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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5430 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. .Ä 102, 4. Mai 1911. im Buche einnehmen, kann man xlatss — Tafeln, brosä- siäss — ganze Bogen, nur auf einer Seite bedruckt, kull xsqo euts — ganzseitige Stiche, koiäsä brosäsiäss — eingelegte, gefalzte, einseitig bedruckte Illustrationen, msps — Karten, Plans — Pläne, cbarts — Seekarten, boaä pissvs — Kopf leisten, tail pisess — Schlußleisten oder Zierftücke u. a. unterscheiden, tlontewxorar^ euttinxs sind Illustrationen, die zu dem ganzen Charakter des Buches, seinem Alter usw. passen, xrook imxrsssious die »Künstlerdrucke- oder ersten Abzüge »vor der Schrift-, oft vom Künstler handschriftlich signiert (unterzeichnet) — signsä b/ tüs autbor. Viovs — Städtcansichten und portraits — Porträts usw. haben oft, vielfach in gebundener Rede, eine »Legende«, nämlich eine erklärende Über-, Unter- oder Umschrift, die der Engländer (xostical) arxuwout nennt, wenn er es nicht verzieht, die Verses sxplavatorx --- erklärenden Verse, wörtlich zu zitieren, ebenso die ssoutoüsovs — Wappenbilder. Sehr zu achten ist auf den Unterschied zwischen ok und b^. Uortraits ok tbs autbor stellen den Verfasser vor, kor- traits b/ tbo autbor sind von diesem gezeichnet. In der Hervorhebung von Vorzügen bei Illustrationen leisten die Engländer Außerordentliches. Sie haben eine ganze Skala von Ausdrücken zur Verfügung, die oft mehr oder minder das gleiche besagen und nur die Eintönigkeit verhindern sollen. Zum Beispiel: »ploiiäiä — herrlich, glänzend, guaint — zierlich und nett, brigbt — vorzüglich, twe — sehr schön, brillant — »brillant», prächtig, boautikul — schön, banäsows — hübsch, nett, äslieatslz- — zart, zierlich, nies — niedlich, reizend. Das sind die am häufigsten anzutreffenden Andeutungen bezüglich der Art und Weise, wie ein Buch durch seine 'Illustrationen owbsllisüsä — verschönt, aäorusä ge schmückt, usw. ist. Aber leider hat der Antiquar auch häufig den Schmerz, eingestehen zu müssen, daß ein Bild vants — fehlt, vielleicht weil es tarn out — herausgerissen wurde, oder es ist wouvtvä, oder balrsä, nämlich mit Rücksicht auf seine Altersschwäche mit Papier oder Karton unterlegt worden, oder es ist nicht die original improssion — der Originalabdruck, sondern ein wert loses kaosiwilo. Gut, wenn wenigstens ein Porträt, das irgend jemanden interessieren kann, tadellos erhalten ist — der Antiquar verkündet dann selbstbewußt »tbo portrait alous is vortb tbs wonsx» — das Porträt allein ist das Geld wert. Und er hält sich dann um so mehr an eine sxooial cox^ in trvo sstatss, die vor der oboap vorbillg oop/ — billigen Handausgabe den Vorteil hat, daß sie die Jllustrationstafeln doppelt, und zwar in Abzügen auf China-Papier und solchen auf gewöhnlichem Papier enthält. Über den Wert kolorierter --- ooloursä Illustrationen brauche ich mich wohl nicht weit schweifig auszulassen, der Unterschied zwischen einem Farben klecks, wie ihn die Kalenderbeilagen darstellen und einer auf der höchsten Stufe künstlerischer Reproduktionstechnik stehen den farbigen Kunstbeilage muß jedem geläufig sein, der mit Büchern handeln will. Die Kontrolle, ob sämtliche Illustra tionen eines Buches vorhanden sind, wird durch die list ok platos — das Verzeichnis der Tafeln oder den iuäsr ok Ulustratiovs ermöglicht. Kommt der schon erwähnte Fall vor, daß eine Tafel usw. fehlt, so muß das genau vermerkt werden. Schließlich sind noch zu erwähnen kroutisxiooos — Titelbilder, vigustto-titlos — Titelvignetten (Bildchen auf dem Titelblatte) und boräsrs — Umrahmungen, Bordüren, welche in manchen Büchern nur die Titelblätter, in anderen auch die Seiten mit Kapitelüberschriften und in einer geringen Anzahl be sonders schön ausgestatteter Werke den Text jeder einzelnen Seite mit figürlichem oder ornamentalem Schmuck