VMllbMMmVeMMVMulM Nr. SS (R. 33). Leipzig, Dienstag den 6, März 1934, 1Ü1. Jahrgang. Der Buchhandel Hilst zur Vollendung des Winterhilfswerkes. Winterhilfe und Buchpropaganda im März. Im Einvernehmen mit der Reichsführung des Winterhilfswerts rufen wir den Buchhandel und die Leihbüchereien auf, sich im Monat März der Werbung für das Winterhilfswerk in besonderer Weise zur Verfügung zu stellen und nach Kräften alles zu unternehmen, was dem Kampf gegen Hunger und Kälte durch die Sammlung im letzten Monat den endgültigen Erfolg verbürgt. Die Führung des Winterhilfswertes hat zur Unterstützung der Werbung in früheren Monaten und auch im März verschiedene Berufsgruppen in dieser Weise zur Mitarbeit veranlaßt. Sie wendet sich gerade jetzt im letzten Monat an den Buchhandel, weil es gilt, durch Sammlung nicht allein, sondern auch durch Schrift und Wort, durch Bild und Buch dazu beizutragen, daß der Geist der Opferbereitschaft unserem Volte ein bleibender Gewinn werde, Gewinn aus der Not dieses Winters und ihrer Über windung. Das Winterhilfswerk ist nichts Einmaliges; die Opfer, die dazu gebracht wurden, sind keine Ver sicherungsleistungen gewesen. Soweit diese Auffassung noch verbreitet ist, wollen wir sie überwinden; wir alle werden sorgen, das; unser Blick für die soziale Not der anderen Deutschen frei wird von Eigenliebe und Trennungsgefühl. Die Not armer Volkskreise ist unsere Not, die Hilfe und die Opfer für arme Deutsche ist Hilfe an uns selbst. Das darf nicht mehr Erkenntnis des Verstandes aus Zahlen und Tabellen sein, sondern muß lebendiges Bewußtsein werden, das im Gefühl lebt und das dauernd erneute Opfer zur alltäglichen und ungerühmten Selbstverständlichkeit macht. Die Reichsschrifttumskammer. Badisch-Pfälzischer Buchhändler-Verband. Infolge der großen Zahl der Anmeldungen hat es sich als not wendig erwiesen, die Gehilfenprüsnngen auf mehrere Tage zu ver teilen. Die Prüfungen finden statt: l8. März 1934 in Karlsruhe, 25. März 1934 in Freiburg, 8. April 1934 in Konstanz. Die näheren Angaben gehen den Teilnehmern unmittelbar zu. Der Aktionsausschuß des Badisch-Pfälzischen Biichhändlerocrbandes. I. A.: M. Freiheit. Was ist der Reichsberufswettkampf der deutschen Zugend? ns«. Durch die politischen und volkswirtschaftlichen Mißstände im vergangenen Staat, insbesondere durch die ungeheure Arbeits losigkeit, trat auch ein Verfall der Leistungen in den Berufen ein. Kaum hatten die jungen Menschen die Lehre hinter sich, da mußten sie wieder ihren Arbeitsplatz verlassen und teilnahmslos vor den Toren der Fabriken und Kontore stehen. Die wirtschaftliche Not und die Berufsuntättgkeit ließ sie bas, was sie gelernt hatten, wieder ver gessen. Hinzu kam, daß durch die Rationalisierung der Industrie das berusliche Wissen und Können in den Augen der Jugend immer mehr an Wert verlor. So hatte zur Zeit der Machtübernahme die erwerbstätige Jugend die Überzeugung, daß einen Berus zu erlernen 201