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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1919
- Strukturtyp
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- 1919-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1919
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Redaktioneller Teil. .V 65, 30. April 1919. dcnfalls wird man die Abgabe eines Exemplars an die Deutsche Bü- ^ chcrci von einem höheren Gesichtspunkte aus erfassen müssen, als dies gemeinhin bei Pflichtexemplaren der Fall ist. Bei der Stellung, die die Regierungen gegenwärtig de» Berufsvereinen einräume», l halten wir es nicht für ausgeschlossen, daß zur Lieferung 1 an die Deutsche Bücherei auch die außerhalb des Börsenvereins stehen den Verlagsfirmcn herangezogen werden, sobald nur einmal klar und deutlich erkannt wird, welche Bedeutung der Deutschen Bücherei inne- wohnt. Selbstverständlich denkt der Börsenverein gar nicht daran, die Bibliographie von der Stellungnahme der Verleger zu der Frage der unentgeltlichen Lieferung eines Exemplars abhängig zu machen, da von jeher der Grundsatz größtmöglicher Vollständigkeit gegolten hat und anch in Zukunft gelten wird. Wohl aber rechnet der Vor stand mit der Einsicht aller Verleger, daß ein Unternehmen wie die Deutsche Bücherei, das in erster Linie dem gesamten Verlagsbuch- haudel zum Nutzen dienen soll, auch von ihm nachhaltig unterstützt und gefördert wird, -eingedenk des Spruches: Was wir brauche», uns ' zum Heil wards gegründet von den Vätern, aber das ist unser Teil, > daß wir wirken für die Epätern. Stellt sich der deutsche Verlagsbnch- ^ Handel, der berufene Lchutzgeist der Deutschen Bücherei, auf diesem Standpunkt, so ist uns um die Zukunft dieses Unternehmens nicht bange. Würde es daun doch anch alle diejenigen zu Helfern zählen, die nicht nur der Gegenwart leben, sondern auch au die Zukunft unse- ! reS Vaterlandes und des von ihnen vertretenen Berufs glaube». Red. Kleine Mitteilungen. Jubiläen. DaS 50jährige Jubiläum begeht am 1. Mai die Buch-, Kunst- lind Musikalienhandlung Otto H a m m e r s ch midt in H a - gen i W., deren Gründer gleichen Namens ihr noch heute vorsteht und daher gleichzeitig das 50jährige Jubiläum seiner Selbständigkeit feiern kann. Durch besondere Konzessionsurkunde der tgl. Regierung zu Arns berg vom 13. April 1800 wurde dem Buchhändler Otto Hammerschmidt zu Bonn die durch Gesetz vom 21. Mai 1851 vorgeschricbene Genchmi- guug zum Betriebe einer Bnch-, Kunst- und Musikalienhandlung in sei ner Vaterstadt Hagen i. W., die damals ungefähr 10 000 Einwohner zählte, erteilt, nachdem er 13 Jahre bei den Firmen Julius Baedeker- Iserlohn, Karl Groos-Heidelberg, Mar Kornicker-Anrwerpen und Adolf Marcus-Bonn tätig gewesen war und das Buchhändler-Examen be standen hatte. Am 1. Mai 1800 wurde die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Otto Hammerschmidt in Hagen i. W. mit besonderer Genehmignng des Presbyteriums iu dem damaligen Pfarrhaus am Markt eröffnet. Im Sommer 1870, nach Ausbruch des Krieges, mußte das junge Unterneh men infolge der Einberufung des Inhabers zum Kriegsdienst geschlos sen werde» und konnte während der. Kriegsdauer nur in ganz beschei denem Umfange durch Verwandte aufrechterhalten werden. Es wurde aber, nachdem der Inhaber als Offizier aus dem Kriege zurückgekehrt war, am 15. Mai 1871 wieder eröffnet, und da die