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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1934
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- 1934-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1934
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Nr. 83 (R. 37). Leipzig, Donnerstag den iS. März 1934. 1Ü1. Jahrgang. RÄMümeüerTA VöN ÄIviD.' Mitglied der Deutschen Akademie der Dichtung: Zum Winterhilfswerk. Wer sorgt nicht für die Seinen und wer unterließe es, wenn sie in Not sind? Der Pflichtlose. Viele in unserer Volksfamilie sind und bleiben noch langehin in Not; wer da nicht aufopferungs voll hilft, der treibt Verrat an feinem Volk, und da das Volk der Staat ist, verrät er den Staat, dem er zugehört. Er handelt gegen sich selbst. Star! wird und bleibt nur der, der fähig ist, sich für andere hinzuopfern. Wenn ein Schiff in Seenot ist, dann helfen alle zusammen, aus Treue und Selbsterhaltung, nur Verbrecher und Irrsinnige trennen sich ab und verfallen so in Verzweiflung, denn sie arbeiten am eigenen Untergang, was sie zu spät erkennen. Es gibt nichts, das den Menschen innerlich so glücklich macht, wie Pflichterfüllung. Pflichterfüllung ist immer Opfern und Hilfe für andere. Es ist die Pflicht über allen anderen Pflichten: das Nötige erkennen, danach es sich selbst befehlen, die Ausführung des selbst Befohlenen lieben. Jeder sucht Liebe. Liebe ist nicht anders zu gewinnen, als daß man sich anderen dahingibt. Das Opfer ist Umsetzung von äußer lichem Gut in viel wertvollere innere Kraft und Macht. Wer wollte sich nicht in der Art bereichern? Gehttfenpriifung 1934. Von verschiedenen Kreisvereincn geht dem Bildungsausschuß dis Nachricht zu, daß sicst Gehilfen, die schon 3 und 4 Jahre aus gelernt haben und seither als Angestellte in der praktischen Arbeit stehen, zur Prüfung melden. So erfreulich dieser Eifer ist, so muß doch darauf hingewiesen werden, daß es nicht der Sinn einer Lehr lingsprüfung sein kann, Bewerber zuzulassen, die schon so lange im Beruf stehen. Von diesen Jahrgängen wird niemand bei späteren Stellenbewerbungen das Zeugnis der Gehilsenprüfung erwarten. Der Bildungsausschuß bittet also, je nach Lage des Falles zwar auch Prüflinge zuzulasscn, die im Kalenderjahr 1933 auslernteu. Weiter sollte jedoch nicht zurückgegriffen werden. Leipzig, den 12. März 1934. Der Bildungsausschuß. I. A.: Herbert Hofsmann. Einiges über die Reichsschrifttumskammer. Von vr. Hans Friedrich Blunck, Präsident der Reichs- schristtumskammer. (Schluß zu Nr. 61.) Sie erwarten jetzt, daß ich aus die Aufgaben der Kam mer zu sprechen komme. Diese Aufgaben schienen uns zuerst sehr einfach und scharf Umrissen. Wir stellten fest, daß es sich um die Vertretung des gesamten Standes nach außen handle, und zugleich um eine langsame und vorsichtige Erziehung der einzelnen Mitglieder zum neuen volksständischen Gefühl. Endlich glaubten wir, daß die Sorge für das Buch im Inland und die Beobachtung des deutschen Buches im Ausland eine Arbeit sei, die mit Hilfe der verschiedenen Organisationen, die auf diesem Gebiet schon tätig sind, leicht überwacht werden könnte. Aber schon die Errichtung der Berliner Buchmesse, die unter Verantwortung der Kammer in Verbindung mit einigen anderen sehr fleißigen Fachgruppen vorgenommen wurde, erwies, welch gewaltige Aufgaben sich zukünftig darboten. Ich will aufrichtig bekennen, daß die Pläne, die sich inzwischen als unabänderlich und notwendig gezeigt haben, auch für jemanden, der wie ich nach den einfachsten Formen sucht und jede Überlastung und Über gliederung ablehnt, fast allzu reich heranströmten. Erst allmäh lich wurde die gewaltige Bedeutung der bis dahin nur theoretisch durchdachten ständischen Umformung des Staates klar und die Wirklichkeit überholte bald bei weitem alles bedächtige Vorhaben. Zum ersten Male war unser Stand in der Lage, mit Wirk samkeit und erfreulichem Erfolg von Behörde zu Behörde kolle gial für Schrifttum und Buchgewerbe einzutreten. Statt der früheren Stellung des Schrifttums als eines Beantragenden, Bittenden, dem man einmal das Ohr lieh, einmal versagte, sind urplötzlich durch die neue Regierung die Künste selbstbestimmeud in die Mitte gerückt, ist ihnen eine Fülle von Verantwortlichkeit, aber auch eine Fülle von Möglichkeiten und Anregungen und An sprachen gegeben worden, die wie bei jedem jungen Gebilde die Kammer säst überflutete. Es würde zu weit führen, wenn ich alle ernsten Pläne er örtern würde, die an uns herangebracht wurden, und über alles berichten wollte, was wir noch auf dem Herzen haben. Ich muß mich heute mit einen: knappen Bericht über das Geschehene und über das Nächste begnügen. Wenn ich überdenke, was Sie am ehesten zu erfahren wün schen, so werden die einen etwas über Unklarheiten in der Un tergliederung der Reichsschrifttumskammer wissen wollen. Die Buchhändler möchten hören, warum beispielsweise die Papier handlungen, die mehr als ein Fünftel des Umsatzes aus ihren Buchverkäufen beziehen, in den Börsenvcrein ausgenommen wur den, und ich will ihnen antworten, daß es uns im Interesse des guten Schrifttums von Wert schien, den Umsatz vieler Winkel buchhändler und den Buchumsatz in den Vororten durch diese Bestimmung zu erfassen. Wir hoffen zumal, daß es gelingen wird, diese Papierhandlungen, die im Gegensatz zu dem verantwor tungsvollen Buchhandel oft wahllos die besten Reißer zum Mas senverkauf anbieten, durch Buchhandlungsgehilfen zu bestecken und dadurch ihnen selbst zu helfen und zugleich fachlich durch- gebildctcn jungen Menschen Brot zu beschaffen und zugleich die vielerorts entstandene Ramschkonkurrenz gegenüber dem ordent lichen Buchhandel einzudämmen. Die Buchhandlungsgehilfen werden mich fragen, wie ihre Ausbildung künftig verlaufen wird. Wir hoffen, zukünftig au, Ende der Lehrzeit den Buchhandlungsgehilfen zu einem mehr monatigen Abschlußkursus in Leipzig einberufen zu können, in dem ihm noch einmal eine gesamte Übersicht über das deutsche Buch in Gegenwart und Vergangenheit gegeben wird, und in dem er zwar kein eigentliches Examen machen, wohl aber ein bestimm tes Mindestwissen erweisen soll, will er zukünftig in seinem Berus tätig sein. 233
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