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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1888
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1888
- Sprache
- Deutsch
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4610 Nichtamtlicher Teil. iZ- 218, IS. September 1888. Wille. R., Urkundl. Beiträge z. Geschichte Hanau's im 30jähr. Kriege. I. Viclcfcld's Perlag i» Narlsruhc. 48680 däu»I. und Atnverdl. Lvveeke. Wilhelm Friedrich in Leipzig. 48636 vleiktren, k., 6er Kampf ums I)a.86in d. ^ Franz »irchhcim in Mainz. 48627 Guörllllgcr, das Kirchenjahr. Bd. 12. H. Locslhcr'S Hofbttchh. (Karl Klausen» 48682 in Turin. ^Uchtamtlicher Teil. Das humoristische Deutschland. Hrsg. v. I. Steltcnheim. 4. Jahrg. Hst. I. Veit L Komp, in Leipzig. 48687 kr»I»68, V., Naliteriolo^. Hoterauedun^on Reise-Abenteuer. Schalk, G., Im Märchenlande. Arndt, 15 M-, Märchen. Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum erstenmale angekttudigt sind: ». P Oltoliiar Beyer. Nach längeren,, schmerzvollem Leiden verschied am S. d. Ai. im Alter von 54 Jahren einer der tüchtigsten und begabtesten Vertreter des österreichische» Buchhandels, Herr Ottomar Beyer, Besitzer der I. G. Calve'schen Hos- »nd Universitäts- Buchhandlung zu Prag, der es seiner vortreffliche» Herzens- und Geistcsgaben wegen wohl verdient, daß seiner in Fachgenosscn- wie anderen Kreisen ehrend gedacht wird. In Elbing, der industricreiche» Stadt West-Preußens, ge boren, trat er in jugendlichem Alter bei seinem einzigen Bruder, dem in Königsberg lebenden Buchhändler Ferdinand Beyer in die Lehre, der zu jener Zeit im Besitz einer Buchhandlung in Brauusberg war. Die kleinen und engen Verhältnisse dieses an Litteraturbcdürsnisscn armen Ortes sagten jedoch seinem strebsamen Geiste nicht zu, und so pilgerte er mit nur wenig Mitteln in der Tasche in die Fremde. Durchdrungen von der Liebe zu seinem Beruf und beseelt von der Absicht, etwas Tüchtiges in der Welt aus sich zu machen, kam er nach Paris, wo der alte, jetzt auch verstorbene Vieweg sich seiner annahm. Das damals in seiner Blütezeit stehende dritte Napoleonische Kaisertums mit seinem äußeren glänzenden Gepräge, das vielseitige Getriebe der Weltstadt und der hervorragend litterarische Verkehr bei Vieweg selbst blieben nicht ohne' Einfluß aus die weitere geistige und sachmännische Entwickelung des jungen Mannes, der indes, rastlos weiterstrebend, sich im Laufe der Zeit nach Oesterreich wandte, dessen Boden ihm eine zweite Heimat werden sollte. Einige Jahre verblieb er in hervorragender Stellung bei angesehenen Finnen in Budapest, Wien und Triest, von denen er sich dusch seine geistige Gewandtheit und Tüchtigkeit ehrende An erkennungen erwarb, bis sich ihm im Jahre 1866 in Prag eine günstige Gelegenheit bot, eigene Selbständigkeit zu erlangen. Durch Kauf trat er in den Besitz der Calve'schen Hofbuchhand lung, die er trotz der Ungunst dev politische» Zeitströmungen und der nationalen Verhältnisse Böhmens dennoch mit des Zeit zu dem Ansehen und der Bedeutung emporzubringen verstanden hat, die sic seit Jahren in allen buchhändlerischen Kreisen genießt. Leider sollte die Früchte dieser mühevollen und aufreibenden Arbeit einzuernten ihm nicht vergönnt sein; denn mitten in ernster Thätigkeit warf ihn ein schweres Leberleiden vor zwei Monaten auf das Krankenlager, von dem er sich nicht mehr er heben sollte. Der deutsche Buchhandel hat in ihm einen seiner liebens würdigsten und intelligentesten Vertreter verloren, der