umgeben. (Fortsetzung folgt.) Gutes Deutsch in Zirkularen und Briefen. Wenn man sein »Zettelpaket« bei der Lampe traulichem Schein oder in der feierlichen Sonntagsstille, in seiner Garten laube sitzend, durcharbeiten kann, ohne als Sortimenter getrieben zu sein, alles auf seine Brauchbarkeit und seinen Wert für eine Bestellung hin zu betrachten, so sieht man die Zirkulare in anderer Richtung prüfend an, freut sich über Stilgewandtheit mancher Kollegen und über das Eigenartige in der Druck ausstattung. Oft aber trifft man auch auf ein recht minder wertiges Deutsch, dessen sich ein Buchhändler schämen müßte, und sieht Zirkulare in einer Druckausstattung, die sofort erkennen läßt, daß der betreffende Kollege weder jemals sich mit dem Her stellungswesen vertraut gemacht haben kann, noch auch eine Ahnung von Farbenharmonie besitzt. Nun will ich nichts sagen, wenn dies nur bei Buchhändler- Zirkularen zu tadeln wäre, aber ich fand solche Mißstände auch in solchen Anschreiben und gedruckten Ankündigungen, die von Verlegern und oft sogar von angesehenen Verlagsfirmen an das Publikum hinausgesandt waren. Da verschickt z. B. eine große Verlagsbuchhandlung ein ge drucktes Rundschreiben, mit dem sie ein in ihrem Verlage er schienenes lateinisches Wörterbuch zum halben Ladenpreise anbietet und mit dem Satz schließt: »Dieses Blatt ist abzutrennen und wolle an die Verlags buchhandlung gesendet werden.« Ein zwanzig Druckzeilen enthaltendes Zirkular bringt nicht weniger als Vierzehnmal das Wort »wir«! In wie vielen Anschreiben, zumeist solchen, die den Frei exemplarsendungen beiliegen, findet sich der schreckliche Eingang: »Beiliegend sende ich Ihnen ein Exemplar der soeben erschienenen usw.«! Denkt denn der Verfasser solches Anschreibens nicht darüber nach, daß die Auflösung des Mittelwortes »Beiliegend« in einen vollständigen Satz den Unsinn ergibt: — indem (während) ich beiliege, sende ich Ihnen —? So manches dieser gedruckten Anschreiben endigt dann noch geschmackvoll mit dem Satz: »Ihrer gefälligen Bestellung sehe ich schnellmöglichst oder baldmöglichst entgegen.« Bald und schnell ist zweierlei, das baldmöglichst und schnell- möglichst ist eine unsinnige Verdrehung. Aber nicht allein in Zirkularen, auch in Briefen wird viel gesündigt. Man sehe nur auf unsere Transportzettel. Wie häufig findet man da die Bemerkung: »Ich bitte Sie, meinen Auszug zu prüfen und mir mitteilen zu wollen, ob wir einig gehen«! Oft steht noch geschmackvoller: »ob wir konform gehen«. Nun kann man wohl mit jemand einig sein, aber doch schwerlich einig gehen. Ebenso töricht ist konform, das heißt übereinstimmend gehen. Warum nicht richtiger schreiben: »Ich bitte Sie, den Auszug zu prüfen und mir mitzuteilen, ob er mit Ihren Buchungen übereinstimmt«? Man findet den Briefschreiber oft auf der einen Seite wort knauserig bis zum äußersten, während er sich auf der andern Seite wieder gar nicht wortreich und weitläufig genug ausdrücken kann. Wie die Wortknauserei häufig eine fehlerhafte Zusammen- ziehung (vergleiche Geehrtes, Schreiber dieses, antwortlich) zur Folge hat, so führt auch das Streben nach Breite und Wort reichtum zu allerhand Fehlern und Geschmacklosigkeiten. Nach stehend einige der langatmigen Redewendungen, die zum Teil geschmacklos, zum Teil fehlerhaft sind und durch kürzere und sprachlich einwandfreie ersetzt werden können: Nicht: Ich gelangte (kam) in den Besitz Ihres Geehrten vom . . ich bekenne mich zum Empfange Ihres Geehrten vom . . ., sondern: ich habe Ihren Brief vom . . . erhalten. Nicht: Wir werden Ihren Auftrag morgen zur Ausführung gelangen lassen, sondern: Wir werden Ihren Auftrag morgen ausführen. Nicht: Ich habe von dem Inhalt Ihres Geehrten bestens Vor merkung genommen, ich habe mir den Inhalt Ihres Ge ehrten bestens dienen lassen, sondern: Ich habe den In halt Ihres Briefes genau vorgemerkt.
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