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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1905
- Sprache
- Deutsch
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1906 Nichtamtlicher Teil. 46, 24. Februar 1905. ^18«. ^3 kr° bi/c. ^ ^ 6 II 6» k '0 Ns-rss, I^'^utrieds 5. 1'a.ubs äu XX« bieels. 18". 2 kr. 8. Lünc1L§ in Osnk. 6usr)t, l^., ksli<iuig.6. 12". 5 kr. 3ar6)t äs kerini, ^.krigus «k Lrirnss 1850—1856. 8". 5 kr. Die Kunst in der Buchausstattung. Vortrag im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig. <Vgl. 1»«4: Nr. 265, 272, 27k, 284, 292. IMS: Nr. 19, 21, 25, 33, 3b.) Bevor Herr vr. Ludwig Volkmann seinen Vortrag über »Die Kunst in der Buchausstattung- begann, machte er seinen Zuhörern die Mitteilung, daß er anläßlich des erstmaligen Besuchs des Königs Friedrich August in Leipzig Gelegenheit genommen habe, Seiner Majestät für die hocherfreuliche Annahme des Protektorats über den deut schen Buchgewerbeverein zu danken. Dabei habe der König über Zwecke und Ziele des Vereins sich eingehend unter richten lassen und in liebenswürdigster Weise die Zusicherung gegeben, bei kommender Anwesenheit in Leipzig auch das Buchgewerbehaus zu besichtigen. Im Hinblick auf den ausgedehnten Begriff einer Kunst der Buchausstattung habe er (Redner) es für geboten erachtet, seinen Vortrag auf zwei Abende auszudehnen, jedoch sei es ihm auch in diesem Rahmen nicht möglich, das weit reichende Thema ganz zu erschöpfen; daher wolle er sich be schränken, die für Buchhändler maßgebenden Gesichtspunkte, also das eigentliche Buch, zu besprechen. Zu diesem Zweck sei es geboten, das Neue aus dem Gewordenen und Ge schichtlichen, sowie die Mängel, die die Bewegung auf buch gewerblichem Gebiet der jüngst vergangenen Zeit hervorge rufen habe, zu betrachten. Hierbei dürfe kein kleinlicher Fach standpunkt, sondern nur der zur Kunst an sich eingenommen werden und vor allem die Buchkunst im Zusammenhang mit der Kunst im allgemeinen betrachtet werden. Redner könne daher jungen Buchhändlern auch nicht dringend genug empfehlen, Kunst zu betrachten, wo immer es angängig sei: an Malereien und Plastiken, in Museen, an Bau werken u. a. m., um aus diesen Betrachtungen selbst- crworbene Empfindungen abzuleiten. Nur so sei ein wirk licher Gewinn zu erzielen. Bei seinen Ausführungen könne er nicht umhin manches zu wiederholen, was bereits Herr Professor Kautzsch in seinen 1903 gemachten lehrreichen Darlegungen zum Ausdruck gebracht habe. Als Mittel zur bessern Veranschaulichung werde er sich dabei der Lichtbilder bedienen und mit einigen Beispielen beginnen, die am besten die engen Beziehungen der großen Kunst zur Buchkunst klarzulegen geeignet seien. Am klarsten drücke sich das künstlerische Empfinden einer Zeit in der Architektur aus, und dabei könne man ersehen, wie z. B. das Schwere und Wuchtige der romanischen Architektur auch in der Schrift der damaligen Zeit zum Ausdruck komme, deren Charakter nicht flüssig und spielend, sondern kräftig, abgerundet und schwer sei. Im schärfsten Gegensatz zur romanischen Kunst form stehe die gotische, wie sie sich besonders in dem kabikatiollg privss8 et eollsetives. 8". 8 kr. LooLäks bslZS äs ILKrairis in Rriisssl. Uorini, et ?. Kontier, Nonuinenka. orctioi8 servoruin 8Lllet.s,6 Narine. 1'owe8 1 a 6. 8". äs 5 kr. S. Lt-sinlisLI in karis. öouetisssieks, 6ont,ridut>ion L l'stuäs äs8 woäiüeation8 urinLirs8 V003 äs 6tn8t>sll68, 6., Na.ris I-Lnksnin. 18". 3 kr. 50 o. Innern einer Kathedrale kennzeichne, wo ein Auflösen der Massen zu beobachten, die mächtigen Pfeiler aus schlanken Bündeln zusammengesetzt erschienen, und riesige Fenster das Licht einfllhrten, das durch farbige Glasgemälde gedämpft würde. Krcuzzüge und Minnedienst auf der einen Seite und ein selbstbewußter Bürgersinn auf der andern hätten die Unterlagen für die Entwicklung dieser Formensprache gebildet. Die gleiche Verschiedenheit, die sich zwischen dem roma nischen Rundbogen- und dem gotischen Spitzbogenstil geltend mache, erscheine auch in den Schriftzügen der beiden Zeit perioden. So wie die Darstellung des Menschen in der Gotik etwas ausgesprochen Schlankes, ja Überzierliches an nehme, so erhielten auch die gotischen verschnörkelten Schrift- charaktcrc eine schlanke Form und unbedingte Höhentendenz, die sich auch in den geteilten Kolumnen bemerkbar mache. Bedingt bleibe dabei der Grundzug beider Schriftarten durch das Schreiben mit der Feder, und die immer mehr zunehmenden Kanten und Häkchen der gotischen Schrift ließen diesen federmäßigen Charakter ebensogut erkennen wie die runderen Formen der romanischen Schrift. Wie anders als die vorher erwähnten Stile erscheine sodann der Bau eines vornehmen römischen Hauses der Re naissancezeit. Hier sei alles schön, vollendet, harmonisch, mit einem Worte klassisch; und wenn auch von der Formen sprache der Antike ausgehend, so erscheine die Architektur ebenso selbständig nachgeschaffen wie die Plastik und Malerei. Die großen, reinen, edlen Formen bildeten das naturnotwendige Stilgefühl jener Zeit, das nunmehr in der Antiqua-Schrift, den schönen Initialen, den formvollendeten Umrahmungen der Kolumnen, mit ihren lichten Ornamenten auf dunklem Grunde, den treffenden Ausdruck finde. Zur eigentlichen Geschichte des Buches übergehend, mußte der Redner zunächst der vorbildlichen wundervollen Hand schriften des fünfzehnten Jahrhunderts gedenken, deren über schlanke, eckige, federnmäßige Schrift von großer dekorativer Wirkung ist, und aus denen unser Buch unmittelbar hcrvor- ging. Ein Blatt aus solchem Buche sei nicht nur geschrieben, sondern zweifellos durch die Schrift geschmückt. Daneben verdiene die Farbenwirkung der schwarzen Schrift mit den roten Initialen und dem feinen Pergamentton noch besondere Beachtung. Es folge nun die Zeit, da das gedruckte Buch an die Stelle der Handschriften trat, wo die alten Meister der Buchkunst mit den beweglichen Lettern das zu erreichen suchten, was die geschriebene Schrift zuwege gebracht hatte. Nach langem Studium seien wir jetzt erst wieder dahinter gekommen, welchen Wert und welche Schönheit die alten Druckwerke bergen. Nur durch das unausgesetzte Verbessern jedes einzelnen Buchstabens habe ein Meister wie Gutenberg es vermocht, eine solche Vollkommenheit im Eindruck des ganzen Schristbilds zu erreichen. Wir dürften froh sein,
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