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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1934
- Strukturtyp
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- 1934-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1934
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- Deutsch
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X- 73, 27. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. ^.Sluch das V«<h sebdvt zum täglichen Vrrot". Nutzt die letzten Tage des Winterhilfswerks des Buchhandels! Wenn ich meinen täglichen Gang durchs Dorf machte, hatte ich immer ein bedrücktes Gewissen, weil mir Bekannte be gegneten — ich kenne alle —, von denen ich wußte, daß sie mit ihren Kindern hungerten und froren. Man half ja, ein Ein zelner, so viel man konnte; aber was war das bei so vielen von Not Bedrängten I Jetzt hat ein allgemeines Helfen Aller und von allen Seiten eingesetzt. Ein Herausheben von Hunderttausenden, von Millionen aus den Abgründen des Hungerns und Frierens. Wie schön ist das! Wie fühlt sich nun jeder jedem anderen näher, den Mithelfern, wie den Mitgeholfenen, und wie beiden mitverantwortlich! Und wie dient dieses treue Werk des Helsens dazu, daß wir ein einig Volk werden! Was aber ist nötiger als das? Barlt in Ditmarschen. Gustav Frenssen. Warum „Bücherschau der Hitler-Iugend"? <S. a. Bericht in Nr. K9, S. 264.) »Schon wieder eine Ausstellung!« werben wahrscheinlich manche Verleger gesagt haben, als sic unfern Brief erhielten, in dem wir um Zusendung der Jugend- und Schulungsschriften baten. Sie haben unrecht — wir veranstalten nicht »schon wieder«, sondern »erst jetzt« nach gründlicher Vorbereitung eine Bücherschau. Diese Schau ist not wendig. Sie hilft einem schon lange empfundenen Mangel ab. Ver schiedene Stellen gaben Verzeichnisse heraus, in denen die Bücher der Jugend enthalten sein sollten. Manche dieser Verzeichnisse scheinen in solcher Eile oder von so wenig sachkundigen Leuten zu sammengestellt zu sein, daß sic eher schadeten als Nutzen brachten. Wir geben zu, daß die Herausgabe einer wirklich umfassenden und genau geprüften Grundliste der nationalsozialistischen Jugend- und Schulungsschriften eine ungeheure Arbeit erfordert. Die Hauptaufgabe der HI. ist für das Jahr 1834 und sicherlich auch noch für die kommenden Jahre nach dem Wunsche des Reichs- jugendführers die Schulung. Jeder HJ.-Kamerad soll über die Geschichte unseres Vaterlandes Bescheid wissen, er soll sich mit dem altdeutschen Gedankengut vertraut machen, wie es uns in den Tagen und Volksbüchern entgegentritt und vor allem: er soll ein National sozialist werden, d. h. er soll mit den Gedanken der Bewegung so eng verwurzelt werden, daß es ihm eine Selbstverständlichkeit wird, den Nationalsozialismus auch zu leben. Die HJ.-Führer sind natürlich keine Alleswisser. Sie müssen sich selbst erst schulen, ehe sie andere schulen können. Zur Vorbe reitung auf einen Schulungsabend werden sie deshalb oft zum Buche greisen. Aber welches Buch sollen sie aus der Fülle des Vor handenen auswählen? Hierbei sollen die Buchverzeichnisse helfen. Es ist natürlich Voraussetzung, daß diese Verzeichnisse zuverlässig sind. Diese Voraussetzung wurde leider nur zum Teil erfüllt. Wir sahen die Dringlichkeit dieser Aufgabe und faßten den Ge danken einer Bllcherschau. Wir wollten alle für die Jugend irgendwie nötigen und wichtigen Schriften Zusammentragen, sie prüfen und die wertvollen davon ausstellen und unseren Kameraden empfehlen. Wir haben leider bei einigen Verlegern nicht das nötige Verständnis für die Wichtigkeit dieser Schau gefunden. Wir glauben gern, daß sie von allen möglichen Seiten um Zusendung ihrer Bücher gebeten werden. Aber hier handelt es sich doch um etwas Besonderes. Wie sollen wir auswählen, wenn wir bis Bücher nicht zur Hand haben? Wir haben auch diese Klippen überwunden sivenn auch nur mit starker finanzieller Belastung!. Eine große Anzahl Sachbearbeiter hat in wochenlanger Arbeit bas gesamte in Krage kommende Schrift tum geprüft, alles Unbrauchbare und Mittelmäßige wurde ansge schieden. Aus der ungeheuren Menge der eingegangenen Bücher blieben etwa 3999, die wir mit gutem Gewissen ausstellen konnten. So kam unsere Schau zustande. Wir glauben, auch in der äußeren Ausmachung die richtige Form gefunden zu haben. Wie schon Kamerad vr. Vogel in seiner Eröffnungsrede sagte: Wir haben keine Ausstellung veranstalten wollen, sondern eine Bllcher»schau«. An den Wänden hängen nicht die bekannten Schilder »Berühren der Ausstellungsgegenstände ist verboten!