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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1917
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .de 114, 18. Mai 1917. Werk, nur wett man mil Möglichkeiten rechne!, ungetan lassen möchte. Sodann aber meine ich, daß die Gefahr für das Sortiment um so geringer ist, je weniger innere Ursachen zur Gründung von Zweckbuchhandlungen seitens wohlhabender Bcrufsgruppen drängen. Ist es nur der Wille, Geld zu verdienen, der eine Be rufsorganisation zur Gründung einer Buchhandlung veranlatzt, so wird diese Buchhandlung ungefährlich bleiben. Der Zweck der Gründung wird nicht oder nur in sehr bescheidenem Matze erreicht werden. Außerdem wird sich das Sortiment am Platze stets der Versandbuchhandlung überlegen zeigen. Schlimmer stände es freilich um das Sortiment, wenn cs sich als erheblich weniger leistungsfähig erweisen sollte als die Zweckbuchhandlung der Rechtsanwälte, der Professoren usw. Aber auf das gebildete Publikum ist das Sortiment ja einge stellt. Es würde sich deshalb meines Erachtens diesem Wett bewerb gegenüber als der Stärkere erweisen. Würden sich aber die Buchhandlungen der Ärzte, der Rechts anwälte, der Professoren dem regulären Sortiment gegenüber als die leistungsfähigeren, zweckmäßigeren zeigen, so würde aus die Dauer niemand imstande sein, das Entstehen und die Aus breitung solcher Buchhandlungen zu hindern. Das Bessere ist immer stärker als das Gute. Aber auch dann würde noch kein Grund zur Verzweiflung vorliegen, weil der Vorteil des Sorti ments, am Platze zu sein, viele Vorteile der Versandbuchhand lung aufhebt. Kein Berufsstand kann sich gegen anständigen und ehrlichen Wettbewerb schützen. Ja, ich meine, man dürfe einen solchen nicht einmal ausschalten wollen. Herdersche Verlagshandlung zu Freiburg im Breisgau. Zweigniederlassungen: Berlin, Karls- ruhe, Köln, München, Straßburg, Wien, Sl. Louis Mo. (N.-Amerika). Jahresbericht 1916 (IV. Nachtrag zum Hauptkatalog von Neujahr 1913). Mit einer Einleitung: Das alte Herdersche Kunstinstitut. Von Franz Meister. Mit 10 Bildern. 8", 88 Spalten. Die berühmte alte Herdersche Verlagshandlung hat, unbeirrt durch zeitliche Hemmungen, auch im dritten Kriegsjahre 1016 mit ge wohnter Rührigkeit gearbeitet und viel Neues geschaffen. Der uns vorliegende, für die Kundschaft bestimmte Jahresnachtrag zum jüng sten, 1913 erschienenen Hauptkatalog ihres Verlages verzeichnet an neuen Werken und Fortsetzungen eine erstaunliche Menge, die in Be tracht der Zeitlage Anerkennung verdient. Neben der Weiterführung von 3 Jahrbüchern, 13 Sammelwerken und 8 Zeitschriften, bewegte sich ihre Verlagstätigkeit in Einzelwerken vorwiegend auf religiösem Gebiet; aber auch Philosophie und praktische Lebensweisheit, Pädago gik, Sozialwissenschaft, Geschichte, Kulturgeschichte, Biographie, Me moiren, Kunst, Literaturgeschichte, Schöne Literatur, Volks- und Ju- gcndschriften, Sprachlehre, Geographie, Naturwissenschaft, Musik fin den wir bedacht und durch neue Veröffentlichungen zum großen Teil sehr bedeutend bereichert. Zahlenmäßig beläuft sich das Ergebnis der Verlagsarbeit dieses einen Jahres auf 264 Titel von neuen und wei tergeführten älteren Werken. Und ihrer sind nicht wenige, deren be merkenswert hoher Preis ihre Bedeutung und auch den Wagemut ihres Verlegers bekundet. Das große und schöne Werk Joseph Wil perts »Die römische» Mosaiken und Malereien der kirchlichen Bauten vom 4. bis 13. Jahrhundert« (geb. 1000 ^i) wurde zu Ende geführt; von einem anderen Monnmentalwerk: »Eoneilium liicleutinunj« konnte Band 10 (geb. 88 ^/i) ausgegcbcn werden. Neben den Wissen schaften und Künsten beschäftigt sich eine Reihe von 60 Schriften auch mit der schwerbcwcgten kriegerischen Gegenwart. Lehrreich und lesenswert ist Franz Meisters einleitende Geschichte des alten Herderschen Kunstinstituts, das von dem umsichtigen und unternehmenden Gründer des Verlagshauses, Bartholomäus Herder, 1814 in geschäftlich höchst schwieriger Zeit ins Leben gerufen und allen Hemmungen zum Trotz willens- und tatkräftig dnrchgeführt wurde. Schaffend und lehrend sah er sein Werk von Segen begleitet. Viele von seinen Zöglingen, die er zumeist aus zeichnerisch begabten strebsamen Knaben des Schwarzwalbs wählte, verdanken seiner sorg samen Erziehung und Lehre späteren Ruf als Stecher, Zeichner, Maler. So der Zeichner und Kupferstecher Karl Ludwig Schüler, der spätere berühmte Fürstenmaler Franz Laver Wintcrhalter und dessen