Zwangsjacke zu umgeben, vielmehr ihm vom Staate, von der Einheit des Volkes her einen neuen Adel, eine neue Würde und eine neue Berufung zu geben. Am Tag der Deutschen Kunst in München, am 14. Oktober, an dem vom Führer bei der Grundsteinlegung zu einem »Haus der Deutschen Kunst» ein Bekenntnis zum nationalsozialistischen Kulturideal abgelegt wurde, fand dieser Wille seine Bestätigung: »Wenn wir die Aufrichtung unseres Volkes als Aufgabe unserer Zeit und unseres Lebens empfinden, sehen wir vor uns nicht nur die leidende Wirtschaft, sondern ebenso die bedrohte Kultur, nicht nur die Not des Leibes, sondern nicht weniger die Rot der Seele, und wir können uns keinen Wiederaufstieg des deutschen Volkes denken, wenn nicht Wiedererstehen die deutsche Kultur und vor allem deutsche Kunst». Zur Neuordnung dieses Gebietes gehört auch, daß Alfred Ro se n b e r g vom Führer mit der Überwachung der gesamten geisti gen und weltanschaulichen Schulung der Partei und aller gleich geschalteten Verbände sowie des Werkes »Kraft durch Freude« be auftragt wurde. Auch die Jugenderziehung ist neugeordnet worden. Die ver schiedenen Jugendbünde, deren Vorhandensein weniger Ausdruck gesunder Vielfältigkeit als vielmehr mißleiteter Ehrgeiz gewisser Führer und Ideologen war, wurden aufgelöst und gingen über in die Hitler-Jugend. Der Führer verfügte am 17. Juni 1933 die Errichtung einer Dienststelle »Jugendführer des Deutschen Rei ches«, mit deren Leitung Baldur von Schirach beauftragt wurde. Das Jahr des Durchbruchs und des Sieges der nationalsozia listischen Revolution vereinte das Volk zu mancher ernsten Feier. Jede dieser Feiern, seien es die Kundgebungen auf dem Tempel hofer Feld am Tage der nationalen Arbeit oder der Reichspartei tag, der die Kämpfer der Revolution zu einer ersten Rechenschaft vereinte, sei es das Erntedankfest oder der Tag der Deutschen Kunst — sie alle waren Bekenntnisse zu den großen ewigen Mäch ten im geschichtlichen Leben des deutschen Volkes und zugleich wegweisend für die zukünftige Gestaltung des deutschen Lebens in der Welt. Sie führten in einem unerhörten Aufschwung den Blick zurück in die jahrtausendealte erhabene Geschichte unseres Volkes und setzten zugleich neue Verpflichtung, das Erbe der Vergangen heit gestaltend zu mehren. Die Fahnen des Volkes senkten sich vor den Toten des Weltkrieges, vor den Toten, die in den Nachkriegs kämpfen um Deutschlands Wiedergeburt gefallen waren. Das siegende Volk grüßte ehrfürchtig seine Toten, an der Feldhcrrn- halle in München stand hinter dem Führer, der seiner toten Kämpfer gedachte, das ganze Volk und es bekannte ergriffen mit seinem Führer: »Und ihr habt doch gesiegt». Was verschlägt es diesem Volk, wenn heute die Entthronten, die Reaktionäre aller Farben und Gattungen, aus ihren Winkeln hervorkriechen, um in nörgelnder Überheblichkeit und Besser wisserei die Sonde an diese oder jene Maßnahme und Entwicklung zu legen. Ihre Idee ist nicht der opfernde Dienst an der Gemein schaft des Volkes, er war es nie; sie sehen sich der Möglichkeiten beraubt, ihre Interessen und Sonderwünsche mit den Mitteln der alten Kulissenpolitik zu vertreten. Sie säen Zweifel und schleichen im Lande umher, Herde der Unzufriedenheit zu gründen, auf denen sic ihre Suppen kochen können. Aber sie werden nur den Sturm ernten, der sie endgültig aus dem Leben des Volkes hin wegfegt. Ihre Biedermannsmiene täuscht nicht mehr über ihre Absichten hinweg; sie haben zu lange ihr Spiel gespielt und sie sind zu grausam entlarvt, um jemals noch einen breiteren Raum für ihr verhängnisvolles Wirken zu gewinnen. Mögen sie unter gehen, das Volk bedarf ihrer nicht. Die Revolution steht immer am Anfang, und die Jugend, die heranwächst, wird dies am besten begreifen. Denn dieser Jugend ist wieder ein geschichtlicher Raum geöffnet, der ihr kühnes und wagendes Herz zu begeistern vermag. Und nicht nur die Zukunft verlangt revolutionären Geist, die Gegenwart bedarf seiner zu jeder Stunde. Noch formt und gestaltet der Geist der Revolution nicht alle Lebensbereiche des deutschen Volkes, noch stehen auf geistigem und religiösem