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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1934
- Strukturtyp
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- 1934-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1934
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- Deutsch
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X- 100/101, 2. Mai 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Mutter und Kind. Die Propagandaleitung der N.S. Volkswohlsahrt stellt uns zur Veröffentlichung folgende Ausführungen zur Verfügung: Die N.S. Volkswohlfahrt hat dem Buchhandel gelegentlich der Durchführung des Winterhilfswsrkes die Möglichkeit gegeben, eine eigene Aktion, bedingt durch den Wunsch zur Unterstützung des Kampfes gegen Hunger und Kälte, als Berufsorganisation nach dem Muster anderer Berufsorganisationen durchzuführen. Gleichzeitig sollte der Buchhandel diesen Gedanken benutzen, um aus ihm eine besondere Werbeaktion für den Buchhandel hcrzuleitcn. Diese zweite Absicht, die sich in einem verstärkten Umsatz hätte äußern müssen, ist nur zu einem kleinen Teil durchgeführt worden. Der Buchhandel hat zweifellos in jeder Weise die Möglichkeit, am Aufbau des Staa tes aktive Mitarbeit zu leisten. Diese Mitarbeit wird sich je nach den Gelegenheiten verschieden äußern. Es kommt nur darauf an, daß einerseits der Verlag für die Herausgabe von solchen Büchern sorgt, die lebenswichtig und lebensnotwendig sind, und der Sorti menter das Fingerspitzengefühl besitzt, das ihn auszeichnet als geistigen Arbeiter und ihm in der kulturellen Betreuung des Volkes ganz bestimmte Aufgaben zumeist. An derartigen Arbeiten kann selbst ein großer Teil der Fachbuchhandlungen teilnehmen, wenn er es nur versteht, die Probleme zu sehen und in Aufbauarbeit um zuwandeln, die ihm von Staats wegen heute täglich geboten werden. Die N.S. Volkswohlfahrt ist daher an den Buchhandel heran getreten, um eine gegenseitige Unter stützungs- aktion für die Durchführung der Werbung für den Gedanken »Mutter und Kind« in die Wege zu leiten. Der Arbeitsplan sieht vor, daß die N.S. Volkswohlfahrt in Ver bindung mit dem Frauenwerk in der Zeit vom 7. bis 12. Mai eine Vorpropaganda für den Muttertag entfalten wird, der ausschließlich ideellen Charakter besitzen soll. Der Mutter tag früherer Jahre trat vielfach dadurch in Erscheinung, daß man sich verpflichtet fühlte, Blumen und Süßigkeiten zu schenken. Solche Oberflächlichkeit wird heute nicht gewünscht, vielmehr soll der Tag im Zeichen der Familie und der Verbundenheit aller Familienmit glieder stehen. In den Schulen werden Feiern stattfinden, Hand arbeiten der Mädchen und Jungen werden schon in den nächsten Tagen in Angriff genommen: Spielsachen für bedürftige Kinder sollen hergestellt, Handarbeiten für einsame alte Mütter vorbereitet werden. Auch die Veranstaltungen im Funk für den Muttertag werden diese Note ernster Besinnung tragen. In der Zeit vom 14. bis 19. Mai soll das Hilfswerk »Mutter und Kind« in die Öffentlichkeit getragen werden. Der Buchhandel kann an der Gestaltung der Arbeit in doppelter Weife teil haben. In der Zeit bis zum Muttertag kann er durch die Ausgestaltung feiner Schaufenster besonders für diesen Zweck zu empfehlende Literatur zeigen. (Eine entsprechende Vorschlagsliste der N.S. Volkswohlfahrt wird noch folgen.) In der Zeit vom 14. bis 18. Mai werden ihm alle Möglichkeiten gegeben sein/sich aktiv am Hilfswerk zu beteiligen und sich für den Gedanken »Mutter und Kind« einzusetzen. Notwen dig ist, daß der Buchhandel dies nicht als eine Sonderbelastung auffaßt, sondern sich in größeren Orten sofort in Arbeitsge meinschaften zusammenschließt, und daß er mit dem zuständi gen Leiter der Ortsgruppe der N.S. Volkswohlfahrt in Verbindung tritt. Gleichzeitig soll er die Verbindung mit dem Deutschen Frauen werk und der N.S. Frauenschaft ausnehmen, um hier in gemein samer Arbeit nach den Plänen und Richtlinien, die das Amt für Volkswohlsahrt bzw. andere Verbände besitzen, eine Ausstellung für Fachliteratur vorzubereiten. Im Rahmen dieser Ausstellung können Literaturvorträge gehalten