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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1930
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- 1930-05-03
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- 03.05.1930
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Nr. 181 (R. 52). Leipzig, Sonnabend den 3, Mai 1930, 87. Jahrgang. RedMiouMer Teil, Geschäftsbericht des Vorstandes des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig über das Vereinsjahr 1929. Zu erstatten in der Hauptversammlung des Börsenveretns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am Sonntag Kantate, dem i8. Mai lyzo. I, Wirtschaftsbericht. Aufgabe des Jahresberichts kann nicht die Darstellung der im Laufe des Berichtsjahres geleisteten Arbeiten in allen Einzel heiten sein. Das würde ihn in Anbetracht des wcilgcstccktcn Rahmens der Tätigkeit des Börseuvercins zu einem umfang reichen Schriftwerk machen, für das auf ungeteilte Aufmerksam keit bei den Mitgliedern und den sonst daran interessierten Krei sen kaum zu rechnen wäre. Es kommt vielmehr nur darauf an, unter Hervorhebung des Wesentlichen einen überblick über den zurückliegenden Wirtschaftsabschnitt zu geben und damit einen Ausblick auf die Ausgaben der Zukunft, wenigstens der unmittel bar bevorstehenden, zu verbinden. Wenn dabei überlieferungsgemäß einleitend die allgemeine wirtschaftliche Lage betrachtet wird, so geschieht es nicht, weil wir etwa glauben, hierzu wesentlich Neues sagen zu können, Wohl aber bietet diese Einleitung willkommenen Anlaß, erneut auf die enge wirtschaftliche und kulturelle Verbundenheit des Ge- samtbuchhandcls mit der deutschen Gcsamtwirtschast hinzuweisen und mit Nachdruck hervorzuheben, daß die Nöte und Probleme des deutschen Buchhandels im Reich und im übrigen Vereins- gcbiet nicht isoliert von denen der Gesamtwirtschast gelöst wer den können und daß der Aufstieg des Buchhandels abhängt vom Aufstieg des deutschen Volkes und erst zusammen mit diesem möglich sein wird. Die für die allgemeine wirtschastliche Lage wesentlichen Ge sichtspunkte sind erschöpfend enthalten in der Erklärung führen der Persönlichkeiten des öffentlichen, wirtschaftlichen und wissen schaftlichen Lebens vom 19, Februar 1930, Die dort gestellte Forderung: grundlegende Änderung der Finanz- und Wirt schaftspolitik, bestehend in endgültiger Ordnung der öffentlichen Finanzen, Herstellung des bestmöglichen Verhältnisses zwischen Aufwand und Leistung bei Erfüllung der öffentlichen Aufgaben und damit Beseitigung jedes sachlich nicht unbedingt erforder lichen öffentlichen Aufwandes, Erleichterung der Privatwirtschaft von den öffentlichen Lasten und Steigerung ihrer Produktivität, zeigt die Schäden, an denen die deutsche Gesamtwirtschaft krankt. Es find auch die Schäden, die das buchhändlerische Gewerbe in erster Linie bedrücken; gemeinsam mit der deutschen Privatwirt schaft fordert es deshalb ihre Beseitigung, Wenn die buchhänd lerische Spitzenorganisation nicht häufiger, als es in den zurück liegenden Jahren geschehen ist, mit Forderungen solcher Art hcrvorgetrcten ist, so war der Grund dafür, daß der Bvrsenvec- ein in diesen Fragen mit den zentralen Spitzenverbänden von Handel und Industrie Hand in Hand geht und diesen die Wort führung überlassen hat. Die allgemeinwirtschaftlichcn Probleme des Jahres 1929 sind die gleichen geblieben wie die seiner Vorgänger; nur dem Grade nach muß ein Unterschied festgestellt werden. Es ist zwei fellos eine Verschärfung namentlich hinsichtlich der Kreditlage und damit verbunden des Schwindens des Betriebskapitals ein- getreten. Das mag die Ursache dafür sein, daß 1929 als beson ders schweres Notjahr bezeichnet und mit 1923 verglichen worden ist. Dabei bleibt es ein schwacher Trost, feststellen zu können, daß es vielen anderen Ländern, darunter einzelnen Gläubigerstaaten, auch nicht besser geht. Die Zunahme des Pessimismus und der schon in früheren Berichten gekennzeichneten Unternehmermüdig- leil sinket damit ihr« natürliche Erklärung, Auch für den Buchhandel gilt, daß das Jahr 1929 keine wesentlichen Änderungen gebracht hat; wohl aber haben sich seine Sorgen erheblich verschärft. Läßt sich in vielen seiner Zweige infolge höchster Anstrengungen die Erhaltung des Umsatzes, ja sogar eine geringe Umsatzsteigerung im Jnlandgeschäst und beim Export feststellen, so fehlt es doch an entsprechender Mehrung des Gewinns, Der Ertrag ist trotz Umsatzsteigerung zurückgcgangcn. Die Ursachen hierfür sind mancherlei Art: die Steigerung der Herstellungs- und Bertriebskostcu durch Erhöhung der Tarife ohne entsprechenden Ausgleich in den Preisen, insbesondere aber immer weitcrgehende Ansprüche der Käufer in der Kreditnahms, Zunahme der Ratenzahlung auf der einen, stärkere Zurückhaltung des vertreibenden Buchhandels in der Lagerergänzung und Über- handnahme der Einzelbestellungen aus der anderen Seite, Diese Erscheinungen sind in allen buchhündlerischen Zweigen gleich. Wir sehen deshalb davon ab, die Lage jedes einzelnen von ihnen umfassend zu schildern und beschränken uns darauf, nur einzelne besonders bedeutsame Merkmale hervorzuheben. Der wissenschaftliche Verlag und das wissen schaftliche Sortiment klagen über den Rückgang der Aufnahmefähigkeit des Jnlandmarktes. Die Beschränkung der Etatmittel für alle öffentlichen Stellen, insbesondere für die Bi bliotheken, macht sich aufs nachteiligste bemerkbar, — Auch die Absatzverhältnisse bet der Studentenschaft bereiten Schwierig keiten, Die durchschnittlich niedrige Lebenshaltung der Studie renden zwingt zu größter Sparsamkeit und wirkt sich naturgemäß in erster Linie bei der Beschaffung des geistigen Handwerkszeugs 401
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