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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1930
- Strukturtyp
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- 1930-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1930
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- Deutsch
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thüringische Wcge-Gesetz gelte. Nach diesem könne lt. Paragraph 5 jeder Mann aus einem öffentlichen Wege sich auf halten, gehen, reiten, Vieh treiben, mit Fahr zeugen aller Art fahren (Gemeingebrauch). Im Para graph 7 bestimmt, daß ein öffentlicher Weg dem Gemeingebrauch im Sinne des Paragraph 5 diene. Ein anderer Gebrauch ist nur mit Erlaubnis der Wege-Polizeibehörde zulässig. (Sonder gebrauch.) Nach thüringischem Recht umfasse der Allgemeingebrauch nur das Recht, sich auf einem öffentlichem Wege aufzuhalten, zu gehen usw. Einen Anlieger-Gemeingebrauch kenne das thüringische Recht nicht, vielmehr sei jeder Gebrauch, der über den Gemeingebrauch hinausgehe, Sondergebrauch; darunter falle auch die Anbringung eines Lichtreklcnnekastens. (März 1930.) Hamburg. Der Kläger hat vor seinem Laden ein Reklameschild ange bracht, das etwa 2 Meter in den Luftraum vor dem Hause ragt. Er beantragt, dafür keine Gebühren zahlen zu müssen, bereits bezahlte zurückzuerhalten. Der Kläger wurde abgewiesen unter folgender Begründung: »Grund und Boden vor dem Geschäft sind Privateigentum des Klägers. Dieser Grund und Boden wird vom öffentlichen Ver kehr benutzt. Nach Paragraph 2 der Straßenordnung sind »öffent liche Straßen« auch Privatstraßen, wenn in ihnen ein öffentlicher Verkehr stattsindet. Da die Straßenordnung im Paragraph 59 bestimmt, daß für Schilder, die in den öffentlichen Luft raum hineinragen, die Genehmigung der Polizeibehörde einzu holen ist, so kann, entsprechend der Behandlung der im Privat eigentum befindlichen Straße, als öffentlicher Luftraum auch der Luftraum als öffentlich angesehen werden, der sich über dem privaten Grund und Boden des Klägers befindet. — Es wird noch Bezug genommen auf ein Urteil des Hanseatischen Ober landesgerichts, das die Frage in der gleichen Weise beurteilt mit der Bemerkung, daß bei der Bestimmung über den Lustraum die gleiche Veranlassung vorliege wie bei den Straßen, nämlich die, der Hinderung und Gefährdung des freien Verkehrs vorzu- beugcn.« (März 1929.) Frau und Beruf. Im Hinblick auf das Thema »Frau und Buch« und auf die Werbung, die sich insbesondere an die Frau wendet, auch den Weg zum Mann über die Frau wählt — unter den Käufern sind die Frauen in der Mehrheit —, seien nachstehend zwei Abschnitte aus dem jetzt abgeschlossen vorliegenden Handwörter buch der Arbeitswissenschaft (Verlag Carl Marhold, Halle)*) wiedergegeben. Zunächst eine allgemeine Übersicht: Die Zahl der berufstätigen Frauen hatte sich vor dem Kriege in einem Vierteljahrhundert fast verdoppelt; um wieviel mehr mußte sich diese Bewegung nach dem Kriege steigern, da sich die wirtschaft lichen Verhältnisse der Frauen noch um ein Bedeutendes verschlech tert haben. Die Zahl der Mädchen, die so wirtschaftlich stark sind, daß sic berufslos gesichert in die Zukunft schauen können, ist gering, svdaß sie im Vergleich zu den übrigen kaum eine Rolle spielen. Die Inflation hat ferner in vielen Familien, die früher durch ihren Vermögcnsbesitz ihren Töchtern ein auskömmliches Leben bieten konnten, diese Möglichkeit zerstört. Aber selbst die wirtschaftlich ge sicherten Mädchen fühlen häufig durch die moderne Schulerziehung und den Zeitgeist, die in ihnen das Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesamtheit wecken, die innere Notwendigkeit, einen Berus aus- zuttben. Besonders stark hat die Zahl der berufstätigen Ehefrauen zugenommen; denn die durch den Krieg hervorgerufene verteuerte Lebensweise zwingt viele Frauen dazu, ein Zusatzeinkommen zu dem des Mannes zu verdienen. Viele wollen auch die Bequemlichkeiten, die sie früher bei Doppelverdienst hatten, nicht aufgeben, und bleiben deshalb im Beruf, ohne daß sie die Not dazu zwingt. Schließlich verursachte auch die Zunahme der weiblichen Bevölkerung überhaupt eine Vermehrung der berufstätigen Frauen. Seit der Berufszählung im Fahre 1007 hat die Zahl der weiblichen Bevölkerung bis zur Zählung im Jahre 1925 in folgender Weise zugenommen: *) Das Handwörterbuch wurde im Bbl. bereits früher angezeigt. Es enthält viel wertvolles Material auch sonst für Marktanalyse und Werbung des Buchhandels. Weibliche Gesamtbevölkerung 4- 13,2°/,, Weibliche erwerbsfähige Bevölkerung > 30,1°/,, Weibliche erwerbstätige Bevölkerung 4- 34,8°/,, Weibliche berufslose Selbständige -I- 33,5°/,, Weibliche Angehörige ohne Hauptcrwerb — 0,6°/,. Wie verteilen sich nun die erwerbstätigen Frauen auf die zelncn Berufsgruppen? Wir legen der Betrachtung die 6 Gruppen zugrunde, die bei der Berufszählung von 1925 verwendet wurden. In allen diesen sind neben den Männern auch Frauen tätig; jedoch ist der Anteil an den einzelnen Gruppen, wie die folgende Tabelle zeigt, verschieden: i Von je 100 weiblichen Erwerbstätigen entfallen auf: ^ . ZR. 44 Länder und Landesteile -Z S? ZN -r KsL ZH Bayern 56.1 19.3 10.8 2.6 2.0 9.2 Sachsen 17.1 53.9 15.6 1.9 2.2 9.3 Württemberg .... 65.8 23.9 9.1 1.6 2.0 7.6 Baden 50.4 24 9 10.5 2.0 3.0 9.2 ^ Thüringen 43.5 33.8 10.5 . 1.7 1.8 8.7 1 Hessen 62.5 22.1 10.9 2.0 2.6 9.9 Hamburg 2.7 25.8 38.3 5.1 5.6 22.5 Mecklenburg-Schwerin. 49.6 7.8 10.1 2.5 2.9 27.1 Oldenburg 63.5 10.0 10.1 1.9 2.0 12 5 Braunschweig .... 42.4 23.4 15.4 2.5 2.4 13.9 Anhalt 43.1 21.6 14.8 2.6 2.6 15.3 4.1 26.9 32.6 4.9 5.5 26.0 Lippe 62.9 19.9 11.5 1.0 2.6 12.1 Lübeck 85 27.4 30.7 4.9 4.9 23.6 Mecklenburg-Strelitz 55.8 9.4 9.8 1.7 2.3 21.0 Waldeck 75.4 4.8 8.2 0.7 1.9 9.0 ' Schaumburg-Lippe . . 60.7 12.3 10.8 1.3 1.7 13.2 ^ Reich ohne Preußen . 43.6 28.6 12.9 2.2 2.4 10.3 . Ostpreußen 64.2 8.8 9.4 2.2 1.8 13.6 ( Berlin 0.8 45.3 26.9 5.5 3.6 17.9 t 55.0 21.1 8.7 1.6 2.0 11.6 < Pommern 60.4 10.3 11.5 1.8 2.1 13.9 ^ Schleswig-Holstein . . 38.3 18.0 16.8 2.8 3.1 21.1 - Abgesehen von den überwiegend industriell eingestellten Ge bieten wie Sachsen und Berlin wird das Hauptkontingent der weib lichen Berufstätigen in der Landwirtschaft gestellt. Teilweise be trägt dieser Anteil über 50°/, der weiblichen Erwerbstätigen über haupt) so in Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Oldenburg, l Lippe, Mecklenburg, Schaumburg-Lippe, Ostpreußen und Branden burg, in Waldeck sogar über 75°/,. Begreiflicherweise bietet in Ham burg, Bremen und Lübeck die Abteilung Handel und Verkehr den meisten Frauen Arbeit. Die Abteilungen Öffentliche Verwaltung und Gesundheitswesen nehmen überall nur wenige Frauen auf, dagegen ist der Anteil der weiblichen Kräfte für häusliche Dienste in einigen Gebieten verhältnismäßig hoch, so z. B. in Mecklenburg-Schwerin 27,155 und in Bremen 26,055 der weiblichen Erwerbstätigen. Geht man von den Verhältnissen Berlins aus, das in allen Berufs- zweigcn weibliche Arbeitskräfte verlangt, so ergibt sich folgendes Bild: In den Fachabteilungen der Arbeitsnachweise wurde im Jahre 1924/25 am meisten weibliches Personal für die Metallindustrie ver mittelt (34,755). Es folgte das Gastwirtsgewcrbe mit 14,8^. Die nun folgende Abteilung für Bekleidung und Textilgewerbe beschäf tigte vorwiegend Frauen (fast das dreifache der Männer). Bei den Buchbindern waren sogar 79,155 Frauen. Es folgten in größeren Abständen kaufmännische Angestellte, Tabakarbeiterinncn, Kondi- torinnen, Angehörige des Transportgewerbes, Krankenpflegepersonal, Wohlfahrtspflegerinnen und Angehörige geistiger Berufe. Die Verteilung der verschiedenen Berufe unterliegt bedeutsamen Schwankungen innerhalb eines Jahres, die zum großen Teil durch Saisonarbeit bedingt sind. Vor allem haben landwirtschaftliche Be triebe zu gewissen Zeiten einen größeren Bedarf an weibliche Arbeitskräften, der sogar teilweise den Bedarf an männlichen A beitern übersteigt. Besonders ist das bei solchen Arbeiten der Fal die weniger Kraft und Umsicht als Ausdauer erfordern (z. B. Unkrautjäten). Die zeitweilige erhöhte Nachfrage tritt in verstärkt! Maße bei den verschiedenen Erntearbeiten auf, so beim Einbring! des Gemüses (Spargelstechen), der Kartoffeln, auch bei der Getreid ernte, soweit nicht Maschinen verwendet werden. Nach Beendigui eines Arbeitsabschnittes werden die Arbeiterinnen meist wieder ein lassen. Für diese landwirtschaftlichen Saisonarbeiterinnen biet, manchmal auch der Winter Arbeitsgelegenheit, so vor allem in d, Gebieten mit Flachsanbau oder mit vorwiegender Geflügelzu
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