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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1888
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1888
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- Deutsch
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3772 Nichtamtlicher Teil. 174, 30. Juli 1888. Christophe L- Co., beide in Brüssel, welchen man gleiches Geschick nicht nochsogen tonn; denn ihr umfangreicher Schrank ist ver schlossen, und nur zwei ihrer Bücher sind aufgeschlagen; was man aber da sicht von Holzschnitten, läßt zu wünschen. Nicht zum Osrole gehören Dcseldc, Lefebvrc L Co. in Tournai, die Looiötö Lt.-ckean l'Lvangöiiste. Ihre Schaustellung übertrisst an Reichhaltigkeit und trefflicher Einrichtung alle Auslagen des selben, wenn auch die hier zur Schau gebrachten Werke, Bro schüren rc. ausschließlich religiöser Natur sind und der von Ben- zigcr i» Einsiedel» oder Pustet in RcgenSlmrg gepflegten Spezialität angehören. Der Buchdruck wie der chromolithographische Druck in denselben sind höchst sauber und präsentieren sich trefflich auf gutem Papier; die ganze Ausstellung dieses Hauses inacht sowohl dem Arrangement, ivic denn Inhalt noch einen vornehmen und ge diegcnen Eindruck. Ein interessanter Gegenstand derselben ist auch die Auslage eines Buches in den verschiedenen Stadien des Ein bindcns; nicht weniger als zwanzig derselben vom offenen Bogen bis zum fertigen Bande werden zur Schau gebracht. Ebenfalls nicht zum Oerels gehört die Ausstellung der Soeiete anonyme ckes Lrts drnxbigrres, die den Holzschnitt, die Zinko graphie, die Photolitho- und Heliographie, sowie auch die Helio gravüre zu ihren, Arbcitsfelde gemacht hat und überdies zwei illustrierte Zeitschriften, die Illustration euroyesnne und die Vlaamsolw Illustrativ hcrausgicbt. Von Heliogravüren sind eine Anzahl schöner Blätter ausgestellt, die Zintographiccn der Ateliers der Gesellschaft stehen indes noch lange nicht auf der Höhe der Vollendung, in welcher man sie in Deutschland und Österreich herstellt; von den anderen Branchen sind keine nennenswerten Proben vorhanden. Dafür hat man einen Teil der Wände mit Exemplaren der i'einlura Boxmerts behängt, einer Art Ölfarbendruck, die sich von der gewöhnlichen hauptsächlich dadurch unterscheidet, daß der Druck direkt auf Malcrleinwand und nicht auf Papier erfolgt. Von den ansgcstellten Bildern verdienten die landschaftlichen den Vorzug; manche von ihnen waren in der That von Ölgemälden kaum zu unterscheiden, zumal inan auch die Technik derselben, wie pastösen Auftrag, Pinselfüh rung rc., mit großem Geschick nachgeahint hat. Es ist zu be dauern, daß die Leiuturs lZogaerts bis seht nur ganz geringe Verbreitung gefunden hat in Deutschland. Unter den ausstellenden Buchbindern zeichnen sich nur aus die beiden Brüsseler L. Lautem, welcher den namhaftesten gegen wärtigen Pariser Buchbindern mit großen, Geschick nacheifert, und I. Hcndcrickx, der große Fertigkeit und Geschmack in der Hand- Vergoldung durch seine Arbeiten bekundet. Die Buchbinder-Graveure stehen in der Anfertigung von Platten sehr zurück gegen unsere deutsche» Meister dieses Faches, die auf der letzten Kantate-Aus stellung zu Leipzig so glänzend vertreten waren. Tüchtige Notenstecher und Drucker besitzt indes Brüssel in A. Vanderghinste s Co., die ihre Fertigkeit durch Auslage des ganzcn Herstcllungsprozcsses, wie auch durch fertige Drucke darthun. Schriftgießereien hatten drei ausgestellt rcsp. Ware» durch meist noch leere Schränke vertreten, G. Schildknccht, A. es F. Vanderborght und Leon Groetacrs s Co., sämtlich in Brüssel; bei der gänzlichen Unvollkommenheit ihrer Ausstellungen war indes ein Urteil über dieselben nicht abzugeben. Groetaers hatte sich mit dem Buchdrucker Mertens und dem Maschinenbauer H. Jullieu vereinigt, um dem Publikum in der Maschinenhalle eine ganze Druckerei vorzuführen; doch auch diese war Ende Juni noch weit davon, vollendet zu sein. Die Ma schinen, soweit sie ausgestellt waren, liefen noch gar nicht oder leer; die Rotations,naschine aber schien noch ei» sehr anarchischer Geist zu beherrschen, denn als man sic eines Tages nach vielem Feilen, Schrauben und Hämmern laufen ließ, warf sie das Papier durch den Falzapparat in Fetzen in die Lüste. — Einige Be- schncidciiiaschincn und eine verstaubte Falz,,,aschine waren alles, was in der belgischen