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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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KM Ar. 104 (R. 62). 87. Jahrgang. Leipzig, Sonnabend den 15. Mai 1920. Redaktioneller Teil des Börsenblatts veröffent Im Vordergrund des In Die Kantatetage des Jahres 1920. Aufmerksamer als sonst mögen die deutschen Buchhändler D Morts die Kantatetage dieses Jahres verfolgt haben. Die wirt- D Wichen Schwierigkeiten der Nachkriegszeit kommen dem ein- D Km immer mehr zum Bewußtsein und lassen ihn uuwillkür- D ich halt suchen an dem festen Gefüge seiner Organisation, die Wm so manchen Sturm überdauert hat und, will's Gott, auch Mn werden wird über die gewaltige Brandung der Zeit, die Mmerkbar an unsere Ufer schlägt. Deutschland steht im Zeichen Dkl Achterwortes, das vom großen gigantischen Schicksal spricht, Mktches den Menschen erhebt, wenn es den Menschen zermalmt«. Dkillnschicksale sind Menschenschicksale. Wenn unserem Volke trotz Dtn Zeichen von Krankheit und Verfall noch genügend innere MH zugetraut wird, um die schwere und schwerer werdende WM überwinden zu können, so ist die Aufgabe des Buchhandels Midie nächste Zukunft gegeben: mitzuhelfen und mitzuarbeiten Dm der Erweckung eines neuen Geistes. Denn wenn auch heute Ml don einer geistigen Erneuerung durch die Revolution ge- Mchn wird, so scheint es doch fast, als ob hier gerade vorher Dilegesehene Mängel in Gemeinschaft mit krankhaften Zuständen Dß! allgemeinen Verwirrung erheblich beigetragen hätten. »Bil- WMg und abermals Bildung!« Diese Forderung, die Adalbert Mlisler in den Revolutionstagen der vierziger Jahre erhob, gilt Ich und in viel stärkerem Maße, für unsere Zeit. Der Buch- MM ist der Hüter einer gewaltigen geistigen Kraftquelle, von Mm Größe und Umfang nur der kleinste Teil des Volkes eine D Mong hat. Um sie aber in neuer Weise fließen zu lassen, sie M das Netz, vielgestaltiger Kanäle abzuleiten und die Wasser Wchchmäßig auf das große Gebiet zu verteilen, dazu müssen die MM gegebenen Vorbedingungen in gewissem Maße erhalten D Mn und müssen neue Mittel und Wege gefunden werden, das ME mit dem heute so notwendigen geistigen Nahrungsstoff, wie Minunserem Schrifttum als vornehmstem Bildungsmittel ge- M M ist, zu versorgen. Mit anderen Worten: Nur ein gesunder Malscher Buchhandel, eine auf gesunder Grundlage beruhende Mchrzeuguug und ein opferfreudiger und tüchtiger Vermittler- MHändlerstand werden imstande sein, den ihnen zufallenden Milder Aufgabe einer geistigen Wiedergeburt unseres Volkes Merfüllen. Diese Sorge stand im Mittelpunkt der diesjährigen MMetage. Aus ihr entsprangen die vielen kleineren Gegen- Diiade der Verhandlungen und Besprechungen, und sie war es Mckrum allein, die schließlich die Flut widerstrebender Meinun- M» und Absichten in das ruhigere Fahrwasser des beruflichen DlllMeininteresses überleitete. Während in früheren Jahren am Sonnabend ein offizieller DkMlmgsabend im großen Saale des Buchhändlerhauses Dichnd, hatte man diesmal die Räume des Ratskellers für die Dck Zusammenkunft bestimmt. So befand man sich bereits in Dki inneren Stadt und brauchte den Weg nicht noch einmal zu Dilichen, wenn man sich in die altgewohnten Stätten wie Aecker- DwS Keller, Auerbachs Keller, Kaffeebaum usw. zur weiteren D«bereitenden Zwiesprache« Gegeben wollte. Um die achte Mmde hatten sich die für die Zusammenkunft bereiigehaltenen Düime des Ratskellers bis auf den letzten Platz gefüllt. Die geschloßen, weiters Exemplars zum Geschäftsstelle oder bei -postllberwcisung inner! schen Meiches SO Marli halbjährli ' " ' Klänge einer Streichmusik wurden bald durch das lebhafte Stim mengewirr der Anwesenden übertönt, die den in Trank und Speise gebotenen Genüssen eifrig zusprachen. Die durch Polizeistunde begrenzte Zeit flog schnell dahin. Wer gewohnt war, noch eine Weile bei Aeckerlein zu sitzen und sein bereitgehaltenes Scherfletn in die unergründlichen Tiefen der berühmten Pettershose zu