Fertige BLL«. 10S, 4. Mai 1917. Verlag von Rascher L Eie Zürich un- Leipzig. in S. D. Steinberg: Untergang Amschlagzeichnung von O. Baumberger. Preis 90 H ord., 63 H netto, 59 <Z bar. von 10 Expl. an 54-;. 1 Probe-Exemplar mit 40 ArLetle der Preffe: l>r. Ed. Korrodi in der Neuen Zürcher Zeitung vom 18. Februar 1917: Fast möchte man S. D. Steinberg einen Jünger Werfels nennen, wenn man dabei nicht an Abhängigkeit als viel mehr an ein Bruder gefühl denkt, sagen wir, Steinberg gehöre zu dem Orden der Stern brüder in der heutigen Literatur, die sich geschworen haben, „Bruder" zu sagen, so oft die andern „Feinds Seine Vision des „Unterganges" ist vor allem darum so eindrucksvoll und erschütternd, weil die Sprache die Vision nicht stammelt. Das Gesetz der Schönheit trägt diese Trauer- Verse. Wuchtig wirkt das Bild vom Menschenriesen, der die Welt zer stört, von der Himmelswand, die Sterne in die Flut reißt und das mächtige Beil tief in den Himmel hineinschwingt. Wie die Welt ärmer und entgeistert wird, das ist der mächtige Klagelaut dieser Zeitgedichte. Jedesmal gibt Steinberg Vild und Gebärde in einer dichterisch ausgereiften Form, die vom Gefühl und nicht von irgendeinem Kalkül bezogen ist. Diese fünf Zeitgedichte werben ihren Weg in der Schweiz und in Deutschland ver dienterweise finden: Sie sind das Werk eines Dichters. Paul Ilg in der Zürcher Post v. 22. II. 17: „Ein Flugblatt." Im Dreißigjährigen Kriege gingen solche Blätter von Hand zu Hand, liedgewordene Not- und Sehnsuchtsschreie. Und später noch — vereinzelt sind auch in unserer, an Schrecken so viel reicheren Zeit dergleichen Blätter aufgeflattert, aber kaum weitergetragen worden. Heute halte ich eins fest. Der Verfasser ist S. D. Steinberg, ein junger Dichter und Bruder Frauz Werfels. Es sind fünf Gedichte, durch den Traum gegangene Visionen von herzaufrüttelnder Gewalt. Ein Thema für alle: „Untergang". Mit ungeheurer Wucht springt es dem Leser schon aus der Umschlagzeichnung von Baumberger entgegen. In dem Titelgedicht schwillt es zu einem gigantischen Gemälde der Vcr- nichtungswut an, eine Fuge des Wahnsinns, des Weltuntergangs. Das alte Haus klagt im Abend, mir das Liebste von allen: klingt in tiefer Wehmut wie das Andante zu dem vorigen kurio^o. Am Schluß des Heftchens steht der unvergeßliche „Tod im Schützen graben". ein holzschnrttartiges Gebilde, das seinen Platz neben den schönsten Kriegsgedichten Liliencrons bekommen wird. Können heutzutage fünf Gedichte den Namen eines Dich ters von Haus zu Haus tragen? Ich hoffe es. ^ 275 Luther-Sneje ^ in Auswahl und Übersetzung Dr. Carl flifre- von Hase Die Briefe sind zeitlich geordnet und mit einem Namen verzeichnis der Empfänger nebst deren Lebensverhältnissen versehen. 1878. XXXII, 420 S. 8°. Geheftet I Mark, gebunden 2 Mark. 6ch«S des mqel. KircheiWsWS im ersten Iahrhrmöert öer Reformation <S. Ireiherrn von Tuches I. Teil: UirchengesäntzL Psalmen u. geistliche Lieder vr. Martin Luthers und andrer frommen Christen Aus den besten evangelischen Gesang- und Liederbüchern des 16. u. 17. Jahrhunderts gesammelt 1848. XVI,488S. 4°. Geh. 6 M. 2. Teil: Melodien des evangelischen Kirchen- gesangs im 1. Jahrhundert der Reformation mit den dazu vorhandenen Har monisierungen dieser Periode 1848. XXXIV, 436 S. 4°. Geh. 6 M. Eines der ersten und verdienstvollsten Werke um die Wieder erweckung der Kirchenmusik der a eappolls-Periode, das sowohl ein Quellcnwerk für die Texte, als auch für die Melodien ist. Nur noch in wenigen Exemplaren vorhanden. Johannes Rautenstrauch Luther unü Sie pflege öer kirchlichen Musik in Sachsen. Jahrhundert Ein Beitrag zur Geschichte der Kathol. Brüderschaften, der vor- und nachreformatorischen Kurrenden, Schul chöre und Kantoreien Sachsens 1907. VIII, 461 Seiten 8". Geh. 6 in Leinen geb. 7.50 ^6. In erschöpfender Weise stellt Rautenstrauch dar, welchen An teil das Bürgertum verflossener Jahrhunderte an der Pflege der Tonkunst genommen hat. Was die Archive in Städten und Dörfern Sachsens an Material zu diesem Thema boten, hat der Verfasser herbeigeschafft und zu lebensvollen Bildern von der Entwicklung der kirchlichen Musikpflege in Sachsen gestaltet. Dr. Martin Luthers üsutsche geistliche Lieöer nebst den während seines Lebens dazu gebräuchlichen Singweisen und einigen mehrstimmigen Tonsätzen über dieselben von Meistern des sechzehnten Jahrhunderts Herausgegeben von R. von MnterfriS Mit eingedruckten Holzschnitten nach Zeichnungen von A. Strähuber Karb 3 ,K.