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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1911
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- Deutsch
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ISO, 1. Juli 1811. Nichtamtlicher Teil. BSrI-nblaU s. b. Dtlchn. Buchhandel. 7811 Sortiment einander gegenüberstchen, für die Sortimenter interessen gegen die Verlegerinteressen plädiert. Sie werden nicht einen einzigen Punkt im Bericht finden, wo es anders wäre. — Ich bin, ich wiederhole es, weit entfernt, dem Vorstand einen Vorwurf daraus zu machen, ich möchte aber meiner per sönlichen Meinung dahin Ausdruck geben, daß ich es für richtiger hielte, wenn wir es hier mit einer reinen Sortimentervertretung zu tun hätten. Bei dieser Sachlage Halts ich es nicht für ange bracht, daß die 47 Verleger, deren ich einer bin, an dieser Stelle heute gegen den ihnen gemachten Borwurs sich verteidigen. Wohl aber wollen wir Notiz davon nehmen, daß Ihr Vorstand der Richtigkeit unseres Standpunktes mit den Worten Rechnung trägt: »Mag auch die Ansicht der 47 Verleger richtig sein«. Er fügt nur noch weiter hinzu, es wäre ersprießlicher gewesen, wenn die Sache in einer der Hauptversammlungen zum Aus druck gebracht worden wäre. Nun, meine Herren, am 9. Juli I9IO wurde jene Erklärung veröffentlicht; hätten wir da warten wollen bis zur ordentlichen Hauptversammlung, so hätten wir zehn Monate warten müssen, und man hätte füglich aus unserem Schweigen geschlossen, daß wir jener Veröffentlichung und Aus legung zustimmten, der wir doch als ehrliche Männer nicht zustimmen konnten. Im übrigen halte ich persönlich, wie ich nochmals sagen möchte, diesen Ort nicht für die richtige Stelle, uns gegen den gemachten Borwurs zu verteidigen. Auf das Sachliche ein zugehen, das mag einer anderen Stelle Vorbehalten bleiben. Vorsitzender: Ich möchte dazu bemerken, daß eigentliche Vorwürfe den Verlegern nicht gemacht worden sind. Es ist einfach eine Tat sache konstatiert worden. Ich möchte aber auch das andere sagen, daß wir nicht die Ansicht der Verleger als richtig betrachten, sondern gesagt haben: es möge richtig sein, daß es nicht zu den Befugnissen des Bereinsausschusses gehört, die Satzungen authentisch zu interpretieren. Wir lassen das dahingestellt, ich persönlich halte jedenfalls für richtig, was der Vereinsausschuß als Recht hingestellt hat. Was aber das andere betrifft, der Verband solle eine reine Sortimentervertretung sein, so steht dem entgegen, daß unser Verband nicht bloß aus Sortimentern, sondern auch aus Ver legern besteht, daß wir also auch deren Interessen wahrnehmen müssen, und das ist hier meiner Ansicht nach auch richtig ge schehen, insofern wir annehmen, daß die Verleger durch der artige Maßnahmen — Sie wissen ja alle, worum es sich handelt — geschädigt werden, vielleicht noch mehr geschädigt als die Sortimenter. Ein Vorwurf soll es nicht sein. Sie sehen ja, daß der Vorstand des Verlegervereins eigentlich dasselbe sagt, was wir gesagt haben, nur mit ein bißchen anderen Worten. (Wider spruch.) Herr V. Staar, Berlin: Nur wenige Worte. Ich hätte es für richtig gehalten, daß Herr vr. de Gruyter das, was er uns jetzt gesagt hat und was die 47 Verleger erklärt haben, uns vorher gesagt hätte, ehe wir den Paragraphen 11 der Verkaussordnung angenommen haben; dann hätte wahrscheinlich das Sortiment diesen Paragraphen abgelehnt. Ich persönlich habe seinerzeit dagegen gestimmt, weil ich voraussah, daß der Verlag sein Recht rück sichtslos ausnützen würde. Das Sortiment ist eingelullt worden in der Meinung, die Sache sei nicht so schlimm, es sei nur eine Formalität, und wie stets stellt sich heraus, daß das Sortiment sich eine gehörige Rute aufgebunden hat. Herr O. Schmoll, Hannover: Meine Herren, ich muß auch sagen, daß Herr Or. de Gruy ter über das Wesentliche dieses Punktes eigentlich sehr schnell hinweggegangen ist. Er