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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 184, 27. August INS, seren rheinischen Kollegen empfunden werden, ganz zu schweigen von allen Drangsaiterungen, fünf, zehn, ja fünfzehn Jahre diese mischfarbige Fremdherrschaft erdulden zu müssen, nicht das tun zu dürfen, was man im Interesse des deutschen Vaterlandes so gern tun möchte! Und doch erwächst gerade den rheinischen Buchhändlern eine Auf- gäbe von höchster Bedeutung. Haben sie doch in erster Linie dafür Sorge zu tragen, daß allen auf eine Französierung ge richteten Bestrebungen ein Damm entgegengestellt wird, alle Ver suche, Teile, des Rheinlandes, sei es in dieser oder jener Form, vom Reiche abzuspliltern, vereitelt werden und das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller deutschgesinnten Elemente durch das Buch lebendig erhalten wird. Ihnen wird das Reich und der deutsche Buchhandel ihre Arbeit ebenso danken wie den Buch händlern, die in den von der Abstimmung bedrohten deutschen Gebieten die Fahne des Deutschtums Hochhalten und sich mit aller Kraft für die deutsche Sache entsetzen. Welch Hochgefühl für sie, den Sieg über die Nebenbuhler davontragen und dem Vaterland einen Dienst leisten zu können, dessen Tragweite, und wenn es sich um den kleinsten Bezirk handelt, sich heute noch gar nicht absehen läßt! Heimatliebe ist die Wurzel jedes gesunden Patriotismus, und gerade durch das Bekenntnis zum Deutschtum bei diesen Abstimmungen wird das Ansehen unseres Namens, das heute ach so sehr geschwunden ist, wieder gehoben und damit zugleich auch bewiesen werben, wie lies und wurzelecht der Glaube an seine Zukunft noch immer ist. Auch bei dieser Gelegenheit wird das gute deutsche Buch sich als ein wirksamer Mitstreiter erweisen und zur Sicherstellung unserer nationalen Existenz beitragen können. Daher gilt hier in ganz besonderem Maste die Losung: Buchhändler an die Front! Ein Wort sei zum Schluss noch Deutsch-Österreich gewidmet, das, seitdem die wenig glückliche Ehe mit Tschechen, Ungarn und Südslaven gelöst ist, sich schon im November 1918 zum Anschluß an Deutschland durch seine Nationalversammlung be reit erklärt hat. Wenn der großdeutsche Gedanke durch Pie Lauheit der deutschen Nationalversammlung und die bolsche wistischen Vorgänge in Bayern, besonders in München, auch wieder in den Hintergrund gedrängt worden ist, so wird er doch wieder auflebcn und durch den Verlust Slldtirols, Deutsch- Mährens, Deutsch-Kärntens und Deutsch-Böhmens neue Nah rung erhalten. Dem deutschen BtHhandel erwächst hier die Aufgabe, die kulturelle Gemeinschaft, die uns mit Deutsch-Öster reich seit Jahrhunderten verbindet, nach Kräften zu fördern und auszugestalten, damit den darauf gerichteten Bestrebungen der politische Anschluß um so rascher und reibungsloser folge! Menetekel. Während im deutschen Buchhandel mancherlei Ubelstände einge rissen sind, haben die »feindlichen Ausländer« die Einrichtungen des Deutschen Buchhandels genau studiert und beginnen sie in ihrer Weise nachzumachen. In Frankreich ist es die 8oei6t6 ä'Lxportation lies Läitions siun^uises, die das befreundete Ausland mit Zirkularen überschwemmt, vorläufig aber noch die Antwort auf Anfragen schuldig bleibt. Ganz anders arbeitet der tschechische Buchhandel. Auf Grund ge nauer Studien hat er in Prag sich eine Bcstellanstalt eingerichtet, die tadellos funktioniert. Der tschechische Verleger kommt dem Sorti menter in jeder Weise entgegen, was schon daraus erhellt, das; die Teueruugszuschläge verschwunden sind, dafür aber erhöhte Ladenpreise eiugeführt wurden. Hingegen ist der tschechische Buchh-andel nicht gerade gut auf den deutschen zu sprechen. So enthält die offizielle böhmische Buchhäudler- zeitung bei Besprechung der Auflassung des Volckmarschen Barsorti- mcnts in Berlin folgende Bemerkung: Die erste Krrse ist im deutschen Buchhandel eingetretcn. Die Gründe, die die Firma F. Volckmar in Berlin zur Liquidation zwangen, beruhen hauptsächlich auf der Vergrößerung der Regie und den Anforderungen des Personals, denen man nicht Nachkommen konnte . . . Wer die deutschen Verhältnisse kennt, der begreift, was dieser Entschluß zu bedeuten