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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Zeitungen
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ccn Unsere Kassenverhältnisse sind zunächst noch» friedigend, doch wirkt die allgemeine Teuerung auch aus di ungünstig zurück. Wir können nicht im Zweifel sein, daßt. bisherigen Kämpfe nur leichte Vorpostenplänleleien waren uu datz uns sehr ernste Zeiten bevorstehen. Wir sind deshalb« nötigt, auch für rechtzeitige Auffüllung unseres bedenkliche sammengeschrumpften Reserve-Kapitals Sorge zu tragen, w > müssen deshalb unsere Mitglieder bitten, einen höheren Zahnt beitrag zu bewilligen. Da dieser bisher durch die Satzung zahlenmäßig sestgelegt war, mußten wir ihnen eine Satzuitz änderung Vorschlägen. 1919: 1. Belletristik. 2. Soziologie. 3. Religion. 4. Technik. 5. Jugendschriften. 6. Dichtung u. Dram. 7. Wissenschaft. 8. Geschichte. 9. Medizin. 1V. Biographie. 11. Literatur. 12. Jura. Die Monatsiibersicht des letzten Jahres zeigt, datz die Zahl hol dig gewachsen ist und in den letzten drei Monaten ihren HöhkMliol reichte. Die alte »Frühjahrssaison« tritt bei weitem nicht so aGl lig hervor wie noch vor wenigen Jahren, dafür gewinnen die MI und Wintersaisons größere Bedeutung. Die ständig steigende» ZK fern versprechen gute Aussichten für die Zukunft, obwohl es unM ist, mit Sicherheit darliber Bestimmtes vorauszusagen. Weitere detaillierte Angaben über die Jahresproduktion sind nl den nachstehenden analytischen Tabellen zu ersehen. Zu bemn!» i daß die Rubrik »Unterricht« nur Werke über Theorie und Praxis iü Unterrichts umfaßt, nicht aber Textbücher über einzelne Mia Diese sind unter ihrer Wissenschaft ausgenommen; ebenso sind «ü Publikationen, die weniger als 48 Seiten zählen, als Broschüre» o geführt. Es wäre leiht möglich, die Endzahl auf eine fabelhafte HÜ sich unserem Vorschläge anzuschlietzen. Es ist aber fraglich, ob, die Sache so bald akut werden wird; denn es fehlen offenbar s die für die Durchführung der Lehrmittelfreiheit erforderlichen i Mittel an sehr vielen Stellen., Jedenfalls aber streben wir dahin, daß die Lieferung an die Behörden durch Vermittlung des Sorti ments und unter Einräumung einer angemessenen Vermittlungs gebühr erfolgt. Aus diesem Grunde haben wir uns auch einer Anregung angeschlossen, welche eine größere Anzahl von Detaillistenver einen an die Nationalversammlung, die einzelnen staatlichen Re gierungen, Gemeindeverwaltungen usw. hat ergehen lassen, welche dahin ging, daß bei Durchführung des Art. 145 der Reichsverfassung die Gemeinden usw. die betr. Lehrmittel nicht selbst beziehen, sondern lediglich Gutscheine ausgeben möchten, mit denen die Schulkinder die Lehrmittel von den Händlern be ziehen können. Es erscheint uns das als eine Lösung, die den beteiligten Interessen gerecht wird und sich als praktisch erweisen dürfte. Bei den Beziehungen zum Sortiment stand der Kampf um dessen Teuerungszuschlag im Vordergrund. Schon im Vorjahre hatten wir Veranlassung, uns über wilde Teuerungs zuschläge zu beschweren. Diese haben sich leider im Berichts jahre stark vermehrt, sodaß wir wiederholt Veranlassung hatten, sowohl bei den betreffenden Kreis- und Ortsvereinen wie auch beim Vorstande des Börsenvereins dagegen Verwahrung ein zulegen. Schließlich hat der Börsenverein sich veranlaßt gesehen, auf Grund der Notstandsordnung einen 207»igen Teuerungs zuschlag festzusetzen; doch konnten wir es durchsetzen, daß es bei! Büchern für Volks- und verwandte Schulen bei dem 107»igen Teuerungszuschlag bleibt. Wir halten die Berechnung des 207°igen Zuschlags auch bei den Büchern für höhere Schulen für ungerechtfertigt. Wenn, wie üblich, das Sortiment 25°/» Ra batt erhält, so bedeutet das einen Zuschlag auf den Einkaufs preis des Sortiments von 33f^7ä. Erhebt es außerdem 207» auf den Verkaufspreis, so sind das nochmals 257» auf den Ein kaufspreis, sodaß der Zuschlag des Sortiments also nahezu 607» auf seinen Einkaufspreis beträgt. Das ist bei Schulbüchern eine aus die Dauer in keiner Weise zu rechtfertigende Verteue rung der Ware durch den Zwischenhandel, die auf anderem Wege wesentlich billiger dem Verbraucher zugeführt werden könnte. Es liegt deshalb unseres Erachtens im wohlverstandenen eigenen Interesse des Sortiments, den Bogen nicht zu Überspannen, wenn es des Schulbuchgeschäfts nicht überhaupt verlustig gehen > will. Angesichts der ungewissen Zukunft und der schwierigen Lage aller Geschäftsbetriebe haben wir es aber für richtig ge funden, zunächst die weitere Entwicklung der Dinge abzuwarten. Die Tendenz zur Umgehung des Sortiments tritt immer deutlicher hervor, insbesondere auch durch Gründung sogenannter Schulbuchhandlungen und Vertriebsstellen, die mit Zei tungen in Verbindung stehen. Wir stehen auf dem Standpunkt, die Entwicklung derartiger Betriebe nach Möglichkeit hintan zu halten; doch bedarf es hierbei der tatkräftigen Mitarbeit der an den betreffenden Orten ansässigen Sortimenter, wenn der artige Neugründungen mit Erfolg bekämpft werden sollen. Mehrfach kamen uns Beschwerden zu wegen angeblich zu! hoch berechneter Verpackungsspesen, teils für Kisten, teils für Pappen usw. Wir wollen nicht verfehlen, die Bitte an unsere Mitglieder zu richten, bei Berechnung dieser Spesen in nerhalb der durch die Einkaufspreise gebotenen Grenzen zu bleiben, haben aber in den uns unterbreiteten konkreten Fällen mehrfach feststellen müssen, daß die Einkaufspreise des Pack-! Materials zum mindesten nicht niedriger waren als die Berech nung, datz die Beschwerden also auf mangelhafter Kenntnis der Einkaufspreise beruhten. Im besetzten Gebiet sind einzelne unserer Mitglieder durch rigorose Maßnahmen der Besatzungsbehörden betroffen worden, meist durch Konfiskation oder Verbot einzelner Verlags artikel ohne jede nähere Begründung. Wir haben uns bemüht, die Interessen dieser Mitglieder nach Möglichkeit zu vertreten. Unser Mitgliederbestand hat sich im wesentlichen unverändert gehalten; er ist von 163 auf 165 gestiegen. Statistik der Bücherproduktion in England 191! »1ÜS kubUÄrMs' Oireular anä llooüssllers' lleoorä«, die führ« englische buchhändlerische Wochenschrift, gibt die Zahl der im ku einigten Königreiche während des Jahres 1919 erschienenen Bücheri 8622 an; das bedeutet einen Zuwachs von 996 Bänden gegen ü Vorjahr. Obgleich die Zahl noch wesentlich unter dem Fahrest schnitt der Vorkriegszeit steht, ist es ein guter Schritt vorwärts» ein befriedigendes Zeichen für das Wiederaufleben der Produkt Man darf nicht vergesfen, daß die Industrie noch nicht im Zeichen Friedens stand; die fortlaufend hohen Materialpreise und Löhne Ich die billige Literatur ganz automatisch nicht hoch kommen. Wenn m die Preise vergleicht, ergibt sich, daß im letzten Jahre ein grötze Prozentsatz teurerer Bücher herausgebracht worden ist als seit W Zu den Abteilungen, die am meisten zur Erhöhung der Proiitl tionszahl beigetragen haben, zählen: Soziologie, Wissenschaft, Tehiil Belletristik, Jugendschriften, Biographien; zurückgegangen sind kl sonders die Dichtkunst, Dramatik und Geschichte. Das Zurückgehe» ie! geschichtlichen Literatur ist befremdend, man sollte annehmen, datz k Geschichtschreiber jetzt eifrig am Werke wären, da die Leute, di« I» schichte gemacht haben, schweigen. In England sind im letzten Jahre 577 »Nene Bücher« uni 8 »Neue Auflagen« mehr erschienen als im Vorjahre. Die nächstes» Liste gibt «ine ungefähre Übersicht über das Interesse, das das P kum den einzelnen Gebieten entgegenbvachte; interessant ist auch» ! Rangordnung im Vergleich mit 1914: 1914: 1. Belletristik. 2. Religion. 3. Wissenschaft. 4. Soziologie. 5. Technologie. 6. Dichtkunst. 7. Jugendschriften. 8. Beschreibungen. 9. Literatur. 1V. Geschichte — Medizin. 11. Biographie. 12. Heer u. Flotte. Lehrreich sind auch die nachstehenden Ziffern über die Eriche! der letzten zehn Jahre. Es erschienen: Jahr: Neue Bücher: Neue Ausl.: Total: 1919 8,468 2,336 19,894 1911 8,539 2,384 19,914 1912 9,197 2,870 12,967 1913 9,541 2,838 12,379 1914 8,863 2,674 11M7 1915 8,499 2,166 10,665 1916 7,537 1,612 9,149 1917 6,696 1,525 8,131 1918 6,759 966 7,716 1919 7,327 1,295 8,622
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