Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340607
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193406073
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340607
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-06
- Tag1934-06-07
- Monat1934-06
- Jahr1934
-
-
-
-
-
509
-
510
-
2469
-
2470
-
2471
-
2472
-
2473
-
2474
-
2475
-
2476
-
2477
-
2478
-
2479
-
2480
-
511
-
512
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
130, 7. Juni 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Beschränkung bei der Bildwirkung bedeutet hier Beschrän kung auf das Wesentliche. Das Wesentliche selbst aber ergibt sich aus der Reihe (entwicklungsmäßig gesprochen in Anbe tracht der Bildreihei. Wesentlich ist das Neue, vom jeweiligen zeit lichen Schnittpunkt aus gesehen. Es versteht sich, daß dieser Schnitt punkt seinerseits wieder nicht fix ist, sondern nur die angenommene Basis des Vergleichs zweier Vorlagen bildet und mit deren Wechsel mit fortschreiten muß. Durch dieses Fortschreiten ergibt sich dann erst eine gewisse Aktivierung der Bilder im Sinne des geistigen Ge halts. Um hier ein möglichst einfaches Beispiel zu nennen: Ein Auto Tipe x ist in der Allgemeinerscheinung so wie die Type y. Letztere hat jedoch keine Längsfedern mehr, sondern Schwingachsen. Daher nicht als Bild: Gesamterscheinung, sondern interessierende Einzelheit. — Oder: Luftschiff Acron ist genau so in der Gesamterscheinung als LZ x. Dieses hat aber seine Motoren von ganz anderen Ge sichtspunkten aus gruppiert-, kann es da noch einen Zweifel geben — Gesamterscheinung — oder Motorgruppierung? Genau das Gleiche gilt für andere, nichttechnische Gebiete, also auch für die bildende Kunst, für die dekorative Kunst, für die Baukunst, für Darstellung geschichtlicher Vorgänge, Modebilder, kriegsgeschichtliche Vorgänge und kulturelle Darstellungen, um nur einige zu nennen. Würde man z. B. bei einem Architckturstück auf einen Großausschnitt verzichten, so könnte man sich gerade dadurch einer gewichtigen stilweisenden Erkenntnis begeben, so auch bei einem Tafelbild den Weg zum letzten persönlichen Schaffen des Künstlers vielleicht nicht finden. Eine Methode des Ausschnitts als selbständig lebens berechtigter graphischer Gestalt (handelt es sich doch später um eine Zeitschriften- oder Buchfläche) ist generell nicht zu geben. Wohl aber kann man zwei Grenzlinien ziehen: Der Ausschnitt ist abhängig 1. von der Hell- und Dunkelverteilung auf der geplanten Fläche, 2. von der Bewegung des beherrschenden Motivs dieser Fläche zum oben erwähnten Hell-Dunkel-Nhythmus. Es versteht sich, daß lebens wichtige Teile nicht überschnitten werden dürfen. Das darf aber keine Einschränkung des Maßstabes bedeuten, denn auf den Begriff des Wesentlichen zurückgeführt, ist eine Darstellung selbst so sehr vollkräftiger Träger der graphischen Funktion geworden, daß schon auf mehr als man gemeinhin annimmt verzichtet werden kann, so fern nur der Bewegung keine Einschränkung auferlegt wird. Auf Grund unbewußter Erziehung des Auges ist dasselbe in der Lage, bildlich über den Nahmen hinaus Teile selbst und selbständig zu er gänzen, sodaß eine voll ausgenützte Ausschnittsfläche wirkungsmäßig mehr erreicht als es maßstäblich begründet ist. Die Gestaltung des Ausschnittes sei dabei lebendig, fesselnd und ansprechend. Die ästhetische Norm gilt bedingt, insofern als man hier oft