Geschäftsräume bald zu klein wurden, siedelte die Firma nach der Elberfelder Straße, der Hauptverkehrsader Hägens, über. Im Jahre 1874 war die wirtschaft liche Lage des Inhabers bereits so sicher gegründet, daß ein eigener Hausstand errichtet werden konnte, dem im Laufe der Jahre ein reicher Kindersegen entsprossen ist. Die Entwicklung Hägens zum Knotenpunkt vieler Eisenbahnlinien bot Veranlassung, dem Geschäft eine Eiscnbahnbuchhandlnng anzuglie der», die sich zu einem ganz bedeutenden Zweige des Hauptgeschäftes entwickelt und großen Umfang angenommen hat. Aus der ihn um gebenden bedeutenden Industrie empfing Otto Hammerschmidt naturgemäß auch die ersten Anregungen zu einem Verlage. Eine selbst- bcarbeitete Umrechnungstabelle für die im Eisenwarcnhandel gebräuch liche Stüberwährung in die gültige Neichswährung bildete den Grund stock des Verlages, der bald einen ansehnlichen Umfang durch Heraus gabe der Amtlichen Vorschriften für Dampfkessel-Überwachung' und .der damit zusammenhängenden Drucksachen, Revisionsbüchcr und Ver ordnungen ähnlichen Inhalts erhielt. In der ganzen Welt bekannt wurde das Fabrikanlcn-Adrcßbuch für die Eisen-, Metallwaren- und Maschiuen-Industrie, dem sich als weitere Verlagswerke u. a. noch aurcihten: Scharowsky und Seifert, »Gcwichtstabcllen für Eiscnkonstruktionew. die vierbändige »Ge schichte der Industrie im märkischen Sauerland' von llr. E. Voye und der große Eisenbahngütersrachteutarif für Deutschland von E. Schöne born. Aus kleinen Anfängen hat sich so das Unternehmen in der mäch tig aufstrebenden Industriestadt, die heute beinahe 100 000 Einwohner zählt, durch eisernen Fleiß des nie rastenden Inhabers in allen Zweigen erfreulich entwickelt. 1880 wurde durch Errichtung eines eigene» Ge schäfts- und Wohnhauses, Elberfelder Straße 25, den neuzeitlichen Au- sprüchen noch mehr Rechnung getragen. Am 1. Juli 1900 trat der älteste Sohn Paul als Teilhaber in das Geschäft ein. Eine schwere Zeit brachten dem fast 80jährigen Gründer die Kriegsjahre 1914/18, da sein Sohn und nach und nach fast alle Angestellten zum Kriegs dienst eingezogen wurden. Trotzdem wurde das Geschäft mit Aus bietung aller Kräfte in vollem Umfange weitergeführt. Zum zweite» mal überstand cs schlimme Kriegszeiten, denen nnn hoffentlich recht bald wirkliche Friedensjahre folgen mögen! Heidelberg, Ostern 1919. F a u st. Das gleiche Jubiläum 50jährige» Bestehens feiert am 1. Mai Wilhel m Klei n s ch midt' s B u ch handln n g lFerdinand Volk) in Hof (Bayern). Franz Büching, der schon seit 1806 in Borna eine Buchhandlung besessen hatte, schuf sich am 1. Mai 1809, nach Verkauf seines Bornaer Geschäfts, einen neuen Wirkungskreis, indem er in der gcwerbereichen Stadt Hof eine Bnch-, Kunst-, Musikalien- und Papierhandlung ver bunden mit Antiguariat und Leihbibliothek errichtete. Dem sich recht lebhaft gestaltenden Sortiment gliederte Büching einen Verlag an, des sen wachsende Ausdehnung ihm bald nur noch wenig Zeit für das Sortiment übrig ließ. Er verkaufte cs daher im Januar 1878 an Wil Helm Kleinschmidt aus Magdeburg, der cs 30 Jahre laug mit gutem Er folge betrieben hat und das blühende Geschäft am 1. April 1908 au den jetzigen Inhaber, Herrn Ferdinand Volk, verkaufte. Diesen rief 1916 das Vaterland zu den Fahnen, und während seiner Abwesenheit hat seine Frau als Prokuristin das Geschäft mit Geschick und Erfolg geleitet. Herr Volk ist nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges zu seiner friedlichen Arbeit zurückgekchrt und kann nun den Iubeltag seiner Firma mit dem Ausblick auf hoffentlich bald bessere Zeiten begehen. Auf ein 25jähriges Bestehen blicken am 1. Mai die folgenden Fir men zurück: Die Buck)-, Kunst-, Musikalien-, Papier- und Schreib- materialieuhandlung Ernst Gall in Treptow (Tollense), die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung AdolfHertz in Brande »- bürg (Havel), deren Spezialitäten protestantische Gebet-, Gesang- und Erbauungsbücher, Iugendschristeu, Schulbuchhandlung und protestan tische Theologie sind. Beide genannten Handlungen werden noch von. ihren Gründern geleitet, die also gleichzeitig auf eine 25jährige Selb ständigkeit zurückblicken können. Als dritte Jubilarin sei die Ver la g s a n st a l t Benziner K E o. A.-G. in Köln genannt, die 1894 als Filiale der 1792 gegründeten bedeutenden Firma Bcnziger K Co. in Einsiedeln (Schweiz) gegründet wurde und 1897 zugleich mit ihrem Stammhause an eine Aktiengesellschaft überging. Die Aushebung der Filmzensur. — Durch die programmatische Erklärung des Rates der Volksbeauftragteu in den« Aufrufe vom 12. November v. I. ist bestimmt worden, daß eine Zensur nicht mehr stattzufinden hat, und daß die Thcaterzeusur aufgehoben wird. Es sind Zweifel darüber laut geworden, ob durch diese Bestimmung anch die Filmzcnsur beseitigt worden ist. Der Minister des Innern weist deshalb in einem Runderlasse an die Regierungspräsidenten daraus hin, daß mit der allgemeinen Aufhebung der Zensur auch die Film zensnr aufgehoben ist, daß aber in dieser Beziehung die bisher er gangenen Bestimmungen über den Schutz der Jugendlichen bis zu des sen Regelung im Wege der Gesetzgebung in Kraft bleiben. Fortbildungs-Schulunterricht und Arbeitszeit. - Durch eine Ver fügung des Dcmobilmachnngsamtes vom 19. 2. 1919 war erklärt wor den, daß der Fortbildungs-Schulunterricht auf die gesetzlich begrenzte Arbeitszeit (Achtstundentag) nicht in Anrechnung zu bringen sei. Weil dieser Unterricht nicht zu der Arbeit in einem gewerblichen Be triebe gehöre, dürfe er auf die' Dauer der Arbeit anch nicht angerech net werden. Das Dcmobilmachungsamt hat nun zu dieser Verfügung vor einigen ragen eine Ergänzung erlassen, in der gesagt wird, daß. wenn auch die Zeit des Fortbildungs-Schulunterrichts auf die täg liche achtstündige Arbeitszeit nicht anznrechnen ist, die Arbeitgeber doch die Verpflichtung haben, den Schülern die Zeit zum Besuch der Fortbildungsschule frcizugebcn, auch wenn die Unterrichts stunden in die Arbeitszeit fallen. Persüllllinachriltzten. Jubiläum. - Am 1. Mai sind 25 Jahre verflossen, seit sich Herr Hos-Musikalicnhändler R einhold K o ch in Halle a. S. durch Er wcrb der Karmrodt'schcn Musikalienhandlung selbständig gemacht hat. Herr Koch hat cs verstanden, das erworbene Geschäft in dem verflos senen Vierteljahrhundert durch Fleiß und Umsicht auSzubaucn und zu hoher Blüte zu bringen, sodaß er mit Befriedigung auf die von ihm geleistete Arbeit zurückbkickcn kann. Unsere herzlichsten Glückivüusche für rüstiges Weitcrschassen seien ihm ausgesprochen. Bcrantivvrtlichcr Redakteur: Emil T h o m a s. — Bcrlag: Der B v r s e n Druck: R amm L S c c in a n u. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der
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