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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1886
- Sprache
- Deutsch
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Mitarbeitern derselben hatten u. a. Schiller, Goethe und Hein rich Heine gehört. Bartholomäus wandelte die Zeitung in eine Modezeitung für Damen um und übergab die Redaktion anfänglich Theodor Drobisch und später Wilhclmine von Sydow, verkaufte das Blatt aber am 1. Januar 1855 an Otto Janke in Berlin. Neben diesen beiden Modezeitnngen begründete Bartholo mäus noch eine ganze Anzahl verschiedener Journale. So erschienen bei ihm teils nur kurze Zeit, teils viele Jahre hin durch: »Gallerie des Merkwürdigsten aus dem Leben, der Natur und der Kunst«, »Das Vaterland in Wort und Bild. Eine Monatsschrift für gebildete Leser«, das »Magazin für Unter haltung und Belehrung«, die »Allgemeine Muster-Zeitung und Farbe-Waarcnkunde für den Färberstand«, das »Neueste allgemeine Journal für Tischler, Bildhauer und Tapezierer. Herausgegeben von A. Gräf«, die »Allgemeine Thüringer Garten-Zeitung« und »Vorwärts. Monatsschrift für Landwirthschaft und Gewerbe«. Eine bedeutende Erweiterung erfuhr die Verlagshandlung, als Bartholomäus am 1. Januar 1856 von der Witwe des Buchhändlers I. C- Müller mit dem im Jahre 1805 be gründeten Sortiment auch den Verlag der W. Müllerschen Buch handlung käuflich an sich brachte. Einschließlich der hierdurch erworbenen Verlagsartikel umfaßte der Verlagskatalog von Bar tholomäus am 1. Juni 1857 bereits 297 Bücher und Schriften, 14 Zeitschriften und eine größere Anzahl von Musikalien, Kunst blätter» und Landkarten. Nur kurze Zeit war Bartholomäus im Besitz der W. Wül- lerscheu Sortimentsbuchhandlung, da er dieselbe bald darauf an den jetzigen Besitzer Herrn Hugo Neumann verkaufte, nachdem sein Sohn, Edmund Bartholomäus, die Handlung kurze Zeit geleitet hatte. Dieser war am 15. März 1836 geboren, hatte den Buch handel bei C. Luckhardt in Kassel erlernt und dann im Juni 1858 eine Stellung in Paris angenommen, die er jedoch nach einem halben Jahre wieder verließ, um auf den Wunsch seines Vaters im eigenen Geschäfte thätig zu sein. Später unternahm er eine längere Reise durch Süddeutschland, Österreich und Italien; die Eindrücke, die er aus dieser Wanderung empfangen hat, sowie die Erlebnisse in Paris wurden von demselben in einem als Manuskript gedruckten Merkchen: »Aus meinem Wander buche« später wiedergegeben. Von der Reise zurückgekehrt, stand Bartholomäus noch ein Jahr lang seinem Vater bei der Arbeit zur Seite, bis ihm dieser dann am 1. Januar 1861 das Ge schäft vollständig abtrat. Friedrich Bartholomäus starb am 12. August 1864 im Alter von 56 Jahren. Das erste Unternehmen des jungen Edmund Bartholomäus war die Begründung der seit-1. Januar 1860 bis heute täglich erscheinenden »Thüringer Zeitung«, die lange Zeit das bedeu tendste politische Blatt Thüringens war und noch jetzt in einer nicht unbedeutenden Auflage gedruckt wird. Neben dem Betriebe seiner Buch- und Steindruckerei, ver bunden mit einer Buchbinderei, welche Anstalten zu verschiedenen Malen, so in Eger durch die goldene Preismedaille, in Altona, Greußen, Linz, Merseburg und Wittenberg durch silberne Me daillen und Ehrendiplome ausgezeichnet wurden, widmete er seine Kräfte hauptsächlich seinem umfangreichen Verlage, der am 1. Januar 1863 bereits auf ca. 620 Artikel gestiegen war. Als vorwiegende Spezialität des Verlages Pflegte er die dra matische, dramaturgische und die Festlitteratur; doch auch humo