Bruder Hermann Fidel Winterhalter, der 1891 als Hofmaler in Karlsruhe starb, auch die Kupferstecher August Drescher, Sebastian Heimle, Sales Schwellbach, Heinrich Frank. Unter den Lithographen glänzen die Namen Valentin Schertle, Andreas Straub und Johann Adam Hipp. Damit sind nur einige der bedeutenderen Namen aus der Erstlings zeit des Instituts genannt; die fortschreitende Entwicklung des Unter nehmens brachte noch viele weitere klangvolle Künstlernamen, zu deren späterer Bedeutung Herders vorzügliche Ausbildung den Grund ge legt hatte. Zu den 20 Kupferstechern und 14 Knpferdrnckpressen, die Herder schon 1820 beschäftigte, kamen um jene Zeit eine geographisch-topo graphische und eine lithographische Abteilung mit Kolorieranstalt, 1822 auch eine Werkstatt für plastische Arbeiten aus gebranntem Ton. Letztere scheint nur etwa fünf Jahre lang betrieben worden zu sein; doch sind ans ihr anerkannt vortreffliche kleine Werke in vollendeter künstlerischer Durchbildung hervorgegangen. Viele berühmte Bilder erstanden neu in ausgezeichneten Stichen. Sie auch nur in'Auswahl zu nennen, ist hier nicht möglich. Von größeren Bilderwerken seien angeführt: »Die Heiligen Schriften Alten und Neuen Testaments« (200 Tafeln), die »Denkmale der deutschen Baukunst des Mittelalters am Oberrhein« (35 Blatt), die »Systema tische Bildcrgallcrie zur Allgemeinen deutschen Real - Enzyklopädie« (226 Tafeln mit 4000 Abbildungen), von kleineren Werken: Follen- weiders »Ansichten der Stadt Freiburg und Umgebungen«, zwölf wei tere »Ansichten« ans dem badischen Lande, die »Trachten, Volksfeste und charakteristischen Beschäftigungen im Großhcrzogtnm Baden« von Volz und Volmar. Beigcgebene Proben stellen der Kunst der Zeich ner, Stecher und Trucker das beste Zeugnis aus. Am mächtigsten von allen Abteilungen entwickelte sich Herders »Geographisch-topographisches Institut«. Aus ihm ist der große, in Anlage und Ausführung noch heute voll gewürdigte »Atlas von Cen- tral-Europa« von Weiß und Woerl (im Maßstab 1:500 000) und man ches andere gediegene Kartenwerk hervorgegangcn. Ursprünglich als »Atlas von Europa« geplant, konnte er bis zu Herders Tode (1839) nur in dem bescheideneren Umfange, den der Titel umgrenzt, ausge- gebcn werden. Daneben gelang Herder noch die Fertigstellung der amtlichen »Topographischen Karte des Nheinstroms und seiner beider seitigen Ufer . . . längs der französisch-badischen Gränze« (1:20 000; 19 Blatt), ferner von Woerls »Atlas von Südwestdentschland« (1:200 000; 48 Blatt) und von Franz v. Kanßlers »Atlas der merk würdigsten Schlachten, Treffen und Belagerungen der alten, mittle ren und neueren Zeit« (213 Blatt). Trotz der bedeutenden Umgestal tung im Kartenwesen durch spätere, fast allgemein amtliche Landes aufnahmen haben die Woerlschen Karten doch auch im italienischen Feldzug 1859, ferner 1866 und namentlich 1870/71 den Heeres leitungen gute Dienste geleistet. Die 25 Blätter von Frankreich, zu mal die drei anschließenden mit Paris und Umgegend, waren im deut schen Hanptguarticr in Versailles sehr begehrt; insgesamt mußten während jener Kriegsmonate mehr als 600 000 Blatt geliefert werden. Franz Meisters Darstellung gibt uns zugleich ein lebendiges Bild von der umsichtigen, starken Persönlichkeit Bartholomäus Herders, der bei seinen oft weit ansgreifenden Plänen und Entschlüssen trotz aller Vorsicht nicht immer auf Rosen gebettet war. Es ist nicht überall im Buchhandel bekannt, daß er 1814 beim Einmarsch in Frankreich die verbündeten Heere als Feldbnchdrucker begleitet und mit Genehmi gung des Oberkommandos eine Feldzeitung herausgegeben hat, ein zu jener Zeit neues, höchst nilgewöhnliches Unternehmen. Dessen Be schreibung hatte derselbe Verfasser dem vorjährigen Jahresbericht vorangestcllt. Im hier besprochenen Jahreskatalog erscheint die inter essante Schrift auf Seite 62 mit der Bemerkung »Nicht im Handel«. PersosalllüchrWeir. Gefallen: am 24. April der Buchhändler Herr Georg Martin Kra mer, der am 1, März 1912 die 184S gegründete Firma A. Erbc'S Buch*-, Kunst- und Musikalienhandlung in Sprembcrg erworben und mit Hinzusügung seines Namens weitergeführt hatte. Berantwoitltcher Redakteur: EmtlThomaS. Vertag: Lee Birten verein der Deutschen Buchhändler zu Lei»,lg, Deutsche» vuchhändlerhau». Druit: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse »er Redaktion und Erpedttton: Leipzig, Gerichtsweg 26 tBuchhändlcrhauss. 576
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