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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. pk 193, 21. August 1914. Herstellungs- bzw. Selbstkostenpreis. (Vgl. Nr. 182.) Im 8 3 des preußischen Einkommensteuergesetzes, und wohl in Übereinstimmung mit den Sieucrgesctzc» der meisten anderen Staaten, heißt cs: »Von dem Roherträge der Einkommensquellen (Kapitalvermögen, Grundvermögen, Handel und Gewerbe, Gewinnbringende Beschäfti gung) sind die Aufwendungen zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung des Ertrags (Werbungskostcn) in Abzug zu bringen. Als Werbnngskosien, also Propaganda- und Vertriebskostcn gelten: Kosten für Unterhaltung von Gebäuden, Versicherungsprämien, Pacht- und Mietzins, Heizung, Beleuchtung, Gehälter, Löhne, Versicherungsbei träge für das Personal, Gewerbesteuer, Beiträge zu den Handelskam mern, Abschreibungen nsw.« Hiernach und unter Berücksichtigung der 88 4V und 201 des Han dels-Gesetzbuches sind bei Berechnung der Lagerwerte für Jnveninr- nnd Stcuerzwccke nur die eigentlichen Herstellungskosten zu berücksichtigen. Werden die Verlagswerke in eigener Druckerei hergestellt, dann halte ich die Einrechnung des Gewinnansschlags der Druckerei nicht für richtig. Der Selbstkostenpreis setzt sich also zusammen aus Herstel lungskosten und Werbungskostcn. Der Verkaufspreis muß selbstverständlich aus Herstellnngs- nnd Werbnngskosien und Gewinn-Ausschlag bestehen. Halle <S.). Adclbcrt Kirstc», Verfasser des Lehrbuches der doppelten Buchführung für den Sorti mentsbuchhandel. Ein kaufmännisch rechnender Verleger wird zu den Selbstkosten eines Werkes nicht nur lediglich die H e r st e l l u n g s k o st e n (Hono rar, Satz, Druck, Papier, Zeichnungen, Klischees, Matern, Stereotyp platten, Broschur, Einband nsw.) rechnen, sondern auch die für den Ver trieb des Werkes als notwendig vorgesehenen Rcklame- kosten (Prospekte, Anzeigen, Porto nsw.) und einen Anteil der all gemeine» Handlungs-Unkosten (Miete, Steuer, Ge hälter nsw. nsw.). Ferner werden die selb st drucken den Verleger auch die Hcrftcllnngs-G c w i n n-Ansschlägc mit in die Herstellungskosten ein- schen, sofern sie siir den Druckerei-Betrieb gesondertes Konto führen. Sie sind dann in derselben Lage wie die Verleger, die bei fremden Druckereien Herstellen lassen und diesen doch auch einen Gewinn zahlen müssen. Bei der Einschätzung der Lagervorräte wirb der Ver leger zweckmäßig die Herstellungskosten mit den Gcwinnaufschlägcn der Druckerei einsctzcn, dagegen ohne den Anteil an den allgemeinen Handlungsunkosten, wodurch bereits eine entsprechende Abschreibung entsteht. Ob und wieweit darüber hinaus eine Abschreibung von den Herstellungskosten erfolgen soll, muß sich nach der Gangbarkeit des einzelnen Werkes richten. C. I. S. und angemessen erweisen, und das Verlagsburea» bewilligt keine höheren Preise, als cs bei anderen Druckereien zu zahlen hätte. Es ist jedenfalls durchaus normal, daß in den Herstellungskosten ein Reingewinn der Druckerei enthalten ist. Ob dieser Reingewinn der eigenen oder einer fremden Druckerei zugeslossen ist, kann dem Vcr- lagsbnrcan ziemlich gleichgültig sein, und es ist jedenfalls gar kein Grund elnznschen, warum die eigene Druckerei dem Verlagsburcau zu Liebe zu den Selbstkosten liefern »nd ohne Gewinn arbeiten sollte. Inwieweit Unkosten aller Art dem Verlagskonto bzw. dann auch den einzelnen Werken belastet werden sollten, ist Ansichtssache. Wie ich früher einmal des längeren ausführte (vgl. Bbl. 1910, Nr. ISS), ist cs das Nichtigste, wenn Auswendungen, die sich leicht anssondern lassen oder einen größeren Betrag ausmachen, den einzelne» Werken bzw. dann auch dem Hanpiverlagskonto belastet werden. Dies ist jedoch nur insoweit zulässig, als es sür die Gewinn- und Verlustrechnung und nicht etwa für die Bcwcrtungsfragc der Vorräte geschieht. Daß daher die Ansrage Absatz 3 und 4 falsch tst, ist wohl ebenso klar, wie daß die Steuerbehörde im Unrecht ist, wenn sie von dem Steuerpflichtigen eine derartige Bewertung der Vorräte fordert. Ich nehme bezüglich des Sicuerstreitcs allerdings an, daß cs sich lediglich um die Einkommensverhältnisse ober um den Wchrbeiirag oder Ähn liches handelt und nicht etwa um eine aus einem komplizierten Fall heransgcgriffenc Untersrage. Im übrige» dürste sich für den Einsender eine Durchsicht von Thiele: Bilanz und Stcnerpslichi (Leipzig, Pocschcl, Preis ./( 1.LS ord.) empsehlen. Berlin NV. S2, Paul-Str. 24. Hans Sioll. Kriegspreise. In der ersten August-Woche zeigte der Gea-Verlag, Berlin >V. 35, im Börsenblatte die Liebenowsche Kriegskarte von Mitteleuropa an, und zwar zum Preise von 3.50 für 10 Stück. In der Anzeige stand ausdrücklich: »Expedition kann nur gegen Nachnahme oder Vorein sendung erfolgen.