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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1911
- Strukturtyp
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- 1911-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1911
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- Deutsch
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7808 Börs-ndlaU f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ISO. I. Juli 1S11. Verbotene Druckschriften. Durch Beschluß des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte, Abt. 146, vom 14. Juni 1911 — 146 0 1127. 11 — ist in 38. I. 673/11 die Beschlagnahme aller Exemplare der Nr. 476 der Pariser Zeitschrift: »Ii'^-mour« angeordnet. Berlin, 23. Juni 1911. Der Erste Staatsanwalt beim Landgericht I. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3736 vom 29. Juni 1911.) Nichtamtlicher Teil Süddeutsche Buchhändlermesse vom 19.—21. Juni 1911. Lt. So waren die Tage der süddeutschen Messe wieder herangekommen. Der Sonntagabend war der Begrüßung der bereits von auswärts eingetroffenen Gäste gewidmet. Leider war es ein Tag, der nicht den Frohsinn gebar, ein Tag voller Regen, der wie ein bedrücktes Gemüt wirkt. Der Himmel hatte das griesgrämigste Gesicht aufgesetzt, dessen er fähig ist. und ein allzu reichlicher Segen von oben den prächtigen Garten der »Wilhelms» derart eingeweicht, daß der Begrüßungsabend in den Saal verlegt werden mußte. Hier fand ein vortreffliches Konzert statt, ausgesllhrt vom Musikkorps des Dragonerregimcnts König Nr. 26 unter persönlicher Leitung des Herrn Musikdirektors Stop. Für den entgangenen Naturgenuß fanden die Gäste einigermaßen Ersatz an den Darbietungen auf der schwäbischen Volksbühne. Zur Auf führung gelangten die beiden Einakter »Aus'm Amt« und »Schwobaköpf« von W. Auerbach, prächtige Dialektstücke, die mit ihrem gesunden Humor bei recht guter Darstellung den reichen Beifall der zahlreichen Zuhörerschaft vollauf ver dienten. Nach Schluß des zweiten Stückes mutzten der Ver fasser beider Schauspiele und der Leiter der Aufführungen auf den Brettern erscheinen. Bald kehrte man mit der Straßenbahn zur Stadt zurück. Das Beisammensein wurde im Hotel Viktoria fortgesetzt, wo in regem Gedankenaustausch der Abend harmonisch verlief. Im Verlauf desselben be grüßte Herr Hosemann. der sich in diesem Jahre mit Herrn vr. Druckenmüller in das Festarrangement teilte, die er schienenen Gäste, woraus Herr Petters-Heidelberg dankte und sein Hoch den anwesenden Damen widmete, in deren Namen Herr Direktor Goßrau dankte. Der Abend bzw. die Nacht wurde mit einer Tasse Kaffee im Cafs Königsbau beschlossen. Die geschäftlichen Verhandlungen begannen Montag, den 20. Juni, im großen Saale des Bürgermuseums. Die 67. Generalversammlung des Süddeutschen Buchhändler vereins stand unter der Leitung seines Vorsitzenden. Kommerzienrat Alfred Bonz. Stuttgart. Aus dem von diesem vorgetragenen Jahresbericht geht hervor, daß die Mit gliederzahl durch zahlreiche Todesfälle eine geringe Einbuße erlitten hat und zurzeit 177 beträgt. So hatte der Verein den Tod der um den gesamten deutschen Buchhandel hochver dienten Männer, der Herren Geh. Kommerzienrat A. von Kröner, Geh. Kommerzienrat W. Spemann zu beklagen, ferner riß der Tod aus seiner Mitte die Herren Kommerzienrat W. Effenbcrger. Hosmustkalienhändler Hirsch, die sich auch um das Musikleben Stuttgarts besondere Verdienste er worben haben, und endlich die Herren Carl Krabbe. Rud. Roth. Stuttgart, Const. Wild, Baden-Baden, und Theodor Ackermann. München. Das Andenken der Verstorbenen ehrte die Versammlung durch Erheben von den Sitzen. Als freu dige Ereignisse konnte über eine Anzahl Gedenktage von Mitgliedern des Vereins berichtet werden. So feierten die Firmen I. Engelhorn-Stuttgart das Fest des 50jährigen Bestehens, Levy L Müller-Stuttgart das des 40jährigen, C. M. Ebell-Zürich das des 50 jährigen, während die Firma Heydec L Zimmer-Stuttgart auf ein hundertjähriges Bestehen zurückblicken durste. Der süddeutsche Buchhandel hatte auch im abgelaufenen Vereinsjahr mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen; ein Abflauen der literarischen Produktion war nicht zu bemerken; selbst auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Literatur, auf dem früher eine vornehme Zurückhaltung herrschte, schießen Konkurrenzwerke in überreicher Anzahl hervor. Zum Kampf gegen die Schundliteratur zeitigte der Büchermarkt eine Menge guter Schriften zu sehr billigen Preisen, ohne dadurch die eigentlichen Hintertreppenromane wesentlich zu verdrängen. Daß Stuttgart seine Bedeutung als Hauptstadt des süddeutschen Buchhandels zu behaupten vermag, zeigt folgende Zusammenstellung. Es gelangten im Jahre 1910 zum Versand: als Frachtgut 5764120 leg. mehr als im Vorjahr 188894 1-8 „ Eilgut 280200 .. .. „ .. 25200 .. ^Summa 6044320 1-8, „ ,. „ 209094 l-8 Hiervon gingen nach deutschen Plätzen, und zwar nach Leipzig 4 610 710 kg. mehr als im Vorjahr 167 564 1-8 „ Elsaß 335 890 „ .. 16 443 „ Summe 4 946 600 l-8, „ ., „ „ 184 007 1-8 nach dem Ausland, nnd zwar: nach Wien 764 310 l-8, mehr als im Vorjahr 6 545 1-8 nach der Schweiz 333 410 ., „ „ „ 18 542,, Summe 1 097 720 l-8, „ „ „ 25 0871-8. Der von dem Dcreinskassterer P. Schumann vorge tragene Kassenbericht ergab normale Verhältnisse, doch ist die Kasse nicht stark genug, um dem Unlcrstützungsverein Deutscher Buchhändler einen Jubiläumsbeitrag bewilligen zu können, weshalb eine dahingehende Bitte abgelehnt werden mußte. Die satzungsgemäß aus dem Vorstand ausscheidenden Mitglieder Carl Schöpping-München und Paul Schumann- Stuttgart wurden durch Zuruf auf 3 Jahre wiedergewählt. Bei der Besprechung buchhändlerischer Angelegenheiten von allgemeinem Interesse weist Mohrmann. München auf die Schädigungen hin, die dem Gesamtbuchhandel durch die Be vormundung einzelner Gesellschaften, z. B. der Lehrer- Prüfungsausschüsse. Hamburg, der Gesellschaft zur Verbreitung für Volksbildung usw. entstehen, und zeigt dies schlagend an einem interessanten Spezialfall. Eine sehr eingehende Erörterung verursachte die Heraus gabe des »Hausbuch schwäbischer Erzähler« von seiten des Schwäbischen Schillervereins, bei dem der Buchhandel voll ständig ausgeschaltet worden ist.') Die dem Gesamtbuchhandel aus derartigen Vereinspublikationcn, die zu einem außer ordentlich billigen Preis vertrieben werden, erwachsende Schäden wurde von den verschiedensten Seiten beleuchtet und eine Resolution folgenden Wortlauts gefaßt, die dem Schwä bischen Schillerverein übersandt werden soll: So sehr der Süddeutsche Buchhändler-Verein die Bestrebungen des Schwäbischen Schillervereins hoch achtet und besonders die Herausgabe des »Hausbuchs schwäbischer Erzähler, bei Gelegenheit des silbernen Hochzeitstags Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Württemberg schätzt, so kann er doch die Befürchtung nicht unterdrücken, daß bei Wiederholung und Häufung derartiger Veröffentlichungen durch die Umgehung des Verlags und Sortiments eine schwere Schädigung des Buchhandels verursacht und eine Verwirrung ins Publikum hineingetragen wird. Der Süddeutsche Buchhändler- '> Vgl. B.-Bl. 72, 78, 84 u. 88.
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