sogar Gewagtes hinzunehmen bereit ist, wenn es nur Gestaltungskraft aufweist und Neues verkörpert. Ist man sich bei der einen oder anderen Stelle über deren Begrenzung im un klaren, dann soll man nie nach dem Herkömmlichen sondern stets nach dem Ungewohnten greifen. Manchmal mag es verführerisch sein, ein Zusätzliches an Wirkung noch durch Achsdrehung zu erreichen suchen. Dabei Vorsicht, weil mehr als es scheint die Bildwirkung von der Echtheit des Lichteinfalls abhängig ist, leicht verkehrt sich Wirkung hier zu falschem Effekt. Was aus einer Vorlage äußerst herauszuholen ist, wird stets erst der Einzelfall zeigen. Oft führt erst der entschlossene Formenwechsel, sei es vom Rechteck zum Kreis, oder von der strengen Bindung zum Tonverlauf, zur letzten Wirkung. Tonverlauf ist gerade bei Darstellungen technischer Dinge und Vor gänge denkbar, läßt sich doch hier noch eine besondere Steigerung der Wirkung erreichen, indem man »das Wesentliche« gesondert über arbeitet, das übrige im Ton zurücktreten läßt. Der Tonverlauf wird dabei schon bei der Begrenzung des bevorzugten Teiles beginnen können. Die Unzufriedenheit mit dem vorhandenen Hintergrund ist in vielen Fällen nicht unbegründet. Nun wäre es aber falsch, diesen in der oft geübten Art naturalistischen Formenkrams zu er gänzen. Bescheidenheit führt hier meist schneller und weit besser zum Ziel. Als Hintergrund mag oft schon ein Halbton genügen, will man mehr, so kann man ihn richtungsgemäß beliebig im Wert steigern, erreicht dadurch erhöhte Plastik und Lichtbewegung im Sinne der Gesamtanlage. Zwischentöne sind variierbar, auch durch Gruppie rung in Streifen, Kreis- oder ähnlichen Formen steigerungsfähig. Selbst bis zum Vollton darf die Abwandlung getrieben werden, ohne bas dargestellte Hauptstück zu beeinträchtigen. Nie aber darf der Hintergrund den Gedanken ornamentalen Zierrats in sich aufnehmen, nie auch zu einer graphischen Stärke anwachsen, die ihm Eigenwert verliehe. Von eigenwilliger Wirkung im Rahmen obiger Gestaltungs grenzen ist die kompositionelle Zusammenfassung einer Ausschnitts gruppe verschiedenster Gegenstände und Vorwürfe durch einen ton- und begrenzungsmäßig kraftvoll angelegten Grund. Dabei kann die Gruppierung so leicht und flüssig sein, daß selbst Überschneidungen komplizierter Art stattfinden dürfen, endlich sogar Überschreitungen des äußeren Rahmens; handelt es sich doch hier nicht selten um Ausschnitte, deren Spannungen die verschiedensten Richtungen auf weisen, deren eigene Umgrenzung oft sehr eigenwillig sein muß, ja die gedanklich oft Gegenpole sind. Einheitlich braucht hier nicht einmal der Größenmaßstab sein; einer solchen Form greift, dann muß man auch die Folgerungen ziehen und eine Wertstufung des Dargestellten auch im Graphischen zum Ausdruck kommen lassen. Von da ist es nur mehr ein kleiner Schritt znr Einbeziehung der Beschriftung in die Bildwirkung. Daß die Schrift über ihren inhaltlichen Wert hinaus graphischen Wert besitzt, ist bekannt. Das heißt also: nicht schematisch Schrift zu Bild setzen, sondern Stnsung in Anlage der Schriftgruppe, der Schrift größe, und dann aber auch noch Auswahl der Type an sich. Es soll hier keinem stilistischen Wirrwarr das Wort geredet werden, wer aber möchte die letzthin doch vorhandene gegenseitige Abhängig keit bestreiten? Wer verspräche sich nicht ebenso > on sinn- und plan gemäßer gegenseitiger