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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-15
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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nur wenig Ankmng im Berlage, da er befürchtete, das ebener- wieder einsetzende Auslandgeschäft und damit die so wünschen» werte Verbreitung des deutschen Buches im Auslande dadurch zu beeinträchtigen, so änderte sich diese Anschauung angesichts Sei geradezu katastrophalen Sturzes der deutschen Valuta im Lch des Berichtsjahres immer mehr und mehr. Die Zahl der Ver leger, die sich zur Berechnung eines solchen AuslandzuschW entschlossen, wuchs an, und damit das Bestreben und der Wunsch dieser Firmen, diese einseitige Maßnahme auf eine legale GnrO lage gebracht und vom Börsenverein geschützt zu sehen. Ar Herbstversammlung in Würzburg, die auch diese Frage zum Vr- handlungsgegenstand gemacht hatte, zeigte schon einen weserrt- lichen Slimmungsumschwung, und bald danach sah sich dr, Börsenverein auf Antrag der Deutschen Gesellschaft für Au» landbuchhandel dazu veranlaßt, eine Sitzung der großen A- bände nach Leipzig einzuberufen, die am 29. September siw fand und der der Entwurf einer »Verkaufsordnungsüi das Ausland-- zur Begutachtung vorgelegt wurde. Ar Beratungen zeitigten den Beschluß, die Entwürfe der Verkach ordnung und der Kursumrechnungstabelle den Verlegerberckt Mitgliedern des Börsenvereins mit der Aufforderung zu unterlm ten, durch Vollziehung einer entsprechenden Erklärung dieser Vri- kaufsordnung zuzustimmen. Während die Vertretung des Sor timents mit Ausnahme des Auslandssorttments und der EM geschäfte von vornherein der Valutaregelung sympathisch gegen- überstand, wandte sich der Vorstand des Verlegervereins mein» Rundschreiben vom 8. Oktober 1919 an seine Mitglieder, um sie auf die Bedenken aufmerksam zu machen, die nach seiner AM gegen die Durchführung einer so außerordentlich schwerwiegen den Maßnahme sprachen. Nachdem sich aber die Mehrheit da anwesenden Mitglieder des Verlegervereins in einer »<i im W 21. November 1919 nach Berlin zusammenberufenen außerordem lichen Hauptversammlung dahin geäußert hatte, die Erhöhung des Auslandpreises stelle eine unaufschiebbare Notwendigkeit d« und geschehe am sachdienlichsten auf dem Wege einer Valutuoii- nung, die sich in den Grundzügen des Entwurfs des Böisin- Vereins bewege, konnten die Verhandlungen fortgesetzt imden. die sich nunmehr im wesentlichen auf die Regelung der BeNii- lung des Valutagewinns zwischen dem Verlag und dem nut dem Auslande liefernden Jnlandssortiment bezogen. Eine wi- tere Sitzung am 16. Dezember in Leipzig beschäftigte sich m der Festsetzung des endgültigen Wortlauts, und der Buchhandel konnte der alsbaldigen Verkündigung der Verkaufsordnung ent gegensehen. Leider erhoben sich in letzter Stunde abemuli Schwierigkeiten von feiten des Verlags wegen der Fassung de! § 7, und so machte sich für den 7. Januar 1920 eine abermalige Zusammenkunft in Leipzig notwendig, bei der es gelang, die Interessen von Verlag und Sortiment auf der mittleren Linie auszugleichen. Durch Veröffentlichung im Börsenblatt lm 15. Januar 1920 wurde die »Verkaufsordnung für AuSiand- lieferungen« dann in Kraft gesetzt. Leider hatten sich die Ver handlungen dreieinhalb Monate hingezögert — ein Zeiirannr in dem dem deutschen Buchhandel, insbesondere dem Beringe soweit er nicht inzwischen zur Selbsthilfe geschritten war, grase Summen verlorengegangen sind. Ihren Abschluß fand die Bewegung erst in der nunmehr ein- ! geführten Kontrolle der gesamten Bücherausfuhr, der ein Ar!