«. Wir wollen nicht, daß die schönen Bucheinbände bewundert werden, sondern hier soll gearbeitet werden, wir wollen unseren Kameraden etwas mit geben. Jeder kann in den Büchern soviel lesen, wie er will. Viel leicht nehmen Sie selbst einmal Gelegenheit, die Jungen zu beobachten — wie oft holt einer das Notizbuch heraus und schreibt sich den Titel dieses oder jenes Buches auf. Wir haben auch Bestellzettel ausgelegt — »Ich bestelle durch meinen Buchhändler . . .«. Es sind auch schon Bestellungen eingegangen, ein Zeichen dafür, daß wir auf dem richtigen Wege sind. In Anerkennung der hier geleisteten Arbeit hat das Schulamt der Stadt Leipzig verfügt, daß sämtliche Schulklassen die Bllcherschau der HI. besuchen. Es ist anzunehmen, baß sich die Behörden der andern Städte, in die unsere Schau später noch wandert, sich diesem Vorgehen anschließen werden. Um nun endlich auch eine Grundliste der Bücher zu schassen, die die Jugend, den HJ.-Führer, den Lehrer, den Erzieher und jeden, der mit der Jugend zu tun hat, angehen, werden die Sachbearbeiter die Ergebnisse ihrer Auswahl in Einblattkatalogen niederlegen. Wir glauben, damit auch dem Buchhandel ein Mittel an die Hand zu geben, durch das ihm die Beratung der Jugend beim Buchkaus wesentlich erleichtert wirb. Der Titel »Erste Bücherschau der Hitler-Jugend« ist eigentlich zu knapp gefaßt. Er kann leicht den Eindruck erwecken, daß in der Schau nur Bücher für Jugendliche zu finden sind. Das trisst in bezug auf das Jugendschrifttum natürlich zu, ganz anders dagegen beim Schnlungsschristtum. Dieses ist in gleicher Weise sllr den Amts walter, den SA.-Mann wie für den Hitlerjungen bestimmt. Ange fangen bei Adolf Hitlers »Mein Kampf«, fortgesetzt über die Schriften der anderen Führer der Bewegung bis zur Rassenkunde, national sozialistischen Nechtslehre und Staatskunbe usw., finden wir alles, was den Nationalsozialisten angeht. Um zum Schluß noch einmal alles zusammenzufassen: Wir haben diese Schau nicht um ihrer selbst willen geschaffen; wir wollten unseren Kameraden das Material an die Hand geben, mit dem sie arbeiten sollen und mit dem sie auch arbeiten werden! Karlheinz Richter, Scharführer, Oberbann I/1K. Was würde Lesfing dazu sagen? Von vr. Walter Rumpf. Zu den im Literaturbetriebe, wie wir lediglich der Kürze wegen und ohne jede Apostrophierung die literarische Öffentlichkeit im wei testen Sinne des Wortes nennen wollen, immer und immer wieder von den berufensten Stellen aus erörterten Fragen gehört die der literarischen Kritik. Wir haben nun nicht die Absicht, diese Aus einandersetzungen und Klagen hier fortzusetzen, vielmehr handelt es sich heute um eine ganz konkrete Sache: um d i e A u s w e r t u n g dieser literarischen Kritik im Buchhandel. Veran lassung geben die sich nicht nur überschreienden, sondern beinahe schon sich selbst überschlagenden Anzeigen und Buchanpreisungen in der Presse im allgemeinen und in den buchhändlerischen Fachorganen im besonderen. Es erscheint dringend notwendig, daß auch hier dem, man muß schon sagen des deutschen Buchhandels wirklich unwürdigen Lärmen endlich einmal Einhalt geboten und der so undeutsche Ameri kanismus in seine Grenzen gewiesen wird. Seien wir doch einmal ehrlich. Kein auch nur einigermaßen mit dem buchhändlerischen Betriebe vertrauter Mensch nimmt doch heute noch die Waschzettel und marktschreierischen Anzeigen vom »größten Buchereignis des Jahres«, von Werken, die »unvergänglich wie Erz« und »geschrieben für die Jahrhunderte«, keiner, sagen wir, nimmt doch so etwas noch ernst. Und ist es nicht geradezu lächerlich, wenn sich solche Anpreisungen nicht nur an das breite Lesepublikum, sondern sogar direkt an die Buchhändler selbst wenden? Liegt es da nicht nahe, den Schluß zu ziehen, daß der Verleger dem Sortimenter eigentlich recht wenig Selbsturteil zutraut, wenn er ihn wie jeden 275
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