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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 47, 24. Februar 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. »Literaturzusammenstellung über Flugwesen im Krieg und Frieden und über Luftschutz.» Briefliche Empfehlung 5 historischer Romane nach eigener Wahl. »Darstellung aller Werbemöglichkeitcn für ein Buch, für das Sie sich besonders verwenden möchten.» »Plan für Sonderschaufenster 1934.» -Empfehlen Sie brieflich ein oder mehrere Bücher aus dem Vorjahr für eine Dame, die für Geschichte Interesse hat. Preis RM. 4.— bis RM. 6.—.» »Weihnachtstverbebriefe an verschiedene Gruppen der Kund- schaft.» -Eine höhere Schule will für die Schülerbibliothck für 100 Mark neuere Jugendschriften anschafscn. Empfehlen Sie eine Auswahl mit kurzen Hinweisen.» »Drei erfolgreiche Bücher der letzten Zeit: Verfasser, Titel, In halt, Kundenkreis.» Gruppe III: Wissenskundlichc und allgemeine Themen. »Welche Wege gibt es, sich über ein Buch zu unterrichten, ohne es selbst gelesen zu haben?» -Welche Wege führen zur geistigen Welt des wissenschaftlichen Buches?» -Warum liest die heutige Generation nicht mehr die Bücher unserer Eltern? Bei welchen Büchern trifft das nicht zu?» »Schildern Sic den Inhalt eines bestimmten Romans nach eigener Wahl, den Sic vor kurzem gelesen haben. Geben Sic das Wesentliche der Handlung und des Problems dar aus an und nennen Sie, wenn bekannt, andere Bücher, die einen ähnlichen Stoff behandeln.» -Welche Bedeutung hat der deutsche Sortimentsbuchhandel und welche Rolle spielt der Buchhandel an Ihrem Ort?» -Wie lesen Sie als Buchhändler?» Der Bildungsausschuh bittet heute schon seine Vertrauens leute in den Kreisvercinen, ihm nach Abschluß der Prüfungen die Themen zu nennen, die sich als besonders fruchtbar erwiesen haben, und ihm solche Arbeiten im Original einzuschicken, die für besonders wertvoll gehalten werden und zu einem Abdruck in Frage kommen. Aus den Arbeiten des Vorjahrs werden in die sen Tagen im Börsenblatt und im »Buchhandlungsgehilfen» je drei zur Nacheiferung veröffentlicht. Das ist auch für künftig be absichtigt. Außerdem kommt im Sonderfalle eine Vervielfälti gung für die Fortbildungsarbeit in den örtlichen Gruppen in Frage. Der Bildungsausschuß. Herbert Hossmann. Helderigedenklag, 25. Februar 1934. Wir entnehmen den nachfolgenden Brief den »Kriegs briefen gefallener Studenten» iS. 54) zur Er innerung an die zwei Millionen, die für Deutschland ihr Leben ließen. Es gibt keine Stimme, sie würdiger zu ehren, als die Stimme ans den eigenen Reihen, als die Worte eines Toten. Das, was diese Briefe aus- drücken, ist kein Erlebnis einzelner, es ist bas Er lebnis der Millionen: sie standen zusammen Mann für Mann, und alle die Starken konnten das Wort sprechen: »Stolz bin ich, daß ich weiß, daß unser Haus durch mich das Schicksal des Vaterlandes mitschassen hilft und sich selbst dadurch dafür zum Opfer bringen kann». Souchez, den 11. März ISIS. -So leb' denn wohl, wir müssen Abschied nehmen» lautet der Anfangsvers eines Soldatenliedes, das wir oftmals durch die Straßen der Residenzstadt sangen. Mehr denn je sind diese Worte Wahrheit geworden, und Abschied sollen diese Zeilen nehmen von Euch, von allen, die mir nahestehen, von allen, die mir Gutes und von denen, die mir Übles