162. 1. August 1919. Fertige Bücher. Vbqenblatt f. d. Lisch», vuchhimdel. 6986 -ZM- >^ie kennen sicherlich Leonhard Franks Novellenbuch. Sie ^-^wiffen, -aß dieses Werk in genialer Weise die Ereignisse vorausgesehen hat. Ich halte es für eine Kulturtat, mich für dieses Buch einzusehen. Franks Buch ist von der gesamten Kritik Deutschlands, Österreichs und der neutralen Länder als Kunst werk von höchstem menschlichen, ethischen und geistigen Gehalt erkannt worden. Das Werk erhielt den Kleist-Preis zuerkannt und wurde bereits in mehrere europäische Sprachen überseht. Aber ich bitte Sie vor allem darum, für dieses Buch einzutreten, weil es das Buch der Liebe ist. Der Mensch soll gut sein! sagt der Dichter, und er sieht auf die Welt mit dem Mut, der Hoff nung und dem liebevollen Blick des Menschenfreundes. Ln dem Ehaos, in dem sich heute unser Volk befindet, in diesem Meere von Leid, ist ein solches Buch unbedingt nötig. Inmitten der materiellen Kämpfe kündet es die höchsten geistigen Ideale des Volkes. Es wirkt in seiner schlichten Sprache, wie sie nur ein großer Dichter schreiben kann, heute als innere Befreiung, reinigend inmitten des Trüben, das uns umgibt, kräftigend, wenn wir verzagen wollen. Ich habe es -urchgeseht, den Preis des Buches so außerordentlich niedrig zu gestalten, daß seine Anschaffung allen Kreisen möglich ist. Wenn Sie Leonhard Franks „Der Mensch ist gut" Ihrem Kunden empfehlen, so geben Sie ihm ein Buch, das ihn aufrichtet, ihm neuen Mut un- neue Hoffnung macht und für das er Ihnen dankbar sein wird. «L 907