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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1934
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- 1934-03-20
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- 20.03.1934
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67, 20. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ttscha Buchhandel. ren auch hier die Handelskammerberichte — zu Beginn des Fe bruar durch die große Rede des Reichskanzlers einen erneuten Auftrieb erhalten. »Zahlreiche günstige Nachrichten aus der Wirt schaft wie auch der befriedigende Verlauf der Transserverhand lungen haben die Zuversichtswelle weiter anstcigen lassen. Immer fühlbarer tritt hervor, daß der stete Fortschritt, den die außen- und innenpolitische Aufbauarbeit der Regierung nimmt, Hand in Hand geht mit dem Aufstieg der Wirtschaft aus dem Krisental. Der frühe Zeitpunkt des Eintritts der Frühjahrsbelebung und deren besonderes Ausmaß beweisen überzeugend, daß die viel fachen Anstiegszeichen der wirtschaftlichen Entwicklung über das Maß einer Saisonbelcbung hinaus Zeichen des fortschreitenden konjunkturellen Aufstiegs sind.- Über den Umsatzverlauf der wichtigsten Ein zelhandelszweige veröffentlicht die Forschungsstelle für den Handel einen Bericht — vorläufig zwar nur für den Stand bis Ende Januar —, dem wir folgendes entnehmen: Der monatliche Vergleich der Einzelhandelsumsätze mit den Umsätzen der entsprechenden Vorjahrsmonate liefert im Januar 1934 nicht sür alle Handelszweige und Vertriebsformen einwandfreie Er gebnisse. Der Einzelhandel mit Bekleidung, zum Teil auch mit Hausrat, stand im Vergleich zum Januar 1933 völlig veränderten Absatzbedingungen gegenüber, weil die Inventur-Verkäufe im Jahre 1984 größtenteils im Februar stattfanden und, soweit sie Ende Ja nuar veranstaltet wurden, nicht auf dieselbe Kaufkraft des Publikums rechnen konnten wie bei einer Durchführung am Monatsanfang. Die Beurteilung der Umsatzentwicklung muß sich daher auf diejenigen Handelszweige beschränken, in denen keine Inventur-Verkäufe statt finden. Auch dabei bleibt die Frage offen, ob etwa diesen Handels zweigen die im Januar wegen der Verschiebung der Inventur- Verkäufe nicht in Anspruch genommene Kaufkraft zugute gekom men ist. Von den Handelszweigen, die keine Inventur-Verkäufe veran stalten, hatte der Lebensmittclsachhandel im Januar 1934 eine Umsatz steigerung von 4°/» gegenüber dem gleichen Vorjahrsmonat. Im Hausrathandel hat die Gruppe »Öfen und Herde« die starke Um satzsteigerung der letzten Monate beibehalten <4- 27°/»). Der Handel mltHaus- und Küchengeräten, Glas- unbPorzellanwaren überschritt die Umsätze des Januar 1933 um 12 bzw. 6"/«, obwohl bei diesen Waren teilweise ein Einfluß des verlegten Jnventurtermins angenommen werden kann. Im kreditgebenden Einzelhandel hält die Umsatzsteige rung an (-1 25"/»). Die durch die Aufhebung der Krastfahrzeug- steuer für neue Fahrzeuge angeregte Umsatzbelebung im Kraft fahrzeughandel setzte sich fort, allerdings in wesentlich verringertem Ausmaß. Im Handel mit Uhren, Gold- und Silberwaren trat eine lüprozentige Umsatzsteigerung ein. Ungünstig ist nach wie vor die Entwicklung des Drogenhandels, der auch im Januar 1934 das Vor- jahrsniveau der Umsätze nicht erreichen konnte (Rückgang 5"/»). Im Bekleidungsfachhandel wurden — ganz offenbar wegen der Verlegung der Jnventurverkaufstermine — die Vorjahrsumsätze nur knapp er reicht (Rückgang bei Teztilien 1 bis 2°/», bei Schuhen nach dem vor liegenden Teilergebnis 5°/«>. Be! dieser Bedarfsgruppe werden erst die Februarergebnisse Klarheit über die Umsayentwicklung bringen können. Die Entwicklung der Grotzunternehmungen des Einzelhandels scheint weiterhin sehr ungünstig zu verlaufen. Der Umsayrllckgang von 85°/» in den Warenhäusern und 27°/» in den Kaufhäusern ist zwar sicherlich zum erheblichen Teil aus die Verlegung der Inventur- Verkäufe zurllckzuführen, die gerade bei diesen Vertriebsformen stets eine besondere Anziehungskraft ausllbten. Immerhin haben auch die Abteilungen, die keine Ausverkäufe vornehmen, starke Umsatz verluste erlitten, die wohl nur teilweise durch das Ausbleiben des am Inventur-Verkauf interessierten Käuferkreises erklärt werden können. Auch bei den Einheitspreisgeschäften, die keine Inventur- Verkäufe veranstalten, scheint sich — nach