Gebiet die größten Aufgaben bevor. Den Schicksalsfragen, die sich hier aufwerfen, müssen klare und ein deutige Antworten gegeben werden, soll nicht ein_Keim zu neuem Zwiespalt zurückbleiben. Die Einigung und Neugestaltung auf religiös-konfessionellem Gebiet wird sich naturgemäß in anderer Art vollziehen müssen als auf politischem Boden. Zwar ist bereits am 20. Juli 1933 ein Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan unterzeichnet worden, dessen wichtigste Be stimmung darin gipfelt, daß die katholischen Geistlichen sich künftig der Politik zu enthalten haben. Ebenso ist die am II. Juli 1933 von den Landeskirchen beschlossene Verfassung der »Deutschen Evangelischen Kirche« durch Reichsgesetz anerkannt und am 27. September 1933 der Preußische Landesbischos Ludwig Müller auf der Evangelischen Landessynode in Wittenberg zum Reichs bischof der Deutschen Evangelischen Kirche gewählt worden. Die evangelische Jugend wurde in das nationalsozialistische Jugend erziehungswerk eingegliedert; nur die katholische Jugend steht noch abseits, und manche Gegensätze tun sich hier auf, zumal wenn man auf der anderen Seite das Anwachsen der Deutschen Glaubens bewegung sieht. Die Haltung der Partei diesem noch nicht ab geschlossenen geistigen Ringen gegenüber ist Gewissensfreiheit. Alfred Roscnbcrg sagt darüber: »Die NSDAP, als politische Partei mischt sich nicht unmittelbar in diese religiösen und kirchlichen Auseinandersetzungen, kann und will es aber nicht verhindern, wenn tiefer forschende Nationalsozialisten sich an diesem religiösen Ringen um eine neue Kirche beteiligen«. Die Spannungen, die sich hier ergeben, fruchtbar und schöpfe risch sich auswirken zu lassen und nur zu vermeiden, daß sie sich zu tiefgreifenden Gegensätzen auswachsen, ist eine Aufgabe aller ge- schichtswilligen Träger der deutschen Revolution. Die großen er regenden Ereignisse, die die Gegenwart bestimmen, lassen ahnen, daß wir am Anfänge eines heroischen Zeitalters stehen. Mit großen Spannungen erfüllt, wird es von den Deutschen dieses Jahr hunderts eine Kraft verlangen, die über die Anforderungen ver gangener Jahrhunderte weit hinausgeht. Es erhebt sich dem Na tionalsozialismus als vornehmstes Ziel, Menschen vorzubereitcn auf den Beruf dieses Jahrhunderts, den Geist des kämpfenden Ordens zur Verpflichtung jedes Deutschen zu machen, der am Leben seines Volkes Anteil nimmt. Eine seelisch und körperlich gestählte Rasse allein kann dem heroischen Realismus, den die be ginnende Epoche heischt, genügen. In den Lagern der Hitler-Jugend, der SA. und SS., des Arbeitsdienstes, in allen Lagern, wo heute Deutschland als höch stes Gut begriffen wird, erfolgt in schweigender ernster Arbeit die Vorbereitung auf die großen Aufgaben der Zukunft. Im Winter hilfswerk des vergangenen Jahres bekannte sich das Volk zu einer großen brüderlichen Kameradschaft, damit hindeutend auf die Mög lichkeiten echter Schicksalsgcmeinschaft, die auch die ärgste Not zu überwinden vermag. Die Gemeinschaft des deutschen Volkes, nach zwei Jahrtausenden unseliger Zerrissenheit zum erstenmal zu- sammengcführt, will sich weder feindselig abschließen von der Welt noch die Drohung neuer Kriege in die Welt werfen. Das deutsche Volk verlangt, daß man in seinem Kampfe das Ringen um eine Volkwevdung begreife um ein Zurück vom Rande des Abgrunds, um ein Halt gegenüber der Anarchie. Sein Verlangen ist nicht Krieg, sein erhabenes Ziel ist der Frieden, aber ein Frieden der Ehre und des Rechts, ein Frieden der Gleichberechtigung unter den Völkern der Erde. Paul Weinreich. Ludwig Richter. Zu seinem 5V. Todestag am 19. Juni. Ludwig Richters Ruhm begründete sich in den vierziger und fünfziger Jahren des von manchen so geschmähten 19. Jahrhun derts — er zeichnete sich damals dem deutschen Volke buchstäblich Ins Herz. Und es war eben nicht nur eine von nachfolgenden Generationen stets kritisch geprüfte bloße Beliebtheit und Popula rität, die er erwarb, sondern er war von Anfang an volkstümlich und wurde so empfunden, in seiner Kunst lebte die deutsche Seele. S31
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