Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190726
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191907261
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190726
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-07
- Tag1919-07-26
- Monat1919-07
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. X- 157, 26. Juli 1918. Qualitative Unterschiede sind zwischen den in den Kriegs jahren und de» 1913—14 erschienenen nordischen Büchern auch nicht zu bemerken. Ans die reine ilnterhallungslektllre kommen 35 Bücher von 94, das Verhältnis hat sich also nicht geändert. Auch die Autorennamen sind dieselben geblieben: an der Spitze marschieren nach wie vor Andersen, Strindberg, Lagerlös, Bang, Jensen, Hamsun. Von Ibsen ist auch in den Kriegsjahren nichts weiter erschienen, als zwei neue Übersetzungen des »Peer Gynt« von Ludwig Fulda und Dietrich Eckardt. 5. Es wäre endlich noch zu betrachten, ob und in welchem Matze sich durch den Krieg das Zahlenverhältnis zwischen den neu erscheinenden Büchern deutscher und ausländischer Verfasser geändert hat, — d. h. wie weit der Rückgang der Auslandlite ratur den deutschen Verfassern »zugute gekommen« ist. Leider konnte ich hier nicht so genaue Berechnungen vornehmen wie bei der Auslaudliteratur, da die Abteilung »Deutsche Literatur« des systematischen Katalogs der Deutschen Bücherei noch nicht endgültig geordnet ist. Ich mutzte mich daher damit begnügen, mit Hilfe der sogenannten »blauen Kartothek«, in der die ge samten Bücherbestände nach Verlegern geordnet sind, die Probe an einigen bedeutenderen Vcrlagsanstalten zu machen, um so ge wissermaßen ein verkleinertes Bild der Gesamtproduktion zu er- halten. Ich wählte dazu vier der größten »literarischen« Ver leger, die von jeher ein lebhaftes Interesse auch dem Ausland entgegengcbracht hatten, nämlich S. Fischer-Berlin, Kurt Wolfs- Leipzig und die beiden Münchener Firmen Albert Langen und Georg Müller. Daran schloß ich ferner noch drei Verleger, die vor allem als Herausgeber von Serien billiger Unterhaltungs- lcktürc bekannt sind: Hermann Hillger-Berli» (Kürschners Bü- chcrschatz), I. I. Engelhorn-Stuttgart (Allgemeine Romanbiblio thek) und Ensslin L Laiblin-Rcntlingen (Markbllcher und 50- Pfennig-Bücher). Gezählt wurden nur Werke der schönen Lite ratur aus neuerer Zeit, wobei für die Auslandliteratur die Grenze etwas weiter gezogen wurde, als für die deutschen Bü cher, d. h. bei ausschließlicher Beschränkung auf das 19. Jahr hundert wurden z. B. Balzac nnd Victor Hngo niitgezählt, E. T. A. Hoffmann und Eichendorff aber nicht. Das Ergebnis war nun folgendes: 1813 erschienen 378 Bücher, davon NN deutsche 1914 289 „ 216 1915 257 „ 218 1916 282 „ 249 1917 279 „ 215 ES handelt sich hier, wie gesagt, nur um einen Ausschnitt, er charakterisiert aber doch Wohl die ganze Produktion. Das Steigen und Fallen der Ziffern entspricht durchaus unfern bis herigen Beobachtungen. Zuerst ein starker Rückgang, 1916 ein crncnter Aufstieg, von 1917 ab wachsende Verminderung der Produktion. Auffallend erscheint es, datz das Minus im Jahre 1914 (80 Bücher) fast ganz von den deutschen Autoren getragen wird, man hätte eher das Gegenteil erwartet. Die Erklärung ist Wohl darin zu suchen, datz durch den Krieg vor allem die weihnachtliche Bücher-Hochflnt eingedämmt wurde, und da mutzten selbstverständlich die deutschen Verfasser vor allem ge troffen werden. 1915 ändert sich dann auch das Bild: die Ge samtzahl der Bücher ist gesunken, die der deutschen gestiegen, 1916 ist die Gesamtzahl um 25, die der deutschen Bücher aber um 31 gewachsen. 1917 sieht die Sache freilich anders aus, aber wir werden gleich noch sehen, datz gerade diesen Ziffern schwerlich absolute Bedeutung zugemessen werden kann. Ein noch klareres Bild erhalten wir, wenn wir das prozen tuale Verhältnis zwischen deutscher und fremder Literatur ins Auge fassen. Es ist aus der folgenden Zusammenstellung zu er sehen : Deutsch Kranz. Engl. Nuss. Italien. Skand. Bersch. 