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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1934
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- Deutsch
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daß solche Buchhandlungen auch Bücher führen, die diesem Ziele nicht unmittelbar entsprechen. Wichtig ist bloß, daß sie ihm nicht widersprechen. Die ganze Fülle des deutschen Geisteswesens muß bewahrt und eher vermehrt als eingeengt werden, denn darin liegt das Gewicht der deutschen Kultur, auch dem Auslande gegenüber. Es ist erfreulich, daß in der letzten Zeit von verantwortlicher Stelle Listen empfehlenswerter guter Bücher veröffentlicht wur den. Der Buchhändler wird an Hand dieser Listen, wenn er Ver ständnis für seinen Berus hat, sehr bald spüren, in welcher geisti gen Haltung die ernste und große Entwicklung des Schrifttums und des Volkes vor sich geht. Aber er wird daneben niemals dar auf verzichten dürfen, wenn ihn die Lust dazu packt, seinem Ge schäft eine eigene Note zu geben. Auf die Dauer können im übri gen Listen cmpsehlenswcrter Bücher nicht immer wieder amt- licherseits veröffentlicht werden, ohne daß Mißgriffe unterlaufen. Dann aber wäre eine solche Liste, hinter der der Einfluß des Amtes steht, gefährlich. Ich würde es daher für notwendig hal ten, daß solche Liften niemals als Listen einer Reichsstelte be zeichnet werden, sondern als die Arbeit eines bestimmten Man nes, die von einem Amt bloß veröffentlicht wurde. Man muß solchen Listen ihre anonyme Gültigkeit nehmen, damit sie nicht einmal später Schaden anrichten. Die gleichen Bedenken, die man bei der Buchberatung mittels solcher Listen haben muß, sind natürlich auch bei jeder anderen Art von Buchberatung möglich. Der deutsche Buchhandel wird seinen ernsten Aufgaben weniger dann entsprechen, wenn er fort laufend gut beraten wird, als vielmehr dann, wenn er von sol chen Männern gesührt wird, die sich selbständig ein Urteil bilden und eine Aufgabe ihrem eigenen Betrieb stellen können. Das heißt also, daß der deutsche Buchhandel seine volle Schwere im deutschen Geistesleben durch Selbsterziehung gewinnen muß. Dar um begrüße ich es, daß gerade das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel diesen Fragen Raum sreimacht. Als auslanddeutscher Schriftsteller liegt mir noch eine Frage am Herzen: In dem großen Raume des europäischen Ostens er scheinen sehr viele Bücher auslanddeutscher Autoren in kleinen Verlagen, von denen die wenigsten Beziehungen zum reichsdeut- schen Buchhandel haben und ihre Bücher dort gar nicht abjetzen können. Nun ist das ja in den meisten Fällen auch weiterhin nicht von übel, denn der Großteil dieser Bücher ist wertlos. Aber es gibt doch Fälle, wo bedeutsame Erscheinungen, auch wenn sie in der deutschen Presse besprochen werden, niemals an einen reichsdeutschen Käufer herantreten können, weil der ganze reichs- deutsche Buchhandel diese fernen Verlagserfchcinungen nicht be achtet und oft auch gar nicht weiß, wie er diese Bücher bestellen soll. Ich denke besonders an Bücher wissenschaftlichen Inhalts, die z. B. in Siebenbürgen erschienen sind und auch reichsdeutschc Leser interessieren müßten; — diese Bücher, die für die Kenntnis des Auslanddeutjchtums sehr wichtig sind, verstauben, obgleich sie in reichsdeutschen Blättern ganz ausgezeichnet besprochen wur den. Wenn über diese Erscheinungen eine Liste angefertigt würde, könnte man ein ganzes, heute noch gar nicht übersehbares Gebiet des deutschen Schrifttums dem deutschen Buchhandel und daniit auch dem deutschen Gesamtvolk erschließen. Kleine Mitteilungen Gehilfenprüfungen 1934. — Unter Bezugnahme auf die Bekannt machung des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden« auf Seite 58 des heutigen Börsenblattes machen wir daraus aufmerksam, daß Zeit und Ort der Priifungen laut 8 6 der Priifungs-Ordnung sechs Wochen vorher im Börsenblatt bekanntzugeben sind. Wir bitten daher die Prüfungsausschüsse der Kreisvereine, uns diese Angaben möglichst bald znkommen zu lassen. »Der Briefwechsel des Buchhändlers.« Vom Buchhändler ver langt man mit Recht einen guten Briefstil. Wem es daran fehlt, dem bietet jetzt ein Fernunterrichtsknrsus die Möglichkeit, diese Lücke auszufttllen. Bearbeiter sind erfahrene Buchhändler, verantwortlich zeichnet der Bildungsansschuß des Börsenvereins. Näheres über Teilnahme, Bezug der Briefe usw. ist ans der Anzeige im heutigen Börsenblatt S. 247 zu ersehen. Beginn am 1. Februar 1934. Daher baldige Anmeldung nötig. Fachgruppe Buchhandel im DHV., Ortsgruppe Frankfurt a. M. — Mittwoch, den 17. Januar begann im Haus der Kaufmanns gehilfen, Savignystraße 43, im Nahmen der Arbeitsgemeinschaft »B n ch h a n d e l s b e t r i e b s l e h r e« der Vorbereitungsknrsus für die Ostern Auslernenden. Für diese sowie alle übrigen männlichen und weiblichen Lehrlinge und Volontäre wird der regelmäßige Be such dieses Kursus zur Pflicht gemacht. Weitere Kursusabende immer am Mittwoch (31. Januar, 14. und 28. Februar, 14., 21. und 28. März). Die Herren Chefs werden gebeten, dafür Sorge tragen zn wollen, daß der Kursus v o n a l l e n L e h r l i n g e n besucht wird. Unter der Leitung des Bibliotheksrats vr. Beer begann am Mittwoch, dem 17. Januar die neue Arbeitsgemeinschaft »Dich tung und Volkstum«, die am 21. Februar und 7. März fort gesetzt wird. Zu diesen Abenden erwarten wir den Besuch der ge samten Gehilfenschaft. ?. Die Kölner kulturpolitische Kundgebung der Bezirksfach- gruppe Buchhandel im DHV. W e st m a r k, bei welcher der Leiter der Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, Pg. Hans Hage meyer, Berlin, über »Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums und die Aufgaben des deut schen Buchhandels« sprechen wird, erfährt eine Erweiterung dadurch, daß der Leiter der Ncichssachgruppe Buchhandel im DHV., Pg. Karl T h u l k e, und der stellvertretende Landesreferent der Reichsstelle, Pg. Ronald L o e s ch, zum gleichen Thema das Wort ergreifen werden. Anschließend spricht der im Buchhandel sehr bekannte Landes referent für deutsches Schrifttum, Pg. Professor Hans Nau- m a n n, Bonn (unter anderm Herausgeber des Insel-Buches Nr. 459: Die Minnesinger) über »T<r Buchhandel und das ältere deutsche Schrifttum«. Die Kundgebung findet am Sonntag, dem 28. Januar, 19.30 Uhr im DHV.-Haus Köln, Goebenstraße 19, statt. Für 13 Uhr ist ein gemeinsames Mittagessen im Kasino des DHV.-Hauses vor gesehen (Gedeck NM —.00 und NM —.90). Hierzu werden An meldungen bis spätestens 24. Januar erbeten. 15 Uhr findet unter der bewährten Leitung von Professor A n tz, Bonn, eine Arbeitsgemeinschaft statt, in welcher die Auswirkung der Bücherbesprechung vom 3. Dezember 1933 in der Praxis des Weih nachtsgeschäfts behandelt werden soll. Es können auch Kollegen und Kolleginnen teilnehmen, die am 3. Dezember nicht anwesend waren. Die Einladung wird unterstützt vom Kreisverein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler. Es ist Gelegenheit geboten, von berufener Seite die Grundlinien der neuen Kulturpolitik zu hören. Wir erwarten daher eine starke Beteiligung aus allen Kreisen des selbständigen und nichtselbständigen Buchhandels. 'Lersonalnackriclrten. Ernennung zum Handelsrichter. - Der Führer des industriellen Berliner Buchbindereigewerbes Herr Erwin Hollmann i. Fa. Fritzsche / Ludwig K.G., Berlin, Vorsitzender des Verbandes Deut scher Buchbindereibesitzer Berlin, ist zum Handelsrichter ernannt worden. Jubiläum. — Am 2. Januar konnte Herr H e r m a n n n R o h d e ans eine 25jährige Tätigkeit als Leiter des Verlags des Evangeli schen Bundes, Berlin, zurückblicken. Im Jahre 1869 in Greifswald geboren, erlernte er dort nach Besuch des Gymnasiums den Buch handel. Später bekleidete er Stellen in Greiz, Altenburg (Thür.), Leipzig und Bromberg. Nach mehrjähriger Tätigkeit in der eigenen Buchdruckerei mit täglich erscheinender Zeitung in der Mark Branden burg, die er aus Gesundheitsrücksichten aufzugeben gezwungen war, übernahm er am 2. Januar 1909 die Stelle im Verlag des Evangeli schen Bundes, die er noch heute in körperlicher und geistiger Frische versieht. Verantwortlich: vr. Hellmuth L a n g e n b u ch e r. — Verantw. Anzeigenletter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließsach 274/75. — Druck: E r n st Hedrich N a ch f., Leipztg C 1, Hospitalstrabe Na -13. - DA: 6100 XII. 64
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