Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200512
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192005127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200512
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-05
- Tag1920-05-12
- Monat1920-05
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ki allmählich unerträglich werdende feindliche Siegesübermut, in nach dem sogenannten »Frieden« von Versailles dauernd zu- mail und zielbewußt auf unsere völlige wirtschaftliche und BW Vernichtung hinarbeitet und die geistige Verelendung Kmschlands erstrebt, wobei ihm deutscher Unverstand nur allzu Whüge Hilfe leistet, tat das übrige, um schneller und immer Wci die deutsche Wirtschaft in den Abgrund zu treiben. Es darf geradezu als ein Wunder bezeichnet werden, daß Wr noch der Buchhandel trotz alledem verhältnismäßig gut chtzieidet. Insbesondere dürfte der Umsatz des Sortiments ein ichdcsüedigender gewesen sein, weniger allerdings wohl der ent- hichnde Reingewinn. Der Verlag hat fraglos ganz bedeutend «hi gelitten. Soweit er nicht imstande ist, in der nächsten Zeit W erhebliche Vermehrung seines Betriebskapitals seine Pro- Bansfähigkeit aufrechtzuerhalten, muß mit einem mehr oder ««lger schnellen Absterben einzelner Betriebe gerechnet werden. Unverständlich oder nur durch die Überfüllung aller Berufe ck die scheinbare Möglichkeit leichten Gewinns erklärlich bleibt imgegenirbcr der Andrang im Buchhandel. Im verflossenen ßeMsjahr halte der Vorstand auf Ansuchen des Börsenver- mi 229 Gesuche um Aufnahme in das Börsenblatt und Adreß- ich nachzuprüfen. Trotzdem er über die Aufnahmevorschriften hinaus strenge Auswahl traf, mußten davon 149 befürwortet «iden, 73 wurden abgelehnt, 7 blieben noch unerledigt. Die lilxilslast, die mit diesen Nachprüfungen den Vorstandsmitglie dern auserlegt wird, ist bald nicht mehr zu bewältigen. Allein diese Arbeit erfordert dringend eine gründliche Umänderung der Kiliner buchhändlerischen Vertretung. Ne Vereinigung zählte am 31. März 1919: 438 Mitglieder, -in ZI. März d. I. nach einem Zugang von 96 und einem Ab- mg von 34 genau 500 Mitglieder. Sie steht damit innerhalb der Beibandes der Kreis- und Ortsvereine der Zahl nach weit «derSpitze, leider aber noch nicht ihrer nach außen hin sicht- dam Bedeutung nach. Es ist daher unbedingt erforderlich, daß das buchhändle- chBereinsleben in Berlin mit möglichster Beschleunigung um- wdneu aufgedaut wird. Der Vorstand der Korporation hat es w? seines vorjährigen Hauptversammlungs-Beschlusses, dem -asm Hauptversammlung beitrat, und trotz wiederholten Er- ichus von unserer Seite — zum Teil infolge auch seiner Über listung mit Geschäften — noch nicht ermöglichen können, die ge- We große Aussprache über die Möglichkeit und Art des Zu- MMNschlusses von Korporation und Vereinigung herbeizu- Shieu. Ihr Vorstand mutz es an dieser Stelle ganz klar und Mitch aussprechen, daß er seinerseits noch im Laufe dieses «Mrs mit einem großzügigen Programm zur völligen Neuge- Allung der Vereinigung an die Mitglieder herantreten wird, mu der Zusammenschluß nicht gefördert wird. Die neue Zlit weist und fordert von uns neue Wege und neue Ziele, die «i beschreiten, und die wir zu erreichen suchen müssen, wenn ck nicht hinter anderen zurückstehen wollen. Was wir bisher in diesem Sinne getan haben, waren alles M tastende Versuche, die für die Zukunft richtunggebend wir- tailSimen. So war es in Anbetracht der Verkehrs- und Lokal- Werigketten nicht möglich, in diesem Jahre die zwanglosen jchullnenkunfte abzuhalten, trotzdem sie durchaus wünschens veil und erforderlich erscheinen. An Schriftstellervorträgen tmle nur einer, und auch dieser nur unter erschwerenden Um- Mn stattfinden: Herr vr. Lilienfein hatte die Freundlichkeit, E November d. I. aus seinen neueren Werken vorzulesen. Wir dumm mit Freude feststellen, daß der Zweck dieser Veranstal- Mgm, die Hebung des Interesses an den Werken der Autoren, Waren Erfolg hatte. Einen neuen Versuch unternahmen wir in Gemeinschaft mit dm Verband der Fachpresse in Richtung der Lehrlingsausbil dung. IN Lehrlingen ermöglichten wir den Besuch einer An- B graphischer gewerblicher Anstalten. ES wurden in verschie- denm Gruppen unter eingehender fachlicher Erläuterung die kulhdwckcreien der Union und der Firma R. Boll, die Buch- dtudmien D. Bleistein und Wübben L Co., die chemigraphischen Malten von Labisch L Co. und