Der Weg des Menschen durch die Erd- Md Kulturgeschichte Ein raffen- und volksgeschichtliches Weltbild von Arndt Thorer 270 Selten, I4Abb. auf Tafeln, 17 Karten. Gr.-8°. 1924. Broschiert etwa M. 12.—, in Leinen gebunden etwa M. 12.50. Der Dichter Paul Ernst sagte einmal: „Wir haben in den letzten Menschenaltern nicht bloß äußerlich, sondern auch innerlich ungeheuerlich viel geleistet. Es ist das möglich geworden durch die wissenschaftliche Arbeitsteilung. In allen Wissenschaften sind wir in kurzer Zeit so weit gekommen, daß ein ganz neues Weltbild möglich wäre. Aber es ist bloß möglich, denn niemand faßt die Einzelleistungen zu einem solchen zusammen; wir haben das Wissen, aber nicht die Beherrschung des Wissens für einen höheren Zweck. Ein solches Beherrschen des Wissens ist nur durch eine Tätigkeit zu gewinnen, die man heute als dilettantisch bezeichnen würde. Zu einer solchen Tätigkeit aber hat niemand die Zeit." Arndt Thorer hat sich diese Zeit genommen und wagt dabei Gedanken (um mit Goethe, dem „Schuhgott der Dilettanten", zu sprechen), die ein Fachgelehrter nicht ohne genaueste Durchführung wagen darf. Er schuf damit das umfassendste Seschichtswerk, das überhaupt möglich ist. In der Tiefe der Zeiten reicht es vom Tertiär bis in unsere Tage, in der räum lichen Breite erfaßt es das geschichtliche oder kulturgeschichtliche Aussehen des ganzen Erd balles in jedem Zeitabschnitt. Ein solche Zusammenschau, sollte sie sich nicht ins Uferlose verlieren, war ihm nur möglich durch sein in den Ergebnissen äußerst fruchtbares Ordnungsschema der drei menschlichen Ur- rassen, deren gestaltende Eigenschaften er immer wieder durch alle Zeiträume als spürbar und sichtbar erweist. Es ist eine Überfülle von neuen Kenntnissen und Einsichten, die Thorer über den Leser ausschüttet; eine Fülle, die von einem Meister der aufs Wesentliche strebenden Auswahl gebändigt wird. Das Werk stellt sich in eine Reihe mit den Büchern von Ligeti, Spengler und Wirth. Es ist umfassender in der zeitlichen und räumlichen Spannweite, aber auch bescheidener, denn es will nur dem Nicht-Fachgelehrten, dem „über sich Nachdenkenden" ein Führer durch das Gewirrs der wissenschaftlichen Einzelergebnisse sein und ihm ganz einfach die Fragen be antworten: Woher kommen wir? —Wo stehen wir? —Wohin gehen wir? Und noch eines ist an diesem Buch so erfreulich: es versinkt nicht im Pessimismus, pro phezeit keinen Niedergang, sondern kommt zu einem, besonders für uns Deutsche, optimistischen Standpunkt, der sich ganz zwingend aus seiner Grundlage ergibt. Werbemittel: Buchkarte, Prospekt Erscheint: Anfang März 1SZ4 R.Oldenbo«rg, München 1 und Berlin