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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1934
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- Deutsch
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X- ISK, 14. Juni 1934. Redaktioneller Teil. guten Willen in den meisten Fällen doch möglich wäre, so sollten sie wenigstens einen Lehrling einstellen. Buchhandlungen, di« einen Volontär einstellcn wollen, sind sicherlich imstande, eine ordnungs gemäße Lehrlingserziehung zu gewährleisten. Wenn man aber, was so ost geschieht, schreibt: Bei Bewährung Anstellung, liegt die Mög lichkeit zur Einstellung auch eines stellungslosen Buchhändlers be stimmt vor, wenn man nicht gerade diese Worte dazu benutzt, um damit Dumme einzusangen, was wir aufs schärfste zurllckweisen müßten. Es liegt in vielen Fällen allzu offen, daß man Volontäre sucht, weil sie nichts kosten, die sa oft sogar noch eine Entschädigung, zahlen dasür, daß sie in der Firma arbeiten dürfe». Volontäre können sich anbieten, bzw. eine Volontärstelle suchen; eine Volontärstelle besetzen, heißt aber nicht, einen Arbeits platz besetzen! Daß Firmen aber heute Volontäre suchen, kennzeichnet allzu deutlich eine Haltung, die im schärfsten Wider spruch zu den Bemühungen um die Überwindung der Arbeitslosigkeit steht. Solange es noch arbeitslose Buchhandlungsgehilfen gibt, so lange es soviel schulentlassene junge Menschen gibt, die noch nicht in einen Beruf hineingestellt werden konnten, muß der Buchhandel eine Haltung, wie sie aus solchen Wünschen, die sich in diesen Börscn- blattanzeigen widerspiegeln, hervorgeht, auf bas schärfste ablehnen! Der Jungbuchhandel und der Bildungsausschutz des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler haben sich immer von neuem durch wohl vorbereitete Unternehmungen und Arbeiten für eine neue Berufs bildung und Erziehung des Nachwuchses und der Gehilfenschaft ein gesetzt. Glauben denn diese Herren, wir bemühen »ns um bis vollkommenste Ausbildung des Nachwuchses und der Gehilsenschast, damit sie Volontäre einstellen können, die, meistens berufssremd, von irgendwoher kommen? Nebenbei sei daraus aufmerksam gemacht, daß kein Buchhändler und Buchverleger einen buchhänblerischen An gestellten beschäftigen darf, der nicht — durch die Mitgliedschaft bei der Reichssachschast der Angestellten in Buchhandel und Verlag — der Neichsschrifttumskammer angehört. Solange noch Buchhändler arbeitslos sind, ist die Einstellung von berufsfremden Kräften im Buchhandel ein Vergehen gasteniiber der berufs ständischen Ge meinschaft. Warum wendet man sich nicht an die Angestellten schaft? Sie wird auf Grund ihrer Unterlagen jederzeit arbeitslose buchhändlerische Angestellte vermitteln. Das wäre eine Zusammen arbeit, die der berufsständischen Idee gerecht werden würde — im Grunde eine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit. Wenn wir uns die Anzeigen noch näher ansehen, so können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, daß der ältere Angestellte bewußt ausgeschaltet wird. Das ist eine Tatsache, die ebenso unsozial wie unvernünftig ist. Nach der unmaßgeblichen Meinung dieser Anzeigen jäger gehört der Angestellte von über dreißig Jahren schon zum alten Eisen. Wir glauben nicht, baß feine Leistungsfähigkeit ange- zweifelt würde. Der ältere, berusskundige Angestellte, der dazu eine Familie zu ernähren hat, steht gewöhnlich tariflich höher in seinen Gehaltsansprllchen als der junge unverheiratete. Versagt der junge Angestellte, kann er schnell wieder entlassen werben, man findet genug Ersatz, oder aber man findet »Volontäre». Nur allzu häufig versteckt sich hinter dem Wunsche, nur junge Angestellte zu haben, die reine Geldsackpolitik. Diese Tatsache, baß es im Buchhandel immer noch eine Anzahl von Menschen gibt, die sich dergestalt ununterrichtet über die wich tigsten Ziele der gegenwärtigen Arbeit der Reichsregierung und des Volkes zeigen, ist uns immer wieder ein Beweis für die Richtig keit unserer Forderung: Erziehung und Schulung zum National sozialismus ist eine dringende Notwendigkeit auch für den selb ständigen Buchhandel! Man komme nicht mehr damit, der Buch händler orientiere sich aus Grund der vorliegenden nationalsozialisti schen Literatur. Symptome, wie wir sie hier ansühren, verlangen eine regelrechte, straff durchgeführte Schulung nach einem Plan. Karl Thulke. Kleine Mitteilungen Der Bücherwagen nach Bielefeld läuft jetzt anstatt zweimal in der Woche dreimal wöchentlich ab Leipzig, und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Eintreffen in Bielefeld am zweiten Tage. Wir bitten unsere Bielefelder Geschäftsfreunde, die Verbesserung der Verbindung mit Leipzig durch verstärkte Inanspruchnahme des Sammelbezugs über Leipzig auszunutzen. Verein Leipziger Kommissionäre. Vaterländisches Schrifttum in Schulbiichereien. (S. auch Nr. 51 und 63.) — Im Zentralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preußen, Heft 11 vom 5. Juni (Weidmann, Berlin) wird eine zweite Fortsetzung zu dem vom Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung herausgegebenen »Verzeichnis derzur Be schaffung für Schuld Uchereien (Lehrer- und Schülerbüche- reien) geeigneten Bücher und Schriften« veröffentlicht. Die neue Liste enthält weitere 130 Werke aus den Gebieten: Das nationalsozialistische Schrifttum, Erziehung und Unterricht, Romane und Erzählungen, Jugendschriften, Vorgeschichte und Geschichte, Nasfenkunde, Naturkunde, Weltkrieg usw. — Dem Sortimentsbuch handel sei sie zur besonderen Beachtung empfohlen. Verzeichnis landschaftsgebundener Jugendliteratur. — Der Gau referent für Jugendschriften im NS-LB-Sachsen schreibt uns: Die Neichsleitung des Nationalsozialistischen Lehrerbundes hat ihren Gaustellen gestattet, in diesem Jahre ein Verzeichnis landschafts-. gebundener Jugendliteratur herauszubringen, das mit dem im Herbste dieses Jahres zu erwartenden Ncichsjugendschriften- verzeichnis vertrieben werden soll. Die Gaustelle für Jugendschriften im N.S. Lehrerbund — Sachsen ist schon seit einiger Zeit an der Arbeit, die gesamte sächsische Heimatliteratur, die dem Verständnis der Jugend vom 6. bis 18. Lebensjahr (also der Schüler aller Schulen) nahegebracht werden kann, zu sammeln und in einem Ver zeichnis zusammenzufassen. Dort sollen auch alle sächsischen Autoren mit ihren Werken ihren Platz finden. Es ergeht deshalb der Ruf an alle sächsischen Schriftsteller, ihre Werke der Gaustelle für Jugendschriften im NSLB. — Sachsen, Dresüen-N. 6, Markgrafenstraße 36, III, baldmöglichst durch die Verlage zur Be sprechung und Aufnahme ins Verzeichnis zuzuschicken. Verbotene Druckschriften. — Die Verbreitung der ausländischen Korrespondenz: »In'pr688«-Korrespondenz (Paris), der Zeitschrift: »Unser Reich« (Wien), der ausländischen Druckschrift: »I^a Veri16« (Paris) und des Buches: »Die periodische Fruchtbarkeit und Un fruchtbarkeit des Weibes« von Professor Knaus, Wilhelm Maudrich, Wien, ist im Inland bis auf weiteres verboten. Das Verbot der Wochenschrift: »Die Grüne Post« (Berlin) ist mit dem 8. Juni 1934 aufgehoben worden. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1872, 1873 und 1874 vom 9., 11. und 12. Juni 1934.) 'kersdiralnaclrrlcliten. Ehrenzeichen der NSDAP (s. auch Nr. 130). — Die Buchhändler Hermann Lion Sippe l, Geschäftsführer der Firma G. W. Niemeyer Nachf. in Hamburg, und Stadtverordneter Vv. Con rad Witz mann, Mitinhaber des Verlages Conrad Glaser in Leipzig erhielten ebenfalls das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. Gestorben: Am 5. Juni Herr Arthur Zidek, Mitinhaber der Buchhand lung Carl Hölzl, Wien. Der Verstorbene, der den Buchhandel in Linz erlernt und sich als Gehilfe in Wien und Paris weiter ausgebildet hatte, machte sich 1882 in Wien im Alter von noch nicht 24 Jahren selbständig. Er übernahm die Buchhandlung Carl Hölzl, und es gelang ihm durch seinen Fleiß und Arbeitseifer, sein glänzendes Verkaufstalent und gute gesellschaftliche Beziehungen sich einen großen Kundenkreis zu erwerben. In zäher Arbeit konnte er das kleine Geschäft bald weiter ausbauen und vergrößern und verlegte es 1913 in das heutige Geschäftslokal, im Gebäude des Grand Hotel. Ferner: Am 10. Juni im 45. Lebensjahr Herr A r t u r L ll d t k e, Inhaber der Hahn'schen Buchhandlung, Plön. Der Verstorbene übernahm 1915 die Buchhandlung, die sich dank seiner großen Schaffensfreude und zielsicheren Leitung zu einer der bedeutendsten der Provinz entwickelte. Artur Lüdtke war nicht so sehr Geschäftsmann als Berater seiner Kundschaft, für die er, ohne Zugeständnisse an den Zeitgeschmack zu machen, mit feinem Ver ständnis aus der Überfülle des Büchermarktes das Wertvolle aus zuwählen und zu empfehlen verstand. Seine Mitbürger verlieren in ihm einen Mann, der seine Dienste stets gern der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt hat. Ferner: Am 11. Juni im 90. Lebensjahr Herr Kommerzialrat Eugen Marx, Graz, der frühere Inhaber von A. Hartleben, Wien. Auf das Leben und Wirken des Verstorbenen werden wir in den nächsten Tagen an dieser Stelle noch ausführlicher Hinweisen. Verantwortlich: vr. H e l l m u t h L a n g e n b u ch e r. — Verantw. Anzetgenletter: Walter Herfurth, L e t p z t g. — Verlag: Der BSrsenvereiv der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftlettung und Expedition: Leipzig E 1. Gerichtsweg 28, Postschließfach S71/7V. — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., Leipzig E 1, Hospttalftraße 11»—IS. — DA: »KH/V. 534
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