Sahm L Co. besichtigt. Weitere kchiche hoffen wir folgen lassen zu können. Den Firmen sprechen wir auch an dieser Stelle unfern besten Dank aus. Der weitere Ausbau dieser Besuche zu einer planmäßigen Förderung der Lehrlingsausbildung außerhalb des engeren Geschäftsbetriebs ist eine der vornehmsten und wichtigsten Aufgaben, die des Ber liner Buchhandels harrt und mit größter Beschleunigung durch geführt werden muß. Auch die.Vermittlung von Lehrstellen nahmen wir erstmalig in die Hand. In Verfolg eines Rund schreibens an unsere Mitglieder wurden uns eine ganze Reihe freier Stellen in Sortiment und Verlag angegeben. Anderer seits hatten wir die Direktoren der höheren Schulen auf die entsprechende Unterbringung der zu entlassenden Schüler auf merksam gemacht. So war es uns möglich, den beiderseitigen Wünschen in vielen Fällen zu entsprechen. Über diesen engeren heimischen Fragen standen die, die den Gesamtbuchhandel im vergangenen Jahre erregten, insbe sondere die der Notstandsordnung. Sie an dieser Stelle eingehend zu würdigen, erscheint aus den eingangs angeführten Gründen nicht angängig. Der Ordnung halber aber müssen wir berichten, daß sich der Vorstand hinsichtlich des Schutzes unserer im Jahre 1918 beschlossenen und vom Vorstand des Börsenvereins aus drücklich genehmigten Besorgungsgebühr auf Zeitschriften, ebenso wegen des Vorgehens in Sachen des 207°igen Teuerungszu- schlags in nicht unerheblicher Meinungsverschiedenheit mit dem Börsenvereinsvorstand befindet. Die Angelegenheiten sind aber zurzeit noch nicht abgeschlossen, sodaß wir uns ausführlichen Bericht Vorbehalten müssen. Leider mußte auch einer Reihe von Verstößen gegen die Ordnungen des Börsenvereins nachgegangen werden. Sie konn ten allerdings alle bald und leicht erledigt werden. Soweit sie ernstlicherer Natur waren, wurden sie durch entsprechende Buße an den Unterstützungsverein geahndet. In Verfolg der Notstandsordnung mußten wir den Magistrat der Stadt Berlin und einige Mmisterien ersuchen, im vorigen Jahr auf den noch eingeräumten Rabatt von 71/2°/» zu ver- zrchten, in diesem Jahre sich mit einem Zuschlag von 107° auf den Ladenpreis einverstanden zu erklären. Wir fanden beide Male bereitwilliges und verständnisvolles Entgegenkommen. In diesen allgemeinen buchhändlerischen Fragen arbeiteten wir verschiedentlich mit anderen hiesigen buchhändlerischen Ver- einen zusammen, so insbesondere mit dem Zentralverein deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler. Der Reichsbund deutscher Pa- Pier- und Schreibwarenhändler erklärte ausdrücklich, sich und seine Mitglieder allen Ordnungen des Börsenvereins anzu schließen, und hat sich wiederholt Rat und Auskunft von uns erdeten. Der Verein Berliner Buch- und Kunstantiquare hat sich korporativ der Vereinigung angeschlossen. Auf den Tagungen des Börsenvereins und des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine waren wir satzungsgemätz vertreten. Zum letzten Male leitete die Berliner Vereinigung zur Oster- messe 1919 als Vorsitzender Verein die Hauptversammlung des Ver bandes. Wir betrachteten es als eine Ehrenpflicht, den Herren unserer Vereinigung, unserm verstorbenen R. L. Prager, den Herren Schuchardt, Staar und Nitschmann, die das schwere Vor standsamt in unserem Auftrage teilweise durch zehn Jahre und in dieser Zeit mit großem Erfolge geführt haben, unfern auf richtigsten Dank auszusprechen. Aber auch des neuen Verbands vorstands, der die interessante und wertvolle Würzburger Tagung mit so großem Geschick vorbereitete und durchführte und im Laufe des Jahres zu wiederholten Malen in vermittelnder Tä tigkeit im Streit der Meinungen des Buchhandels eingriff, muß an dieser Stelle mit warmem Dank gedacht werden. Nur zu wenigen Malen konnten wir im verflossenen Ge schäftsjahr die Glückwünsche der Vereinigung aussprechen: der Firma Richard Taendler zum 25jährigen Bestehen und der Fir ma Vahlen zum 50jährigen Jubiläum. Wir wiederholen hier unsere besten Wünsche für das künftige Wohlergehen dieser ange sehenen Firmen des Berliner Buchhandels. Schmerzliche Lücken hat der Tod in unsere Reihen gerissen. Zehn unserer Mitglieder hat er uns genommen, und unter ihnen Männer, deren Namen von bestem Klange im deutschen Buch handel waren. Es verstärken die Herren: Edmund Mangels dorff, Ernst Vohsen, Wilhelm Koebner, Jacques Jolowicz, Willy 47»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder