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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1934
- Strukturtyp
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- 1934-03-01
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1934
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- Deutsch
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Sonne des Sommers, dem winterlichen Schweigen »nd dem Himmel über uns verpflichtet und untertan. Die Keime sind gelegt und ln sie ist die Idee gelegt, die die neue sein und die alte unerbittlich »»an wendbar machen wird. Es ist für den Buchhändler Zeit, sich nicht überraschen zu lassen. Die künftige Kulturpolitik wird nicht nur mit seiner Bereitwilligkeit, sondern auch seiner Eignung rechnen und wird das se mehr tun und se mehr tun müssen, desto größer nicht nur seine organisatorische, sondern auch seine, sagen wir einmal, neue kulturelle Kraft ist. Das Allgemeine, die großen Linien der Kulturpolitik hat der Prä sident der Reichsschrifttumskammer in ausgezeichneten Gedanken mehrfach dargelegt und ich hebe ans einer seiner Reden den sür Buch händler sehr verpflichtenden Satz hervor, daß nicht die staatliche Ein heit eine Kultur allein schassen, sondern «ine Kultur auch die Einheit des Staates fördern könne. Notwendigerweise wird eine Kultur mit solchem Ziel auch ein heitlich allen Volksgenossen zugänglich sein müssen, notwendigerweise wirb sie aber das nicht dadurch zu erreichen versuchen, daß sie ihren Spiegel senkt, sondern sie wird mit neuen Begriffen kommen und aus neuen Begriffen schassen. Kultur-Schaffung ist immer die Aus gabe einer Minderheit, einer berufenen Auslese und wird das auch im nationalsozialistischen Staat selbst vor der unbedingten Forderung bleiben, daß alle Anteil an der kulturellen Leistung der Nation haben oder, nach einem herrlichen Wort des Führers, mindestens zum Respekt davor zu bringen sein müssen. Eine Minderheit wirb auch den neuen Kulturwillen tragen »nd nach ihr, nicht nach einer allge mein gültigen Allerweltsdurchschnittslinie, werden sich alle zu richten haben. Auch bei unseren Vorvätern, wie überhaupt in heldischer Le benshaltung, galt und gilt der Beste und nicht ein Mittlerer als der Angebende, Da aber die von einer schöpferischen Minderheit geschaffene Kul tur erst dann lebendiges, d, h, aus dem Leben und in das Leben wir kendes Besitztum der Nation wird, wenn sie von der Allgemeinheit, vom Volk ausgenommen wird, so wird sie dadurch zur Sache des ganzen Volkes, wie der Führer es will. Nicht jeder kann kultur- schöpferisch tätig sein; aber k e i n e r, der es k a n n, hat dadurch ein Anrecht auf seine »Sonderkultur--, sondern nur die Pflicht, mit seinem Können dem Ganzen zu dienen. Das kann er natürlich nur unter ganz bestimmten Voraussetzun gen tun. Eine dieser Voraussetzungen hat sehr klar Herr I>r. Blunck nicht nur jetzt in Reden, sondern schon vorher in seinem dichterischen Werk hervorgehoben: es ist bas Volkstum, aus das wir das gründen müssen mid wollen, was wir kulturpolitisch tun. Es.wirb immer Bildungsunierschiede geben, denn sie sind im Haushalt des Staates unentbehrlich. Die künftige Kultur politik wird sich aber nicht wie seither aus diese Bildungsunterschiedeobergenauer, dieGradeder Bildung, die Zahl der Examina, sondern sie wirb sich auf den Charakter aufbauen. Der kann für alle gel ten, für ihn gibt es keine Klassen! Das ist eine grundsätzliche und für den Buchhandel wohl zu beachtende Änderung, Wir haben in den letzten Jahrzehnten die Bildung nicht mehr auf den Charakter ge gründet und verpflichtet, sondern günstigstenfalls aus das Wissen: wir haben die Kuliurkraft nicht mehr in der Bildung des Charakters, son dern in dem Wissen, etwas allgemein ausgedrückt, im akademischen Grad gesucht und wir sind — dann weiter schreitend, weil nichts auf der Erde stillsteht —, da sich aus einen solchen Grad die Burg der stolzesten Verteidigung*) nicht gründen läßt, von dieser Bilbungs- kultur In jene von Do, Blunck als »schwebende Intelligenz« ausge zeichnet charakterisierte Schreibtisch-, Tinten- und Tuschkultur geraten, da Häuser auf dem Reißbrett nach einer gewaltsamen Idee »gebaut« und nicht aus dem Herzen und der Landschaft erschaffen, da Arbeiter romane zur Salonmode und von Bebrillten geschrieben wurden, die nur an Schreibtischen saßen und nie vor einer Drehbank gestanden hatten. Wir werden davon abkommen, nach dem Wissen zu werten und «erden darauf Wert legen, was einer kann. Ein Wissen von, sagen wir, 1VV°/«, das — und dieser Satz ist der allgemeine, der tatsäch liche! — mir zu 18—15°/» in Können umgesetzt werden kann, ist weni ger wert, als ein Wissen von 88°/», das sich zu 25°/« im Können ver wirklichen läßt. Man wird also im Buchhandel als eine Richtlinie diese Be gründung zukünftiger Kulturpolitik auf den Charakter als erste Richt linie halten müssen