sagt: der Verbandsvorstand vertritt das Interesse des Sortiments, ohne darauf einzugehen, ob vielleicht Grund zu der Annahme besteht, daß in diesem Fall der Verlag unrecht hat. Es ist vielleicht so, daß in allen den Punkten, die auf der Tagesordnung stehen oder im Geschäftsbericht erwähnt sind, tatsächlich ein Unrecht von seiten des Verlags vorliegt; das wäre doch möglich, und die Ausführungen des Herrn vr. de Gruyter laufen daraus hinaus, daß in allen diesen Punkten der Verlag recht hat und das Sortiment unrecht. Ich glaube aber, daß das Sortiment sehr recht hat, wenn es verlangt, daß die Erklärung eingehend begründet werde. Der Kern der Sache liegt jedenfalls darin: wollen die Verleger das Recht für sich in Anspruch nehmen, in dieser Weise zu liefern, oder nicht, und wenn sie es wollen, wie verhält sich dann ihr Standpunkt zu dem des gesamten Sortiments? Denn daß das Sortiment im höchsten Grade geschädigt wird, wenn zweierlei Preise existieren, während das Sortiment aus einen Preis eingeschworen ist, dem Ge danken kann sich doch niemand entziehen. Wenn ich ein Buch zu drei Mark anbiete, und der betreffende Kunde sagt mir nach her: bei meinem Verein bekomme ich es zu zwei Mark, so liegt darin eine Diskreditierung großer Kreise unseres Berufs, über die der Verlag nicht leichten Herzens hinweggehen sollte, sondern sich vielmehr fragen sollte, ob es nicht möglich ist, da Wandel zu schassen. Herr L. Sacng, Darmstadt: Ich kann mich nach den Worten des Herrn Vorredners ganz kurz fassen. Er hat mir ganz aus dem Herzen gesprochen; ich habe Ähnliches auf der Versammlung des mitteldeutschen Sorti ments gesprochen und habe damit begründet, warum der Darm städter Verein sich der Erklärung der anderen Vereine gegen diese Erklärung der 47 Verleger angeschlossen hat. Es wäre vielleicht praktischer und wirkungsvoller gewesen, wenn der Vorstand des Verbands eine derartige Erklärung erlassen hätte. Meiner Meinung nach sind die Gegenerklärungen von Heidel berg usw. gut motiviert gewesen, und die Erregung des Sorti ments kam doch darin zum Ausdruck. Wir hätten es aber für praktischer gehalten, wenn von der Stelle, die eigentlich dazu be rufen ist, ein Protest dagegen erhoben worden wäre. Da das nicht geschehen ist, haben wir in Darmstadt uns der Gegen erklärung der anderen Städte angeschlossen. Ich wollte aber mit meiner Ansicht nicht zurückhalten, daß ich es für richtiger gehalten hätte, wenn der Vorstand energisch dazu Stellung genommen hätte. Vorsitzender: Ich will dazu tatsächlich bemerken, daß wir im Jahresbericht begründet haben, warum wir das nicht getan haben. Wir gehen weiter in der Besprechung des Jahresberichts. Verlegerschleuderei. Herr O. Pactsch: Meine Herren, es bedarf keines Hinweises, daß die Ver legerschleuderei den großen Umfang nur annehmen konnte, nachdem wir den doppelten Ladenpreis hier sanktionieren mußten. Ich habe nun heute morgen im Zuge Berlin—Leipzig das Berliner Tageblatt von heute zur Hand bekommen und las dort einen Leitartikel gegen den Sonderrabatt; zehn Zeilen der Einleitung darf ich Wohl mit Erlaubnis des Herrn Vorsitzenden verlesen: „Der VerbandBerlinerSpezialgeschäfte, dem bekanntlich fast alle namhaften Berliner Firmen — mit Ausnahme der in einem eigenen Verband vereinigten Waren häuser—angehören, hat in den letzten Wochen eine Bewegung eingeleitet, die zur Abschaffung der Sonderrabatte führen soll. Es habenbereits mehrere Besprechungen darüber stattgesunden, und eine große Anzahl von Geschäften hat sich verpflichtet, für den Fall, daß eine Einigung erzielt wird, keine Sonderrabatte mehr zu bewilligen. Wir haben den Vorstand des Verbandes Berliner Spezialgeschäfte ersucht, die Gründe, die ihn bei seinem Bestreben leiten, in einem Artikel zusammenzusassen, und veröffentlichen nachstehend die uns zur Verfügung gestellten Ausführungen." IV14»
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