hat, nicht nur für die Verhältnisse Berlins, son dern e. u f dem ganzen Büchermärkte, den» mit diesem Schritte dokumentiert sich der Anfang! eines allgemeinen Niedergangs, der gewiß nicht bei der einen Stadt -Halt macht, sondern Fori schritte inachen wird aIs Folge der Niederlage u n d der i » » eren Zerrissenheit, die sich i n e r st e r Linie in d c r N e i ch s - H a u p t st a d t fühlba r m a ch t. Eine böhmische Firma versendet nachstehendes Zirkular: Auf Grund täglich mir zugehender Wünsche habe ich mich zn einer Koiikurreuzausgabe billiger Werke und Sammlungen ent schlossen, d i c h a » pt s ä ch l i ch von Deutschland geliefert werden, wie Litolff, Peters usw. . . . Diese Ausgabe ist wirklich konkurrenzfähig, soweit die Revision, die Ausstattung, Pa pier und Druck in Betracht komme», was Preis und Rabatt anbelangen, aber konkurrenzlos. Cs ist also die billigste Ausgabe auf der Welt. Ich bin überzeugt, das; Sic dieses Album he r v o r ge g a n g e u aus meiner »Er st e n t s ch e ch o s l a v i sch e n Notenstich- und D r u ck a n st a l t» , vor allen anderen Ausgaben, auch vor den sog. »tschechischen«, die in Leipzig oder Wien gedruckt werden, empfehlen werden, weil Sie den größten Nutzen erzielen. Kleine Mitteilungen. Stiftungen für die Deutsche Bücherei. — Die Deutsche Bücherei darf wieder über eine Anzahl hochl>erziger Stiftungen berichten, die ihr im zweiten Vierteljahr 1!»1!» zugingen. Herr Richard Einhorn in Fa. E. F. Sleinacker .n Leipzig schenkte ein gebundenes Exemplar der Jahrgänge 1—7it des Börsenblattes, und Herr Hofrat Richard Linnemann in Leipzig liberwies eine große Neil)e alter Zeitschriften - Fahrgänge. Dunk gütiger Vermittlung des Herrn Professor von Ltockmaycr in Stuttgart genehmigte Herzog Wilhelm zu Württemberg, das; aus seiner Privatbibliothck ein kostbar gebnndencs Eremplar der Bibliothek des Literarischen Ver eins zu Tübingen an die Deutsche Bücherei abgegeben wurde. Herr Buchhändler und Antiquar Martin Breslauer in Berlin schenkte eins der drei Exemplare der Pergament-Ausgabe der vier ersten Kapitel der Genesis aus der Tieffenbach-Pressc in Steglitz Die Zahl der vorhandenen Marmorbüsteu wurde durch zwei weitere ver mehrt: Herr K o m m c r z i a I r a t K a r l Prochaska in Tesche n stiftete die Büste von Friedrich Halm von dem Bildhauer Hans Schwache und Herr Wilhelm W o l l b r ü ck in Wien die Büste Ludwig Anzengrubers von dem Bildhauer Hans Scherpc. Herr Gene ralmajor z. D. von Bcrnuth in Naumburg schenkte eine äußerst kostbare, sehr umfangreiche Sammlung von Broschüren, Flug blättern und Bekanntmachungen zur Berliner Revolution des Iahces 1848: über diese Sammlung soll demnächst eingehender berichtet werden. Einziehung deutsch-österreichischer Brief- und Stempclmarkcn. Die bisher benutzten mit »Deutsch-Österreich« überdruckte» Briefmarken werden demnächst eingezogen und durch neue M a r k e u ersetzt. Da bekanntlich die Umtauschfrist der Wertzeichen in Österreich immcr sehr knapp lremesscn ist, so wolle man sich vorschen. Das gleiche gilt von den österreichischen Stempel mar- ken, die »ach einer ZeitungSmeldung schon jetzt zum Einzug ausger u f e n sind. Einführung von Einkilo-Pakctcn in Deutschland. Bei Verab schicdung des Gesetzentwurfs über die neuen Postgebühren nahm die Nationalversammlung in Weimar folgende Entschließung an: »Späte stens vom 1. Januar 1020 ab soll die Versendung von Einkilo-Pakctcn zugelasscn werden unter gleichzeitiger Herabsetzung der Gewichtshöchst grenze für Drucksachen und Geschäftspapiere auf ^«. SpreWal. Wozu die Kredttliste? Unter Kreuzband bestellte ich kürzlich bei zwei bedeu tenden Berliner Verlegern einige Bücher. Anstatt dieselben nun sofort evtl, unter Nachnahme zu versenden, erhalte ich nach einigen Tagen die gemütliche Mitteilung, den Betrag zuvor zu begleichen. Durch diese Manipulation gehe» mindestens acht Tage verloren. So geht cs den meisten Sortimentern. Wie ist hier Abhilfe zu schaffen? Ich bin gern bereit, bei dem Börsen- oder Verleger-Verein eine Summe zu hinterlcgc», um mich nicht derartigen Maßuahmcn auszusetzen zu brauchen. I * N e u h a l d e n s l e b e n. E. Z a b e l.
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