-! fuhrverbot vorausgcgangen war. Erst damit sind die -icke- rungcn geschaffen, die von vornherein als erforderlich bcMiiel wurden, nm die Verkaufsordnung tatsächlich zur Tnrchflöniq zu bringen. Die »Außenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe- j ist in Wirksamkeit getreten; es wird sich nun zeigen, wie der zunächst etwas umständliche Betrieb arbeitet. Der Absatz ins Ausland ist zweifellos, wie ja auch Maui- gesehen wurde, zunächst zurückgegangen. Dieses Manko M aber für den Verlag und das Sortiment durch die hohen V» j lutaaufschläge weit mehr als ausgeglichen, ganz abgesehen m! dem großen Vorteil, daß nunmehr einer sinnlosen Verschleuß rung wertvoller deutscher Bücher, die zum Teil zurzeit gar nitt oder nur zu einem vervielfachten Preise wieder gedruckt Weida können, ein Riegel vorgeschoben worden ist. Es darf wohl ge ¬ meine Wirtschaftslage des Sortiments bei und wtu kues durch ein besonderes Rundschreiben an seine Mitglieder bekanntgeben. Er steht aber nach wie vor auf dem Stand punkt, daß jeder Sortimenter-Teuerungszuschlag so bald wie möglich abgeschasft werden muß. Er wird deshalb in dem Rundschreiben bei seinen Mitgliedern anfragen, ob diese bereit sind, ihre Teuerungszuschläge, Ladenpreise oder Rabattsätze oder alle drei in dem Maße zu erhöhen, daß das Sortiment auf den Teuerungszuschlag der Not standsordnung verzichten kann. 3. Der Vorstand des Börsenvereins ist bereit, das geplante Vorgehen des Verlegervereins unter der Voraussetzung zu unterstützen, daß der vom Verlag für die Notstands ordnung anzubietende Ersatz ein vollgültiger und dauern der ist. Sobald er diese Überzeugung gewonnen hat, ist er bereit, einen Antrag des Verlegervereins auf Abschaf fung der Notstandsordnung zu unterstützen. 4. Die Vertreter der Gruppe der 29 Verleger glauben, ob gleich sie der in Punkt 1 geschilderten Feststellung des Vorstands des Börsenvereins Raum geben, dabei beharren zu müssen, daß sie bei den Verkäufen ihrer eigenen Ver lagsartikel an das Publikum nur den 107«igen Teuerungs zuschlag erheben können, weil die Erhebung-eines 207°igen Teuerungszuschlags in ihren eigenen Betrieben einer ent sprechend vermehrten Gegenleistung entbehrt und deshalb für ihre Betriebe volkswirtschaftlich und juristisch an fechtbar sei. In Ausführung des Punktes 2 vorstehenden Protokolls hat sich der Vorstand des Verlegervereins inzwischen an seine Mit glieder mit der geplanten Umfrage gewandt. Deren Stellung nahme bleibt abzuwarten. Die an der Besprechung vom 3. März in Berlin teilnehmenden Sortimenter haben sich schon bei dieser Gelegenheit dahin geäußert, daß an eine Abschaffung der Nvt« standsordnung so lange nicht zu denken sei, bis nicht wieder feste Verhältnisse in unserem Wirtschaftsleben eingetreten sind. Das Sortiment müsse in der Lage bleiben, auf die Festsetzung der Verkaufspreise einen gewissen Einfluß auszuüben, solange mit sprunghaften Steigerungen aller Unkosten gerechnet werden müsse. Daß die angeregte Rabatterhöhung beim Verlage allge meinen Anklang nicht finden werde, bewies -schon die ableh nende Haltung einiger namhafter Verlegerteilnehmer an der Besprechung. Ist es nun trotz aller "Bemühungen nicht gelungen, die widerstrebenden Verleger auf dem Wege friedlicher Verhandlung zur Anerkennung der Notstandsordnung zu bringen, so hat sich auch das Reichswirtschaftsministerium bisher nicht zur Aner kennung der Notwendigkeit des Zuschlags entschlossen. Es for dert vielmehr weitere genaue Unterlagen über die wirtschaftliche Lage des Sortiments, und von neuem ergeht deshalb an die Vereine das Ersuchen, den Börsenverein in der Beschaffung dieses Materials zu unterstützen. Zu einer endgültigen Entscheidung ist das Reichswirtschaftsministerium ja bekanntlich nicht befugt — diese kann allein von den ordentlichen Gerichten auf Grund der Wuchergesetzgebung von Fall zu Fall, erfolgen. Es kann heute kaum noch einem Zweifel unterliegen, daß wir der Aufhebung des festen Ladenpreises und damit einer Änderung der ganzen Struktur des Börsenvereins immer näher kommen, wenn es nicht gelingt, diese von innen und außen kom menden Widerstände gegen die Preispolitik des Sortiments buchhandels zu überwinden. Als Sturntzeichen zu werten ist die Aufhebung der Ladenpreise der Vobachschen Zeitschriften einerseits, die Erhöhung des Sorümenter-Teuerungszuschlags auf 33^ v. H. für den Wiener Platz andererseits. Wer im Fortbestand unserer bewährten Organisation das Heil des Buch handels erblickt, kann nur mit Sorge dieser Entwicklung der Dinge entgegensetzen. Fand die bereits zu Kantate 1919 zur Besprechung kommende Anregung, die Preise für Bücherlieferungen in das Ausland durch die Erhebung von Zuschlägen wenigstens einigermaßen dem schlechten Staude der deutschen Valuta anzupassen, zunächst 486 —
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