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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1920
- Strukturtyp
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- 1920-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1920
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- Deutsch
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üdrsenbiau s. d. Dlichn. »uchhandel. Redaktioneller Teil. X- 96, 5. Mai 1920. mutendes Lebenswerk als eine unvermindert frische Offenbarung in der Seele fortwebt, eine Offenbarung, die angetan ist, sich Gleich empfänglichen freudig mitzutcilen. Diese ungezählten Einzelnen zum Wirken für die breitere Erkenntnis Mörikes zu einer Gemeinschaft zusammcnzurufen, ist das erste und vornehmste Ziel der Gesellschaft der Mörike-Freunde, zu wirken für die ungetrübte Freude an der wundcrerfüllten Belt seines liebenswerten Geistes, den Grazie und feinster Sinn für alles Erhabene und Schöne, für alles Liebliche und Keusche beseelte«. »Gerade in dieser Zeit der größten No-«, mit diesen Worten wendet sich der Gründungsausschnß auch an die große Gemeinde der Buchhändler, »müssen wir, rückschauend auf un sere herrliche geistige Vergangenheit, von der Zukunft glau ben, daß einst wieder etwas von dem deutschen Wesen er stehen wird, das uns in Mörike so lieb geworden. Indem wir von Mörikes Sonne in »ns aufnehmen, stählen wir uns gegen den An drang der Hirngespinste in Leben wie Kunst, gegen den fremden Ein fluß, der iknscrs Volkes Kraft zu vergiften trachtet. In Mörike, dem unpolitischsten deutsche» Poeten, vermögen wir uns zur gediegenen Überlieferung zurückzufinden. In diesem Sinne rufen mir alle, die unsere Liebe zu Mörike und Mörike-Verwanütein teilen, auf, als Mit glieder der Gesellschaft der Mörike-Freunde unser ideales Wirken zu fördern.« Ter derzeitige Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt a. M. Die Geschäftsstelle der Gesellschaft ist bei Carl Fr. Schulz, Verlag, Frank furt a. M., Leerbachstr. 7S, von der alles Nähere zu erfahren ist. Der Jahresbeitrag ist ans 15 der einmalige Anmeldebeitrag auf 5 .// festgesetzt worden. Personalnachrichten. Gestorben: in Freiburg i. Br. Herr August Schmidt, Aeitungsver- leger und Besitzer von Aug. Schmidt's Hvfbuchhandlung in Müllheim (Vaden). Der Heimgegangene hatte den Buchhandel in der Gehrig'schen Buchhandlung in Basel erlernt, war mehrere Jahre in verschiedenen Geschäften als Gehilfe tätig und übernahm dann das elterliche Geschäft mit Verlag in Müllheim. Er gliederte ihm später durch Ankauf die Fabel'sche Buchhandlung im Kurort Badenweiler an und führte auch einige Zeit ein Zweiggeschäft in Nervi (Italien). Während seiner Tätigkeit wurde ihm das Prädikat Hofbuchhändler vom Großherzog von Baden verliehen. In Zeitungsverlcgerkreisen mar er als Verleger des »Oberrheinischen Anzeigers«, der »Kurzeitung für Badenweiler« und der später durch Ankauf hinzugetretenen »Bruchsaler Zeitung« bekannt. Er zog sich dann ins Privatleben zurück, indem er die Ge schäfte seinen Söhnen übergab, und starb nun nach einem arbeits- und erfolgreichen Leben. Friedrich Jmhoof-Blumer s. — In Winterthur (Schweiz) ist der Altmeister der Numismatik vr. Friedrich Jmhoof-Blumer im Alter von 82 Jahren gestorben. Besonders um die griechische Münzkunde hat er sich große Verdienste erworben und ihr schließlich seine ganze Ar beitskraft zugewandt. Vorzügliche Verbindungen in Griechenland und Kleinasien, «in scharfer Blick und umfassende Kenntnisse ermöglichten cs ihm, wie die »Voss. Ztg.« berichtet, eine der großartigsten Samm lungen griechischer Münzen zusammenzubringen, die sich jemals im Privatbcsitz befunden hat. In einer großen Reihe von Aussätzen, die in deutschen, österreichischen, englischen, holländischen, belgischen und schweizerischen Zeitschriften erschienen sind, hat er seine Forschungen niedergelegt. An größeren Werken erschienen von ihm: Porträtköpfe auf römischen Münzen (1879), dlonnaias xreeizuss (1883), Die Münzen der Dynastie von Pergamon (1884), Porträtköpfe auf antiken Münzen hellenischer und Hellenisierter Völker (1885), Griechische Münzen (1890), Lydische Stadtmünzen (1897), Kleinasiatische Münzen (1961/02). Mit P. Gardner zusammen veröffentlichte Jmhoof-Blumer: kluinis- matio oommMtar^ on Pausanias (1885), mit O. Keller: Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums (1889). Auch leitete er das von der Königlichen Akademie der Wissen schaften herausgcgebene 6c>rpus nummorum antiyuorum, zu dessen Förderung er selbst 109 OVO Fr. stiftete. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.! Buchhandel und AU«. Film und Buchhandel sind bisher meist zwei recht feindliche Brüder gewesen, wenigstens hat sich der -ältere Bruder, der Buchhandel, um den Parvenü wenig gekümmert. Die ganzen Verhältnisse des Films zwingen nun aber den Buchhandel gebieterisch, sich mit dem Film und mit Filmdingen zu beschäftigen. Verantwortlicher Redakteur: EmilThomaS. — Verlag: Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. 448 . Den Anstoß zu dieser Betrachtung gab eine Notiz in der Filmsach- - presse, in der der Gedanke angeregt wurde, in den einzelnen Kinos ! immer die Bücher verkaufen zu lassen, deren Inhalt gerade als Film gezeigt wurde. Man hatte sich mit dieser Frage auch an einige Ver lagsfirmen gewandt, die geeignete Literatur herausbringen. Der Vor schlag fand wenig Gegenliebe, und cs wurde besonders darauf hinge wiesen, daß die Buchhändler der betreffenden Stadt darin eine neue I Konkurrenz sehen müßten. Durchführbar sei der Gedanke nur, wenn I das Unternehmen von den Buchhändlern der betreffenden Städte gc- I meinsam in die Wege geleitet würde. Ich glaube wohl, daß dadurch ein Absatz erzielt werden könnte, I glaube aber nicht, daß die aufgewandte Mühe sich lohnen würde. Anders steht es aber mit dem Aushang in den Buchhandlungen I selbst. Fast jeder zweite Film ist jetzt nach einem Roman bearbeitet. I Der Verleger sollte also erstens einmal im Börsenblatt darauf hin- I j weisen, daß sein Roman zurzeit als Film die Runde durch die beut- I scheu Kinos macht, und der Sortimenter sollte mit dem Theaterbesitzer I > Fühlung nehmen, die Leute wissen ihr Programm wochenlang voraus, I ! und die Bücher dann mit ensprechender Aufschrift im Fenster aus- I > hängen. Die Verfilmung entfremdet das Publikum dem Buche ganz sicher I nicht, im Gegenteil. Der Film von heute, wenigstens der verfilmte I Roman, kann den Vergleich mit dem Buche nie aushalten, der Roma» I ist immer im Vorteil. Mancher Leser wird durch diesen Vergleich I dem guten Buche zurückgewonnen werden. In meiner Tätigkeit als D Filmkritiker ist mir noch kein einziger Film begegnet, der dem Buch« D vorzuziehen war. Das sollte doch zu denken geben. Viele Buchhändler haben die wirtschaftliche Bedeutung des Films R noch nicht erkannt und sehen ihn als eine Sache an, die man durch D Nichtbeachtung negieren kann. Als Buchhändler und Fachschriftstellei D in Filmfragen habe ich in beiden Organisationen genügenden über- D blick, um hier warnen zu können. Es ist zu bedenken, daß sich bei U Film in wenigen Jahren zu einer der größten Industrien entwickelt M hat. Wir haben zurzeit wohl fast 4000 Kinotheater in Deutschlaui, U von denen keins weniger als 100 Sitzplätze hat, die meisten viel mehr. I Flüchtig gerechnet, besuchen etwa 100 000 Menschen täglich in Deutsch-M land ein Kino. Da das Programm wöchentlich mindestens einmal, W manchmal zweimal wechselt, so werden die Besuche rasch wiederholt. W Man rechne sich nun selbst aus, wieviel Beschauer ein verfilmter No-I mau haben kann, wenn vom Original 2V Kopien durchschnittlich laufe»,! Urnd wenn jede Kopie etwa 15 Wochen vorgeführt wird. Was sinik Besprechungen und Inserate gegen diese Riesenreklame, wenn sie d»U Buchhandel auszuniitzen versteht! Das ist für den Sortimenter zu beachten! Noch mehr kann der Verleger tun. Erstens nütze er die Konjmi!-» tur aus und biete seine Bücher an geeigneter Stelle zur Verfilmmst an. Dann mache er zur Bedingung, daß auf dem Filmbanb der geium k Titel des Romans und der Verlag genannt wird, möglichst auch in dui r Inseraten und Broschüren der Filmfabrik. Er nütze seinerseits ii! k Filmsachzeitungen in seinem Interesse aus und lanziere Notizen w l daktioneller Art, die diese Blätter meist gern aufnehmen, eventmli r versende er Besprechungsexemplare. Wie wenig der Wert der Besprechungen in Filmzeitschriften m erkannt wird, möge aus dem Beispiel erhellen, daß ich auf jeweilig«« direkte Anforderung von Besprechungsstücken geeigneter Romane DU meine künstlerische Filmzeitschrift »Kino« nur etwa 20</„ der angefoi-L Seiten Bücher erhielt. Ich bin aus künstlerischen Gründen ein GeMM jeder Verfilmung, bin aber trotzdem dafür, daß die intercssieriaM Kreise die Konjunktur ausnützen, leider bisher mit wenig GegenlikM seitens des Verlags. Daß verfilmte Romane und Filmromane gehen, dürfte als isk " wiesen gelten. Das Buch »Die Herrin der Welt« mit, glaub« tzM 40 000 Auflage in vier Monaten ist ein schlagender Beweis. M »LieblingSfräu des Maharadscha« erzielte seinerzeit eine noch »M höhere Auflage. Uber den literarischen Gehalt dieser Bücher mag mk verschiedener Ansicht sein, aber es gibt auch literarisch höherstehmiM Bücher, die verfilmt wurden. Ich nenne Zolas Germinal; in näGlM Zeit wird das bekannte Buch der Elisabeth von Heyking »Briefe, ihn nicht erreichten« verfilmt werden, verschiedene Werke der Ltzk . Wohlbrück u. a. m. Eine Organisation, die diese ungeheure Reklamemöglichkeit fiil den Buchhandel ausnützt, scheint dringend erforderlich. ÄußerunpU über bereits gemachte Erfahrungen dürften im Interesse der Nr gemeinheit liegen. Berlin. HansRichter, i. Fa. Hans Hermann Richter Verla-. D Der Bürsenocretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» Buchhändlerhau». - Adresse der Redaktion und "rpedition: Leipzig, MerichtSwcg r» (BuchbändlerhaiiSs.
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