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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1911
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- Deutsch
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7814 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 150 1. Juli 1911. Vorsitzender: Ich möchte dazu bemerken, daß ich gern bereit bin, Mel dungen anzunehmen, wenn sie hier niedergelegt werden. Was die Sache betrifft, so wäre es vielleicht gut, wenn uns das Material auch in dieser Angelegenheit überwiesen würde; wir würden es dann vielleicht in der Herbstversamm lung, sofern Sie eine solche beschließen, zur Beratung stellen. Herr Otto Meißner: Meine Herren, ich vermisse in diesem Augenblick sehr un seren Kollegen Seippel, der leider verhindert ist, hier zu sein. Herr Seippel hat in dieser Frage eine Denkschrift für den Börsenvereinsvorstand verfaßt, die vielleicht heute vorgelegt worden wäre, wenn nicht seine Erkrankung dazwischenge kommen wäre. Es handelt sich in der Denkschrift unter anderem um Vorschläge, die die Interessen des gesamten Buchhandels, namentlich betreffs der Prüfungsausschüsse, wahren sollen. Es wäre zu wünschen, daß der Vorstand des Börsenvereins sich entschlösse, die Seippelsche Denkschrift dem gesamten Buch handel zu unterbreiten. Herr H. Schilling, Köln: Es ist wohl niemand unter uns, der diesen Bestrebungen widersprechen möchte; aber sie gehen doch in manchem zu weit. Da sind z. B. die Weihnachtsbücherausstellungen, die uns bei dem Weihnachtsgeschäft manchmal recht nachteilig werden können. Es werden da Sachen ausgestellt, von denen wir vorher nicht unterrichtet worden sind; es wird auch nicht selten das Interesse einer Firma, die sich an einer Ausstellung in hervor ragender Weise beteiligt, zu sehr in den Vordergrund ge schoben; die Einkaufsmöglichkeiten des Sortimenters werden durch die Ausstellung alteriert, wir sind nicht mehr frei in unseren Einkäufen, wir müssen außer den Grundsätzen, die für die Zusammenstellung unseres Weihnachtslagers maß gebend sind, auch noch Rücksicht nehmen auf das, was diese Ausstellungen bringen, müssen eine ganze Reihe von Sachen anschaffen, die wir nicht für absatzfähig halten, die sich auch später nicht als absatzfähig erweisen, wir müssen sie aber haben, um den Leuten, die von der Ausstellung kommen, sagen zu können: ich trage dem Rechnung. Kommen dann die Leute ins Geschäft und sehen die Sachen näher an, so kommt es oft nicht zum Kauf, und der Sortimenter behält den ganzen Krempel, den er nur der Ausstellung zuliebe für Weihnachten angeschafft hat. Es sollten deshalb sowohl Verleger wie Sortimenter sich überlegen, ob sie diese Ausstellungen unter stützen wollen. Die Verleger bringen große Opfer, schicken ihre Bücher ein, die sie ramponiert zurückbekommen; die Sortimenter sind manchmal so liebenswürdig, alle mögliche Arbeit zu tun, und das Fazit ist nicht eine stärkere Verbreitung guter Jugendschriften — die besorgt das anständige Sortiment schon heute —, sondern das Fazit ist eine Schädigung von Verlag und Sortiment. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. 50jährige Firmenjubiläen. — Am heutigen Tage kann eine Reihe angesehener buchhändlerischer Firmen auf ein äOjähriges Bestehen zurückblicken. So verlockend es auch wäre, den Ent wicklungsgang jeder einzelnen im Wandel der Zeiten zu ver folgen, so müssen wir uns doch, durch Raumverhältnisse gezwungen, mit einer kurzen Skizze der Firmen begnügen, denen wir zu ihrem Ehrentage auch unsere Glückwünsche übermitteln. Es handelt sich um die Firmen: Hermann Gesenius in Halle, W. Wunderling's Hofbuchhandlung in Regensburg, Fehrle L Sippel, Soldan'sche Hof-Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung in Nürnberg, Gustave Soupert (L. Schamburgers Nachf.) in Luxemburg und Julius Hunger in Königsee (Thür.). Hermann Gesenius in Halle a/S. — Die Firma wurde in Bremen bei Übernahme von A. D. Geislers Sortiments-Buch handlung, die seit dem Jahre 1829 bestand, gegründet. Hermann Gesenius souior erblickte am 4. November 1834 in Halle a. S. als Jüngster von 9 Geschwistern das Licht der Welt. Sein Vater, der noch heute gefeierte