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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1856
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1856
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- Deutsch
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Vmerieans. VI. Mitgetheilt von I. Eggers. (V. S. Nr. 24.) Cincinnati, 7. Mai. Eine außerordentliche Regsamkeit ent faltet sich gegenwärtig im (englisch-) amerikanischen Buchhandel. So erscheint in New-Pork seit Juli v. I. ein neues buchhändlerisches Anzeigeblatt unter dem Titel: Nontkly Iralls Baretts. Die Num mern, die vor mir liegen, enthalten nicht allein trockene Geschäftsan zeigen, sondern auch viel des Interessanten und Wissenswerthen. Diese Buchhändler-Organe zeugen von der enormen Production*) des amerikanischen Büchermarktes, die glücklicherweise noch keine Ueberproduction geworden ist. Die Production hält mit der Con- sumtion gleichen Schritt. Die Amerikaner sind ein bücherverschlin gendes Volk. Gelesen wird in Amerika außerordentlich viel, mehr als in Deutschland; studirt wird aber weniger hier, als dort. Das amerikanische Klima ist dem eigentlichen Studiren weniger günstig, als das deutsche. Die Bildung hier ist allgemeiner, man könnte sagen breiter, als in Deutschland, aber weniger tief. — Daß im amerika nischen Buchhandel eine Ueberproduction eintreten würde, ist nicht so leicht zu befürchten. Man kann hier mit Leichtigkeit von einem Stande zum andern übergehen; der Ständeunterschied, eine Modi- sication des alt-indischen Kastenwesens, tritt hier bei weitem nicht so schroff hervor, als in Deutschland. Dieses ist ein Vortheil, den Amerika unläugbar hat; tritt irgend Jemand in eine neue Berufs- thätigkeit, die seinen Neigungen und Fähigkeiten mehr als seine frühere entspricht, so bedarf es dazu keiner obrigkeitlichen Concession, und was nicht minder von großer Wichtigkeit, das Publicum hegt hier im Allgemeinen kein Vorurkheil gegen Den, der sich ein neues Feld seiner Thatigkeit erwählt hat. Wenn man nur durch die That beweisen kann, daß man im Stande ist, etwas Tüchtiges zu leisten, so ist das in Amerika genügend; was man früher einmal gewesen ist, kommt weniger in Betracht. — Wenn nun die enormen Capita lien, die hier im Buchhandel verwandt werden, sich auf die Dauer nicht rentiren würden, so würden Diejenigen, welche an der Spitze der größeren buchhändlerischen Etablissements stehen, gewiß bald ihre Thätigkeit und ihre Capitalien anderen Geschäftszweigen zuwenden. Ich sagte oben, daß die Amerikaner ein bücherverschlingendes Volk wären, und ich habe nicht ohne Absicht diesen Ausdruck ge braucht. Da in Amerika mehr gereist wird, als in irgend einem andern Lande der Welt, England nicht ausgenommen, so findet auch die billige Reiseliteratur enormen Absatz. Bücher-Hausirer machen häufig ganze Dampfschiffreisen mit, um unterwegs den literarischen ! Bedürfnissen der Passagiere zu genügen. Während die Eisenbahn ! in schnellem Fluge dahinsaust, treten Bücher-Agenten in die Wag-! gons, geben jedem Passagier die Anzeige eines neu erschienenen Buches in die Hand, lassen den Leuten 10—15 Minuten Zeit, die Anzeigen durchzulesen, und kommen dann mit einem Korb Bücher zurück. In der Regel versieht sich von 12 bis 15 Passagieren einer mit einem Buche. Wie wenig der Amerikaner 25—50 Cents für ein Buch anschlägt, will ich damit beweisen, daß während des Lesens häufig die vorderen Blätter herausgerissen werden, um das Papier zu Fidibus' oder anderen Zwecken zu benutzen. Nach beendigtem Durchlesen werden derartige billige Bücher in der Regel weggeschenkt oder gar weggeworfen. Die hiesige Buchhandlung von H. W. Derby hat mit dem Staate Indiana einen Contract abgeschlossen, zufolge dessen sie die Bounty bibrsries (Grafschafts-Bibliotheken) dieses Staates auf einige Jahre hinaus mit Büchern zu einem Belaufe von 100,000 Dollars *) In einer der letzten Nummern sind allein von D. Appleton L Co. in New-York 24 Bücher als unter der Presse befindlich angezeigt. per Jahr zu versehen hat*). Ebenso sollte dasselbe Haus die Oountx Udrsriss des Staates Ohio auf zwei Jahre mit einem Bücherwerthe von 150,900 Dollars per Jahr versorgen. Die Eifersucht der andern hiesigen Buchhändler hat es dahin gebracht, daß die Gesetzgebung des Staates Ohio den Contract für das nächste Jahr widerrufen hat; unter allen Umständen aber wird für dieses Jahr das Haus Derby einen artigen Profit in die Tasche stecken. Es werden für diese Bi bliotheken, deren Benutzung Jedermann unentgeltlich freisteht, fast ausschließlich englische Bücher angeschafft; deutsche oder französische Bücher wenig oder gar keine. Schade, daß man hier zu Lande mit deutschen Büchern nicht ähnliche großartige Geschäfte wie mit eng lischen machen kann. Eine Darstellung des deutsch-amerikanischen Buchhandels, soweit sie vom geschäftlichen Standpunkte von Interesse ist, nebst einer Aufzählung der Schwierigkeiten, womit der deutsche Buchhandel hier zu kämpfen hat, der Vor - und Nachtheile, die der Besitz einer deutsch - amerikanischen Buchhandlung mit sich bringt, der Aussichten, die sich dem deutschen Buchhandel hier eröffnen, werde ich binnen 6—8 Wochen der Redaction des Börsenblattes übersen den. Denn es wird ja auf's Neue auf der andern Seite des Oceans das Pcoject einer deutschen Central-Buchhandlung in New-Pork in Denkschriften und Circulären angeregt, selbst im Börsenblatt taucht diese Idee von Zeit zu Zeit auf, und es werden dabei Ansichten aus gesprochen, die von einer argen Unkenntnis und einer falschen Beur- theilung der hiesigen Verhältnisse gar häufig Zeugnis geben. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Belgische Literatur. (Auszug aus der „LiblivAr. 4.1. öslßique" v..C. Muquardtin Brüssel.) Xvmnn, IIonnLr, I-slord äs Bumir-uite. 2 vol. In-32. Bruxelles. 1 X««xi.i!s bistorchue», politigues et litteraires, 1850. 1. snnse, pa- raissLnt par livr. In-8. Biexe. Brix de I'sbonneinent «nnuel 3>^. ^srnonoRin populairs en tablssux transparent», Xtlas in-4. oblonx <le 12 plsnobes eoloriees zur oarton. Bruxelles. 4 25 Dxsu (In oomtesse), I>L I'es «in jardin. l'uleberi«. 3 vol. In-32. Bruxelles. 1^ 15 — — I,L belle nux )>eux d'or. In-32. Bruxelles. 15 XA. Dnsuxs, 6n., Hn rouave. 6 vol. In-32. Bruxelles. 1^ Xz>(. Or-xon et neixe. blpisodes äs In vie <lu Kord. In-32. Bruxelles. 15 X-f. 6ori,x«, Büo«, Lalrac en pantouküss. In-32. Bruxelles. 15 Xj>(. 8isivi«L de In peinture sur verre, dnns les diverses eontrses et par- ticulibrement en Beigigue, contennnt une Liial^se descrlptive des vitraux de ee rozmuine. I'exte pur 51 Bldm. Bev)', srekitsote, planckes psr I. ö. Ospronnier. In-4. I-lvr. 8 L 20. Bruxelles. Brix de In livr. avee plsnobes coloriees I -/§, avec plsnobes nolres 22^ XF. 8v«o, Vioron, I-es conteillplatlons. 1. I. — ^.utrekois 1830—1843. 1. II. — Xujourd'bui 1843—1855. 2 vol. In-18. Bruxelles. 2. § 15'NF. Ixoos, ?. I,., bibliopkile, Bes ssorets de beaute de Disns de koitiers, eonlesslons srobeologigues et cosmstigues. In-32. Bruxelles. 15 X-(. I>xilxnri«n, lules Osssr. 2 vol. In-32. Bruxelles. 1,^. I-xiisLsi, <4., Vovaxe dsns I'Xinerigue du Xord, en 1853 et 1854, avee Notes sur les expositions universelle» de Dublin et de Xew- 55orl<. 1 vol. et 1 Xtlas in-8. Bruxelles 1855. Nonrürin, X. on, Bes visenux de nuit. 6 vol. In-32. Bruxelles. 1 0 X^. 8cn»wr, I. X., hltudss sur 8. Irene« et les Knvstigues. In-8. Bru xelles et Bouvain. 12 X^s. IkiioLÜ, 1?., Dans les bois. In-32. Bruxelles. 15X^(. WxoseiLir, H,., Lgregs L I'Oniversitv de 6snd, Xotice sur un monu- ment meteorologigue reeeminent dscouvert en Bbr)igie. In-4. avee I pl. (Blxtr. du I. XXVII des msmoires cour. cles savants strangers.) Bruxelles. 12 X^. *) Vergl. Nr. 24, S. 340.
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