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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-08
- Erscheinungsdatum
- 08.05.1920
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- Deutsch
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- Saxonica
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zeitungen wird zusammenfassenö eingegangen. Der zifferunräßige Nachweis über »Die geographische Verteilung der deutschen Zeitungen« bietet ein dankbares Quellenstudium. Der Geschichte der außerdeut schen Presse sind gleichfalls einige interessante Erörterungen gewidmet. Das so wichtige Gebiet des Zeitschriftenwesens wurde vom Verfasser eingehend behandelt. Wir ersehen hieraus, daß als Begründer des deutschen Zeitschristenwesens der Leipziger Universitätsprofessor Chri stian Thomasius in Frage kommt. Der zweite Abschnitt des Buches gilt der Presse der Gegenwart. Beachtenswert sind die in dem Kapitel »Die deutschen Zeitungen zu Anfang des 2Ü. Jahrhun derts« veröffentlichten tabellarischen Übersichten, die einen zuverläs sigen Überblick über die Zahl der Zeitungen, ihre Erscheinungsweise und ihre politische Gliederung bieten. Recht anziehend sind auch die Ausführungen über »Die deutschen Zeitungen im Kriege« und über »Die deutschen Zeitungen in der Revolution« geschrieben. Aber nicht nur dem Studium der Jnlandspresse lag der Verfasser ob, seine Be trachtungen erstrecken sich auch auf »Die Auslandspresse im Kriege«. Diese kurze Übersicht bietet manche wertvolle Aufklärung, aus der her- vorgcht, daß Deutschland auch auf dem Gebiete des ausländischen Pressewesens einer ungeheuren Übermacht gegenübergestanden hat und in diesem Kampfe leider unterlegen ist. Das Kapitel »Das Preßrecht der Gegenwart« enthält eine wertvolle Zusammenfassung der gegen wärtigen Rechtslage, die sich auch auf die Neuregelung des Urheber rechts erstreckt. In das innere und äußere Getriebe des Pressewesens führen die nun folgenden Kapitel ein. Der Verfasser behandelt kurz, aber geschickt »Die Teile der modernen Zeitung und die Mitarbeiter« und hieran anschließend »Die Depeschenburcaus«. Eine recht sorgfäl tige Behandlung wurde auch dem Kapitel »Die Technik des Zeitungs wesens« zuteil. Diese Studien, die viele treffliche Fingerzeige ent halten, berücksichtigen Redaktion, Setzerei und Druckerei. Das Kapi tel »Die Expedition und das Abonnement« ist insoweit besonders wert voll, als ihm eine statistische Tabelle über die Zeitungsauflageu bei gegeben ist. Für das Jahr 1816 wurde die Gesamtauflage der Zei tungen mit 22 Millionen Exemplare berechnet. Recht ausführlich hat sich der Verfasser sodann über den Stand der Journalisten und ihre Organisationen ausgesprochen. Im Rahmen dieser Ausführungen fin den auch die in- und ausländischen Journalistenvcreinigungen Erwäh nung und die für das Zeitungswesen hauptsächlich in Betracht kommen den Organisationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der dritte Abschnitt des Buches (Kritischer Teil) behandelt zunächst »Die Presse als sozial-psychologischer Faktor«. Interessant sind die Ver gleiche mit dem Auslande und schließlich die Feststellung, baß in der deutschen Presse durchschnittlich viel beleidigt und verleumdet wird, »wie denn überhaupt der Ton der deutschen Presse als nicht fein be zeichnet werben kann«. Nun, die Gegenwart liefert für diese Behaup tung ja alle Tage den besten