ristische, populäre und belletristische Publikationen, kunstgeschicht liche und technische Werke, Unterrichtsmaterialien, Jugendschristen und Bilderbücher bilden verschiedene Hauptgruppen des neuesten Verlagsverzeichnisses, wie er auch als eifriger Nimrod die Jagd- litteratnr mit in den Bereich seiner Verlagsunternehmungcn zog. Aber Bartholomäus war nicht nur ein umsichtiger Geschäfts mann, sondern auch ein geistreicher und fruchtbarer Schrift steller; denn den größten Teil seiner unter dem Pseudonym Edmund Wallner erschienenen Schriften hat er selbst verfaßt, wie überhaupt, der größte Teil der neueren Verlagsartikel die Existenz seiner persönlichen Anregung verdankt. Als eifriger Musik-Freund und -Kenner hat er, auch auf musikalischem Gebiet seine Kenntnisse verwertend, nicht weniger als vierzig Kom positionen hinterlassen, von welchen vorwiegend die Tänze und Märsche auch bei vielen Militärkapellen Eingang gefunden haben Auch das in seinem Verlage erschienene Tanz-Album und den Katalog der Tanzlitteratur hat Bartholomäus selbst heraus gegeben. Wie die Leistungen in seinem Berufe stets von dem gewünschten Erfolg begleitet waren, so haben seine Verdienste, besonders um die Theaterlitteratur, auch an höherer Stelle An erkennung gefunden, indem ihm die verschiedensten Auszeichnungen zu teil wurden: er war Ritter des Weimarischen Falkenordens, des Ernestinischen Hausordens und des Preußischen Kronen ordens. Leider sollte es dem genial angelegten Manne nicht ver gönnt sein, den Ehrentag seiner Firma begehen zu können. Edmund Bartholomäus starb nach kurzem Kranksein am 26. Juni 1884 nur 48 Jahre alt, seit welcher Zeit die Witwe desselben, Frau Klara Bartholomäus, Besitzerin des Geschäfts ist. Möge es der Firma beschieden sein, noch viele Jahre unter bewährter thatkräftiger Leitung in ihrer jetzigen Blüte zu bestehen und den Ruf, den dieselbe seit einem Halbjahrhundert genossen hat, immer weiter auszudehnen. I. Braun. Vermischtes. Verbot von Zolas Nana. — Wie wir s. Z. mitgeteilt haben, wurde der Buchhändler Herr Hermann Barsdorf in Leipzig am 18. Juni d. I. vom K. Landgericht Leipzig zu fünf zehn Mark Geldstrafe verurteilt, weil er die französische Original ausgabe von Zolas Nana in seinem Schaufenster ausgestellt hatte. Gleichzeitig wurde auf Einziehung des betreffenden Exemplars erkannt. Auf die seitens des Verurteilten beim Reichsgerichte ein gelegte Berufung fand am 18. d. M. Verhandlung vor dem III. Strafsenate statt, welcher das Urteil des Vorderrichters aufhob und die Angelegenheit zur nochmaligen Verhandlung in die erste Instanz zurückverwies. Das Reichsgericht nahm an, daß durch die getroffenen Feststellungen der Thalstand des tz 184 nicht erfüllt werde. Zu diesem wäre notwendig gewesen, daß der unzüchtige Inhalt selbst dem Publikuin zugänglich gemacht worden wäre. Die Zurückverweisung erfolgte unter der weiteren Begründung, daß von der ersten Instanz noch zu erwägen sei, ob die Voraus setzungen vorliegen, die nach dem objektiven Strafverfahren eine Unbrauchbarmachung der eingezogenen Druckschrift bedingen. Hierüber seien vom Landgerichte keine genügenden Feststellungen gemacht worden. Vom Lcihbibliothekswesen. — Die sämtlichen Leih bibliotheken Leipzigs haben in diesen Tagen eine Mitteilung an ihre Kunden versandt des Inhaltes, daß nunmehr eine Erhöhung der bisherigen Lesegebühr eintreten werde. Theater-Bibliothek. — In der Bibliothek des Arsenals zu Paris, Rue de Sully, ist soeben die Aufstellung einer Wohl
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