Maschinenabteilung noch dem Buch- und Steindruck zugezählt werden konnte. Deutschland ist das einzige Land unter den ausstellenden, das anch in graphischer Beziehung vertreten ist in der Maschinen halle, allerdings in beschränkterer Weise, als im Katalog verzeichnet wurde. Dort werden auch Klein, Forst L Bahn Nachfolger zu Johannisberg a. Rh. genannt, die mit zu den ersten deutschen Fabriken für Buchdruck- und Steindruckmaschinen zählen; aber ich suchte sie vergeblich in der ganzen Maschinenhalle, wo ich auch die ebenfalls im Katalog genannte Fabrik von Komplettgießmaschinen von Küstermann L Co. in Berlin nicht fand. Albert L Co. in Frankcnthal haben die umfassendste Ausstellung in dieser Branche; eine lithographische und eine Buchdruck-Accidenzmaschine, sowie eine Trctpresse nach dem Liberty-System bilden dieselbe; sämtliche Maschinen scheinen gut gearbeitet; da sic aber ebensowenig drucken, wie die belgischen, so ist natürlich ein Urteil über ihre Leistungs fähigkeit nicht möglich. Sonst sind noch vorhanden Tiegeldruck- Tret- und Handpressen von F. M. Weiler in Berlin, dessen System das der Liberty ist, die jetzt einen recht kompakten Bau zeigt; ferner Theodor Reiner in Leipzig, der außer einer Cliche- Frais- und Schneide»,aschine kleine billige autographische Pressen, die nötigenfalls auch zu», Druck von Lithographieen dienen und auf jeden Kontortisch gestellt werden können, eingesandt hat. Graphische Hilfsmaschinen stellen aus Friedrich Heim L Co. in Ossenbach, namentlich Gummier- und Firnismaschinen, Bronzier- und Beschneide-Maschinen ?c., und Haubold jun. in Chemnitz ist mit einen, mächtigen Kalander, allerdings in solcher Größe zunächst für Papiersabrikszwccke bestimmt, erschienen. Die deutschen Buchhändter und Buchdrucker haben ihre Haupt- Vertretung gesunden in einen, litterarischen und kunstgewerblichen Salon, den Herr F. Döbbel aus Berlin errichtet hat. Es ist dies eine geräumige und Helle Koje in der deutschen Industrie-Ab teilung mit Wandregalen, Tischen an den Wänden und in der Mitte und mit allen sonstigen Vorkehrungen, um ein umfangreiches Material in übersichtlicher Weise zur Schau zu bringen. F. A. Brockhalis und das Bibliographische Institut sind durch ihre Kon versations-Lexika, letzteres auch durch die Illustrierte Naturkunde vertreten; W. Mörser in Berlin sandte die bekannten illustrierten Prachtwerkc seines Verlags, Dantes Göttliche Komödie, Lafontaines Fabeln ,c., wie auch das Werk von, Schwarzen Adlerorden und Bis marcks »Geflügelte Worte-, deren Titel der schlaue Katalog-Über setzer mit , karoles aoeelärävs ckö kti-mar-A- wiedergegeben hat, wahrscheinlich eingedenk des Geschwindschritts, mit welchem 1870 die Deutschen die Franzosen vor sich her trieben. Der von Putt- kammcr L Mühlbrecht in Berlin gesandte »Wegweiser durch, die neuere Litteratur der Staats- und Rechtswissenschaften« interessiert von, graphischen Standpunkte durch seine Herstellung in der Setzcriiinenschule des Lettevereins zu Berlin und verdient auch von diesen, aus volle Anerkennung, Paul Hennig in Berlin stellt ein von der gewöhnlichen Auffassung abweichendes Porträt Kaisers Friedrich III. in guter Heliogravüre nach einer Zeichnung von Ränicke aus, nebst mehreren Werken seines Verlags (Lassalles Leiden rc.), während St. Eisenschmidt in Berlin die Karten der Kgl. Preuß. Landesaufnahme und andere zur Schau bringt, R. Wolfs L Co. in Berlin aber eine Nachahmung der -Fliegenden Blätter- für Argentinien auslegen- Das Original dieses un vergleichlichen Schatzes deutschen Humors wird übrigens von den Verleger» Braun L Schneider ebenfalls in, Döbbclschen Salon ausgestellt nebst zahlreiche» andern bekannte!, Werken ihres Verlags; der Ernst aber ist namentlich im llutcrrichtsfache hier vertreten durch DnMont-Schaubcrg in Köln, Eugen Francks Buchhandlung in Oppeln (Werke und Zeitschriften, die ncufranzösische Sprache betr.), Carl Habel in Berlin, das kgl. stenographische Institut in Dresden, C. C. Meinhold t Söhne in Dresden, I. F. Schreiber in Eßlingen, Chr. Fr. Vieweg in Quedlinburg und Julius Wen- zely in Chemnitz. Als Repräsentanten der höheren Wissenschaften und des Handels sind zu nennen — immer noch im Döbbelschen Salon -- Elwcrt in Marburg mit geschichtlichen und architekto nischen Prachtwcrken in feinen Bänden von Bartels in Leipzig, die
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