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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1893
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- Erscheinungsdatum
- 11.12.1893
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- Deutsch
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287, II. Dezember 1893, Nichtamtliche" Teil, 7699 1893/94«) hat bei 868 Seiten Umfang das große Format des vom Sortimenter gebranchten Barsortimentskatalogs, ist ebcnsalls nach Materien geordnet n»d mit einem Sachregister versehen. Beide Kataloge dienen sowohl dem Publikum wie auch dem Buchhändler, letzterem neben dem alphabetischen Lagerverzeichnis als zweck mäßig geordnete Uebersichten über die dort verzeichneten Werke, die der Buchhandel bekanntlich als seine Brotartikel betrachtet. Neben diesen allgemeinen Katalogen geht bei beiden genannten Barsortimentcn eine große Anzahl kleiner Spezialkataloge einher, die bestimmte Wissenschastszweige oder Littcraturgruppen zu sammenfassen und gleichfalls für den Handgebrauch des Publikums berechnet sind. Während F. Volckmar in seinen drei »Ver zeichnisse» wissenschastlicher Handbücher- je mehrere Gruppen und Disciplinen zusammenfaßt, diese drei sodann wieder in einem vierten Bändchen vereinigt und daneben noch ein allgemeines Verzeichnis im gleiche» Sedezformat erscheinen ließ, brachte K. F. Koehlcr unter der Bezeichnung »Kompendien-Kätaloge« deren sieben und beschränkte ihren Inhalt auf engere Wissensgebiete. Auch von de» Neuigkeiten des zur Rüste gehenden Jahres er schien bei jeder der beiden Firmen noch ein besonderer kleiner Katalog für das Publikum. Bei all diesem vortrefflichen Vertriebsmaterial ist auf dem Umschlag ein Plätzchen für de» Ausdruck der Sorlimentsfirma Vor behalten, während die Firma des Barsortiments selbst völlig ver schwindet. Der Sortimenter kann also diese vielumfassenden Kataloge seiner Kundschaft als das Ergebnis eigener Arbeit und Für sorge vorführen, und wird sich damit, wo ihm die Konkurrenz keinen Strich durch die Rechnung macht, sicher nachhaltig em pfehlen, vorausgesetzt, daß es ihm möglich ist, gleichzeitig auch sein Lager in annähernder llebereinstimmuug mit den Katalogen zu halten. Hier freilich steht er vor mehr als einer baren Un möglichkeit, die wir den sachkundigen Lesern unseres Blattes nicht näher auszuführen haben. Immerhin mag betont werden, daß ein, je nach Umsang, Ansprüchen und Bedürfnis der Kund schaft möglichst großes und immer gut im Stande gehaltenes Lager das allcrwichtigste Erfordernis jeden Sortimentsgeschäftes, ja oft das einzige Geheimnis seines Erfolges oder Mißerfolges ist. Man sollte meinen, daß mit diesen Katalogen dem Bedürf nis genügt sein könnte, besonders wenn man die vielen Einzel kataloge, die eine Reihe größerer Sortimentsfirmen für ihre Kundschaft herausgiebt, hinzurechnet. Im Grunde ist für jeden ernsten Bücherfreund hiermit auch des Guten vollauf genug geschehen; jedermann weiß aber, wie ungern sich die ernsteste Bücherfreundschaft durch Kaus bethätigt, wie verwöhnt unser Publikum ist und wie sehr man cs bei seiner schwachen Seite fassen mußt Dieser Erkenntnis entsprangen die illustrierte» Weihnachtskataloge, mit denen vor 38 Jahren die Hinrichs'sche Buchhandlung den Anfang machte, gefolgt von Seemann, Volckmar, Koehler und ganz neuerdings Fock. Alle diese Kataloge liegen auch diesmal wieder vor. Der Hinrichs'sche sei als der älteste hier zuerst erwähnt. Von allen genannten ist seine äußere und innere Erscheinung die am wenigsten anspruchsvolle. Er verzichtet aus belletristische Beigaben und kritische Besprechungen und begnügt sich mit einer schlichten, zweckentsprechend geordneten Aufführung der bekann teren, zu Wcihnachtsgaben geeigneten alten und neuen Litteratur. Der Znserat-Anhang ist von mäßigem Umfange. Das ganze, übrigens durchaus würdig ausgestattete Buch umfaßt 68 Seiten gr. 8". Der Volckmar'sche Weihnachtskatalog erschien, wie im Vorjahre zum erstenmale, auch diesmal wieder in einem statt lichen Quartformat. Das Literaturverzeichnis, das auch hier nach Stoffen geordnet ist, wie übrigens bei allen, eröffnet den Band; ihm folgt eine kritische Rundschau von lir. K. Heinemann und noch sechs anderen Rezensenten über eine Anzahl von Erscheinungen des^ Jahres, reich mit ,Bildern geschmückt und begleitet von einer katalogisierten Uebersichl über die Neuigkeiten von 1893. Ein umfangreicher und splendid auSgestatteter Anhang mit Bücher anzeigen der Verleger macht den Beschluß. Das 88 Seiten um fassende stattliche Buch zeichnet sich neben der vornehmen Aus stattung besonders durch große Reichhaltigkeit der angeführten und zweckentsprechend gruppierten Büchertitel aus. In seiner äußeren Erscheinung macht es den Eindruck eines kleinen Pracht werkes, fast zu schön und gediegen für den vorübergehende» Zweck; Papier und Druck sind gleich vortrefflich; vielleicht aber würde letzterer im Katalog- wie im Anzeigenteile ein noch vorteilhafteres Bild haben bieten können, wenn die Verwendung von fetten und halbfetten Schriften eine größere Beschränkung erfahren hätte. Die häufige Wiederholung von fettgedruckten Worten oder Zeilen verwirrt und wirkt der beabsichtigten Hervorhebung entgegen, statt sie zu fördern. K. F. Koehlers Weihnachtskatalog (gr. 8", 128u. 48S.) wird unter der tleberschrift »Neues vom Büchermarkt« durch Ernst Kießling mit einer kurzen Beschreibung der Künstler lausbahn von C. W. Allers eingeleitet, der ein Bildnis des noch jungen Mannes beigegeben ist. Eine Anzahl von Proben aus seinen Werken ist in den weiteren Text dieser Abteilung cingestreut. Wie bei Oscar Pletsch und Albert Hendschel offen barte sich bekanntlich bei Allers eine phänomenale Begabung für die naturgetreue, Humor- und gemütvolle Wiedergabe des Lebens durch die einfache Bleistiftzeichnung, die diesen Künstler schnell zum Liebling aller Welt gemacht hat. Die erstaunliche Lebenswahrheit seiner Bilder und Bildchen fällt auch in diesem Kataloge sofort überzeugend ins Auge; wir brauchen sie nur mit anderen Bildproben desselben Katalogs zu vergleichen, um den himmelweiten Unterschied zu erkennen, der seine Auffassung und Gestaltungskraft von denen anderer Zeichner trennt. Von allen uns bekannten neueren Zeichnern dürste Allers nur mit dem liebenswürdigen, leider zu früh verstorbenen Albert Hendschel um die Palme ringen; doch halten wir dafür, daß er diesen an Produktivität und Vielseitigkeit übertrifft, soweit nach Beider Veröffentlichungen ein Urteil möglich ist. Die Aufnahme der hübschen Allers'schen Bildproben in den Koehler'schen Katalog wird diesem letzteren gewiß viele Freunde zusühren, die sich bei ihrer Betrachtung hoffentlich auch Herbei laffen einen Blick in die sie rings umgebenden kritischen Berichte über neue Erscheinungen des Büchermarktes zu werfen. Von einem ungenannten Verfasser geschrieben, zeichnen sich diese Be richte durch frische Schreibweise aus und geben bei aller not wendigen Kürze doch einen ausreichenden Begriff vom Inhalt des besprochenen Werkes und seiner Richtung. Ein kurzer Auf satz: »Ueber die künstlerische Thätigkeit der Frau im Hause« unterbricht die Bücherbesprechungen und schließt mit einem aus führlichen Verzeichnis der in dieses Gebiet einschlagenden Litte ratur. Ein weiterer Aufsatz am Schluffe der Besprechungen behandelt das »Werk» des berühmten Maler-Radierers Bernhard Mannseld und giebt als Probe seiner Kunst eine vortrefflich ge lungene Verkleinerung der malerischen Ansicht von Marburgs ehrwürdiger Universität, eines Bildes, das mit Recht zu den schönsten Erzeugnissen der deutschen Radierkunst gerechnet wird. Ein anschließendes, außerordentlich vollständiges Bücherverzeichnis nimmt die folgenden 72 Seiten des Katalogs in Anspruch und bildet dessen eigentlichen Kern. Der Empfehlungsanzeiger der Verleger, der den Beschluß macht, hält sich in maßvollen räum lichen Grenzen. Ein hübscher und gehaltvoller Weihnachtskatalog ist auch wieder der Seemann'sche, der unter Mitwirkung namhafter Gelehrter von 0r. K. Heinemann herausgegcben ist und in seinem dreiundzwanzigsten Jahrgange steht (8". 124 S.). Ein reicher belletristischer und litterargeschichtlicher Teil eröffnet ihn und bringt an erster Stelle eine lesenswerte Novelle von Fer dinand von Saar, der biographische und litterargeschichtliche Auf sätze und eine kleine Auswahl noch wenig bekannter Gedichte von hervorragenden Autoren folgen. Verschiedenes andere, darunter auch ein launiger Brief Bismarcks an General von 1029«
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