in seinem Wirkungskreise es sich zur Ehre schätzte und zur Aufgabe ge stellt hatte, ein wahrer Vertreter und Förderer deutscher Wissen schaft und Litteratur zu sein. Die Gediegenheit seines Wissens, verbunden mit einer maßvolle» Bescheidenheit, sein offenes und treuherziges Wesen, die Frische und Schärfe seines Geistes, sowie seine immer zur Hilfe bereite Hand gewannen ihm die Herzen aller, mit denen er in nähere Berührung kam. Er war so recht der Typus eines echten Buchhändlers, der, auf allen Gebieten der Litteratur zu Hause, stolz daraus war, dem litterarischen Gemeinwesen anzugehören und sür Verbreitung des Wissens und der Aufklärung mitkämpsen zu können. Dieses ernste Streben fand äußerlich seinen Ausdruck in seiner Mitgliedschaft bei vielen wissenschaftlichen und Humanitären Vereine». Es war ihm im vorigen Jahre noch beschieden, das hundert jährige Bestehe» seiner Firma, der er während seiner vierund- zwanzigjährigeu Thätigkeit zu neuem Glanze verholsen, in voller Rüstigkeit und Kraft begehen zu können. Mit ihm ist ein edler Mensch geschieden, um den eine tief gebeugte Witwe, viele Verwandte und Freunde trauern, die ihm in ihren Herzen ein ehrendes Andenken bewahren werden, sowie der Buchhandel in den Blättern seiner Geschichte. 6. L. Die Frage der österreichische» Guldcuwährmig, welche »UN schon seit längerer Zeit nicht nur in diesem Blatte besprochen, sonder» auch bereits von deutschen Kreisvereinen und sogar vom Börsenvcreinsvorstand in Erwägung gezogen wurde, ist kürzlich auch in, Vorstand des österreichische» Gesamtbuch- handcls Gegenstand der Besprechung gewesen. Aus Nr. 210 d. Bl. erfahren wir, daß in der von etwa 60 Mitgliedern, (worunter 42 Wiener Firmen) besuchten General- Versammlung des Vereins der österreichischen Buchhändler zu Wien am 1. September Herr W. Müller-Wien zunächst, und zwar gelegentlich einer Besprechung der sogen. Schleudcrfrage in Deutschland, als einen der wichtigsten Punkte des neue» Statutcn- Entwurss (vergl. B-Bl. Nr. 1S2) den Anschluß des Vereins an den Deutschen Börsenverein bezeichnete und zwar »weil dessen Organ allen Mitgliedern Vorteil bringe, ohne daß der österreichischcBerein dabei seine Selbständigkeit und seinen großen Einfluß auf die Mitglieder des letztere» preisgäbe.« Es kennzeichnet diese Begründung den eigentüm lichen Standpunkt, auf den sich der Redner als Verfechter rein osterrcichischerJntcresse», auch alsMitglied desBörseu- vereins, stellen und den er gewahrt'wissen will, der aber u. E. dem Grundsätze widerstreitet: Gleiche Rechten, gleiche Pflichten. Zu Punkt S der Tagesordnung sprach sich Herr Kouegen- Wieu folgendermaßen aus: »Mit Rücksicht auf die in unseren Fachzcituugeu zum Ausdruck gelangten Meinungsverschiedenheiten betreffs der Umrechnung österreichischer Buchhändler- Preise*) sür den Verkehr mit Deutschland stelle ich den Antrag: *) Anmerkung der Redaktion. — Mit Rücksicht aas diesen Gegen stand der Verhandlungen und den Umstand. daß der vertagte Antrag Oesterreichischer Buchhändler den nachstehenden Brief gerichtet, um der für den Oktober IN Aussicht stehenden Wiener Versammlung Anlaß zu geben, eine wirkliche Entscheidung zu tresfeir: Berlin. 9. September 1888. An den Vorstand des Vereins Oesterreichischer Buchhändler z. H. d. Herrn R. Lechner Wien. Geehrter Herr Kollege! Mit großem Interesse habe ich Kenntnis genommen von Ihren, Hauptversammlungs-Protokoll, welches in der heutigen Nummer des
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