und schon sie wird eine Änderung erzwingen, auf die man sich früh genug vorbereiten muß, Uber weitere Punkt« wird noch zu sprechen sein. »> Adolf Hitler: Die Kultur ist die stolzeste Verteidigung des deutschen Volkes. Kleine Mitteilungen Jubiläen. — Am 1, März besteht die Buchhandlung M. Regler in Merzig sSaargebiet) 56 Jahre, Das Geschäft wurde 1884 als Zweigniederlassung der A. Sonnenburg'schen Buchdruckerei in Trier gegründet und gab das Merziger Kreisblatt heraus. Dem Zeitungs verlag war eine Buch- und Schreibwarenhandlung angegliedert. Der jetzige Inhaber, Herr Michael Regler, der seine buchhänblerische Aus bildung bei Carl Junge in Ansbach und Bock L Scip in Saarbrücken erhalten hatte, übernahm 1898 die Leitung dieser Filiale, die unter seiner zielbewußien Arbeit rasch cmporblühte, 1897 überließ die Firma Sonnenburg nach Ausgabe des Zeitungsverlages Herr» Regler die Buchhandlung, die dieser unter seinem Namen wcitersührte. Es gelang ihm, die Notzeiten, die der Krieg und die zeitweilige Abtren nung des Saargebietes vom Deutschen Reiche der Grenzlandbuchhand lung brachten, zu überwinden und das Geschäft in der alten Weise sortzuführen. * Am 1, März kann die Firma Medizinische Buchhand lung und Antiquariat Wilhelm Maudrich, Wien, auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Von Viktor Eytel- huber 1989 als Filiale seines Hauptgeschäftes in der Alserstraße unter der Firma »Medizinische Buchhandlung und Antiquariat« ge gründet, ging bas Geschäft 1912 an Herrn Wilhelm Maudrich über, der es unter seinem Namen weiterführte. Herr Maudrich hatte den Buchhandel nach Besuch des Thomasgymnasiums in seiner Vaterstadt Leipzig bei Alfred Lorentz erlernt und war als Gehilfe in Bern und zuletzt in Wien als erster Gehilfe bei R. Lechner tätig gewesen. Es gelang ihm, den damals kleinen Betrieb, besonders durch die Angliede rung eines »Medizinischen Lesezimmers«, beträchtlich zu erweitern und zu großer Blüte zu bringen. Rach dem Tode des Herrn Eyiel- huber wurde 1988 dessen Geschäft in der Alserstraße hinzucrworben und als »Medizinische Buchhandlung Wilhelm Maudrich« wiedereröff net, 1929 gliederte Herr Wilhelm Maudrich jun. dem Sortiment einen wissenschaftlich-medizinischen Verlag an, der sich durch Veröffent lichung zahlreicher Werke besonders von Autoren der Wiener Schule bereits einen guten Namen gemacht hat. Vaterländisches Schrifttum in Schulbüchcreien. — Das Zeniral- blait für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen, Heft 4 vom 28, Februar (Weidmann, Berlin) veröffentlicht ein neues, vom Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung herausgegebenes »Verzeichnis der zur Beschaffung für Schulbüchereien (Lehrer- und Schlilerbüchereien) geeigneten Bücher und Zeitschriften«. Es enthält 111 Bücher- und 12 Zeitschriftentitel. Reichspressekammcr. — Der Präsident der Reichspressekammer hat den Neichsverband der deutschen Lesezirkelbe sitzer e, V, (Hamburg, Ferbinandstraße 25—27) und den Ver band deutscher Zeitungs-, Zeitschriften und Buch gros s i st e n e, V,, München, als Fachverbände in der Reichspresfe- kammer ausgenommen, Di« genannten Verbände wurden mit dem Reichsverband deutscher Zeitschriften-Buchhänbler e, V, (Köln, Pfälzer Straße 84) zu einer Hauptfachgruppe »Vertrieb« bei der Reichspresse kammer zusainmengeschlossen. Reichsverband Deutscher Zeitschristen-Verleger. — Der Aktions ausschuß des Reichsverbandes Deutscher Zeitschristen-Verleger hat be schlossen, daß der Leiter des Reichsverbandes die Amtsbezeichnung: »Der Führer des Reichsverbandes Deutscher Zeitschristen-Verleger« trägt. Er bestimmt seinen Stellvertreter und beruft zu seiner Be ratung in fachlichen Fragen einen Fachgruppenrat, Auf Grund dieses Beschlusses bestimmte der Führer des Reichsverbandes, Herr Bischofs, zu seinem Stellvertreter Herrn Alfred Hoffman» (Verlag der Deutschen Aerzteschaft, Berlin) und berief diesen in den Fühverrat, ebenso die Herren vr, Walther Dietze, vr, Friedrich Lehmann (I, F, Lehmanns Verlag, München), Martin Wülsing, M, b. R. (Haude dr Spenersche Buchhandlung May Paschke, Berit»), — Herr vr, Walther Dietze ist geschästsführendes Mitglied des Führerrais. Hauptversammlung des Vereins Deutscher ZeitungSverlcger, — Der Verein Deutscher Zeitungsverleger (Herausgeber der deutschen Tageszeitungen) e. V, hielt am 18, Februar im Gebäude des ehe maligen Preußischen Landtages in Berlin seine erste Hauptversamm lung nach dem Siege des Nationalsozialismus ab. Der Vorsitzende, Verlagsdirektor Edgar Brinkmann (Hamburg), begrüßte bei der Eröfsnung der stark besuchten Versammlung die Vertreter der Reichs- prcssekammer und des Werberais der deutschen Wirtschaft, Als ein Kennzeichen des Geistes der neuen Zeit bezeichnet? er die Teilnahme des Führers der Schriftleiter an der Hauptversammlung der Verleger. 195
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