« Am Tage des Erscheinens der Anzeige bestellte ich 50 Karten und schrieb dazu, das; der Betrag nachgenommen werden sollte. Am 9. August erhalte ich eine Drucksache mit der Anmerkung: »Unter Rückgabe Ihrer Originalbestellung bedauern wir recht sehr — analog unserer Offerte — nur gegen Voreinsendung des Betrages liefern zu können.« Ich hatte also fünf Tage verloren, währenddem ich Europa-Karten längst von einem anderen Verlage bekommen hätte. Das Beste tst aber, daß der Gea-Verlag die Gelegenheit benutzt, um, wie so viele nicht gerade rühmlich genannte Firmen anderer Fabri kationsgebiete, den Preis von ^ 3.50 auf 5.— für 10 Stück zu erhöhen. Handelt cs sich bei den Karten auch nicht um Lebensmittel, bei denen der ungerechtfertigte Aufschlag bereits von Rechts wegen verfolgt wird, so ist der Preisaufschlag auf die Karten, der durch nichts anderes als die starke Nachfrage veranlaßt wurde, doch unbedingt zu bekämpfen. Die Sortimenter sollten sich daher für spätere Zeiten den Gea-Verlag merken und schon jetzt die Karten anderer Verleger vorziehen, die ihre Angebote nicht nur für zwei Tage anfrecht erhalten, wenn sie ein paar Pfennige mehr verdienen können. Peine. ' Cnrt Nother. Unter Herstellungskosten sind alle die Aufwendungen zu verstehen, die dazu dienen, um beispielsweise im Vcrlagsbuchhandel ein Werk fix und fertig verkaufsbereit zu erhalten; unter die allge meinen Unkosten (Betriebs- oder auch Vertriebskosten) gehören alle die Aufwendungen, die dazu dienen, die verkaufsbereiten Werke wieder in Geld umzusetzcn. Schematisch läßt sich die Sache etwa so dar stellen: Satz und Druck. Papier. Honorar. Klischees nsw. Buchbinder. Frachten und Gehälter für Herstcllungszwecke. nsw. nsw. nsw. Ergibt: Herstellungskosten. Anzeigen. Prospekte. Verbreitung derselben. Miete, Heizung usw. Kommissionär. Frachten und Gehälter Vertriebszwecke, usw. usw. usw. Ergibt: Unkosten. für Beides zusammen: Selbstkosten. Hierdurch diirfte wohl der Unterschied zwischen Herstellungs- und Selbstkosten genügend bejaht und geklärt sein. Stellt der Verleger die Werke im eigenen Betrieb ganz oder teil weise her, so pflegt es üblich und auch ganz richtig zu sein, daß das Drnckereikontor und das Verlagsburcau als getrennte Betriebe und untereinander wie mit fremden Firmen arbeiten. Das Druckerei kontor berechnet die Preise, die sich nach seiner Rechnung unter Be rücksichtigung eines entsprechenden Gewinnanfschlages als notwendig Eine ähnliche Beschwerde über den Gea-Verlag geht uns von der Firma Weitbrecht L Marissal in Hamburg zu. Sie stellt außerdem fest, daß die Liebenowsche Kriegskarte von Mitteleuropa dem Publikum von der »Neuen Hamburger Zeitung« für 40 Pfg. angeboten wird, also zum Nettopreise für Buchhändler! Red. Erwiderung. Der Preis von 35 pro Stück bei Abnahme von Posten der »Liebenowsche« Kriegskarte von Mitteleuropa« war von uns in erster Linie so niedrig festgesetzt und der Verkaufspreis freigegeben worden, weil wir dem Sortiment Gelegenheit geben wollten, die Karte in Massen zu einem billigeren Preise als bisher (80 ,.H) abzugeben. Unsere Erwartungen aber sahen wir getäuscht. Die Karte wird hier in Buchhandlungen allgemein mit 1 angeboten; in den ersten Tagen der Mobilmachung wurde gelegentlich sogar 1 ^ 50 ^ dafür verlangt. Wer macht da die »Kriegspreise«?! — Wenn die »Neue Hamburger Zeitung« die Karte mit 40 anbietet, so beweist dies lediglich, daß sie sich an den Preistreibereien nicht beteiligt. Hat sie ihren ersten Ab schluß mit uns aufgebraucht, so wird sie übrigens anch ihren Preis zu erhöhen gezwungen sein, wenn sic nicht neben ihren Unkosten auch noch bares Geld zugcben will. — Was uns zur Erhöhung unseres Netto preises auf 50 mit veranlaßt hat, liegt nach obigem auf der Hand; im übrigen lehnen wir es ab, unsere geschäftlichen Maßnahmen in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. Berlin. Gea Verlag G. m. b. H. Hermann Albers. 1264
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