102, 4. Mai 1S11. Fertige Bücher, Börsenblatt r d. Dtschir. Buchhandel. 5443 Lerlin, den 2;. ^pril iyn. In Läclien ireiss Verlag ./' I^orcl uncl Lücl lege ick namens der keklagtsn gegen die einstweilige Verfügung vom 8, /rpril Ich! I Widerspruch sin unci lade ciis Klägerin rur mündlichen Verhandlung lies Keckts- strsits vor das Königliche ksndgsrickt II ru lläodsn ihres Lsvollmäcktigten ru <ism hierbei angssetrtsn Termin. 8e§rünüun§: /lut 6er 6srichtsschrejbsrsi sind ; 8ckrsiben des übersetrers Dr. 8tepkan ppstsin niedergelegt, welcker sowolil die Übersetzung tür die Lucdsusgabe wie ciis Übersetzung tür dis Zeitschrift listerts. Diese 8ckrsibsn ergeben, dass das lieft von „Kord und 8üd" das Drama „Der blaue Vogel" vollständig, jedenfalls in der porm entkäit, in der es Klasterlinck ursprünglich verkässt und rur Luck- ausgsbe bestimmt bst, Ls sind nocd sogar 16000 kuckexemplars in derselben porm srscbienen wie in der Zeitschrift „Kord und 8üd", Dies wird noch be stätigt durck das pörsonenverrsicknis der Lucksusgabs. Hier sind dis Personen der nacbträglicb eingefügtsn Bilder (;. und 6, Lild), nämlicb: „Das feisteste Qlück" und „Die grösste preuds", an den 8ckluss des personenverreichnissss gestellt. Obgleick andere Personen, namentlich die des 7, Hildes (von „Der Wolf" bis „Die Trauerweide"), erst später auktretsn, sind sie den neu sngstügtsn Personen vorangestellt. pbenso folgen in der Kostümbsschrsibung (8eite 8—10 der kuckausgabs) dis Personen des 6, Hildes .Mutterliebe", „Dis grossen prsudsa", „Die bäuslicken Qlückssligkeitsn" und „Dis derben ülückseligksitsn" denen des 7. Hildes. Der in „Kord und 8üd" sbgedruckts Text des „blauen Vogel" bildet ein vollständiges, in sieb gsscblossenss Qanres. Dies folgt sckon daraus, dass, wie erwähnt, 16000 Lucdsxsmplsrs mit nur 10 bildern erschienen sind. „Der blaue Vogel" ist vom Deutschen Theater rur Aufführung angenommen, und rwar in der porm, in der es in „Kord und 3üd" abgsdruckt ist. Ls wird noch darauf kingswissen, dass dis neuen kilder nickt etwa an den 8ckluss angsfügt sind, sondern mitten dineingskeilt sind, so dass sie den Zusammen hang des Qsnrsn stören und mit den übrigen peilen in gar keiner oder nur ganr loser Verbindung stehen. In der ^eitsckriftausgabs folgt aut das 4. Lild „Dis Klackt" unmittelbar als Lild „Der Wald". Dieses 5. Lild sckliesst sich an das 4 Lild inhaltlich an. In der Luckausgabe werden Zwischen diesen beiden Lildern dis beiden neuen Lilder singstugt, ru dem vorhergehenden Lild stehen sie in keiner Leriekung. Von dem „blauen Vogel" ist in beiden Lildern nur an einer 8tells dis pede. Im übrigen beschäftigen sie sich überhaupt nickt mit dem Thema; der Portgang der Handlung wird dadurch nur gestört. /tut keinen Pall ist unter diesen Umständen die Voraussetzung des unlauteren Wettbewerbs gegeben, itum mindesten muss man dis Passung der 1. Ausgabe als gleichberechtigt neben der der 2. -Ausgabe bestehen lassen. Wenn man sich überhaupt nickt auf den 8tandpunkt stellt, dass nach dem lirschsinsn des Dramas eine solche Änderung ohne Zustimmung des Verlegers unzulässig ist. (Vergleiche 8 12 des Vsrlsgsgeselrss.) Dis Beklagte Kat sin dringendes Interesse an der psststellung, dass sie berechtigt ist, das Drama als vollständig in ihrer Zeitschrift anrukündsn. 3ie Kat gerade mit Rücksicht darauf dem Übersetzer ein Honorar bewilligt, das bei /eitschriklenbeiträgen sonst nickt üblich ist (4000 frcs.). ps ist unerlaubt, dass dis /.ntrsgstellerin die nachträgliche Änderung daru ausnutrt, um den in „Kord und 8üd" veröffentlichten „Klauen Vogel" als unvollständig ru kennzeichnen. ^62. Or. I?otkklii§s1 Kecktsanwalt. 709»