wollten, und von all dem, was mir lieb und wert ist. Unser Regiment ist nach Souchez, diesem gefährlichen Punkt, versetzt. Unendlich viel Blut floß schon den Berg herunter. Vor acht Tagen stürmten die 142er und nahmen den Franzosen vier Gräben. Diese Gräben zu halten, sind wir hierherbeordcrt. Es ist etwas Unheimliches um diese Höhenstellung. Früher schon mußten etliche Male das eine oder andere Bataillon von unserem Regiment zur Aushilfe hierher, und jedesmal kam die Kompagnie zurück mit zwanzig, dreißig und mehr Mann Verlusten. Unsere Kompagnie hatte in den Tagen, wo wir hier oben verharren mußten, 22 Tote und 27 Verwundete, Granaten sausen, Kugeln pfeifen, keine Unterstände oder schlechte, Schlamm, Kot, Dreck, Granatlöcher mit Wasser, so daß man darinnen baden könnte. Schon etliche Male mußte ich diesen Brief unterbrechen. Es kamen Granaten in unsere Nähe geschlagen, große englische 28-cm-Geschosse, und wir mußten in den Keller flüchten. Im Haufe nebenan schlug und begrub eine solche Granate vier Manch die verstümmelt unter den Trümmern hervorgezogen wurden. Ich habe sie gesehen, furchtbar! Jetzt muß sich jeder auf den Tod gefaßt machen, in welcher Form er immer kommen mag. Man hat hier oben zwei Soldatcnsriedhöfe anlegen müssen, so viele Verluste hatten wir. Ich sollte Euch das nicht schreiben, tue es aber doch, wenn Ihr womöglich anders denkt über Zeitungs berichten, die nur von Vorteilen reden, aber nichts sagen von dem Blut, das geflossen, von dem Jammergeschrei, das ungehört verhallt. Die Zeitung berichtet auch nichts davon, wie die »Hel den- bestattet werden, und spricht doch von Heldcngräbern, macht Gedichte darüber und dergleichen. Gewiß, in Lens wohnte ich mancher Leichenparade bei, dort werden die Toten mit Sang und Klang im Massengrab beigcsctzt. Hier oben aber ist es ein Jam mer, wenn man die Gefallenen über die Schützengräben wirst und liegcnläßt, oder die durch Granaten Verschütteten vollends zudeckt mit Schutt. Ich sehe den Tod und rufe dem Leben. Wenig geleistet hatte ich in meinem kurzen Leben, das doch meist mit Studium ange füllt war. Gott dem Herrn habe ich meine Seele befohlen, in ihm habe ich sie ganz und fest versiegelt. Frei bin ich, alles zu wagen. Meine Ewigkeit gehört Gott, mein Leben dem Vaterland, mir selbst aber bleibt übrig Freude und Kraft. Vaterland, Heimat! Wie oft habe ich mich deiner Wälder gefreut, deiner Berge! Nach euren Söhnen verlangt ihr jetzt, und auch ich habe den Ruf vernommen und komme, trete in die Reihen der Kämpfer und bleibe treu bis zum letzten. »So lebt denn wohl, Ihr Eltern und Geschwister! Wir reichen uns zum letztenmal die Hand. Und sehen wir einander niemals wieder, so hoffen wir auf jenes bess're Land.» Es ist schmerzlich, fern der Heimat sterben zu müssen, ohne daß ein liebendes Auge aus einen blickt. Ein Grab daheim im Kreise der Lieben, ein Grab, zu dem die Liebe kommt und weint und betet, wird wenigen Kriegern vergönnt sein. Doch still. Der Vater im Himmel hat den Schutzengel beauftragt, daß er den Sterbenden des Sterbens Not versüße; dieser beugt sich liebevoll zu ihm nieder und zeigt ihm schon den Kranz, den unverwelk- lichen, der oben sein Haupt krönen soll. -lind nun will ich wacker streiten, sollt' ich auch den Tod erleiden.» 181
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