Wahrheitsbeweis. Recht gut ist das nachfolKnde Kapitel »Die Zeitung als Geschichtsquelle« geschrieben, nicht minder auch die Kapitel »Die Presse und das geschäftliche Leben«, sowie »Die Presse und die geistige Kultur«. Der Verfasser betont, daß es für den Kulturwert der Zeitung bezeichnend sei, daß sich die Gren zen zwischen ihr und der Zeitschrift mehr und mehr zu verwischen be gonnen haben. Die S ch l u ß b e t r a ch t u n g ist der Zukunft des deutschen Zeitungswesens gewidmet. Aus den lesenswerten Ausfüh rungen sei die Ansicht des Verfassers erwähnt, der in der Massenauf lage der Zeitungen als solcher eine gewisse Gefahr der Entartung er blickt. »Dem oberflächlichen Zeitungsleser gilt im allgemeinen die weite Verbreitung eines Blattes als Beweis für seine Güte. Aber das ist nur bis zu einer gewissen, scharf gezogenen Grenze wahr.« Will man ein Gesamturteil über das Buch des Herrn vr. Diez fällen, so wirb man gestehen müssen, daß der Verfasser den weitläufigen Stoff mit großer Sachkenntnis beherrscht und ihn klar und geschickt zu ver arbeiten wußte, was uns auch veranlaßte, dem Buche eine etwas aus führlichere Besprechung zuteil werben zu lassen. ^Fritz, Drof vr. Gottlieb, Dolksbildungsw''sen. Bücher- und Lesehallen, Volkshochschulen und verwandte Bildungseinrichtungen. Zweite durchgesehene und ver mehrte Auflage. Mit 12 Abbildungen im Text. (Aus Natur und Geisteswelt. Sammlung wissenschaftlich-ge meinverständlicher Darstellungen 266. Bändchen). Kl. 8°. 120 S. Leipzig und Berlin 1920, Verlag von B. G. Teubner. Ladenpreis kart. 2.—, geb. 2.65 4- Teue rungszuschlag. Die neue Auflage dieses auf gründlicher Kenntnis beruhenden Buches konimt dem Oricntierungsbedürfnis einer neuen Zeit auf einem Gebiete entgegen, das mehr und mehr zum Gegenstände des Allgemeln- 462 nuerc^es zu werden beginnt. Besteht doch nicht allein in den breite sten Schichten unseres Volkes ein gewaltiger Hunger nach Wissen und Bildung, sondern hat doch auch die Regierung unserer neuen Republik -den festen Willen, sich in stärkerem Maße für kulturelle Zwecke cinzu- setzen. Nicht nur diejenigen, die mitten in der Bildungsbewegung stehen und Mitarbeiter und Mitstreiter sind, sondern auch das Volt fühlt das Bedürfnis, die Mittel und Wege kennen zu lernen, die diese Bewegung ergreift und einschlägt, um zum Ziele zu gelangen. Sie sind zugleich Wegweiser für den einzelnen, wie er am besten an die Schätze des Wissens und der Bildung herangclangen kann. Die vorliegende Schrift verbreitet sich über Wesen und Ziele der modernen Volks erziehung, die Bibliotheksbewegung in England und in den Vereinigten Staaten von Amerika, die englisch-amerikanische Hochschul- und Uni versitäts-Ausdehnungs-Bewegung, die dänischen Volkshochschulen und die übrigen Volksbildungseinrichtungen in den nordischen Ländern, über die Anfänge der modernen Volksbildungsarbeit in Deutschland die deutsche BUcherhallenbewegung, die deutsche Volkshochschulbewegung sowie über die Frage Volk und Kunst. Betgegeben sind ein Literatur nachweis und ein Namen- und Sachregister. Das Buch ist überaus flüssig geschrieben. Sein Verfasser erweist sich als ein gründlicher Kenner der Dinge, der namentlich in der Lagt ist, auch ein reiches statistisches Material beizubringcn. Kaum ein Unternehmen oder eine Person, die irgendwie in Zusammenhang init der Bewegung stehen, werden dieses kleinen Handbuches entraten mögen. Der Buchhändler wird gut tun, sich dafür im eigenen Interesse nach besten Kräften einzusetzen. L. Kleine Mitteilungen. Verlagsbuchhanüel und Buchdruckergchilfcn. — Die ungeheure Verteuerung der Papier- und Druckpreise sowie der Einbindekosten haben selbstverständlich einen äußerst lähmenden Einfluß auf die Bllchererzeugung auSgeübt. Viele Werke, namentlich wissenschaftliche, können nur noch mit mehr oder weniger großen Zubußen in Dnnt gegeben bzw. verlegt werden, bei einem anderen Teile ist es Überhang nicht mehr möglich, eine Neuausgabe herauszubringen. Von drn Buchdruckergehilfen wird nun die Unmöglichkeit der Herausgabe in unsachlichster Weise kritisiert; man spricht von einem absichtlichen Zn- riickhalten der Druckaufträge durch die Verleger als Hauptauftrag- geber. Im »Korrespondent« (Nr. 49), dem Gehilfenorgan, wirb in einem Stuttgarter Bericht die Forderung erhoben, die Zu rückhaltung der Aufträge durch die Verleger muss, gebrochen werden. In Halle haben die organisierten Bnch- bruckergehilfen besonders grobes Geschütz gegen den Verlagsbuchhan del aufgcfahrcn. In einer zur Weitergabe an die Negierung beim Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund eingereichten Eingabe wird - n. a. gesagt, daß infolge der ständigen Verteuerung viele, auch gute Zeitschriften eingehen und auch der Werkdruck nachläßt. Wörtlich heißt es dann weiter: »Die letzten Teuerungszulagen nun, die de« Bnchöruckerlohn nicht etwa beträchtlich hoch machten, sondern in Gegenteil die Buchdrucker weit hinter vielen anderen Berufen zuriiö- ließen, haben die Erscheinung erzeugt, daß die Verlagsbuchhändler, die schon von altersher als die ärgsten Lohndrücker im gesamten Buch gewerbe (Buchhandels- sowie Buchdruckergehilfen) bekannt sind, als die Hauptauftraggeber der Druckereien mit ihren Aufträgen zurüö halten, ja sogar schon im Satz befindliche Werke zurückziehcn«. Ferner wird erklärt, daß den sabotierenden Verlegern in ihren Absichten auf Nicderdrückung der der allgemeinen Teuerung folgenden Löhne i» Äuchdruckgewcrbe entgegenzutreten sei. Als Rettung aus dieser wirt schaftlichen Not wird u. a. die Sozialisierung des gesamten VerlagS- buchhandels empfohlen. Die scharfe Sprache, die die Buchdruckergehü- fen gegen den Verlagsbuchhanbcl belieben, wird nicht vermögen, das auch nur ein Bogen mehr in die Druckereien kommt. Denn schließlich kann der Verlagsbuchhandel auch nur vom Verdienst leben. Wen« aber die Herausgabe von Vcrlagswerken sich infolge der riesige« Teuerung als eine Unmöglichkeit herausstellt, dann dürfte wohl keim Körperschaft zu finden sein, die vermessen genug wäre, vom VerlagS- buchhandel zu verlangen, daß er bei seinen geschäftlichen Unternehme- ! gen bares Geld zusetzen soll. Post. — Nach Mitteilung der polnischen Postverwaltung ist die seit dem 16. April bestehende Sperre der polnischen Grenze für den deni- schen Post-, Telegraphen- und Fernsprechverkehr sowohl mit Lfi- preußen und dem Freistaat Danzig als auch mit Polen selbst für die Grenzstrecke von Bentschen bis zur Ostsee wieder aufgehoben. Der In Betracht kommende Verkehr wird daher wieder in vollem Umfange ausgenommen. Gcbührenerhöhungen im Postoerkehr mit dem Ausland. - Gleich zeitig mit der am 6. Mai 1920 erfolgten Gebührenerhöhung ün inne ren deutschen Postverkehr traten auch verschiedene GebührenSndem-
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