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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1920
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- Deutsch
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95, 4. Mai 1920. Redaktioneller Teil. »S«s-n»l-U f. d. Dtschn. Buchhandel. Wird der »indirekte« Verkehr durch die Kommissionäre noch weiter den deutschen Buchhandel beherrschen, oder wird er durch den unmittelbaren Verkehr abgelöst werden? Diese Frage stand in der Leipziger Tagung, die vom Börsenverein anläßlich des Angestelltenstreiks angesetzt war, im Vordergründe des Inter esses. Ihr Vorsitzender nahm an dieser Beratung teil und ver trat den Standpunkt, daß der Verkehr über Leipzig trotz der da maligen hohen Unkosten immer noch billiger sei, als der un mittelbare Verkehr es infolge der vermehrten Arbeit für den Sortimenter sein würde. Die Arbeitskräfte seien auch im Sorti ment derart teuer geworden, daß die Buchungs- und Schreib arbeiten mit den bisherigen Unkostenberechnungen der Kommissio näre nicht verglichen werden dürften. Inzwischen sind nun neue Sätze von Leipzig in Kraft gesetzt worden und haben be sonders in bezug auf Berechnung der Honorare und Verpackungs spesen eine Höhe erreicht, die uns vor die dringende Frage stellt, wie wir dieser entgegentreten können. Es wird jedem Buch händler angelegentlich empfohlen werden müssen, seine Spesen rechnungen genau zu prüfen und sie auf Ungereimtheiten zu unter suchen. Verweisen möchte ich nur auf eine Unstimmigkeit: Em ballage für eigene Kisten wird mit 6 H Pro Kilo berechnet, für von dem Kommissionär voll in Rechnung gestellte Kisten mit 8 H; kostet das Packen von Leipziger Kisten, die dem Sortimenter gehören, mehr, als von aus Hamburg nach Leipzig geschickten Kisten? Die weitere Abwanderung aus Leipzig wird unter sol chen Umständen nicht zu vermeiden sein. Den Verkehr mit den auswärtigen buchhändlerischen Ver einen hat Ihr Vorstand in diesem Jahre mehr und mehr dem Kreis Norden überlassen müssen. Die auf uns ruhende Arbeits last war derart, daß wir von den Arbeiten für Hamburg-Altona voll und ganz in Anspruch genommen wurden. Wir freuen uns, daß unser Verhältnis zum Kreisverein ein so inniges ist, daß wir diese Arbeitsteilung mit Freuden begrüßen und dem Kreis Norden unfern Dank für dieses Zusammenarbeiten abstatten können. Unser Verein hat im abgelaufenen Jahre zehn ordentliche und drei außerordentliche Versammlungen abgehalten; der Vor stand hatte zwölf Sitzungen, die Tarifkommisston außer den mit den Angestellten zehn Sitzungen. Die Wiederverkäuferkommission tagte einmal, auch fand noch eine vertrauliche Besprechung in der Privatwohnung des damals erkrankten Herrn Ernst Maasch statt. Unser Mitgliederbestand beträgt jetzt 46 ordentliche, 3 außer ordentliche und 2 Ehrenmitglieder. Als neue Mitglieder sind im vergangenen Jahre ausgenommen worden die Herren Martin Riegel in Altona, Hellmuth Schmidt in Hamburg, Kurt Sauer mann in Wandsbek, Alfred Schulze und F. R. W. Thaden in Hamburg. Ausgetreten sind nach langjähriger Mitgliedschaft die Herren Johannes Messtorff und Max Meißner, letzterer infolge an dauernder Krankheit. Am 10. März ist unser allverehrtes Mitglied Herr Otto Meißner 70 Jahre alt geworden. Der Vorstand hat ihm im Namen des Vereins zu diesem Tage Glückwünsche überbracht. Möge es unserm treuen Mitgliede und früherem Vorstande noch lange Jahre vergönnt sein, seinem umfangreichen Geschäft vor zustehen, Freude im Kreise seiner Familie zu finden und uns seine tätige Mitarbeit zu widmen, wie er es in Kürze seit 25 Jah ren getan haben wird. Soin großer Freundeskreis im deutschen Buchhandel wird sich diesen Wünschen gewiß aus ganzem Herzen anschließen. Leider mußten wir im Sommer dem Patriotischen Keller, in dem wir lange Jahre getagt haben, den Rücken kehren, weil das Essen, dem wir als freundschaftliches Bindeglied auch in dieser Zeit treugeblieben sind, zu schlecht wurde. Wir haben im Börsenhof einen guten Ersatz gefunden. Der Kassenbericht unseres Schatzmeisters ist leider ein dunkler Punkt im diesjährigen Bericht Ihres Vorsitzenden. Die Vereinskasse schließt in diesem Nevolutionsjahr, wie nicht anders zu erwarten war, mit einem Fehlbetrag ab. Ver- schiedene Positionen des Voranschlags mußten erheblich über schritten werden. Die Verschaffung des Lokals für die vielen Sitzungen war schwierig und kostspielig. Die ungeheure Ver teuerung der Portosätze, Drucksachen, Vereinsreisen und Kosten beiträge und manche, unvorhergesehenen Ausgaben ergeben einen Fehlbetrag von 7 7 4.—. Diesem stehen gegenüber ein Gut haben bei der Sparkasse mit 4 2.7 9 und der Besitz von vier Stück Deutscher Reichsanleihe ii je 100.—, sind 400.— nom., heutiger Kurswert etwa 315.-. Gesamtwerte also etwa 350.-. Die heutige Tagesordnung zeigt Ihnen die Wege, die der Vorstand einschlagen will, um eine geregelte Rechnungsführung zu ermöglichen. Ich komme zum Schluß. War das abgelaufene Jahr ein Jahr der intensivsten Arbeit, so werden wir im neuen Jahre kaum weniger Arbeit erwarten dürfen. Die Zeiten sind schwer, die Zukunft, liegt dunkel vor uns, besonders in diesen Tagen der Ungewißheit und Unsicher heit. Hoffen wir, daß eine starke Regierung aus diesen Wirren hervorgehst die es auch unserem Stande ermöglicht, zum Wohl der gesamten deutschen Wirtschaft mit Erfolg tätig zu sein. Unserem H.-A. B.-V. aber wünschen wir, daß er am Ende einer 60jährigen Tätigkeit auch in Zukunft blühe, wachse und gedeihe. Dazu müssen wir alle Mitarbeiten und mehr denn je uns in den Dienst der VervinSarbeit stellen, getreu dem Wahlspruche: Einer für alle, alle für einen! Franken äc Lang. Ansere Arbeit und unsere Ge folge in den Jahren IVO» bis 1920. Kl. 8°. 26 S. Es gab eine Zeit, in der im Börsenblatt lebhaft über die Rentabi lität oder Unrentabilität des Journallesezirkcls gestritten wurde. Daß derartige Unternehmen, wenn sie aus dem Aschenbrödeldascin des Nebcubetriebes hcrausgehobcn und zum Gegenstände eines auf sicherer rechnerischer und organisatorischer Grundlage errichteten Hauptbetrie bes gemacht werden, großen Umfang und beachtenswerte Erfolge auf weisen können, dafür hat die Firma Francken L Lang in nunmehr zwanzigjähriger Arbeit den Beweis erbracht. Das Unternehmen ist in Köln aus kleinen Anfängen entstanden und hat sich im Laufe der Jahre auf eine größere Anzahl anderer deutscher Städte, Bonn, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Elberfeld-Barmen, Essen, Frankfurt a. M., Halle, Hamburg, Hannover, Kassel, Leipzig, Magde burg, Mannheim, München, Nürnberg und Zwickau, ausgedehnt. Zwei Millionen Journale durchlaufen heute den Journallesczirkcl von Francken L Lang und müssen als die Träger einer Unsumme von Unterhaltungs-, Wissens- und Bildungswerten betrachtet werden, die auf diese Weise ins deutsche Volk gelangen. In der vorliegenden Jubi läums- und zugleich Werbeschrift gibt W. Köhler einen interessanten und geistvoll geschriebenen Überblick über die Entwicklung des Jour- nalwcsens und des Journallesezirkcls in Deutschland unter besonderer Bezugnahme auf die Firma Francken L Lang. Das Unternehmen ist bei dem einen Geschäftszweig nicht stehen geblieben, sondern hat seiner Natur entsprechende andere Unternehmungen sich mit Geschick und Er folg anzuglieöern gewußt, so den Plakataushang und den Verlag der Zeitschrift »Reklame« des Vereins Deutscher Neklamefachleute, einen »Bäder-Verlag« mit dem vom Schutzverein Deutscher Bäder und Kur orte herausgegcbenen »Bäder-Kalender für Arzte« und dem »Führer durch die deutschen Heilanstalten«, «inen Zeitungsvcrtrieb lausländische Zeitungen) und die Anzeigenvertretuug der »Mitteilungen des deut schen Braucrbundes«. Neuerdings ist auch die »Gegenwart« in den Besitz der Firma übergegangen, d. h. anscheinend nach Erscheinen der vorliegenden Schrift, die noch nichts davon weiß. Das in Buntpapierumschlag geheftete Schriftchen ist durch Kunst maler und Graphiker Georg Wagner vorzüglich ausgcstattet und in seiner Art als kleines typographisches Meisterwerk anzusprechen. Es entspricht in dieser Form durchaus dem Werbezweck, dem es dienen soll. KurtLocle.
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