Abwägung eine Belebung )er Reihe und eine Bereicherung im graphischen Gesamtbild? Ausgangspunkt aller solcher gegenseitiger Bindungen muß aber die Bewegung sein. Dabei vergesse man nicht, daß der Buchstabe als einzelner einen anderen Bewegungsrhythmus aufweist als im Wortbild, und daß dieses sich ganz wesentlich anders verhält als die Zeile oder die Zeilengruppe. Daß jede Schrift an sich für die Horizontal-Gruppierung gedacht ist, ist selbstverständlich. Gehen wir jedoch vom Sinngemäßen der Bild komposition aus, so kann sich ohne weiteres daraus ergeben, die Schrift richtungsgebunden an die Bildbcwegnng zu lehnen. Auch hier also Lösen der Starrheit des Schemas und neues sinngemäßes Binden mit dem Endziel, der aus Tonwert, Bewegung und Form erwachsenden Gesamtgestaltung. Kleine Mitteilungen Für den Berliner Buchhandel. — Der Aktionsausschuß für den Berliner Buchhandel veranstaltet im Rahmen seiner Vortragsreihe »Buch und Buchhandel im Dritten Reich« seinen 5. Vortragsabend und ladet zu einem Aussprache-Abend über Gemein schaftsarbeit im Buchhandel für Montag, den 11. Juni, 20.30 Uhr, im Flugoerbandshaus, Berlin W 35, Blumes-Hof 17 (am Ltißow-User) ein. Auf ein einleitendes Referat »Gemeinschaftsarbeit im Buchhan del« des Buchhändlers Hans Höynck vom Amt für buchhändle rische Gemeinschaftsarbeit im Börsenverein antwortet ein Vertreter der Reichsschrifttumskammer, ein Verleger, ein Leihbibliothekar, ein Verlagsvertreter, ein Jungbuchhändler, ein Vertreter des Zeit- fchristenvcrlages und ein Vertreter der graphischen Industrie. Um zahlreichen Besuch und Beteiligung an der Aussprache wird gebeten. Im Anschluß an den Aussprache-Abend findet ein zwangloses Bei sammensein statt. Gäste sind willkommen. Eintritt kostenlos. Konjunktur-Statistik. — Der 25. Konjunkturbericht, das erste Vierteljahr 1934 umfassend, ist erschienen und den berichterstattenüen Verlagsfirmen zugesandt worden. Interessenten werden gebeten, die erforderlichen Unterlagen für eine evtl. Mitarbeit von der Geschäfts stelle des Börsenvereins anzufordern. Buchverbrcitung durch Buchoertreter. — Von der Bekannt machung der Neichsschrifttumskammer betr. »Anordnung über Fra gen der Buchverbreitung durch Buchvertreter«, abgedruckt im Bör senblatt Nr. 126 vom 2. Juni, sind Sonderdrucke angefertigt wor den, die zum Preise von NM 1.90 für 100 Stück abgegeben werden. Bestellungen sind an die Expedition des Börsenblattes zu richten. Breslauer Buchhändler-Verein. — Am 19. März 1934 fand die Jahresversammlung statt, in der folgender Vorstand gewählt wurde: Alfred Fritz sche, Vorsitzender; A. Os berghaus i. Fa. Prcuß L Jünger, Schriftführer; M. Grade i. Fa. Handel's Verlag, stellv. Vorsitzender; I. Schmolte t. Fa. Luther. Bücherverein, stellv. Schriftführer; P. Frommer i. Fa. P. Schweitzer Nachf., Kassierer. Freizeit des Buchhändler-Verbandes Hannover-Braunschwcig. — Die für die Zeit vom 10. bis 16. Juni vorgesehene Freizeit in Holz- Hausen-Externsteine (Teutoburger Wald) muß aus einem wichtigen Grunde auf die Woche vom 26. August bis 1. September 1934 ver schoben werden. In dieser Woche findet die Freizeit b e st i m m t statt. Alle Jungbuchhändler und Jungbuchhändlerinnen, die sich für die kommende Juni-Woche bereits angemeldet haben, werden hiermit auch aufgefordert, ihre Anmeldung für den neuen Termin zu wieder- 511
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht