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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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150, 1. Juli 1911. Nichtamtlicher Teil. Mrs-M-U s. d. Dtschn. vuchhand-l. 7809 Verein würde es deshalb dankbar begrüßen, wenn der Schwäbische Schillerverein und mit ihm andere Ver einigungen mit ähnlichen Zielen in künftigen Fällen sich der Mitwirkung des Buchhandels bedienen wollten. Nach der Erledigung der Tagesordnung konnte der Vor sitzende die Versammlung um 11V» Uhr schließen. Hieran reihte sich die 32. Generalversammlung des Württembergischen Buchhändleroereins, geleitet von seinem Vorsitzenden A. Hoffmann-Stuttgart. Der Verein hat einen Zuwachs von sieben Mitgliedern zu verzeichnen, dagegen den Tod von zwei Mitgliedern, den Herren Geh. Kommerzienrat 0r. A. von Kröner und Geh. Kommerzienrat W. Spemann, zu beklagen. Die Bedeutung dieser beiden Männer für den ganzen deutschen Buchhandel und damit speziell für den württembergischen und ihre großen Verdienste sind bereits oft in diesem Blatte erwähnt worden. Zum ehrenden Gedenken an die Verstorbenen erhob sich die Versammlung von den Sitzen. Ein erfreuliches Ereignis des verflossenen Vereinsjahres war das fünfzigjährige Geschäftsjubiläum der Firma I. Engelhorn- Stuttgart und das hundertjährige Bestehen der Firma Heyder L Zimmer-Stuttgart. An die Stadtverwaltungen von Eßlingen, Gmünd, Göppingen, Heilbronn, Ludwigsburg, Reutlingen, Stuttgart und Ulm ist ein Schreiben gerichtet worden, in dem auf die Schäden der Schmutz- und Schundliteratur hinge wiesen und gebeten wurde, bei allen Maßnahmen zu ihrer Abwehr Buchhändler mit zu Rate zu ziehen. In verschiede nen Fällen hatte der Verein gegen Schleuderei und unlaute ren Wettbewerb zu kämpfen, bei denen er fast durchgehend Erfolg erzielte. Der Kassenbericht ergab ein günstiges Bild, so daß hier dem Unterstützungsverein der Deutschen Buch händler eine Jubiläumsgabe bewilligt werden konnte. Bei der Ersatzwahl wurden die aus dem Ausschuß scheidenden Herren Aigner-Ludwigsburg und Wittwer - Stuttgart durch Zuruf wiedergewählt. Auch hier kam die Angelegenheit, den Schwäbischen Schillerverein betreffend, zur Besprechung. Sowohl der Wllrttembergische als auch der Stuttgarter Buchhändlerverein haben Eingaben an den Schilleroerein abgehen lasten, die dem Börsenverein vor ihrer Absendung vorgelegt worden sind und dessen Genehmigung erhalten haben. Der Vorsitzende teilte das Antwortschreiben des Schilleroereins mit, das am Schlüsse eine Beteiligung des Buchhandels bei seinen künftigen Veröffentlichungen in Aus sicht stellt. Dem Stuttgarter Buchhändlerverein war dagegen eine abweisende Antwort zugegangen. Die Verhandlungen dauerten bis V-1 Uhr, so daß für den anschließenden Früh schoppen, der im Gartensaal des Hotel Royal eingenommen wurde, nur kurze Zeit zur Verfügung stand, da der Vergnügungsausschuß die Parole ausgegeben hatte, zum Fest mahl im Stadtgartensaal um 4 Uhr in Gala zu erscheinen. Mit seinem reichen Palmen- und sonstigen Pflanzen schmuck, mit seinen dekorativen Flaggen und Emblemen machte der Saal einen stimmungsvollen Eindruck. Wohl an die hundert Herren vereinigten sich in fröhlicher Festlichkeit und Harmonie für einige Stunden bei vortrefflicher Ver pflegung. Am Quertisch der Hufeiscntafel hatten die Vor stände des Süddeutschen und Württembergischen Buchhändler oereins Platz genommen mit Herrn Kommerzienrat Bonz in der Mitte, der den Reigen der Toaste eröffnete. Er schilderte in prägnanten Worten das Aufblühen unseres deutschen Vaterlandes, gefestigt im Innern, mächtig nach außen. Alle Errungenschaften verdankten wir in erster Linie Kaiser Wilhelm und seinem hohen Verbündeten König Wilhelm II. von Württemberg. Das auf die Herrscher ausgebrachte Hoch fand begeisterten Widerhall. Der zweite Redner, Herr M. Holland, der Vorsitzende des Stuttgarter Buchhändlervereins, verglich in launigen Worten den Buchhandel und seine verschiedenen Vereine mit einem mächtigen Baum und seinen vielen Asten, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. ließ auch die Parasiten, die ihn schädigen und gegen die ge kämpft werden muß, nicht unerwähnt, um mit einem Hoch auf die Gäste zu schließen. Der Vorsitzende des Württem- becgischen Buchhändlervereins, Herr A. Hoffmann, weihte sein Glas den Künstlern, Schriftstellern und Journalisten, die mit dem Buchhandel ein vierblättriges Kleeblatt bilden. Im Namen der Gefeierten dankte Herr Chefredakteur Keil. Er toastete auf das weitere Gedeihen des deutschen und speziell des süd deutschen Buchhandels, indem er den Buchhändlern besonders die Pflege des schriftstellerischen Nachwuchses empfahl. Herr Ernst Mohrmann, der als Direktor der Süddeutschen Monats hefte nach München llbergestedelt ist, gedachte in bewegten Worten seines langjährigen, hiesigen Aufenthaltes, im Namen der Gäste dankte er für die freundliche Begrüßung und weihte sein volles Glas dem württembergischen und Stuttgarter Buchhandel. In wohlbekanntem humoristischen Tone ließ Herr O. Petters-Heidelberg die gehaltenen Reden noch einmal Revue passieren. Seine Ausführungen entfesselten wie immer, einen Sturm von Heiterkeit. Mit kühner Wendung brachte er ein jubelnd aufgenommenes Hoch auf die Frauen und Jung frauen im deutschen Buchhandel aus. Zum Schluß dankte Herr Eckardt-Heidelberg dem rührigen Festkomitee für seine vielen Mühen und das gelungene Festarrangement. Ein humorvolles Tafellied fand vielen Beifall; die Melodien der Brauerschen Kapelle sorgten für weitere Stimmung. Während des Essens ergoß sich ein Füllhorn von Gaben über die Gesellschaft. Die A-B-C-Verlagsgesellschaft bot ihren A-B-C-Fahrplan dar, die Großbuchbinderei und Prägeanstalt von Heinrich Koch hatte zusammen mit der graphischen Kunst anstalt von Gustav Dreher eine Serie schöner Stuttgarter Ansichtspostkarten und eine elegante Schreibmappe, die auch gleich die nötigen Billets und Briefumschläge enthielt, ge stiftet. Die Zigarrenfabrik Oskar Friehmelt sorgte für ein Etui, gefüllt mit feinen Importen, Hofspediteur Paul von Maur spendete den Festteilnehmern einen kleinen Erd globus, und schließlich erfreute uns die Blumenhandlung Woern- len-Grüninger mit duftenden Rosengrüßen, zu welchen die Kartonnagenfabrik G. Lutz die Enveloppen geliefert hatte. Um all die Schätze zu befördern, bedurfte es der Hilfe der roten Radler. Während nach Schluß des Festmahls ein Teil der Ge sellschaft eine Autofahrt nach dem Restaurant -Sünder» unternahm, von dessen hochgelegenem Garten man eine entzückende Aussicht auf Groß-Stuttgart genießt, ein anderer Teil die Fahrt in die weitere Umgebung ausdehnte, verblieb der Rest im Weinhaus am See, der Idylle des Stadt gartens, um an diesem prächtigen Plätzchen bei fröhlichem Gläserklang den Abend zu beschließen. In den Vormittagsstunden des Dienstag (21. Juni) fand im großen Saale des Bürgermuseums die jährliche Abrechnung zwischen Verlegern, Sortimentern und Kom missionären statt. In wenigen Stunden war sie glatt ab gewickelt, das pekuniäre Resultat des verflossenen Jahres schien zufriedenstellend zu sein. Nach der Abrechnung trafen die Herren im Hotel Texter zusammen. Bei diesem Früh schoppen ist es jahrzehntelanger Gebrauch, daß der not leitenden Standesgenossen im deutschen Buchhandel gedacht wird. Niemand ist berufener, an die Mildtätigkeit zu appellieren, uls Otto Petters-Heidelberg mit seinem hervor ragenden Rednectalent und unverwüstlichen Humor. Auch in diesem Jahre wurde es ihm ein Leichtes, die veranstaltete Gabensammlung zu einem reichen Erträgnis zu bringen. Von dem beabsichtigten Waldspaziergang mit Musik nach Untertürkheim, zu dem auch die Herren Gehilfen mit Damen geladen waren, mußte der zweifelhaften Wit terung und der grundlosen Wege halber abgesehen werden. In langer Wagenreihs fuhr man daher mit der 1011
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