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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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wurde zwar bewilligt, ohne jedesmalige besondere Einfuhrerlaubnis Bücher unter Kreuzband zu beziehen, aber unter diesen schwierigen Umständen muß sich jetzt dieser Verkehr nur auf das Allernotwendigste beschränken, schon weil die Beschaffung und Übersendung der Valuta mit unsäglichen Schwierigkeiten verknüpft ist. Faßt man nun noch die hier herrschende Lebensteuerung ins Auge (Brot, Fleisch, Milch, Brennholz usw. kosten jetzt genau hundertmal mehr als in der Frie denszeit, von Preisen für Kleider, Schuhzeug und andere Bedarfs artikel nicht zu reden, die ins Märchenhafte gestiegen sind!), so kann sich jeder ein richtiges Bild davon machen, wie es zurzeit auch um den hiesigen Buchhandel steht, dessen Lebensader der Krieg durchschnitten hat, und der jetzt alle nur denkbaren Anstrengungen machen muß, um zu einem neuen Leben zu erwachen. Meine vorstehenden Schilderungen sollen nicht nur den Zweck haben, auf die Herren Verleger beruhigend zu wirken und sie um weitere Geduld zu bitten, sondern ich will hoffen, daß zum Wohle des hiesigen Sortimentsbuchhandels gerade jetzt, bei Gelegenheit der Zu sammenkünfte in der bevorstehenden diesjährigen Oster-Messe, die Herren Verleger sich, auch in ihrem eigenen Interesse, um unser Schicksal kümmern werden, indem sie untereinander beraten, welch« Wege einzuschlagen wäre», um eine befriedigende Lösung unserer alten Verbindlichkeiten nnd einen ferneren ungestörten Verkehr zu ermög lichen, sowie dadurch unseren Wiederaufbau zu unterstützen. Zwar fanden schon im Jahre 1S18 zwischen einem liebenswürdigen reichs deutschen Kollege», der damals an der Pressestelle des A.-O.-K. 8 tätig war, und einzelnen Gliedern des Vorstandes des Deutschen Ver- legervercins in Berlin in Angelegenheit der Schuldentilgung des hiesi gen Sortimentsbuchhandels Vorberatungen statt, aber diese konnten bisher natürlich keine weiteren Folgen haben, weil bald darauf die Verbindung mit hier unterbrochen wurde. Nicht übersehen »erden dürfte bei Berücksichtigung unserer Lage noch der Umstand, daß letzt, sofort nach Friedcnsschluß unserer Regierung mit Sowjet-Russland, der Wert des russischen Rubels wiederum gefallen ist, nnd zwar so gewaltig, daß jetzt der russische Zar en-Rubel, der noch vor einigen Monaten mit 1 60 penni Eesti bezahlt wurde, offiziell nur noch mit 6 5 penni estnisch notiert wird, während aber die deutsche Reichsmark von der Reichsbank mit 1 20 penni (estnisch) eingelöst wird. Hierdurch hat z. B. die von mir seinerzeit bereitgelegte und damals zur glatten Deckung der O.-M.-Zahlnng 1915 völlig ausreichende Summe in russische» Rubeln, di«, wie bereits erwähnt, schon durch die deutschen Okkupations-Verfügun gen auf weniger als die Hälfte des Kurswertes in deutscher Valuta herabgedrückt wurde, wiederum etwa dieHälftevon ihrem Werte ein gebüßt. Könnte ich also über meine Rubel-Einlagen heute verfügen, und würden die Verhältnisse mich dazu zwingen, diese in deutsche Valuta umzuwechseln, so bekäme ich jetzt hierfür nur noch etwa ein Viertel der ursprünglichen Frie denswerte! Dieser Umstand und die Aussichtslosigkeit, daß die Kursverhält nisse in absehbarer Zeit zugunsten des hiesigen Sortimentsbuchhan dels sich wieder verändern könnten, müßten die Herren Verleger bei ihren Beratungen besonders in Betracht ziehen, und diese Tatsache sollte als Basis dienen, wenn an Hilfe zu einem befriedigenden Aus gleich und bei unserem Wiederaufbau gedacht werden soll. Dorpat, de» 15. März 1920. Ferdinand Bergmann. Dan-i«. Im Deutschen Reich, dem wir leider nicht mehr angehören, müssen anscheinend ganz unklare Vorstellungen vom Freistaat Danzig be stehen. Die Anschauungen der liefernden Firmen gehe» oft derart auseinander, daß sich geradezu unhaltbare Zustände entwickeln und es hoch an der Zeit ist, ein Wort der Aufklärung zu geben. Zwar gilt der Freistaat Danzig jetzt für das Deutsche Reich als Ausland, doch haben wir hier dieselbe Währung, dieselben Portosätze und einstweilen sogar noch dieselben Briefmarken wie in Deutschland. Es kommt also weder ein Valutaaufschlag noch Auslandsporto in Frage. Da wir mithin so jeder anderen deutschen Stadt gleichgestellt sind nnd wir zum Ncichspostgebiet gehörig behandelt werden, ist weder für Post pakete noch für Drucksachen eine Ausfuhrbewilligung notwendig. Wäh rend nun ein großer Teil der Verleger solche für erforderlich hält und 2«/o Ausfuhr berechnet, expedieren mindestens ebensoviele Firmen ohne Ausfuhrscheine und -Aufschlag. Schon hierin allein besteht eine ge teilte Auffassung, aber nicht nur im Buchhandel, sonder» auch bei den Behörden, namentlich der Post. Ein Sonderfall als Beispiel soll noch Erwähnung finden. Die Daheim-Expedition sandte unsere Kontinuation Daheim als Kreuzband mit Ausfuhrbewilligung und 1.70 ./k frankiert. Auf eine Reklamation hin wurde uns das zuviel berechnete Porto wieder gutgeschriebcn, und die weitere Fortsetzung kam nicht nur richtig frankiert an, sondern auch ohne Ausfuhrschein. Wir bitten nun endlich, vorläufig Sendungen vom Deutschen Reich nach dem Freistaat Danzig einheitlich so auszufllhren wie vor der Abtrennung. John L Rosenberg. Buchurra kleiner Psften. (Vgl. Nr. 88.) Dem Kollegen empfehle ich, Rechnungen zum Durchschreiben Her stellen zu lassen. Diese werben geblockt, was am billigsten einfach durch Leimen geschieht, also nicht perforiert. Die Rechnungen werden fortlaufend numeriert derart, daß zwei hintereinander hängende Rech nungen die gleiche Nummer erhalten, damit Rechnung und Durchschrift die gleiche Nummer tragen. Um bei einer eventuellen Klage seitens des Gerichts nicht abgewiescn zu werden, ist es notwendig, die Durch schriften in ein festgebundenes Buch einzutragen. Dieses Buch hätte folgende Spalten zu erhalten: Laufende Nr., Tag, Empfänger, Betrag (evtl. Spalte für Porti), Bemerkungen. Die Durchschriften der Tages ausgänge werden gesammelt und nach Nummern geordnet in dieses Buch eingetragen. Gehen die Nachnahmebeträge ein, so wird ein dem entsprechender Vermerk in der Spalte »Bemerkungen« gemacht. Kommt eine Nachnahmesendung uncingclöst zurück, so wird diese Sendung eben falls in »Bemerkungen« verbucht, doch muß der Betrag dieser Sen dung durchstrichen werden, daniit er nicht mit aufgerechnet und auf das Kontokorrent-Konto übertragen wird. Bei Nachnahmesendungen empfiehlt es sich, die Nummer der Rechnung auf dem Zahlkartenab schnitt zu vermerken, um bei Eingang der Zahlung die Posten schnel ler auffinden zu können. Die gebuchten Durchschriften erhalten einen Buchungsvermerk und werden dann in Lcitz-Ordnern nach dem Orts oder Firmen-Alphabct geordnet aufbewahrt. — Fertige Formulare für dieses System dürfte es kaum geben. Die auf dem Markt befind lichen Durchschreibrechnungen sehen fast alle die Durchschrift als fest im Buche verbleibend an. Es dürfte sich daher empfehlen, die Rech- ' nungcn in einer Druckerei Herstellen und zu Blocks leimen zu lassen. ! Auch die Nachnahmestrazze müßte nach Schema angefertigt werden. > Als sehr leistungsfähig ist mir dafür die Geschäftsbücherfabrik I. C. Koenig L Ebhardt in Hannover bekannt. Alfeld (Leine). F. W. Diederichs Rachf. Zu der Notiz im Börsenblatt Nr. 88, Buchung kleiner Posten, ge statte ich mir darauf hinznweisen, daß für derartige Zwecke nur das I Durchschreibesystem an Hand einer sorgfältig durchgcführtcn Negistra- l tur die einzige glückliche Lösung ist. Die Registratur kann dabei ans i zwei Arten geführt werden: entweder nach Nummern geordnet, wo- i bei die Rechnungen nebst Kopie fortlaufend numeriert werden müssen, » »8er nach dem Alphabet der Empfänger. Bei Einlauf der Zahlungen s werden dann die bezahlten Rechnungen jeweils als bezahlt abgestem- I pelt, und die Beträge als Barposten verbucht. Bei der Registrierung I nach Nummer» darf natürlich nicht übersehen werden, die Postabschnitte vor dem Versand mit der betr. Nummer zu versehen, um das e Aufschlagen nach Einlauf des Geldes zu erleichtern. München. Paul Müller, i. Fa. Müller L Fröhlich. Verleger- und Serlimentergewin«. (Vgl. Nr. 89.) Dem Eingesandt des Herrn N. muh widersprochen werden. 1. Ist es doch eine ganz andere Sache, 5000—10 000 Exemplare eines Romans k innerhalb 3—4 Wochen zu verkaufen, wie man cs doch jetzt täglich im ! Börsenblatt lesen kann, und mit einem Male kann man, wenn man die Rechnung des Herrn N. annimmt, für das Exemplar 1—2 d. s. . bei 5000 Exemplaren 5000 bzw. 10 000 in kurzer Zeit verdienen. Der Sortimenter dagegen muß jetzt von jedem einigermaßen gangbaren f Bilche große Posten auf Lager halten und meistens gleich nach Empfang bezahlen. In welcher Zeit kommt der Sortimenter dann zu seinen/k Geld«? 2. Die Verleger müssen erst nachgcwiescn werden, bei denen man ein ge- D bnndcnes Buch für 11 netto kauft bei 20 Ordinärpreis. Meines r Erachtens schwankt der Einkaufspreis zwischen 13.50 ./k nnd 14.60 » der noch durch die hohen Verpacknngsspesen und Porti wächst. Der er- I rechnete Reingewinn von 9 bzw. 9.75 an einem Buche mit 24 .is i. Verkaufspreis stimmt wohl auch nicht, denn dies widerlegt sich dochk durch die Gewinn- nnd llinsatzrcchnung. Bei der von Herrn R. ange-A nominellen Berechnung (9 Gewinn bei 24 Verkauf) würde sich bei einem Umsatz von 240 000 «j» Reingewinn von 90 000 ./k er-° geben. Den Sortimenter muß man aber wohl mit der Laterne - suchen, der diesen Gewinn bei diesem Umsatz hat. E. M. - Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Bürsenvcrctn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhau». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und ^xpeditton: Leipzig, Gerichtsweg SS sBuchhändlerhauS).
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