Orientalist und Verfasser des in aller Welt bekannten »Hebräischen und aramäischen Hand wörterbuches über das Alte Testament« und der »Hebräischen Grammatik«, starb im Jahre 1842, als der Knabe noch nicht das achte Lebensjahr erreicht hatte. Seine vortreffliche Mutter über nahm nun seine Erziehung und ließ ihm eine gute Ausbildung auf dem Pädagogium der Franckeschen Stiftungen zuteil werden. Als Beruf wählte er den Buchhandel und erlernte diesen in der Rhodenschen Buchhandlung in Lübeck, worauf er in der Frommannschen Buchhandlung in Jena unter dem alten Frommann und in der Riegerschen Buchhandlung in Augsburg als Gehilfe tätig war. Hier faßte er den kühnen Entschluß sich selbständig zu machen und erwarb die obengenannte Firma in Bremen. Bereits im Jahre 1862 begann auch die Verlegertätigkeit mit einigen Bremensien. Zwei Jahre später erschien das Buch, das der Hauptgrundstock des Verlages werden sollte und es noch heute ist, nämlich Or. F. W. Gesenius, Lehrbuch der englischen Sprache, das ein älterer Bruder verfaßt hatte. Aus Gesundheitsrücksichten verkaufte Gesenius sen. das Sortimentsgeschäft am I. September 1871 an Max Heinsius, der es dann im Jahre 1882 an die Herren Rühle L Schlenker, von denen Rühle bereits Gehilfe bei Gesenius gewesen war, abtrat. Der Verlag siedelte am 6. April 1872 nach Halle a. S., Wilhelm straße 12 (jetzt Nr. 41), über, wo er bis zum Jahre 1885 verblieb, um dann in das jetzige Lokal, Mühlweg 34, verlegt zu werden. In Halle wurde die Arbeit rastlos fortgesetzt und im gleichen Jahre eine größere Anzahl Artikel von der G. Groteschen Verlagsbuchhand lung in Berlin erworben, der dann im Jahre 1875 der gesamte Verlag der Firma Carl Cnobloch in Leipzig folgte. Im Jahre 1882 schloß sich diesem der Ankauf mehrerer Artikel aus der Kon kursmasse von Carl Rümpler in Hannover an und in den folgenden Jahren einzelne Erwerbungen aus den Verlagen von C. Becher in Breslau, Waldmann in Frankfurt a. Oder, Carl Jacobsen in Leipzig usw. Ami. Januar 1900 legte der Gründerdas Geschäft ganz in die Hände seines Sohnes Hermann Gesenius jun., der nach dem Besuche des Stadtgymnasiums in der Mittlerschen Sortiments-Buch- handlung (A. Bath) in Berlin und den Firmen Carl Cnobloch, C. F. Amelangs Verlag und F. Volckmar in Leipzig seine buchhändlerische Ausbildung genossen und sie im väterlichen Ge schäft unter Anleitung des Vaters ergänzt hatte. Gleich im Jahre der Übernahme erwarb der neue Besitzer aus dem Verlage von Franz Bossong in Wiesbaden den ersten Teil eines Werkes, das nach dem vollendeten Ausbau ein weiterer Eckpfeiler des ge samten Verlagsunternehmens zu werden verspricht, nämlich »Spielmanns Geschichtsunterricht in ausgeführten Lektionen«. Auch wurden in den nächsten Jahren verschiedene Verlagsartikel anderer Firmen erworben. Nach Abgabe des Geschäfts siedelte der Vater Hermann Gesenius' im Jahre 1903 nach Wiesbaden über, wo er in beschau licher Ruhe ein zurückgezogenes Leben führt, das nur alljährlich durch eine Sommerreise in die nähere Umgebung eine Unter brechung erfährt. Hofbuchhandlung W. Wunderling in Regensburg. — Am 1. Juli 1861 gründete der im Jahre 1902 verstorbene nachmalige Kommerzienrat Friedrich Pustet, damals Teil haber der heute noch blühenden weltbekannten Firma Friedrich Pustet, unter seinem eigenen Namen Friedr. Pustet jun. in Regensburg eine besondere Sortimentsbuchhandlung, damals am Domplatz (jetzt in der Gesandtenstraße), zu deren geschäft lichen Leiter er im Jahre 1865 den Buchhändler Wilhelm Wunderling aus Potsdam berief. Nachdem sich dieses neue Zweiggeschäft der Firma Pustet unter der energischen Leitung W.s lebhaft entwickelt hatte, erwarb es dieser im Jahre 1872 käuflich und führte es von da ab unter seinem eigenen Namen als Buch- und Kunsthandlung W. Wunder ling in Negensburg fort. Es wurde Wunderling, der ohne nennenswertes Betriebs kapital das Geschäft übernommen und dessen Persönlichkeit für die bisherige Richtung der Firma zugleich einen völligen Systemwechsel bedeutete, anfangs nicht leicht, die Firma in seinem Sinne weiterzuentwickeln, doch eiserner Fleiß und strenge
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