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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 266, 15. November 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Wissenschaft, ist um 810 000 Reichsmark herabgesetzt worden und der Zuschuß zu den Kosten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften wurde um 45 000 Reichsmark ver mindert. Dabei wird darauf Bedacht genommen werden, bei Vergebung der Mittel die vom Standpunkt der Lebensnotwendig keit des deutschen Volkes dringlichsten Ausgaben auszuwählen. Auch die Erziehungsbeihilfe gemäß Artikel 146 Absatz 3 der Reichsverfassung mußte von 1,17 Millionen auf 600 000 Reichs mark vermindert werden. Aus diesen Mitteln werden Frei stellen des Reiches an den höheren Lehranstalten für die männ liche und weibliche Jugend gewährt. Zur Förderung des Turn- vnd Sportwesens wurden 100 000 Reichsmark weniger als im Jahre 1930 gegeben. Bei den einmaligen Ausgaben wurde der Beitrag für Zwecke studentischer Wirtschaftshilfe um 500 000 Reichsmark gekürzt, der Fonds zur Behebung der Notstände der deutschen Kunst um 100 000 Reichsmark. Der Betrag zur Unter stützung besonderer kultureller Aufgaben im Interesse des Deutsch tums wird uin 200 000 Reichsmark vermindert. Der Etat für 1931 des Reichsinnenministeriums enthält ferner unter fort dauernden Ausgaben den Beitrag für die Deutsche Bücherei in Leipzig mit nur noch 22 400 Reichsmark oder um 10 300 Reichs mark weniger als im Vorjahr. Trotz aller Bemühungen des Börsenvereins hat sich also die Befürchtung bewahrheitet, daß die sogenannten Kulturetats mit am stärksten zu leiden haben würden. Das Bild, das der Reichsetat zeigt, wiederholt sich ja leider an allen anderen Stellen. Hier ist aber zu bedenken, daß es auch für die Kulturwirtschaft gewissermaßen den Begriff des Existenzminimums gibt. Es gibt spezifische Bedürfnisse, an denen die geringste Kürzung so gut, bzw. so schlimm ist wie die völlige Streichung. Wenn vieles von unseren kulturellen Einrichtungen nicht sofort zusammenbrechen soll, wird man also hier von Kür zungen unbedingt absehen müssen. Der Buchhandel wird darauf "immer warnend hinzuweisen haben. Im übrigen wird er trotz aller Not Weiterarbeiten und sich seiner eigenen Aufgaben stets bewußt bleiben. Weil er gerade in Notzeiten eine doppelt wich tige Mission hat, muß ihm für deren Erfüllung Erfolg gewünscht werden, der ihm,-wenn er seine Pflicht erfüllt, auch beschieden sein wird. ^uäin, tVlarius: klisloil-e lle I'Imprimerie pur I'lmaxe. ?ari8 1929: 6äition8 Henri 4onquier68. 4 8ck6. 383 8. I'ext, 1100 I11u8tratiou6n, davon 205 krrrbig. 8° Oeäruelrt auk Velin clu IVlaraw. ^uklage 2000 Lxpl. ?rei8 (nur ru- 8nmin6n) 350 kranken. Der Name Audin, der sich in Frankreich großen Ansehens erfreut, ist auch in Deutschland nicht unbekannt, besonders die Leser des »Gutenberg-Jahrbnches« werden sich seiner Beiträge in den Jahrgängen 1927—1929 erinnern. Audin ist Besitzer einer Druckerei in Lyon, die hauptsächlich für Pariser Verleger arbeitet. Das vor liegende Werk ist in eigener Offizin hergestellt und trägt daher den auch in Frankreich seltenen Druckvermerk: De I lmprimerie de l'^uteur. Uber den Zweck seiner Veröffentlichung teilt der Verfasser mit, »daß sie kein Handbuch für Buchdruckerlehrlinge sei — diese liefen Gefahr, nichts davon zu verstehen, noch eine Abhandlung für die sich mit dem Buchdruck beschäftigenden Gelehrten — diese würden nichts Neues darin finden, noch ein Werk für selbständige Buch drucker — diese machten sich nichts daraus«! Vielmehr soll das Buch den vielen Bücherliebhabern dienen, »die nicht über genügend technische Kenntnisse verfügen, um alle Schönheiten eines Druck werkes schätzen zu können«. Der erste Band befaßt sich mit »Geschichte und Technik des Buchdrucks« in Europa im allgemeinen und in Frankreich im besonderen, darin werden in Text und Bild Maschinen, Geräte, Papiere, Druckfarben usw. behandelt. Er bringt ferner eine inter essante Zusammenstellung berühmter Drucker, die von der Renais sance bis aus die Jetztzeit reicht. Der zweite Band handelt von der »B u ch d r u ck l e t t e r« seit ihrer Erfindung. Antiguaschriften wer den zwar aus verständlichen Gründen bevorzugt, aber auch moderne gotische Schriften sind in einer Reihe beachtlicher Proben wiederge geben. Während diese Bände stch mehr an den Fachmann wenden, wird die weiteren auch der Buchhändler mit Nutzen in die Hand nehmen. Im dritten Bande, der der »Ästhetik des Buches« gewidmet 1084 ist, verlangt Audin von seinen Berufsgenossen, schöne, neue Schriften anzuschaffen, und rät Verlegern und Autoren, nur diese zu ver wenden. Dieser Teil beschäftigt sich mit der »Physiologie, Psycho logie und Philosophie« der Buchstaben, bringt unter den Abbildungen eine reichhaltige Zusammenstellung typographisch schöner Seiten sowie Wiedergaben beachtenswerter Einbünde und Umschläge, letztere teilweise farbig. Vom Broschürenumschlag sagt der Verfasser, »daß zwar seit 20 Jahren von einer Handvoll französischer Verleger mit großer Anstrengung dessen Erneuerung verfolgt würde, das; aber keine Veranlassung zur Uberhebung vorläge, denn die milgeteilten Proben von Umschlägen fremder Verleger bewiesen, daß das Aus land seine frühere Rückständigkeit überwunden habe und der franzö sische Verlag ans der Hut sein müsse, um nicht überflügelt zu wer den«. Im Bildteil finden erfreulicherweise die Erzeugnisse deutscher Verleger gebührende Beachtung. Insgesamt werden 6 Umschläge und 5 Titelseiten von den Firmen Eugen Diederichs, S. Fischer, Insel-Verlag u. a. reproduziert. Um seinen Lesern die Kenntnis der Bezeichnungen für die ver schiedenen Bucharten zwecks richtiger Anwendung zu vermitteln, hat Audin sie in einem einzigen Satz zusammengefaßt, dieser verdient, hier im Original wiedergegeben zu werden: 1.6 1 i v r 6 qu6 vi6nt d6 publier llntel 68t un Zro8 ouvraZo 6n troi8 volum 6 3 in-10"; 1a suit6 d6 1'ouvi-aZ6 paraitra 6U ka8eieul68. Die »Akzidenzen« des vierten Bandes sind sowohl vom technischen als auch vom kulturhistorischen Gesichtspunkte bemerkens wert. Bekanntlich ist Frankreich das klassische Land der Familien anzeigen, hiervon werden Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten veröffentlicht, es sind aber auch Familiendrucksachen in allen Sprachen der Welt wiedergegeben, u. a. die Todesanzeige Sun Pat Sens. Dann folgen der Reihe nach Kalender, Ex-Libris (wenig, aber gut gewählt, darunter zwei deutsche), Besuchskarten, Buch- händleretiguetten, Geschäftskarten (sechs deutsche Muster), deutsche Neujahrs- und englische Christmas-Karten, Brief- und Fakturen köpfe, Wechselsormulare, Einladungen, Thcaterprogramme, Tisch- llud Speisekarten nsw. Für den Buchhandel bleibt bedauerlich, ^aß Prospekt e absichtlich beiseitegelassen wurden, »um das Werk nicht noch mehr anschwellen zu lassen«. Zusammenfassend sei sestgestellt, daß der Text teil, worin der Verfasser oft seine persönliche Meinung mit Temperament und Humor vertritt, leicht verständlich gehalten ist. Der Hauptwert liegt jedoch, zumal für nichtfranzösische Benutzer, in den Illustra tionen. Diese werden viel Ausschlüsse und reiche Anregungen geben können. Zwar sind auch die Bilder nicht dnrch einen Fach gelehrten kritisch ausgewählt, sondern nach Zweckgründen von einem für seinen Berns begeisterten Fachmann zusammengestellt. Darin liegt zwar eine Begrenzung, zugleich aber auch der Vorzug dieses Werkes. Angesichts der hervorragenden Leistung, die Marius Audin als einzelner durch Schaffung dieser umfangreichen »Ikonographie des Buchdrucks« vollbrachte, verdient er die gleiche Anerkennung, die einst Didot dem Alteren gezollt wurde: »Nichts, was den Buchdruck betraf, ist ihm fremd geblieben.« Iohannes Greßman n. Neue Zeitschriften und periodische Erscheinungen. Mitgeteilt von der Deutschen Bücherei, Leipzig. Die Ausnahme geschieht jeweils auf Grund der ersten in der Deutschen Bücherei eingelaufenen Nummer, die nicht immer die erste Nummer im bibliographischen Sinne ist. Den Titeln sind die Standortsbezeichnungen der Deutschen Bücherei beigefügt. Wünsche um Versendung von Abzügen dieser Liste werden berück sichtigt. Nr 112 (Oktober 1930). (Nr 111 siehe Bbl. 1930, Nr 237.) Die Arbeitsfront. Kampfblatt f. d. Arbeiter d. Stirn n. Faust in d. Betrieben. Jg. 1: 1930. Nr 1. (Ang.) 4 S. 4° Wien 8., Florianigasse 16 (: Nationalsozialist. Deutsche Arbeiterpartei <Hit- lerbewegung), Gau Wien, Abt. f. Betriebszellen-Organisation). Einzelpr. 10 Groschen. (Monatl.) (28 23179.) Aufwärts. Kathol., deutsch. Zeitung d. K.D.S.B. (Hrsg.: Kath. dt. Studentenbund im Reichsbund.) Jg. 1: 1930. Folge 1. (Juli.) 8 S. gr. 8° (Wien I., Grashofgasse 3: Reichsbund d. kath. deut schen Jugend Österreichs.) Jährl. Ü8t. 8eb. 2.50; Linrelkol^ —.12. (Zwanglos.) (26 23 206.)
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