ver senken, mußte sich rechtzeitig aufmachen, um nicht vor geschlos sener Tür zu stehen. Dicht gedrängt hatte man in den altver trauten Räumen Platz genommen, als auch schon die Herren vr. Georg Paetel und Hermann Hillger unter Aufwendung allen Hu mors, der ihnen in dieser Zeit zu Gebote stand, ihr mühevolles, selbstloses Licbeswerk begannen. Leider fehlte die Zeit, um der einen großen »Lese« noch die verschiedenen üblichen »Nachlesen« folgen zu lassen. Die heilige Hermandad erschien in höchsteigener Person und stellte ein kurzbefristetes Ultimatum, dessen Annahme nicht verweigert werden durfte. über den Verlauf der Hauptversammlung des Bör senvereins am Kantate-Sonntag sind unsere Leser durch das bereits in Nr. 96 lichte Protokoll unterrichtet. teresses stand natürlich die in der bekannten Denkschrift vorgeschlagene Reform des Leipziger Verkehrs, deren Beratung bekanntlich einem Ausschuß übergeben worden ist. Die Stellung nahme der Leipziger Kommissionäre ergibt sich aus der in Nr. 94 veröffentlichten Entschließung. Hoffen wir, daß es gelingt, das Ausführbare aus den Vorschlägen herauszuschälen und zum Wohle des Leipziger Platzes und des Gesamtbuchhandels zu ver wirklichen. Mit Recht wurde auf das überhanduchmen und die Notwendigkeit der Bekämpfung und Unterdrückung des erotischen Elements in der Literatur hingewiesen. Der deutsche Buchhandel ist sehr Wohl imstande, die ihm aus dieser Richtung drohende Gefahr für sein Ansehen abzuwenden und an seinem Teile er heblich dazu beizutragen, daß dieser verderblichen Strömung in unserer Literatur ein fester Damm entgegengesetzt wird. Denn immer noch ist die schlechte oder abwegige Geschmacksrichtung des Volkes an den Nockschößen des Buchhandels hängenge blieben und mutz daran erst recht hängen bleiben, wenn ihm der Vorwurf gemacht werden kann, daß er sich von ihr treiben lasse, statt ihr zu begegnen. Die schwerste Sorge bildete natur gemäß die anhaltende Verteuerung des Buches. Aus ihr heraus haben sich eine Menge ttbelstände gebildet, die für die Weiter existenz der buchhändlerischen Organisation allerlei Gefahren mit sich bringen. Eine große Beruhigung für die anwesenden Sorti mentsbuchhändler mag die Mitteilung des Ersten Vorstehers des Börsenvereins gewesen sein, daß der Widerstand des Reichswirt schaftsministeriums gegen den 207»igen Teuerungszuschlag end lich als gebrochen angesehen werden kann. Mit ihm ist auch der Widerstand der 29 Verleger als aufgegeben zu betrachten, der so viel Staub im Berufe aufgewirbelt hat. Im Flusse befinden sich noch die Fragen des Auslandverkehrs und des Verkehrs mit den deutschsprachigen Ländern, über deren politische Zuge hörigkeit noch nicht entschieden ist. Hier wird die Zukunft erst eine befriedigende Regelung herbeiführen können. Als Haupt ergebnis aller Verhandlungen muß der gute Wille gebucht werden, 481 Erscheint werStäglich. Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag ein-rr Die ganze Seite umfastt SSV viergespalten«-petitzetlen, di« «L geschloßen, weitere Exemplars zum eigenen Gebrauch frei;; Seile oder deren Daum »ostet 2.28 MS.; Mitglieder des rd:r br: pr;"°brr^riiung innerhalb des Deut- N Dörsenvereins zahlen für eigens Anzeigen 78 -Pf. f. d Seils, «j scheu Deiches so Mar» halb,ährlich. Dichtmitglieder im :r'/,S.280M., l/zS.130M., >/<S.e8M.,Stellengesuche werden N Deutschen Deiche zahlen flir jedes Exemplar SO MarS halb- « mit 40 Hf. die Seile berechnet. Sn dem Illustr. Teil: f. Mitgl. j? jährlich. Dach dem Ausland erfolgt Lieferung über Leipzig ;« d. Dörsenvereins S. 110 M., >/,S. 210 M„ S. 400 M.. Z? oder durch Kreuzband, an Mchtmitglieder in diesem Falle »; s. Dichtmitgl. ISO M., 380 M.. S80 M. Beilagen werden nicht gegen 7-80 MarS Anschlag für jedes Exemplar. ;; angenommen. Beiderseitiger Erfüllungsort ist Leipzig, Dationierung d. Dörsenblattraumes, sowie -Preissteigerungen, auch oha- besond. Mitteilung im Einzelsall s-derz. Vorbehalten. 8
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