vorliegenden Einzel angaben — die ungünstige Umsatzentwicklung fortzusetzen. Dem allmonatlich errechneten gewogenen Durchschnitt der ge samten Einzelhandelsumsätze kommt wegen der Vergleichsstörung durch die Verlegung des Jnventurverkaufstermins im Januar und Februar 1934 ofsenbar nur formale Bedeutung zu. Nur mit Vor behalt ist also die in der nachstehenden Tabelle angegebene Umsatz- zahl für den gesamten Einzelhandel zu verstehen, die einen Rück gang gegenüber dem Januar 1983 um 1 bis 2°/° ergibt. Zuverlässigen Ausschluß über die neueste Entwicklung der Einzelhandelsumsätze wird erst die Zusammenfassung der Januar- und Februarergebnisse liefern. 2SS Handelszweig bzw. Bertriebsform Um ätze: 1933 > 1934 Gej.-! Jahr > Ok- tober No- De- ! zember ! m,°'r in der entsprechenden Borjahrszahlen Lebensmittel 96,4 95,5 103,0 105,2 104,0 Lebensmittelabteilungen d. 77,8 69,9 78,3 86,6 75,7 Warenhäuser') (alle Abt.) . 81,3 77,7 79,7 90,6 65,0 Kaufhäuser') (alle Abt.) . . 86,5 81,3 87,4 98,7 73,1 130 t rd. 155 145 rd. 116 125 s 80,9 78,9 82,8 85,9 83,0 Drogen 92 93 97 99 95 Textilwaren*) 100,7 103,6 111,4 114,9 98,8 Wäsche 98,4 107,8 108,1 115,5 Damen-u.Mädchenkleidung 96 96 103 107 Herren- u. Knabenkleidung*) 100,8 100,4 117,4 114,7 98,4 Schuhwaren 104 98,5 119,0 127,2 95* Bckleidungsabteilungen der Warenhäuser') .... 83,0 80,2 83,4 95,5 58,5 Bekleidungsabteilungen der Kaufhäuser') ..... 87,2 81,9 88,9 100,6 72,0 Möbel ') 99,9 124,1 142,6 124,2 Hausrat und Wohnbedarf (Warenhäuser)') .... 82,5 83,9 81,3 92,2 68,2 Hausrat und Wohnbedarf (Kaufhäuser)') 93,8 89,1 91,3 103,0 85,2 Tapeten 102 108 rd. 120 115-120 Eisenwaren „Ofen und Herde" . . 110 114,5 128,4 126,5 127,5 „ Haus- u. Küchengeräte" 104,5 s 109,7 110,7 121,1 112,5 106,0s Glas- und Porzellanwaren 97,8 s 104,6 106,6 116,5 105,5 Elektro- u.Beleuchtgsgeräte') 98,2 108,1 119,9 Büromaschinen u. Büro- m ttel') 115,6 126,7 132,2 134,9 Pap er- u. Schreibwaren') — 107,4 105,9 — — Uhren, Gold- und Silber waren 99,8 110,7 112,4 110,2 115,2 Blumen 92,5^ 110 110 97 107 Kraftfahrzeuge: Handelsabteilung . . . 145 rd. 180 180 rd. 190 110—120s Reparaturwerkstatt. . . 100 rd. 135 110 rd. 125 115 s Einzelhandel insgesamt 97 99 106 107 98—ssf ') Ermittelt vom Institut für Konjunktursorschung. — °> Ermittelt vom Reichsbund des Textil-Einzelhandels e. V. — s Vorläufige Zahl. — * Teilergebnis. — — Berichtigte Zahl. Die in der Umsatzentwicklung sichtbar werdende Entwick lung spiegelt sich mittelbar auch in den Feststellungen zur Geld umlaufsmenge. In der Presse wurde kürzlich hervorgehoben, seit Dezember habe die Zahl der Beschäftigten und ihr Einkommen als Folge und Erfolg der Arbeitsbeschaffung so stark zugenom men, daß die bisher umlaufende Stückgeldmenge den Bedarf an Zahlungsmitteln nicht mehr decke. Schon im Dezember sei der Stückgeldumlaus so gestiegen, daß er um 72,6 Millionen über dem Borjahrsstand lag; im Januar habe sich dieser Abstand auf 79,4 Millionen erweitert. In diesen Zusammenhang gehören auch die Presseäußerungen, die an die Jahresberichte der Preußi schen Seehandlung und der Reichsbank geknüpft wurden. Zum ersteren z. B. bemerkte das »Berliner Tageblatt«: Daß trotz der für die Arbeitsbeschaffung durch Kredit bereitgestellten Mittel die Bankbilanzen im ganzen noch schrumpfende Tendenz der Bilanz summe zeigten, das widerlege die Befürchtung, daß die Finanzie rung von Arbeitsbeschaffungsprogrammen Jnslationsfolgen haben müßte. Andererseits wäre es auch ein Irrtum, aus der Schrumpfung der Bankbilanzen auf einen Fortgang der Defla tion zu schließen, was ja im Widerspruch zu den sonstigen Symp tomen stehen würde. Es sei eine indirekte Wirkung der konjunk turpolitischen Maßnahmen der Regierung, daß jahrelang als Bankguthaben behütete Liquiditätsreserven in Umlauf gekommen seien und von den Empfängern teilweise produktiv, teilweise zu Schuldenrückzahlungen verwendet werden konnten. Die Vereisung im Kreditsystem beginne also allmählich aufzutauen. Der »Lokal anzeiger« aber bemerkte, die Veröffentlichungen der beiden Bank institute verdienten größtes Interesse, weil sich in ihnen die Wandlung des deutschen Wirtschaftsgeschehens im ersten Jahr des deutschen Wiederaufbaues außerordentlich Plastisch wider spiegele. Die Arbeitsbeschafsungsmaßnahmcn der Reichsregierung
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