werden, können Rezitationen aus guten Büchern, die dem Problem »Mutter und Kind« gewidmet sind, und Gedichte dargeboten werden. Meist wird es möglich sein, mit Unterstützung der zuständigen Behörden eine größere Veranstal tung in die Wege zu leiten. Diese Veranstaltungen können als Heimatabende aufgezogen werden, die Literatur wird sich mit sozialen und hauswirtschastlichen Angelegenheiten beschäftigen, mit der Kindererziehung, Säuglingspflege usw. Notwendig ist, daß der Buchhandel zusammenarbeitet über die N.S. Volkswohl fahrt mit den Verbänden Deutsches Frauen- 404 werk, N.S. Fr a u'en s ch af t, N.S. Lehrer-Bund, Ärzte-Bund, mit den kommunalen Verbänden, den freien Wohlfahrtsverbänden und mit der örtlichen Presse. Die Veranstaltungen können mit einer Ehrung einsamer Mütter verbunden sein. Die Raumfrage ist im allgemeinen in Zusammenarbeit mit der N.S. Volkswohlsahrt leicht zu lösen. Es werden sicherlich Schulen zur Verfügung ge stellt werden. In den Schulen können gleichzeitig Arbeiten der Schüler und Schülerinnen ausgestellt werden. Die Möglichkeit enger Zusammenarbeit zwischen Buchhandel und N.S. Volkswohlfahrt für diese Veranstaltung und für kom mende ist dadurch gewährleistet, daß die Reich sleitung der N. S. Volkswohlsahrt alle ihre Untergliede rungen angewiesen hat, sich mit dem Buchhan del in Verbindung zu setzen. Der Buchhandel wird in seiner Gesamtheit auch in Zukunft zu beweisen haben, daß er die Aufgaben erkennt, die ihm heule gestellt sind. Er wird sic lösen können in engster Zusammenarbeit mit allen Parteiorganisationen. Dann wird auch der Erfolg für den Buchhändler nicht ausblciben und sich anzeigen in einer wirtschaftlichen Belebung, die der Buch handel so dringend benötigt. Zusatz der Geschäftsstelle. Durch die vorstehenden amtlichen Mitteilungen werden die hier und da in der Presse aufgetauchtcn Nachrichten bestätigt, daß wir in diesem Jahre den »Muttertag« im ganzen Reich am 13. Mai begehen und die darauffolgende Woche dem Hilfswerk »Mutter und Kind« gewidmet ist. Für die Werbung bzw. Herrichtung der Schaufenster gilt nach dem Aufruf der Propagandaleitung der N.S. Volkswohlfahrt 1. Zum Muttertag selbst: Bereitstellung der als Geschenke für die Mütter geeigneten Bücher: 2. daneben und in der folgenden Woche: Förderung der Absichten der N.S. Volkswohlsahrt durch die verstärkte Propaganda aller Bücher über körperliche und seelische Pflege des Kindes, der Mutter, über Sport und Spiel. Selbstverständlich gehört dazu alle schöne Lite ratur um Mutier und Kind. Notwendig aber ist, daß sich die Fenster und Ausstellungen den von den örtlichen Stellen der N.S. Volkswohlfahrt in Ver bindung mit den anderen genannten Verbänden ausgearbeiteten Programmen einfügen. Die erste Arbeit des Buchhändlers aber beginnt schon bei der Mithilfe an der Ausarbeitung eines Pro gramms. Man warte nicht ab, bis es von der N.S. Volkswohl fahrt vorliegt, sondern vermittle, plane, bringe die geeigneten Kräfte zusammen. Daß der Buchhandel so etwas kann, hat er b ew i'e fen. (Sobald die im Aufruf angekündigte Liste der N.S. Volks wohlfahrt vorliegt, wird sie veröffentlicht. Sollte sie auf sich warten lassen, wird man sich sicher auch ohne sie zu helfen wissen.) Neue Wege der Buchwerbung. Von Hans W. Aust. I. Die Lage des Buchhandels könnte verzweifelt erscheinen, wenn man in der herkömmlichen Weise eine überschlägliche volkswirt schaftliche Bilanz zieht. Das Einkommen der Bevölkerung reicht nur zur Befriedigung der dringendsten Lebensbedürfnisse. Radio, Ton film, Sport, öffentliche Versammlungen und Borträge engen den Aktionsradius des gedruckten Wortes ein. Zeitmangel und Über müdung verlegen den Weg zum Buch. Die Fülle hinreißender und alle Nerven anspannendcr Erlebnisse, denen heute jeder ausgesetzt ist, läßt bei vielen das Bedürfnis kaum aufkommcn, im Buche Erleb nis und Anregung zu suchen. Hinzu kommt noch, daß es auf man chen Gebieten an geeigneter, preiswerter Literatur mangelt, sodaß für etwa vorhandene Bedürfnisse in zahlreichen Fällen eine geeig nete Befriedigung nicht geboten werden kann.
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