1913 76,57» 5,57, 6,57» 2 7° 6,57» 7 7° 27° 1914 75 °/° 3 7» 6,57° 2,5"/» 6.57° 7.57° 57° 1915 84 °/» 0,5°/» 2 7° 6,57» 6,5°/, 7,5°/° 57° 1916 88 7° — . 1.57° — — 7.5°/° 37° 1917 77 V« 4 7. t,57° t,57° — 12 °/° 47, 6Z2 Zu beachten ist hier vor allem das viel tiefere Sinken der französischen Ziffer gegenüber der englischen und die Konstanz der skandinavischen. Wenn diese 1917 plötzlich stark steigt, wäh rend die deutsche um 11 sinkt, so ist das daraus zu erklären, datz unter den von mir ausgewählten sieben Verlegern sich auch Georg Müller-München befindet: auf seine Strindberg-Ausgabcn kommt der ganze skandinavische Zuwachs, ebenso wie die 47» fran zösischer Bücher so gut wie alle dem Verlag Kurt Wolfs ange hören. Interessant ist es auch, wie sich die ausländischen Bücher auf die sieben Verleger verteilen. Die Verteilung bestätigt näm lich unsere schon früher gemachte Beobachtung vollauf: das Unterhaltungsbedürfnis der großen Menge wird durch die Eng länder weit besser befriedigt, als durch Franzosen und Russen. Es entfallen nämlich auf die Verleger Fischer. Langen, Müller Hillgcr, Engelhorn, Wolfs Entzlin französischen Büchern 867° 207° englischen Büchern 27°/° 73°/° russischen Büchern 867, >6"/, italienischen Büchern tvv»/» — skandinavischen Büchern 877° 137, Das Verhältnis der skandinavischen Bücher überrascht wieder etwas, denn wir haben ja früher gesehen, daß aus dem Norden immer auch sehr viel reine llntcrhaltnngsliteralur zu uns gekommen ist. Die Erklärung liegt darin, datz zwei von den Verlegern der ersten Gruppe — Langen und Fischer — immer sehr viel und stark begehrte nordische Autoren auf den Markt gebracht haben: Fischer ist der deutsche Verleger von Ibsen, Björnson, Johannes Jensen, Peter Nansen, Hermann Bang: bei Langen erschienen die Werke von Selma Lagerlöf, Knut Hamsun, Verner von Heidenstam u, a. Und zu alledem kommen dann noch die Müllerschen Strindberg-Ausgaben. Hiermit möchte ich meine Untersuchung schließen. Als kleiner Beitrag zum Thema der literarischen Kricgswirkungen und zu gleich zur Psychologie des deutschen Lesepublikums besitzt sie vielleicht einigen Wert. Und nebenbei hat sie möglicherweise auch gezeigt, datz der sowohl gegen die deutschen Leser wie gegen die deutschen Verleger erhobene Vorwurf der »Ausländcrci« doch nicht so ganz berechtigt ist. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 14.-18. Juli 1818. Vorhergehende Liste 1919, Nr. 149. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Hanöelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Bach mann, I., L Co., G. m. b. H., Berlin. Alexander Stuiber ist nicht mehr Geschäftsf. Rudolf Puschel ist znm Ke- schäftsf. bestellt. s-H. 12./VII. 1919.) B a h n h o f b u ch h a n d l n n g Nürnberg Schräg L Breuer, Nürnberg. Dem August Ritter ist Prokura erteilt. sH. 14./VII. 1919.) Baereckesche Buchhandlung, Eisenach. Die Firma lautet jetzt Baereckesche Buchhandlung Ernst Martinu. >B. 151.) Bertelsmann V e r l a g, W., El. in. b. -H., B i e l e fe l d. Hein rich Panck hat sein Amt als Geschäftsf. niedergclegt. Der Ver trieb von Lehrmitteln ist nicht mehr Gegenstand des Unterneh mens. Die Prokura des Ernst Panck n. Wilhelm Höpkcr ist erloschen. Dem F-rl. Anna Helling n. dem Georg Bode ist Ge- samtprokura erteilt. I-H. 18./VII. 1919.) B ö s e n d a h l' s ch e B n ch h., Nienburg, ging ans Ernst Lese berg über. s-H. 12./VII. 1919.) *Breemcr, Th., Dordrecht (Nieder!.) Mnsikh. Leipziger Komm.: N. F-orberg. >B. 144.) BreitkopfK Härtel, Leipzig. Den Robert Katzschmann, Oskar Hille n. Theodor Biebrich ist Prokura erteilt. s-H. l6./VII. 1919.) Buchdrucker ei Vogel K Vogel G. m. b. H., Leipzig. Dem Friedrich Earl Winkler n. Walter Paul Bauer wurde Pro kura erteilt. s-H. 11./VII. 1919.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder