9194 X! 266, 15. November 1930. Künftig erscheinend« Bücher. W Das Epos des Heldentums //r mit 7/7s/ c/-5c/re/,e/ Otto Gmelin der Herr der Erde Roman. 6. Tsd. geh. 5.—, in Leinen 7.80 Dschinghis-Khan ist die große Führergestalt. Als Erwählten vom Schicksal haben ihn die Völker verherrlicht, als der Erobe rer der Welt ist er in die Geschichte eingegangen. Er war der Llnbesiegbare, getragen von den Mafien, die im Gedanken an ihn ihre letzten Kräfte Hingaben. Wie Feuer fährt er über Asien, bricht in Europa ein, berauscht sich an Machtbewußtsein und zerbricht an dem Drang ins Unendliche. So sieht ihn Gmelin. Ihn lockt das Problem des Helden, das Unbegreifliche, der Mensch, der, gepeitscht von seinen Dämonen, ins Übermensch liche wächst und erschüttert von seinem rätselvollen Leben plötzlich in sich zurückkehrt und in die Einsamkeit geht. Damit wird dieses Werk zur Dichtung, zur Durchdringung und Ge staltung nach seelischen Gesichtspunkten. Ein übermächtiger Reichtum dieses Lebens ist hier zum Heldenlied geworden, das mit den Fahrten und Taten des Mongolenfürsten zugleich das innere Gesetz des Schicksals offenbart und die alte Kultur Chinas als magisches Geheimnis aufleuchten läßt. Voktc unck Heimat. Der Roman ist glänzend geschrieben und gehört zweifellos zu den besten Erscheinungen der letzten Jahre. Der ganze Reichtum einer verschollenen Welt wird in kurzen Streiflichtern gezeigt, ohne irgend welche kulturhistorische Belastung und doch mit einer Deutlichkeit, daß man den Sand wehen spürt durch die Wüste und daß man das Riesenheer des Mongolen zu sehen meint. Ein Roman, der mit Wildheit beginnt und mit Weisheit endet. Gmelin hat einen prachtvollen Roman geschaffen, der den Leser mit einer unerhörten Bereicherung seines kulturgeschichtlichen Wissens entläßt. So groß ist das Heldenlied dieses Lebens, daß auch der unbefangene und der jugendliche Leser es mit Entzücken lesen werden wie einen großen Äbenteurerroman. Ls em neue/ v/e/xe/trFe/' Süc/re/' t/E/e-rs, <A Auslieferung für Österreich u. Jugoslawen: Or. Franz Hain, Wien; für Ungarn: Bela Somlo, Budapest lA Eugen Diederichs Verlag in Jena